„Bornheim (Rheinhessen)“ – Versionsunterschied
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'''Bornheim''' ist eine [[Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Alzey-Worms]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie gehört der [[Verbandsgemeinde Alzey-Land]] an. |
'''Bornheim''' ({{Audio|LL-Q188 (deu)-Frank C. Müller-Bornheim.wav}}) ist eine [[Ortsgemeinde (Rheinland-Pfalz)|Ortsgemeinde]] im [[Landkreis Alzey-Worms]] in [[Rheinland-Pfalz]]. Sie gehört der [[Verbandsgemeinde Alzey-Land]] an. |
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== Geographie == |
== Geographie == |
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Bornheim gilt in Rheinhessen als das „Tor zur [[Rheinhessische Schweiz|Rheinhessischen Schweiz]]“. |
Bornheim gilt in Rheinhessen als das „Tor zur [[Rheinhessische Schweiz|Rheinhessischen Schweiz]]“. Der Ort schmiegt sich in eine Talmulde unterhalb der Oswaldshöhe. Das Gebiet gehört zur [[Adelberg (Großlage)|Weingroßlage Adelberg]]. |
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Bornheim schmiegt sich in eine Talmulde im Schutze der Oswaldshöhe. |
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=== Mittelalter === |
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[[Datei:Bornheim,Kirche.jpg|mini|hochkant|Um 1200 erbauter Chorturm der evangelischen Martinskirche]] |
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⚫ | Die älteste erhaltene Erwähnung von Bornheim findet sich für 767/768 im [[Lorscher Codex]].<ref>{{Internetquelle |url=http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/minst1970bd3/0341 |titel=Lorscher Codex (Band 3), Urkunde 1891, 767 oder 768 – Reg. 338 |werk=Heidelberger historische Bestände – digital |autor=Minst, Karl Josef [Übers.] |hrsg=Universitätsbibliothek Heidelberg |seiten=335 |zugriff=2016-02-23}}</ref> Frühe Namensformen sind ''Bruniheim'', ''Brunnenheim'' und ''Brunheim''. Funde belegen, dass der Ort bereits früher existierte. So wurden im Ort [[Brandgrab|Brandgräber]] und ein [[Franken (Volk)|fränkischer]] Reihengräberfriedhof aus der Zeit um 500 n. Chr. gefunden. Die Oswaldshöhe diente vermutlich bereits den Germanen als Versammlungsstätte. |
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Im Bornheim gibt es die Weingroßlage Adelberg. |
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Nach der Einnahme des [[Linkes Rheinufer|linken Rheinufers]] durch [[französische Revolution]]struppen wurde die Region 1793 von [[Erste Französische Republik|Frankreich]] [[Annexion|annektiert]]. {{Hauptartikel|Mainzer Republik}} Verzögert durch die [[Koalitionskriege]] wurde die Annexion erst nach 1797 konsolidiert und Bornheim gehörte von 1798 bis 1814 zum [[Kanton Alzey]] im [[Departement Donnersberg]]. Gerichtlich war im Bereich des Kantons für die [[Zivilgerichtsbarkeit (Deutschland)|Zivilgerichtsbarkeit]] das [[Friedensgericht Alzey]] zuständig, für die Angelegenheiten der [[Freiwillige Gerichtsbarkeit (Deutschland)|freiwilligen Gerichtsbarkeit]] im übrigen [[Notariat]]e.<ref>Friedrich Lehne: ''Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik''. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. ([https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN715895273 Digitalisat]).</ref> |
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Aufgrund von 1815 auf dem [[Wiener Kongress]] getroffenen Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem [[Großherzogtum Hessen]], [[Kaisertum Österreich|Österreich]] und [[Königreich Preußen|Preußen]] geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch die Gemeinde Bornheim, zum Großherzogtum Hessen, das das neu erworbene Gebiet als [[Rheinhessen (Provinz)|Provinz Rheinhessen]] organisierte. Nach der Auflösung der [[Kanton (Frankreich)|Kantone]] in der Provinz kam der Ort 1835 zum neu errichteten [[Landkreis Alzey|Kreis Alzey]]. |
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Am 31. Dezember 1871 wurde die [[Wiesbachtalbahn]] ([[Armsheim]]–[[Wendelsheim]]) bis Bornheim eröffnet. Der Personenverkehr wurde 1966 wieder eingestellt. Mittlerweile ist sie komplett [[Streckenstilllegung|stillgelegt]]. |
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Das Friedensgericht Alzey wurde 1879 aufgelöst und durch das [[Amtsgericht Alzey]] ersetzt.<ref>[http://starweb.hessen.de/cache/hessen/regierungsblatt/hessisches_regierungsblatt_1879.pdf#page=197 ''Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze''] vom 14. Mai 1879. In: ''Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt'' Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.</ref> |
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Am 31. Dezember 1871 kam die Eisenbahn in den Ort. Der Personenverkehr auf der Strecke [[Armsheim]] - Bornheim - [[Flonheim]] - [[Wendelsheim]] ([[Wiesbachtalbahn]]) wurde jedoch bereits 1966 wieder eingestellt. Mittlerweile ist sie komplett stillgelegt. |
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Nach dem Ersten Weltkrieg errichteten französische Truppen ein Munitionsdepot „Auf dem Kissel“ direkt neben der Bahnstrecke. |
Nach dem Ersten Weltkrieg errichteten französische Truppen ein Munitionsdepot „Auf dem Kissel“ direkt neben der Bahnstrecke. |
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Bereits ein halbes Jahr vor der Machtergreifung verlieh die Gemeinde am 2. Juni 1932 die [[Adolf Hitler als Ehrenbürger|Ehrenbürgerrechte an Adolf Hitler]]. Diese Ehrenbürgerrechte sind nach geltendem Recht automatisch mit dem Tode erloschen. Des Weiteren hat sich der Gemeinderat ausdrücklich von der Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Hitler distanziert.<ref>[http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-alzey-land/bornheim/11722403.htm Hitler als Ehrenbürger gestrichen] in Allgemeine Zeitung Alzey vom 2. März 2012</ref> |
Bereits ein halbes Jahr vor der Machtergreifung verlieh die Gemeinde am 2. Juni 1932 die [[Adolf Hitler als Ehrenbürger|Ehrenbürgerrechte an Adolf Hitler]]. Diese Ehrenbürgerrechte sind nach geltendem Recht automatisch mit dem Tode erloschen. Des Weiteren hat sich der Gemeinderat ausdrücklich von der Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Hitler distanziert.<ref>[http://www.allgemeine-zeitung.de/region/alzey/vg-alzey-land/bornheim/11722403.htm Hitler als Ehrenbürger gestrichen] in Allgemeine Zeitung Alzey vom 2. März 2012</ref> Im Zweiten Weltkrieg fielen mehrere Bomben im Ortsbereich, die jedoch keine größeren Schäden anrichteten. |
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Im Zweiten Weltkrieg fielen mehrere Bomben im Ortsbereich, die zum Glück jedoch keine größeren Schäden anrichteten. |
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gehörte die Gemeinde zur [[Französische Besatzungszone|französischen Besatzungszone]] und wurde 1946 Teil des neu gebildeten Landes [[Rheinland-Pfalz]]. |
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Als ''Dorf der Rosen und des Weines'' wurde der Ort nach 1961 bekannt. Zu diesem Zeitpunkt waren 5000 [[Kletterrosen]] gepflanzt worden. Dies war sicherlich mit ein Grund dafür, dass die Gemeinde im Jahr 1973 auf Bundesebene im Wettbewerb „[[Unser Dorf soll schöner werden]]“ Gold gewann und lange Zeit als schönste Gemeinde Rheinhessens galt. |
Als ''Dorf der Rosen und des Weines'' wurde der Ort nach 1961 bekannt. Zu diesem Zeitpunkt waren 5000 [[Kletterrosen]] gepflanzt worden. Dies war sicherlich mit ein Grund dafür, dass die Gemeinde im Jahr 1973 auf Bundesebene im Wettbewerb „[[Unser Dorf soll schöner werden]]“ Gold gewann und lange Zeit als schönste Gemeinde Rheinhessens galt. |
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Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] in Bornheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz |
Der [[Gemeinderat (Deutschland)|Gemeinderat]] in Bornheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|Kommunalwahl am 26. Mai 2019]] in einer [[Kommunalwahlrecht (Rheinland-Pfalz)#MW|Mehrheitswahl]] gewählt wurden, und der [[ehrenamt]]lichen [[Ortsbürgermeisterin]] als Vorsitzender.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Landeswahlleiter RLP |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kg/ergebnisse/3310101200.html |titel=Gemeinderatswahl 2019 Bornheim |abruf=2019-09-07}}</ref> In der Wahlperiode 2014–2019 waren mit den beiden [[Wählergruppe]]n Guckenbiehl und Matheis vorübergehend zwei Fraktionen im Rat vertreten.<ref>[http://www.wahlen.rlp.de/kw/wahlen/2014/gemeinderatswahlen/ergebnisse/3310101200.html Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen]</ref> |
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=== Ortsbürgermeister === |
=== Ortsbürgermeister === |
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* Bernhard Beck (2004 bis 2014) |
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* Renate Stephanie Steingaß (seit 2014) |
* Renate Stephanie Steingaß (seit 2014) |
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Bei der Kommunalwahl 2019 kandidierte niemand für das Amt des Ortsbürgermeisters. Daher hat der neue Gemeinderat die Aufgabe, die Wahl vorzunehmen.<ref>{{Internetquelle |autor=Der Landeswahlleiter RLP |url=https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/kd/gebiete/3310000000000.html |titel=Direktwahlen 2019 |titelerg=siehe Alzey-Land, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile |abruf=2019-09-07}}</ref> |
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=== Wappen === |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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[[Datei:Kuckucksturm.JPG|mini|Kuckucksturm auf der Oswaldshöhe]] |
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* Kirche, Chorturm |
* Evangelische Kirche, [[Chorturm]] um 1200, mit Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert und [[Stumm (Orgelbauerfamilie)|Stumm-Orgel]] von 1743 |
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* Dorfbrunnen |
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* Alte Schwengelpumpe eines Brunnens |
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* [[Langer Stein (Flonheim)|Langer Stein]], ein Menhir auf freiem Feld nördlich von Bornheim |
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'''Siehe auch:''' |
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* Landesstraße 408 |
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== Literatur == |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Alzey-Worms]] |
[[Kategorie:Ort im Landkreis Alzey-Worms]] |
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[[Kategorie:Rheinhessen]] |
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[[Kategorie:Weinort in Rheinland-Pfalz]] |
[[Kategorie:Weinort in Rheinland-Pfalz]] |
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[[Kategorie:Ersterwähnung 767]] |
[[Kategorie:Ersterwähnung 767]] |
Aktuelle Version vom 26. März 2024, 16:21 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 47′ N, 8° 4′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Alzey-Worms | |
Verbandsgemeinde: | Alzey-Land | |
Höhe: | 177 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,45 km2 | |
Einwohner: | 874 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 196 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55237 | |
Vorwahl: | 06734 | |
Kfz-Kennzeichen: | AZ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 012 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Weinrufstraße 38 55232 Alzey | |
Website: | ||
Ortsbürgermeisterin: | Renate Stephanie Steingaß | |
Lage der Ortsgemeinde Bornheim im Landkreis Alzey-Worms | ||
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![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/86/Bornheim%2CRathaus.jpg/220px-Bornheim%2CRathaus.jpg)
Bornheim (Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Alzey-Land an.
) ist eineGeographie
Bornheim gilt in Rheinhessen als das „Tor zur Rheinhessischen Schweiz“. Der Ort schmiegt sich in eine Talmulde unterhalb der Oswaldshöhe. Das Gebiet gehört zur Weingroßlage Adelberg.
Geschichte
Mittelalter
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/97/Bornheim%2CKirche.jpg/170px-Bornheim%2CKirche.jpg)
Die älteste erhaltene Erwähnung von Bornheim findet sich für 767/768 im Lorscher Codex.[2] Frühe Namensformen sind Bruniheim, Brunnenheim und Brunheim. Funde belegen, dass der Ort bereits früher existierte. So wurden im Ort Brandgräber und ein fränkischer Reihengräberfriedhof aus der Zeit um 500 n. Chr. gefunden. Die Oswaldshöhe diente vermutlich bereits den Germanen als Versammlungsstätte.
Die Kirche wurde 1241 erstmals erwähnt und 1690 von französischen Truppen teilweise zerstört. Insbesondere der Turm mit Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert blieb jedoch erhalten. Er beherbergt auch die älteste Glocke Rheinhessens.
Wie die umliegenden Gemeinden gehörte Bornheim im frühen Mittelalter den Wildgrafen und ab 1671 den ihnen verwandten Rheingrafen.
Neuzeit
Nach der Einnahme des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde die Region 1793 von Frankreich annektiert.
Verzögert durch die Koalitionskriege wurde die Annexion erst nach 1797 konsolidiert und Bornheim gehörte von 1798 bis 1814 zum Kanton Alzey im Departement Donnersberg. Gerichtlich war im Bereich des Kantons für die Zivilgerichtsbarkeit das Friedensgericht Alzey zuständig, für die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit im übrigen Notariate.[3]
Aufgrund von 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch die Gemeinde Bornheim, zum Großherzogtum Hessen, das das neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Alzey.
Am 31. Dezember 1871 wurde die Wiesbachtalbahn (Armsheim–Wendelsheim) bis Bornheim eröffnet. Der Personenverkehr wurde 1966 wieder eingestellt. Mittlerweile ist sie komplett stillgelegt.
Das Friedensgericht Alzey wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Alzey ersetzt.[4]
Nach dem Ersten Weltkrieg errichteten französische Truppen ein Munitionsdepot „Auf dem Kissel“ direkt neben der Bahnstrecke.
Bereits ein halbes Jahr vor der Machtergreifung verlieh die Gemeinde am 2. Juni 1932 die Ehrenbürgerrechte an Adolf Hitler. Diese Ehrenbürgerrechte sind nach geltendem Recht automatisch mit dem Tode erloschen. Des Weiteren hat sich der Gemeinderat ausdrücklich von der Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Hitler distanziert.[5] Im Zweiten Weltkrieg fielen mehrere Bomben im Ortsbereich, die jedoch keine größeren Schäden anrichteten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Gemeinde zur französischen Besatzungszone und wurde 1946 Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Als Dorf der Rosen und des Weines wurde der Ort nach 1961 bekannt. Zu diesem Zeitpunkt waren 5000 Kletterrosen gepflanzt worden. Dies war sicherlich mit ein Grund dafür, dass die Gemeinde im Jahr 1973 auf Bundesebene im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ Gold gewann und lange Zeit als schönste Gemeinde Rheinhessens galt.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Bornheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Bornheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[7] In der Wahlperiode 2014–2019 waren mit den beiden Wählergruppen Guckenbiehl und Matheis vorübergehend zwei Fraktionen im Rat vertreten.[8]
Ortsbürgermeister
- Bernhard Beck (2004 bis 2014)
- Renate Stephanie Steingaß (seit 2014)
Bei der Kommunalwahl 2019 kandidierte niemand für das Amt des Ortsbürgermeisters. Daher hat der neue Gemeinderat die Aufgabe, die Wahl vorzunehmen.[9]
Wappen
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Blasonierung: „Gespalten von Silber und Schwarz; rechts eine schattierte blaue Schrotleiter, links ein rotgezungter silberner Löwe.“ |
Wappenbegründung: Der Löwe weist auf die Wild- und Rheingrafen hin, seit dem Mittelalter Lehnsherren in Bornheim; die Schrotleiter, auch Weinleiter genannt, steht als Symbol für 1200 Jahre Weinbau in Bornheim. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Kirche, Chorturm um 1200, mit Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert und Stumm-Orgel von 1743
- Kuckucksturm, Weinbergs- und Aussichtsturm auf der Oswaldshöhe an der Hiwweltour Aulheimer Tal südlich des Ortes
- Langer Stein, ein Menhir auf freiem Feld nördlich von Bornheim
Siehe auch:
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Autobahnanschluss Bornheim A 61
- Landesstraße 408
Literatur
- Literatur über Bornheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
- Offizielle Internetseite der Ortsgemeinde Bornheim
- Ortsgemeinde Bornheim auf den Seiten der Verbandsgemeinde Alzey-Land
- Geschichtliche Informationen zu Bornheim bei regionalgeschichte.net
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 3), Urkunde 1891, 767 oder 768 – Reg. 338. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 335, abgerufen am 23. Februar 2016.
- ↑ Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. (Digitalisat).
- ↑ Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
- ↑ Hitler als Ehrenbürger gestrichen in Allgemeine Zeitung Alzey vom 2. März 2012
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Gemeinderatswahl 2019 Bornheim. Abgerufen am 7. September 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter RLP: Direktwahlen 2019. siehe Alzey-Land, Verbandsgemeinde, sechste Ergebniszeile. Abgerufen am 7. September 2019.