Polyfluorierte Verbindungen

Polyfluorierte Verbindungen (PFCs = polyfluorinated compounds) bestehen aus einem Kohlenwasserstoffgerüst, dessen Wasserstoffatome durch Fluoratome ersetzt worden sind. Diese fluorierte Kohlenstoffkette mit vier bis 18 Kohlenstoffatomen ist hydrophop. Am anderen Ende des Moleküls ist eine Carboxyl-, Sulfonyl- oder ähnliche polare hydrophile Gruppe gebunden. Mehr als 350 verschiedene polyfluorierte Verbindungen sind bekannt. Die wichtigsten Vertreter dieser Substanzgruppe sind die Säuren PFOA (Perfluoroctanoat) und PFOS (Perfluoroctansulfonat).

Verwendung

Polyfluorierte Verbindungen finden wie folgt Verwendung:

  • als Fluorpolymere in der Textilindustrie (wasserabweisende, atmungsaktive Membranen)
  • in der Papierindustrie (schmutz-, wasser-, fettabweisendes Papier)
  • in Imprägnierungsmitteln von Möbeln, Teppichen, Bekleidung
  • in der Antihaftbeschichtung von Kochgeschirr (Teflon)
  • in Feuerlöschschäumen, Reinigungsmitteln, Kosmetikartikeln

Umweltrelevante Eigenschaften

Polyfluorierte Verbindungen besitzen eine sehr hohe chemische und thermische Stabilität. Über Nahrung und Atemluft erfolgt eine Aufnahme und Anreicherung im tierischen und menschlichen Organismus. Die Substanzgruppe ist biologisch nicht abbaubar und hat toxische Eigenschaften. Die Eintrags- und Transportwege sowie das räumlich-zeitliche Verteilungsverhalten von PFCs in Luft und Wasser sind noch weitgehend unerforscht [1].

Gesetzliche Regelungen zur Verwendung von Polyfluorierten Verbindungen

Einige PFCs (z.B. PFOS) sind seit 2004 als POP (Persistant Organic Pollutant) eingestuft. Ziel dieser Konvention ist das weltweite Verbot gefährlicher Chemikalien. Seit 2008 ist das Inverkehrbringen und Verwenden von PFOS in der EU weitgehend verboten.

Quellen

  1. Polyfluorierte Verbindungen - neue Problemstoffe für die küstennahe Umwelt