„M795 (Artilleriegeschoss)“ – Versionsunterschied

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Die '''M795''' ([[Versorgungsnummer]] 1320-01-581-6633) ist das 155 mm Standardartilleriegeschoss vom Typ Splitter- und Sprenggranate der US-Streitkräfte. Es lässt sich mit allen üblichen gezogenen oder selbstfahrenden 155 mm-Artilleriegeschützen der NATO verschießen. In den USA wird es hauptsächlich zusammen mit der [[M109 (Panzerhaubitze)|Panzerhaubitze M109A6]], [[155-mm-Howitzer M198|M198]], und der [[M777|M777A2]] eingesetzt. Es hat einen weiten Einsatzbereich gegen weiche und leicht gepanzerte Ziele: Infanterie, Fahrzeuge, elektronische Überwachungseinrichtungen, Zielauffassungseinrichtungen, Materialdepots, Kommando-, Überwachungs- und Kommunikationsanlagen, mechanisierte und leicht gepanzerte Militäreinheiten.
Das '''M795''' ([[Versorgungsnummer]] 1320-01-581-6633) ist das 155-mm Standardartilleriegeschoss vom Typ Splitter- und Sprenggranate der US-Streitkräfte. Es lässt sich mit allen üblichen gezogenen oder selbstfahrenden 155 mm-Artilleriegeschützen der NATO verschießen. In den USA wird es hauptsächlich zusammen mit der [[M109 (Panzerhaubitze)|Panzerhaubitze M109A6]], [[155-mm-Howitzer M198|M198]], und der [[M777|M777A2]] eingesetzt. Es hat einen weiten Einsatzbereich gegen weiche und leicht gepanzerte Ziele: Infanterie, Fahrzeuge, elektronische Überwachungseinrichtungen, Zielauffassungseinrichtungen, Materialdepots, Kommando-, Überwachungs- und Kommunikationsanlagen, mechanisierte und leicht gepanzerte Militäreinheiten.


== Eigenschaften ==
== Eigenschaften ==
Das Geschoss hat einen Mantel aus Stahl (HF1), der bei der Explosion in viele kleine Stahlsplitter zerfällt und eine Füllung aus 10,8 kg [[Trinitrotoluol|TNT]] oder IMX-101, einem insensitiven Sprengstoff auf der Basis von [[Nitroguanidin]].
Das Geschoss hat einen Mantel aus Stahl (HF1), der bei der Explosion in viele kleine Stahlsplitter zerfällt, Die Füllung besteht aus 10,8 kg [[Trinitrotoluol|TNT]] oder aus IMX-101, einem insensitiven Sprengstoff auf der Basis von [[Nitroguanidin]]. Für das Geschoss sind je nach Anforderung und Einsatzzweck verschiedene standardisierte Zünder erhältlich. Das Geschoss wird mit Transportösen anstatt Zündern auf Paletten zu 8 Stück ausgeliefert.

Für das Geschoss sind verschiedene standardisierte Zünder erhältlich. Das Geschoss wird mit Transportösen anstatt Zündern in Metallpaletten zu 8 Stück ausgeliefert.


== Einführung ==
== Einführung ==
Die M795 löste seit den 1990er Jahren allmählich die M107 als Standardgeschoss bei den US-Streitkräften ab. Vor allem während des kalten Krieges bevorrateten die US-Streitkräfte große Mengen von M107. Das Szenario war die Abwehr von großen geschlossenen Verbänden von Panzerverbänden und mechanisierter Infanterie mit Masseneinsatz von Artilleriemunition und Luftangriffen zur Abwehr. Der Schwerpunkt lag auf einer billigen Massenproduktion von Sprenggranaten und der Bevorratung von großen Mengen Artilleriemunition und die Vorhaltung von tausenden von Artilleriegeschützen.
Die M795 löste seit den 1990er Jahren die M107 als Standardgeschoss bei den US-Streitkräften ab. Vor allem während des kalten Krieges bevorrateten die US-Streitkräfte große Mengen von M107. Das Szenario war die Abwehr von großen geschlossenen Verbänden von Panzerverbänden und mechanisierter Infanterie mit Masseneinsatz von Artilleriemunition und Luftangriffen zur Abwehr. Der Schwerpunkt lag auf einer billigen Massenproduktion von Sprenggranaten und der Bevorratung von großen Mengen Artilleriemunition und die Vorhaltung einer großen Zahl von Artilleriegeschützen in den Ländern der NATO.


Im Lauf der Geschichte wandelte sich die Artillerie. Durch Radartechnik konnte schon seit längerem die Flugbahn von Geschossen bestimmt werden. Binnen Sekunden kann der Standort eines Geschützes ermittelt werden und berechnet werden, wo die Geschosse einschlagen. Es ging dabei mehr und mehr um die Fähigkeiten der Artillerie in kurzer Zeit aus größerer Entfernung, z. B. von einer Stellung hinter einem Gebirge, eine hohe Feuerkraft auf einer kleinen Fläche zu konzentrieren und einzelne Fahrzeuge, Brücken oder Kommandostellungen gezielt zu vernichten. Ebenso um die Etablierung der "hit and run" Methode, bei der mehrere Artilleriegeschütze in einem Feuerschlag mehrere Geschosse auf ein Ziel abfeuern und dann sofort die Stellung wechseln. Ein Gegenschlag durch feindliche Artillerie trifft auf diese Weise nur die verlassenen Feuerstellungen. Eigenschaften wie hohe Treffergenauigkeit, größere Reichweite und verbesserte Wirkung einzelner Treffer wurden neue Prioritäten.
Mit dem Ende des Kalten Krieges änderten sich die Anforderungen an die Artillerie. Mit Radartechnik kann binnen Sekunden der Standort eines Geschützes ermittelt und berechnet werden, wo die Geschosse einschlagen. Artillerie bekam eine höhere Anforderung an Beweglichkeit und taktischen Einsatz. Gefragt war die Fähigkeiten der Artillerie in kurzer Zeit aus größerer Entfernung, z. B. von einer Stellung hinter einem Gebirge, eine hohe Feuerkraft auf einer kleinen Fläche zu konzentrieren und einzelne Fahrzeuge, Brücken oder Kommandostellungen gezielt zu vernichten. Ebenso verstärkt wurde die "hit and run" Methode, bei der mehrere Artilleriegeschütze in einem Feuerschlag mehrere Geschosse auf ein Ziel abfeuern und dann sofort die Stellung wechseln. Ein Gegenschlag durch feindliche Artillerie oder Luftangriffe trifft auf diese Weise nur die verlassenen Feuerstellungen. Eigenschaften wie hohe Treffergenauigkeit, größere Reichweite und verbesserte Wirkung einzelner Treffer wurden neue Prioritäten, bei der Entwicklung der Geschütze wurde stärker Wert auf Treffergenauigkeit, Reichweite, Beweglichkeit und Feuerrate gelegt.


Verbesserte aerodynamische Form der Geschosse, längere Geschützrohre und stärkere Treibladungen verbesserten die Reichweite und Zielgenauigkeit der 155 mm Artillerie, jedoch konnte das M107 Geschoss die neuen Vorteile in Reichweite und Zielgenauigkeit nicht ausnutzen, weil es nicht für die höheren Treibladungen ausgelegt war. Weiterhin wurde auch die Fragmentierung der Munition verbessert werden und damit eine bessere Wirkung erzielt. Gegenüber der älteren Standardgranate [[M107 (Geschoss)|M107]] bietet das M795 Geschoss viele Vorteile:
Die Verbesserte aerodynamische Form des M795, längere Geschützrohre und stärkere Treibladungen verbesserten die Reichweite und Zielgenauigkeit der 155 mm Artillerie. Das M107 Geschoss konnte die neu gewonnenen Vorteile in Reichweite und Zielgenauigkeit nicht ausnutzen, weil es nicht für die höheren Treibladungen ausgelegt war. Weiterhin wurde auch die Fragmentierung der Munition verbessert werden und damit eine bessere Wirkung erzielt. Gegenüber der älteren Standardgranate [[M107 (Geschoss)|M107]] bietet das M795 Geschoss viele Vorteile:


* Steigerung der Reichweite von 17,5 auf 22,5 km
* Steigerung der Reichweite von 17,5 auf 22,5 km
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Die bis dahin eingelagerte M107 wurde weiterhin mit den älteren Geschützen, für die Ausbildung und Zielübungen innerhalb und außerhalb der USA eingesetzt.
Die bis dahin eingelagerte M107 wurde weiterhin mit den älteren Geschützen, für die Ausbildung und Zielübungen innerhalb und außerhalb der USA eingesetzt.


Die ballistischen Eigenschaften sind sehr ähnlich zu denen des M483A1, somit konnte die M795 für vorherige Probeschüsse eingesetzt werden. Das Geschoss M795E1 hat ähnliche Eigenschaften, ist jedoch für die Verwendung mit höheren Treibladungen und damit für größere Reichweiten ausgelegt.
Die ballistischen Eigenschaften sind sehr ähnlich zu denen des M483A1, somit konnte die M795 für vorherige Probeschüsse eingesetzt werden.


https://www.gd-ots.com/wp-content/uploads/2024/01/155mm-M795-HE-ArtilleryProjectile-V03-202205.pdf
https://www.gd-ots.com/wp-content/uploads/2024/01/155mm-M795-HE-ArtilleryProjectile-V03-202205.pdf


== Weiterentwickelte Modelle ==
== Ukraine-Krieg ==
Die Entwicklung der M795E1 begann 2003, dabei wurde ein Base-Bleed in die Geschosshülse eingebaut. Bei Tests wurde eine Reichweite von 29,3 km erreicht, jedoch wurde die Streuung durch ungleichmäßigen Abbrand des Base-Bleed größer. Das M795E2 wurde 2008 entwickelt und getestet. Die Form des Geschosses wurde überarbeitet, eine andere Form des Base-Bleed wurde integriert, die Form der Pulverkörner verändert und damit der Abbrand gleichmäßiger und die Reichweite weiter verbessert. Mit einer M198 Feldhaubitze von 39 Kaliberlängen konnte das Geschoss eine Reichweite von mehr als 30 km erreichen.
Im Ukraine-Krieg wurden erhebliche Mengen Artilleriemunition verbraucht, mehrere tausend Stück täglich und deutlich mehr als in der gleichen Zeit nachproduziert werden kann. As of April 2023, the Ukrainian military is firing an estimated 6,000 - 8,000 M795 projectiles daily at Russian targets.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.yahoo.com/news/unprepared-long-war-us-army-050355159.html |titel=Unprepared for long war, US Army under gun to make more ammo |datum=2023-04-23 |sprache=en-US |abruf=2024-06-23}}</ref> Es handelt sich um eines der am meisten verschossenen Artilleriegeschosse im Ukraine-Krieg. Die Prioritäten haben sich wieder von immer größeren Reichweiten und immer intelligenteren Geschossen mit Steuerungen und zusätzlichen Antrieben wieder zurück zur Massenproduktion von "dummen" und preiswerten Geschossen entwickelt. Im Gefolge dieser Entwicklungen wurden modernere neue Produktionsanlagen mit einem hohen Automatisierungsgrad und hohem Ausstoß eingerichtet. Ein neuer Augenmerk liegt inzwischen auf Insensitiven Sprengstoffen.


== Ukraine-Krieg ==
Im Ukraine-Krieg wurden erhebliche Mengen Artilleriemunition verbraucht, mehrere tausend Stück täglich und deutlich mehr als in der gleichen Zeit nachproduziert werden kann. As of April 2023, the Ukrainian military is firing an estimated 6,000 - 8,000 M795 projectiles daily at Russian targets.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.yahoo.com/news/unprepared-long-war-us-army-050355159.html |titel=Unprepared for long war, US Army under gun to make more ammo |datum=2023-04-23 |sprache=en-US |abruf=2024-06-23}}</ref> Die Lieferungen von Artilleriemunition der USA stammte zum Großteil aus den eingelagerten Beständen von M795. Damit handelt es sich bei der M795 um eines der am meisten verschossenen Artilleriegeschosse im Ukraine-Krieg.


Die Prioritäten haben sich wieder von immer größeren Reichweiten und immer intelligenteren und teureren Geschossen mit Steuerungen und zusätzlichen Antrieben wieder zurück zur preiswerten Massenproduktion von "dummen" Geschossen entwickelt. Im Gefolge dieser Entwicklungen wurde die Errichtung von moderneren neuen Produktionsanlagen mit einem hohen Automatisierungsgrad und hohem Ausstoß ins Auge gefasst. Ein neuer Augenmerk der Produktion liegt inzwischen auf insensitiven Sprengstoffen. Teilweise wurden Munitionsbestände nach Überschreiten der Lagerdauer aufgearbeitet, indem die alte Füllung der Munition entfernt, der Mantel auf Anzeichen von Alterung untersucht und anschließend mit insensitiven Explosivstoffen neu befüllt wurden. Die Vorteile von insensitiver Munition bei der Produktion, Lagerung, Transport, Einsatz und gegebenenfalls bei der Aufarbeitung von überlagerten Restbeständen liegen auf der Hand.


Seit 2022 wird dieses Geschoss in Australien von Thales Australia gefertigt, dazu gehört auch die Herstellung des Sprengstoffs samt der Vorprodukte zu 100% in Australien. Die Produktion ist zertifiziert, sodass die Munition den australischen und US-amerikanischen Standards entspricht.
Seit 2022 wird dieses Geschoss in Australien von Thales Australia gefertigt, dazu gehört auch die Herstellung des Sprengstoffs samt der Vorprodukte zu 100% in Australien. Die Produktion ist zertifiziert, sodass die Munition den australischen und US-amerikanischen Standards entspricht.

Version vom 24. Juni 2024, 06:52 Uhr

Das M795 (Versorgungsnummer 1320-01-581-6633) ist das 155-mm Standardartilleriegeschoss vom Typ Splitter- und Sprenggranate der US-Streitkräfte. Es lässt sich mit allen üblichen gezogenen oder selbstfahrenden 155 mm-Artilleriegeschützen der NATO verschießen. In den USA wird es hauptsächlich zusammen mit der Panzerhaubitze M109A6, M198, und der M777A2 eingesetzt. Es hat einen weiten Einsatzbereich gegen weiche und leicht gepanzerte Ziele: Infanterie, Fahrzeuge, elektronische Überwachungseinrichtungen, Zielauffassungseinrichtungen, Materialdepots, Kommando-, Überwachungs- und Kommunikationsanlagen, mechanisierte und leicht gepanzerte Militäreinheiten.

Eigenschaften

Das Geschoss hat einen Mantel aus Stahl (HF1), der bei der Explosion in viele kleine Stahlsplitter zerfällt, Die Füllung besteht aus 10,8 kg TNT oder aus IMX-101, einem insensitiven Sprengstoff auf der Basis von Nitroguanidin. Für das Geschoss sind je nach Anforderung und Einsatzzweck verschiedene standardisierte Zünder erhältlich. Das Geschoss wird mit Transportösen anstatt Zündern auf Paletten zu 8 Stück ausgeliefert.

Einführung

Die M795 löste seit den 1990er Jahren die M107 als Standardgeschoss bei den US-Streitkräften ab. Vor allem während des kalten Krieges bevorrateten die US-Streitkräfte große Mengen von M107. Das Szenario war die Abwehr von großen geschlossenen Verbänden von Panzerverbänden und mechanisierter Infanterie mit Masseneinsatz von Artilleriemunition und Luftangriffen zur Abwehr. Der Schwerpunkt lag auf einer billigen Massenproduktion von Sprenggranaten und der Bevorratung von großen Mengen Artilleriemunition und die Vorhaltung einer großen Zahl von Artilleriegeschützen in den Ländern der NATO.

Mit dem Ende des Kalten Krieges änderten sich die Anforderungen an die Artillerie. Mit Radartechnik kann binnen Sekunden der Standort eines Geschützes ermittelt und berechnet werden, wo die Geschosse einschlagen. Artillerie bekam eine höhere Anforderung an Beweglichkeit und taktischen Einsatz. Gefragt war die Fähigkeiten der Artillerie in kurzer Zeit aus größerer Entfernung, z. B. von einer Stellung hinter einem Gebirge, eine hohe Feuerkraft auf einer kleinen Fläche zu konzentrieren und einzelne Fahrzeuge, Brücken oder Kommandostellungen gezielt zu vernichten. Ebenso verstärkt wurde die "hit and run" Methode, bei der mehrere Artilleriegeschütze in einem Feuerschlag mehrere Geschosse auf ein Ziel abfeuern und dann sofort die Stellung wechseln. Ein Gegenschlag durch feindliche Artillerie oder Luftangriffe trifft auf diese Weise nur die verlassenen Feuerstellungen. Eigenschaften wie hohe Treffergenauigkeit, größere Reichweite und verbesserte Wirkung einzelner Treffer wurden neue Prioritäten, bei der Entwicklung der Geschütze wurde stärker Wert auf Treffergenauigkeit, Reichweite, Beweglichkeit und Feuerrate gelegt.

Die Verbesserte aerodynamische Form des M795, längere Geschützrohre und stärkere Treibladungen verbesserten die Reichweite und Zielgenauigkeit der 155 mm Artillerie. Das M107 Geschoss konnte die neu gewonnenen Vorteile in Reichweite und Zielgenauigkeit nicht ausnutzen, weil es nicht für die höheren Treibladungen ausgelegt war. Weiterhin wurde auch die Fragmentierung der Munition verbessert werden und damit eine bessere Wirkung erzielt. Gegenüber der älteren Standardgranate M107 bietet das M795 Geschoss viele Vorteile:

  • Steigerung der Reichweite von 17,5 auf 22,5 km
  • Weniger Streuung und verbesserte Zielgenauigkeit durch bessere Ballistik
  • 100% stärkere Wirkung gegen Infanterie durch bessere Splittercharakteristik
  • 80% stärkere Wirkung gegen ungepanzerte und leicht gepanzerte Fahrzeuge
  • Kann mit einer zusätzlichen Treibladung M203A1 verschossen werden

In den Vereinigten Staaten wurde 1999 die Produktion von der Standardgranate M107 auf die M795 umgestellt. Sie ist seither in Produktion und wurde in großen Mengen produziert und bevorratet. Die Massenproduktion in einem optimierten und seit Jahrzehnten etablierten Prozess in sehr großen Stückzahlen erlaubt die Produktion zu einem günstigen Preis von ca. 800 $US pro Stück. Damit ist das M795 eines der preisgünstigsten Geschosse nach dem M107. In den US wurde das Geschoss seit vielen Jahren nur an zwei Standorten produziert.

Die bis dahin eingelagerte M107 wurde weiterhin mit den älteren Geschützen, für die Ausbildung und Zielübungen innerhalb und außerhalb der USA eingesetzt.

Die ballistischen Eigenschaften sind sehr ähnlich zu denen des M483A1, somit konnte die M795 für vorherige Probeschüsse eingesetzt werden.

https://www.gd-ots.com/wp-content/uploads/2024/01/155mm-M795-HE-ArtilleryProjectile-V03-202205.pdf

Weiterentwickelte Modelle

Die Entwicklung der M795E1 begann 2003, dabei wurde ein Base-Bleed in die Geschosshülse eingebaut. Bei Tests wurde eine Reichweite von 29,3 km erreicht, jedoch wurde die Streuung durch ungleichmäßigen Abbrand des Base-Bleed größer. Das M795E2 wurde 2008 entwickelt und getestet. Die Form des Geschosses wurde überarbeitet, eine andere Form des Base-Bleed wurde integriert, die Form der Pulverkörner verändert und damit der Abbrand gleichmäßiger und die Reichweite weiter verbessert. Mit einer M198 Feldhaubitze von 39 Kaliberlängen konnte das Geschoss eine Reichweite von mehr als 30 km erreichen.

Ukraine-Krieg

Im Ukraine-Krieg wurden erhebliche Mengen Artilleriemunition verbraucht, mehrere tausend Stück täglich und deutlich mehr als in der gleichen Zeit nachproduziert werden kann. As of April 2023, the Ukrainian military is firing an estimated 6,000 - 8,000 M795 projectiles daily at Russian targets.[1] Die Lieferungen von Artilleriemunition der USA stammte zum Großteil aus den eingelagerten Beständen von M795. Damit handelt es sich bei der M795 um eines der am meisten verschossenen Artilleriegeschosse im Ukraine-Krieg.

Die Prioritäten haben sich wieder von immer größeren Reichweiten und immer intelligenteren und teureren Geschossen mit Steuerungen und zusätzlichen Antrieben wieder zurück zur preiswerten Massenproduktion von "dummen" Geschossen entwickelt. Im Gefolge dieser Entwicklungen wurde die Errichtung von moderneren neuen Produktionsanlagen mit einem hohen Automatisierungsgrad und hohem Ausstoß ins Auge gefasst. Ein neuer Augenmerk der Produktion liegt inzwischen auf insensitiven Sprengstoffen. Teilweise wurden Munitionsbestände nach Überschreiten der Lagerdauer aufgearbeitet, indem die alte Füllung der Munition entfernt, der Mantel auf Anzeichen von Alterung untersucht und anschließend mit insensitiven Explosivstoffen neu befüllt wurden. Die Vorteile von insensitiver Munition bei der Produktion, Lagerung, Transport, Einsatz und gegebenenfalls bei der Aufarbeitung von überlagerten Restbeständen liegen auf der Hand.

Seit 2022 wird dieses Geschoss in Australien von Thales Australia gefertigt, dazu gehört auch die Herstellung des Sprengstoffs samt der Vorprodukte zu 100% in Australien. Die Produktion ist zertifiziert, sodass die Munition den australischen und US-amerikanischen Standards entspricht.

  1. Unprepared for long war, US Army under gun to make more ammo. 23. April 2023, abgerufen am 23. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).