Telefonkonferenz

Eine Telefonkonferenz (kurz Telko oder Tk; englisch audio conference, AC) ist ein vermittlungstechnisches Leitungsmerkmal mit zusätzlichen Funktionen, die über die einer einfachen Dreierkonferenz hinausgehen. Anders als eine Dreierkonferenz, die nicht notwendigerweise eine Konferenzschaltung benötigt, sind Telefonkonferenzen auf solche angewiesen.

Geschichte

Das erste Konferenzgespräch der Welt fand am 4. Dezember 1928 während einer Aufsichtsratssitzung zwischen dem Kabelhersteller Felten & Guilleaume in Köln, Berlin und München statt. Die drei Stellen wurden durch Fernkabelleitungen miteinander verbunden.[1]

Technik

Telefonkonferenzen bieten so zusätzliche Dienstmerkmale, weshalb sie auch oft anstatt einer Dreierkonferenz benutzt werden. Solche Dienstmerkmale können sein:

  • Einberufen zusätzlicher Teilnehmer (englisch Add-on conference)
  • Selbständige Einwahl von Teilnehmern (englisch Dial-in conference)
  • Einberufen von Konferenzteilnehmern anhand einer Liste (englisch Preset conference)
  • Einspielen von Ansagen
  • Zuweisung von Moderatorfunktionen und die Berechtigung zum Übertragen solcher auf andere Teilnehmer
  • Möglichkeit von Nebenkonferenzen
  • N-Sprecher (englisch n-loudest): schaltet nur die lautesten Sprecher durch (n = 1, 2, 3, …)

Je nach Art der Konferenzschaltung können in einer Telefonkonferenz von drei bis zehn oder mehr Teilnehmer zusammengeschaltet werden. Einige Anbieter stellen sogar virtuelle Konferenzräume für mehrere hundert Teilnehmer zur Verfügung. Konferenzräume sind in der Regel aus Sicherheitsgründen mit einem Zugangs-PIN versehen, welchen eingeladene Teilnehmer mitgeteilt bekommen. Nach der ersten Anmeldung zu einer Konferenz bleiben die Daten bei den meisten Anbietern gültig und man kann sich unbegrenzt einwählen, ohne jedes Mal einen Termin zu reservieren oder die Konferenz erneut anzumelden. Die Zugangsdaten sind wiederverwendbar.[2]

Telefonkonferenzen gewinnen vor allem durch die zunehmende Popularität digitaler Telefonie, wie ISDN, Mobilfunk und vor allem IP-Telefonie immer mehr an Bedeutung.

An den internationalen Finanzmärkten benutzt man den Ausdruck Conference Call oder Dial-In-Konferenz als Bezeichnung für eine spezielle Form der Telefonkonferenz mit selbständiger Einwahl von Teilnehmern, meistens so genannte „Question & Answer“-Konferenzen (Q&A). Sie spielt eine wichtige praktische Rolle bei der Information von Anlegern und Analysten.

Inzwischen bieten alle großen und viele kleinere Telekommunikationsanbieter Telefonkonferenzen an. Erweiterte Möglichkeiten über Telefonkonferenzen hinaus bieten Webkonferenzen, bei denen eine browserbasierte Konsole zu sehen ist, auf der die gerade angemeldeten Teilnehmer identifizierbar sind. Moderatorenfunktionen erlauben zum Beispiel, diese laut zu schalten oder ihnen explizit das Wort zu erteilen. Ebenfalls bekannt ist hierbei das Application-Sharing, also die Möglichkeit, während der Konferenz mit anderen Teilnehmern seinen Bildschirm und seine Anwendungen zu teilen und somit beispielsweise Präsentationen vorstellen zu können. Eine Videokonferenz ist eine erweiterte Form einer Telefonkonferenz.

Wiktionary: Telefonkonferenz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Sascha Widdig, Arbeitswelten: Felten & Guilleaume Carlswerk, 2011, S. 27
  2. Eine Telefonkonferenz einrichten – so funktioniert's | Tellows BlogTellows Blog. Abgerufen am 6. Juli 2018 (deutsch).