Tintenpatrone

verschiedene Tintenpatronen (oben: Lamy-Patrone, unten: Pelikan-Patrone)

Eine Tintenpatrone ist ein mit Tinte gefüllter Behälter, der in Tintenstrahldruckern und Füllfederhaltern eingesetzt wird und die für den Schreib- beziehungsweise Druckvorgang notwendige Tinte liefert.

Für Füllfederhalter werden eine oder beide Mündungen der zylindrischen Patronen nach dem Befüllen in der Fertigung durch eine dünne Membran, einen Stopfen oder eine kleine Kugel aus Plastik verschlossen. Beim Einsetzen in das jeweilige (Schreib-)Gerät wird dieser Verschluss von dem Tintenleiter, der an dieser Stelle oft verstärkt ist, durchstochen oder in die Patrone hineingedrückt. Ein Druckausgleich für die ausfließende Tinte findet über den Tintenleiter statt.

Tintenstrahldrucker-Patronen werden in unterschiedlichen Bauformen hergestellt und übergeben die Tinte, falls der Druckkopf nicht fest mit der Patrone verbunden ist, meist über einen Durchstich oder eine schwammartige Kontaktfläche an den Druckkopf. Gemeinsam ist i. d. R. ein Druckausgleich-System, das oft als Labyrinth ausgeführt auf der Oberseite der Patrone (z. B. unter Firmenaufklebern) Luft nachströmen lässt, ohne dass Tinte durch den feinen Kanal entweichen könnte.

Füllfederhalter

Bei Füllfederhaltern haben sich vor allem Parker- und Pelikan-kompatible Formate durchgesetzt, es existieren jedoch auch Tintenpatronen anderer Fabrikate wie z. B. Lamy, Montblanc oder die inzwischen fast verschwundenen Geha-Patronen. Dabei ist die Kompatibilität von Patronen und Füllhaltern nicht immer ganz eindeutig.[1]

Für Tuschefüller gibt es spezielle Tuschepatronen der verschiedenen Stifthersteller (z. B. Rotring oder Staedtler).

Tintenkonverter

Tintenkonverter im Größenvergleich mit zwei Patronen
Tintenpatronen eines Tintenstrahldruckers

Das Nachfüllen kann auch mit einem Tintenkonverter erfolgen. Dabei wird die Tinte wie beim Auffüllen eines Kolbenfüllers aufgesaugt. Mit einer kleinen Spritze wird die Tinte durch Drehen an einer Schraube mit gegenläufigem Gewinde z. B. aus einem Tintenfass in den Konverter gesaugt.

Auch zu einer spülenden Reinigung werden Konverter eingesetzt. Dafür wird mehrfach Wasser mittels des eingesetzten Tintenkonverters durch das Vorderteil des Füllers mit Feder und Tintenleiter einsaugt und wieder herausgedrückt.

Wiederbefüllen

Neben der Nutzung vor allem im schulischen Bereich genießen Füller bei Freunden handschriftlicher Texte ein hohes Ansehen und diverse Tintenhersteller bieten verschiedenste Farben an, die jedoch oft nur in Glasfässern geliefert werden. Neben Tintenkonvertern findet auch die Wiederbefüllung von gebrauchten Tintenpatronen Anwendung. Dazu werden mit Wasser ausgespülte Patronen, deren Anschluss unbeschädigt ist, direkt vor dem Einsetzen in den Füller mittels Spritze und Kanüle mit der jeweiligen Tinte von Hand befüllt.

Tintenstrahldrucker

Bei Tintenstrahldruckern ist z. T. der Druckkopf in die Patrone integriert. Tintenpatronen (Kartuschen für Tinte) für Drucker können neben der Ausführung als reine Flüssigkeitsbehälter in der passenden Form auch mit einem Schaumstoffschwamm gefüllt sein, der in seinen Poren die Tinte hält oder aus einem Unterdrucksystem bestehen. Unterschiede ergeben sich neben Einschränkungen durch Patente durch verschiedene Lösungsansätze, um einen gleichmäßigen Tintenfluss in jeder Drucksituation zu gewährleisten. Hier spielt die Drucktechnik und Fließfähigkeit der Tinte ebenso eine Rolle wie Probleme bei mobilen Druckern.

In diesem Marktsegment müssen die Hersteller aus Umweltschutzgründen per Gesetz sämtliche verbrauchten Patronen zurücknehmen. Z. B. fallen allein 500 Tonnen leere HP-Patronen pro Jahr an.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.penexchange.de:Erfahrungsaustausch zur Kompatibilität von Füllerpatronen in einem Online-Forum Dezember 2005
  2. News über das Recycling von Druckerpatronen Abgerufen am 21. April 2011
Wiktionary: Tintenpatrone – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Tintenpatrone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien