Ofra (Unternehmen)

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Begründung: Die GmbH & Co. KG verfehlt die Basis-RKU deutlich, auch die „mindestens 20 Betriebsstätten“, weil die einzelnen Baustellen ja schlecht dazu gezählt werden können. Eine „marktbeherrschende Stellung“ oder „innovative Vorreiterrolle“ gab es nie. – Befremdlich empfinde ich, den Artikel gleichzeitig mit seiner Fertigstellung für die Rubrik „Schon gewusst?“ auf der Wikipedia-Hauptseite vorzuschlagen. --84.190.200.199 05:39, 2. Aug. 2021 (CEST)

OFRA

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1945
Auflösung 2014
Sitz Beverungen
Mitarbeiterzahl ca. 50 (2010)[1]
Umsatz ca. 30 Mio. EUR (2010)[1]
Branche Systembau

Die OFRA Generalbau GmbH & Co. KG war ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Beverungen, das Gebäude in Systembauweise produzierte. Dabei wurde der Stahlskelettbau mit vormontierten Segmenten verwendet, entsprechend dieser Leichtbauweise werden kleinere Gebäude des Herstellers häufig als OFRA-Pavillons bezeichnet. Gegründet wurde OFRA 1945 von Oskar Franz in Karlshafen, das Namenskürzel des Gründers „O. Fra.“ bildete dabei die Firma. 1953 erfolgte der Umzug nach Beverungen, das Produktsortiment umfasste zunächst Stahlrohrmöbel. 1967 begann OFRA mit der Herstellung von Systembauten, überwiegend für Verwaltungsgebäude, Schulen, Krankenhäuser und Hotels. OFRA stellte zum Jahresende 2013 die Geschäftstätigkeit ein.

Geschichte

Der Firmengründer Oskar Franz (1913–1994) stammte aus einer Bauernfamilie im Dorf Frohnhofen, Ortsteil von Laufach in Unterfranken. Nach dem Besuch der Techniker- und Ingenieursschule in Würzburg arbeitete er bei Siemens. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Soldat und gründete 1945 nach der Rückkehr sein Unternehmen. Für seine Verdienste um seinen Heimatort wurde er 1973 zum Ehrenbürger von Laufach ernannt, 1994 wurde dort die Oskar-Franz-Straße nach ihm benannt.[2]

Marke auf der Sperrholz-Sitzfläche eines OFRA-Klappstuhls

Gegründet wurde OFRA 1945 von Oskar Franz in Karlshafen.[3] 1953 erfolgte der Umzug nach Beverungen, das Produktsortiment umfasste zunächst Stahlrohrmöbel.[3] Dabei wurden vor allem Klappstühle, Klappliegen und Gartenmöbel entwickelt und hergestellt. Dazu meldete Franz von 1956 bis 1965 knapp 80 Patente an.[4]

In den 1960er Jahren begann OFRA mit der Herstellung von Systembauten, überwiegend für Verwaltungsbauten, Schulen und Kindergärten, Krankenhäuser sowie Hotels.[3] 1970 wurde das 250. Klassenzimmer an die Stadt Hamburg übergeben,[5] insgesamt entstanden in Hamburg mehr als 100 Schulgebäude.[6]

Um 1990 trat Oliver Franz als der Sohn des Firmengründers in die Geschäftsführung ein.[7] Zwischen 2005 und 2010 lag der Umsatz der OFRA Generalbau zwischen knapp 19 und 32 Millionen Euro, wobei das Geschäftsjahr 2007 mit knapp 10 Millionen Euro einen Ausreißer nach unten bildete. 2010 beschäftigte die Gesellschaft 51 Mitarbeiter.[1]

OFRA stellte zum Jahresende 2013 die aktive Geschäftstätigkeit ein. Zum Jahresende 2013 bestanden noch sechs unfertige Bauvorhaben, die mit dem bereits abgebauten Mitarbeiterstamm nicht mehr beendet werden konnten. Das Unternehmen samt den dazugehörigen Beteiligungen wurde 2014 aufgelöst bzw. ging in die Insolvenz.[8]

Technik

Gebäude von OFRA bestehen aus selbsttragenden Modulen, die in den eigenen Produktionshallen in Beverungen hergestellt wurden. Jedes Modul besteht aus einem Stahlskelett mit integrierten Außenwänden, Decken, Böden und Fenstern. In der Herstellung wurde zuerst der Boden des Moduls aus einem viereckigen Rahmen aus Quadratstahlrohren gebildet, die an den Ecken zusammengeschweißt wurden. Dann wurde der Boden mit Trapezblech ausgekleidet, dessen Sicken später mit Leichtbeton verfüllt wurde. Die Ecken des Moduls wurden durch Pfosten aus Quadratstahlrohren gebildet. Die Decke war wie der Boden ein Rahmen aus Quadratstahlrohren, der mit Trägern ausgesteift wurde. Boden, Eckpfosten und Decke wurden an den Ecken miteinander verbunden. Das tragende Stahlskelett wird somit einzig durch die Außenkanten jedes Moduls gebildet, innere Wände sind wie die Fassadenelemente nie tragend. Somit können innere Wände später versetzt werden, ebenso kann die Fassadenverkleidung oder Dämmung getauscht werden.[9]

Innere Erschließungselemente wie Treppen und Fahrstuhlschächte wurden vorproduziert und waren bei Anlieferung an der Baustelle bereits in den Modulen enthalten. Ebenfalls noch im Werk wurden die Module an den Wänden beplankt und an Decken wie äußeren Wänden mit Mineralwolle gedämmt. Im Schallschutz wurden so die Anforderungen der DIN 4109 („Schallschutz im Hochbau“) erfüllt, die Wärmedämmung lag bei einem U-Wert von 0,2. Auf Wunsch wurden die Module speziell für den Brandschutz ausgestattet, wodurch eine Feuerwiderstandsklasse von bis zu F 180 (DIN 4102-2) erreichbar war.[9]

Diese Module wurden per Schwerlaster oder Schiff zur Baustelle transportiert und dort montiert. Ungewöhnlich war die Reihenfolge der Montage: Die Module einer Rasterbreite wurden bis zur maximalen Höhe von sieben Vollgeschossen aufgestapelt und verbunden, erst dann erfolgte die Montage der nächsten Reihe. Ein mehrstöckiges Gebäude wuchs so zur Seite, nicht von unten nach oben.[6] Die Module wurden am Montageort verschraubt oder verschweißt. Danach erfolgte der Ausbau auf konventionelle Art. Versorgungsleitungen wurden an der Decke angebracht, die danach abgehängt wurde. Fassaden konnten nach Wunsch gestaltet werden, Putz war ebenso möglich wie Metall, Kunststoff oder Holz.[9]

Bauwerke (Auswahl)

Airbus-Werk in Finkenwerder (2007), die kammförmigen Gebäude links oben im Luftbild bilden einen Teil des Verwaltungszentrums (Gebäude 54–58)
Commons: OFRA – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c OFRA Generalbau GmbH & Co KG, Beverungen: Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 mit Lagebericht. (Veröffentlicht im Elektronischen Bundesanzeiger)
  2. Geschichte(n) aus dem Laufachtal: Oskar Franz - „Ofra“. In: Laufacher Amts- und Mitteilungsblatt, 62. Jahrgang, Nr. 49 (4. Dezember 2020), S. 8. (Online)
  3. a b c Deutsche Wirtschaftarchive, Band 1, dritte Auflage. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1994, S. 207. (Online)
  4. Anmeldungen von Oskar Franz bei Google Patents
  5. Schnell und billig: 250. Schulklasse im Baukastensystem. In: Hamburger Abendblatt, 28. Februar 1970.
  6. a b c d Gisela Schütte: Raum auf Raum statt Stein auf Stein. In: Die Welt, 17. August 2002.
  7. Zur Person auf der Website von Oliver Franz (Abgerufen im Juli 2021)
  8. Alexandra Rüther: Ofra in der Insolvenz. In: Westfalen-Blatt, 20. Februar 2014. (Das Insolvenzverfahren wurde vor dem Amtsgericht Paderborn geführt, zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Wolfgang Köhler aus Lippstadt bestellt.)
  9. a b c OFRA Generalbau GmbH & Co KG: Das Prinzip der OFRA Systembauweise. Beverungen 2005.
  10. Architekturbox, Website von Architekturführungen in Hamburg, 26. Mai 2016. (Vergleiche Walter Meyer-Bohe: Baukonstruktion: ein Kompendium. Kohlhammer, Stuttgart 2008, S. 81.)
  11. Bürobau im hessischen Korbach fertig, 5. März 2009, Baunetz
  12. Korbach: Verwaltungsgebäude - Abdichtung bei unterschiedlicher Bauweise, Bitumenbahn GmbH (Abgerufen im August 2021)