„Place de la Concorde“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 80.131.214.173 (Diskussion) wurden auf die letzte Version von Lexiken zurückgesetzt (HG)
Zeile 54: Zeile 54:
[[Kategorie:Monument historique im 8. Arrondissement (Paris)]]
[[Kategorie:Monument historique im 8. Arrondissement (Paris)]]
[[Kategorie:Französische Revolution]]
[[Kategorie:Französische Revolution]]
[[Kategorie:Hinrichtungsstätte]]
[[Kategorie:Hinrichtungsstätte]]


[[ar:ميدان الكونكورد]]
[[ar:ميدان الكونكورد]]
Zeile 78: Zeile 78:
[[ka:კონკორდის მოედანი]]
[[ka:კონკორდის მოედანი]]
[[ko:콩코르드 광장]]
[[ko:콩코르드 광장]]
[[mk:Плоштад Конкорд]]
[[mk:Конкорд (плоштад)]]
[[mzn:کنکورد میدون]]
[[mzn:کنکورد میدون]]
[[nl:Place de la Concorde]]
[[nl:Place de la Concorde]]

Version vom 6. März 2013, 05:55 Uhr

Obelisk von Luxor auf der Place de la Concorde in Paris

Die Place de la Concorde (deutsch „Platz der Eintracht“) ist der größte Platz von Paris und gehört zu den fünf "königlichen Plätzen" der Stadt. Er liegt im Zentrum der Stadt im 8. Arrondissement. Von ihm zweigt die Avenue des Champs-Élysées bis zum Arc de Triomphe ab. Der Platz hat eine Fläche von 68.470 m². Nach der Place des Quinconces in Bordeaux ist er der zweitgrößte Platz Frankreichs.

Geschichte

Geschaffen wurde der Platz zwischen 1755 und 1776 von Jacques-Ange Gabriel unter der Bezeichnung Place Louis XV als sogenannter „Königlicher Platz“ (Place Royale), um einer von Edmé Bouchardon realisierten Reiterstatue Ludwigs XV. einen würdigen Rahmen zu geben. Während der Revolution wurde diese Statue jedoch umgeworfen und zerstört. Die Place Louis XV war achteckig angelegt und von einem Graben umgeben.

Es war nicht von vornherein klar, wohin der neue Platz für den König innerhalb des Stadtgebietes von Paris kommen sollte. Man schlug diverse Möglichkeiten zu beiden Seiten der Seine vor. Schließlich entschied sich der König selbst für ein unbebautes Grundstück am Ende der Tuileriengärten, das ihm gehörte und das damals außerhalb der Stadt lag.

Nachdem sie 1792 in Place de la Révolution umbenannt wurde, wurde dort ein Jahr später die Guillotine aufgestellt. Hier wurden in zweieinhalb Jahren 1119 Personen geköpft. Unter anderem wurden König Ludwig XVI. und Königin Marie Antoinette an dieser Stelle guillotiniert. Auch Madame Dubarry, Danton, Robespierre, Olympe de Gouges, und viele andere wurden hier öffentlich hingerichtet.

Nach dem Ende der Herrschaft der Jakobiner wurde der Platz 1795 durch die Regierung in Place de la Concorde umbenannt. Der Name wechselte in den folgenden Jahrzehnten je nach den Machtverhältnissen (Place Louis XV, Place Louis XVI, Place de la Chartres), bis der Platz nach der Julirevolution von 1830 endgültig seinen heutigen Namen bekam.

Louis-Philippe, der Bürgerkönig, entschied sich dafür, das Zentrum des Platzes mit einem politisch neutralen Denkmal zu versehen. Dabei kam ihm zu Hilfe, dass der Ägypter Muhammad Ali der französischen Regierung einige Jahre zuvor einige Obelisken versprochen hatte, von denen der erste (auch der einzige) aus Luxor bereits im Dezember 1833 Paris erreichte. Dieses 3200 Jahre alte Kunstwerk beherrscht visuell die Place de la Concorde. Es soll auf symbolische Weise die Schwierigkeit, eine Eintracht (frz. Concorde) zu erreichen, ausdrücken. Hier finden alljährlich die Feiern zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli ihren Höhepunkt.

Sehenswürdigkeiten

Obelisk

Markant ist der 1836 aufgestellte Obelisk von Luxor, der in der Platzmitte steht. Er ist ca. 22 m hoch und war ein Geschenk des ägyptischen Vizekönigs Muhammad Ali an Frankreich als Anerkennung der Leistungen von Jean-François Champollion. Den Sockel schuf der in Köln geborene Architekt und Stadtplaner Jakob Ignaz Hittorff. 1998 spendete der Mode-Unternehmer und Mäzen Pierre Bergé für den Obelisken ein 3,6 m hohes Pyramidion aus vergoldeter Bronze.[1]

Die acht Stadtallegorien

Hittorff wurde auch mit der weiteren Ausschmückung des Platzes beauftragt, für den er die zwei Brunnen entwarf und acht steinerne Frauenstatuen in Auftrag gab, die die Allegorien französischer Städte darstellen: Bordeaux, Lille, Brest, Rouen, Lyon, Marseille, Nantes und Straßburg.

Brunnenanlage: Meeres- und Fluss-Fontäne

Fontaine des Mers

Die Meeres- und die Fluss-Fontäne flankieren den Obelisk (Fontaine des Mers bzw. des Fleuves). Der Platz wird dadurch dem Geist der französischen Schifffahrt zu Meere und auf den Flüssen gewidmet. Dies korrespondiert mit der Aufgabe des einen Gabriel-Gebäudes, dem Marineministerium, das zunächst für die Garde-Meuble des Königs verwandt worden war (siehe unten). Beide Brunnen wurden am 1. Mai 1840 vom Präfekten Rambuteau eingeweiht. Die nördliche Fontäne stellt die Flussschifffahrt mit sitzenden Figuren dar, die Vater Rhein, Rhône und die Wein- und Getreideernte symbolisieren; der südliche, zur Seine hin gelegene Brunnen stellt dagegen die Seefahrt auf Mittelmeer und dem Atlantik gemeinsam mit der Fischerei dar.

Hôtel de Crillon und Marineministerium

An der Nordseite des Platzes befindet sich im westlichen der beiderseits der Rue Royale mit gleichen Fassaden von Ange-Jacques Gabriel ausgeführten Gebäude das Hôtel de Crillon (heute Hotel). Im selben Gebäude befindet sich ebenfalls der Sitz des Automobilclubs von Frankreich.

Im östlichen Gebäude, dem Hôtel de la Marine, befindet sich seit dem Jahre 1789 das Marineministerium. Es war ursprünglich das Garde-Meubles genannte königliche Möbel- und Gerätelager, also ein Depot des Haushalts des Königs. Im Jahre 2010 war die zukünftige Nutzung des 20.000 m² Nutzfläche und circa 700 Zimmer umfassenden Gebäudes ungewiss, da sich der état-major der Marine spätestens bis zum Ende des Jahres 2014 am neuen Sitz des Verteidigungsministeriums im 15. Arrondissement von Paris nahe der Métrostation Balard einrichten wird.

Die identische Front der Bauwerke wurden von Louis François Trouard in Anlehnung an die Fassaden des Louvre entworfen. Es zeigt je zwei (Pseudo-)Tempelhallen (vier Säulen mit Scheinportikus), die durch eine lange, zwölfteilige Säulenreihe zum Platz hin verbunden sind. Zwischen beiden Gebäuden sieht man im Hintergrund die acht Säulen der Kirche St. Madeleine.

Siehe auch

Die übrigen königlichen Plätze von Paris:

Literatur

  • Todd Porterfield: The Obelisk on the Place de la Concorde. Post-Revolutionary Politics and Egyptian Culture. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): Ägyptomanie. Europäische Ägyptenimagination von der Antike bis heute. Kunsthistorischen Museum, Wien 2000, ISBN 3-85497-016-1 (Schriften des Kunsthistorischen Museum 3), S. 62–82.
  • Labīb Ḥabašī: Die unsterblichen Obelisken Ägyptens. Überarbeitete und erweiterte Neuauflage von Carola Vogel. Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2658-0, 89ff.
Commons: Place de la Concorde – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Le mécénat - Art, Fondation Pierre Bergé - Yves Saint Laurent

Koordinaten: 48° 51′ 56″ N, 2° 19′ 16″ O