„Johann Georg von Lori“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
Der Wirtssohn Lori wurde in Gründl bei Steingaden geboren.<ref name="WmTagbl">Roland Lory: ''Ein Staatsmann aus dem Pfaffenwinkel'', in: ''Weilheimer Tagblatt'', Wochenendausgabe vom 5./6. Dezember 2009, Lokales Seite 9</ref><ref>Alois Schmid: ''Das Augustiner-Chorherrenstift Polling und die Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759'', in: Lech-Isar-Land 2005, Seite 12</ref> In Steingaden ging er zur Elementarschule, bevor er an das Jesuiten-Gymnasium in Augsburg wechselte.<ref name="WmTagbl"/> Ab 1740 nahm er das Studium der Rechtswissenschaften in Dillingen und ab 1744 in Würzburg auf.<ref name="WmTagbl"/> In Würzburg wurde er geprägt durch die neuen Ansichten des [[Zeitalter der Aufklärung|Zeitalters der Aufklärung]].<ref name="ADB&NDB">{{NDB|15|180|183|Lori, Johann Georg|Ludwig Hammermayer|118729098}}</ref> 1748 schrieb er eine Doktorarbeit in Ingolstadt bei Johann Georg Weishaupt.<ref name="WmTagbl"/> 1749 wurde er dort zum Professor des Kriminalrechts und der Rechtsgeschichte ernannt.<ref name="StaBi">[http://www.bsb-muenchen.de/Lori-Johann-Georg-Freiherr-vo.2343+M52e1c4c9c1d.0.html Johann Georg von Lori], Websitebetreiber: [[Bayerische Staatsbibliothek]] München, abgerufen am 18. Dezember 2009</ref> Als Sympathisant der Philosophie [[Christian Wolff (Philosoph)|Christian Freiherr von Wolff]]s geriet er dort mit den Jesuiten in Konflikt, woraufhin er 1752 er als Hofrat am Münz- und Bergwerkskollegium nach München berufen wurde.<ref name="StaBi"/><ref>Alois Schmid: ''Das Augustiner-Chorherrenstift Polling und die Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759'', in: Lech-Isar-Land 2005, Seite 14</ref> Er war zunächst Mitglied der bayerischen Gelehrtengesellschaft [[Parnassus Boicus]] und betrieb danach in Zusammenarbeit mit Propst [[Franz Töpsl]], [[Andreas Felix von Oefele]] und [[Johann Georg Dominicus von Linprun]] die Gründung der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]], die vom Kurfürsten [[Maximilian III. Joseph (Bayern)|Maximilian III. Joseph]] 1759 vollzogen wurde. Nach der Akademiegründung hatte er dort die wichtige Position des Sekretärs bis 1761.<ref>{{BoslBayerBio|1|490|491|Lori, Johann Georg von|autor=Mü|gnd=118729098}}</ref><ref name="WmTagbl"/> 1768 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat und Referendar für die auswärtigen Angelegenheiten.<ref name="WmTagbl"/> Loris politischer Berufsweg nahm Juni 1779 sein Ende.<ref name="ADB&NDB"/> Kurfürst [[Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Karl Theodor]] enthob ihn seines Amtes und ließ ihn in die Verbannung nach Neuburg an der Donau bringen.<ref name="WmTagbl"/>
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== Wirken und Werke ==
== Wirken und Werke ==

Version vom 16. Februar 2013, 18:57 Uhr

Johann Georg von Lori
(Kupferstich nach einem Gemälde von Johann Georg Edlinger, 1788)

Johann Georg von Lori (* 17. Juli 1723 in Steingaden; † 23. März 1787 in Neuburg an der Donau) war ein hoher bayerischer Beamter, Jurist und Historiker.

Leben

Der Wirtssohn Lori wurde in Gründl bei Steingaden geboren.[1][2] In Steingaden ging er zur Elementarschule, bevor er an das Jesuiten-Gymnasium in Augsburg wechselte.[1] Ab 1740 nahm er das Studium der Rechtswissenschaften in Dillingen und ab 1744 in Würzburg auf.[1] In Würzburg wurde er geprägt durch die neuen Ansichten des Zeitalters der Aufklärung.[3] 1748 schrieb er eine Doktorarbeit in Ingolstadt bei Johann Georg Weishaupt.[1] 1749 wurde er dort zum Professor des Kriminalrechts und der Rechtsgeschichte ernannt.[4] Als Sympathisant der Philosophie Christian Freiherr von Wolffs geriet er dort mit den Jesuiten in Konflikt, woraufhin er 1752 er als Hofrat am Münz- und Bergwerkskollegium nach München berufen wurde.[4][5] Er war zunächst Mitglied der bayerischen Gelehrtengesellschaft Parnassus Boicus und betrieb danach in Zusammenarbeit mit Propst Franz Töpsl, Andreas Felix von Oefele und Johann Georg Dominicus von Linprun die Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die vom Kurfürsten Maximilian III. Joseph 1759 vollzogen wurde. Nach der Akademiegründung hatte er dort die wichtige Position des Sekretärs bis 1761.[6][1] 1768 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat und Referendar für die auswärtigen Angelegenheiten.[1] Loris politischer Berufsweg nahm Juni 1779 sein Ende.[3] Kurfürst Karl Theodor enthob ihn seines Amtes und ließ ihn in die Verbannung nach Neuburg an der Donau bringen.[1]

Wirken und Werke

Lori publizierte mehrere historische Werke. Von seiner Geschichte des Lechrains erschien 1765 nur der zweite Band mit einer bis heute nicht ersetzten Quellensammlung. Als Oberbergdirektor ließ Graf Sigmund von Haimhausen durch Lori die geschichtliche Entwicklung des bayerischen Bergrechts und Bergbaus niederschreiben.[7][8]

Politisch war er an den Friedensverhandlungen mit Preußen von 1762/63 und später, nach Aufhebung des Jesuitenordens, an der Verteilung des Ordensvermögens beteiligt.[4][3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Roland Lory: Ein Staatsmann aus dem Pfaffenwinkel, in: Weilheimer Tagblatt, Wochenendausgabe vom 5./6. Dezember 2009, Lokales Seite 9
  2. Alois Schmid: Das Augustiner-Chorherrenstift Polling und die Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759, in: Lech-Isar-Land 2005, Seite 12
  3. a b c Ludwig Hammermayer: Lori, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 180–183 (Digitalisat).
  4. a b c Johann Georg von Lori, Websitebetreiber: Bayerische Staatsbibliothek München, abgerufen am 18. Dezember 2009
  5. Alois Schmid: Das Augustiner-Chorherrenstift Polling und die Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1759, in: Lech-Isar-Land 2005, Seite 14
  6. Winfried Müller: Lori, Johann Georg von. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 490 f. (Digitalisat).
  7. Hundert Jahre Kohlenbergwerk Peißenberg 1837 bis 1937, Herausgeber: Bayerische-Berg-Hütten- und Salzwerke, Seite 8
  8. Josef Heinlein, Hubert Assum, Ludwig Stippel, Max Biller: Bergbau. In: Max Biller: Hohenpeißenberger Heimat-Lexikon, Seite 50