Barbette (Artillerie)

Eine Barbette (fr.: nach der Schutzpatronin der Artilleristen der hl. Barbara) kommt ursprünglich von den Artilleristen und ragte über die Brustwehr einer Befestigungsanlage hinaus[1]. In der Feldbefestigung waren es meist entsprechende Aufschüttungen. In permanenten Befestigungen konnten mit verschiedenen Mechanismen die Geschütze in Stellung gebracht werden. Die Barbette war ein leichteres Ziel für den Gegner als die üblichen Schießscharten. Dafür konnte man das Gefechtsfeld weiter nach rechts und links ausdehnen.

Die Idee wurde bei den Kriegsschiffen übernommen. Dort baut man eine Vertiefung in den Schiffsrumpf, die den Geschützturm aufnimmt.

Über spezielle Führungen (etwa Zahnräder) lässt sich der Turm darin frei bewegen. Die Geschütze sind aber nicht befestigt – sie halten sich rein durch ihr Gewicht in den Barbetten. Sinkt also ein solches Schiff, dann trennen sich die Geschütztürme beim Kentern vom Schiff und stürzen selbstständig in die Tiefe (was beispielsweise bei der Bismarck geschehen ist).

Barbetten müssen in der Regel sehr tief sein, da Geschütztürme noch über einen beachtlichen Unterbau (der sich dann unter Deck befindet) verfügen – im Schiffsrumpf verschwinden dann Munitionsführungen, Motoren usw.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Engels: Barbette (September 1857), Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972,S. 84.