„Elektrizitätswerke Schönau“ – Versionsunterschied
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Zum Zeitpunkt der [[Liberalisierung]] des [[Energiemarkt|Stromhandels]] 1999 begannen die EWS, bundesweit Ökostrom anzubieten. Ihr damaliger Kundenstamm bestand aus den 1.700 Haushalten im eigenen Schönauer Netzgebiet. |
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Das Vorzeige-Unternehmen sticht hervor durch seine drei wichtigsten Eigenschaften: atomstromlos, klimafreundlich und bürgereigen. Im Dezember 2010 gratulierte der ''Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft'' (CDAK/Mainz), weil bereits der 100.000 Stromkunde bzw. die 100.000 Abnahmestelle beliefert werden konnte. Rein statistisch gesehen, stehen hinter jedem Stromzähler durchschnittlich 2,3 Menschen, so dass die Elektrizitätswerke Schönau jetzt schätzungsweise rund 230.000 Menschen mit ihrem |
Das Vorzeige-Unternehmen sticht hervor durch seine drei wichtigsten Eigenschaften: atomstromlos, klimafreundlich und bürgereigen. Im Dezember 2010 gratulierte der ''Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft'' (CDAK/Mainz), weil bereits der 100.000 Stromkunde bzw. die 100.000 Abnahmestelle beliefert werden konnte. Rein statistisch gesehen, stehen hinter jedem Stromzähler durchschnittlich 2,3 Menschen, so dass die Elektrizitätswerke Schönau jetzt schätzungsweise rund 230.000 Menschen mit ihrem sauberen Strom versorgen.<ref name="Winzersekt für die Weihnachtsfeier der Stromrebellen">[ http://www.fair-news.de/news/24PR+---220794.html / Website Winzersekt für die Weihnachtsfeier der Stromrebellen]</ref> |
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Der Strom der Elektrizitätswerke Schönau stammt aus [[Wasserkraft]] (Neuanlagen) und hocheffizienten klimaschonenden [[Kraft-Wärme-Kopplung|Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen]], die alle keinerlei Kapitalbeteiligung von [[Atomindustrie|Atomkraftwerksbetreibern]] oder deren Tochterunternehmen haben. |
Der Strom der Elektrizitätswerke Schönau stammt aus [[Wasserkraft]] (Neuanlagen) und hocheffizienten klimaschonenden [[Kraft-Wärme-Kopplung|Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen]], die alle keinerlei Kapitalbeteiligung von [[Atomindustrie|Atomkraftwerksbetreibern]] oder deren Tochterunternehmen haben. |
Version vom 19. März 2011, 22:16 Uhr
Elektrizitätswerke Schönau
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EWS Schönau | |
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1997 |
Sitz | Schönau im Schwarzwald |
Leitung | Ursula Sladek, Martin Halm |
Mitarbeiterzahl | 36 (2010) |
Umsatz | etwa 38 Mio. Euro (2008) |
Website | www.ews-schoenau.de |
Die Elektrizitätswerke Schönau GmbH ist ein Energieversorgungsunternehmen mit Sitz in Schönau im Schwarzwald. Das Unternehmen, das aus der Anti-AKW-Bewegung hervorgegangen ist, betreibt das örtliche Stromnetz und vertreibt in ganz Deutschland Ökostrom sowie seit Oktober 2009 in Baden-Württemberg auch Gas, wobei es für eine klimafreundliche und atomstromlose Energieversorgung eintritt.
Eigentümer
Alleiniger Eigentümer der Elektrizitätswerke Schönau war bis Ende 2009 die Netzkauf GbR mit 650 Gesellschaftern aus Schönau im Schwarzwald und dem Bundesgebiet, die 1991 gegründet wurde, um das Stromnetz in Schönau im Schwarzwald zu erwerben. Ende November 2009 wurden die Gesellschafteranteile in eine eingetragene Genossenschaft namens Netzkauf EWS eG überführt.[1]
Geschäftsfelder
Netzbetrieb
Die Elektrizitätswerke Schönau betreiben seit 1997 das elektrische Ortsnetz der Stadt Schönau im Schwarzwald. Dabei hat sich das Unternehmen zur Einhaltung folgender Leitlinien verpflichtet:
- sparsame Energienutzung
- rationelle und ressourcenschonende Energiebereitstellung
- regenerative Energiegewinnung
- stromsparfördernde Tarife
- aktiver Beitrag zum schnellen Ausstieg aus der Atomenergie
- Verhinderung von Klimaveränderungen
- Stromsparberatung, Energiesparberatung, Anlagenberatung
- Förderung von Initiativen zur Entstehung ökologischer Neuanlagen
- lokale Wertschöpfung
Stromhandel
Zum Zeitpunkt der Liberalisierung des Stromhandels 1999 begannen die EWS, bundesweit Ökostrom anzubieten. Ihr damaliger Kundenstamm bestand aus den 1.700 Haushalten im eigenen Schönauer Netzgebiet.
Das Vorzeige-Unternehmen sticht hervor durch seine drei wichtigsten Eigenschaften: atomstromlos, klimafreundlich und bürgereigen. Im Dezember 2010 gratulierte der Bundesverband Christliche Demokraten gegen Atomkraft (CDAK/Mainz), weil bereits der 100.000 Stromkunde bzw. die 100.000 Abnahmestelle beliefert werden konnte. Rein statistisch gesehen, stehen hinter jedem Stromzähler durchschnittlich 2,3 Menschen, so dass die Elektrizitätswerke Schönau jetzt schätzungsweise rund 230.000 Menschen mit ihrem sauberen Strom versorgen.[2]
Der Strom der Elektrizitätswerke Schönau stammt aus Wasserkraft (Neuanlagen) und hocheffizienten klimaschonenden Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die alle keinerlei Kapitalbeteiligung von Atomkraftwerksbetreibern oder deren Tochterunternehmen haben. Dies wird jährlich von TÜV Nord geprüft und zertifiziert.
Energieträgermix
Information zum Energiemix gemäß Richtlinie 2003/54/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Juni 2003
Bundesweiter Durchschnitt – Stand 2009 |
Elektrizitätswerke Schönau – Stand 2009[3] | |
---|---|---|
Atomenergie | 24,9 % | 0 |
Kohle, Öl | 44,9 % | 0 |
Erdgas* + Sonstige | 12,9 % | 4,1 % (2008: 9,1 %; 2007: 6,7 %; 2006: 11,8 %; 2005: 20,5 %) (* gasbetriebene, hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung) |
Erneuerbare Energieträger | 17,3 % | 95,9 % (78,4 % Wasserkraft aus Neuanlagen und 17,5 % EEG-Anteil) (2008: 90,9 %; 2007: 93,3 %; 2006: 88,2 %; 2005: 79,5 %) |
Radioaktiver Abfall (µg/kWh) | 700 | 0 |
CO2-Emissionen (g/kWh) | 508 | 10,5 (2008: 23; 2007: 17,3; 2006: 30; 2005: 53) |
EWS-Förderprogramm
Durch das Förderprogramm Sonnencent mit einem im Stromtarif erhaltenen Förderbeitrag für ökologische Stromerzeugungsanlagen sind bisher mehr als 1.450 Solarenergie-, Kraft-Wärme-Kopplungs-, Wasserkraft- und Biogasanlagen in Bürgerhand entstanden.[4]
Gashandel
Die EWS haben die Konzession zur Lieferung von Haushaltsgas an Kunden in Baden-Württemberg[5]und in Bayern[6].
Geschichte
Entstehung
Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) sind aus einer Bürgerinitiative hervorgegangen, die nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl vom 26. April 1986 selbst aktiv eine ökologische Energieversorgung realisieren wollte.[7] Anfangs wurden Energiesparwettbewerbe und Informationsveranstaltungen vor Ort organisiert und eine Tschernobyl-Kinderhilfe aufgebaut. Die Mitglieder der Bürgerbewegung hielten Stromsparberatungen ab, veröffentlichten Energiespartipps, schrieben Stromsparwettbewerbe aus, reaktivierten kleine Wasserkraftanlagen und unterstützten Kraft-Wärme-Kopplungs-Projekte. Die Kabarettgruppe der Energie-Initiative Wattkiller ging in der Region auf Tournee. Die Schönauer Energieinitiativen (Eltern für atomfreie Zukunft, Netzkauf, Förderverein umweltfreundliche Stromerzeugung und Stromverteilung, Kraft-Wärme Schönau und Elektrizitätswerke Schönau) wurden in der Presse unter dem Namen Stromrebellen bekannt.[8]
Die Übernahme des Stromnetzes
Da der damalige Strommonopolist Kraftübertragungswerke Rheinfelden (heute Energiedienst) sich nicht an den ökologischen Ideen beteiligen wollte, beschlossen die Bürger den auslaufenden Konzessionsvertrag der Stadt Schönau im Schwarzwald zu nutzen und selbst dem Gemeinderat ein Angebot vorzulegen. Als dieser ablehnte, wurde ein Bürgerentscheid (1991) zur Übernahme des Stromnetzes beantragt, den die Bürgerinitiative für sich gewinnen konnte.
Ein 1996 von der Gegenseite eingereichtes Bürgerbegehren wurde mit Unterstützung von zahlreichen Bürgerinitiativen, Fachleuten und Prominenten abgewiesen. Der Kauf des Stromnetzes wurde durch das Engagement von 750 Privatpersonen und die bundesweite Spendenkampagne Ich bin ein Störfall realisiert.
Anti-Atom-Kampagne
Im Zuge der Debatte um den Atomausstieg initiierten die Elektrizitätswerke Schönau im Juli 2009 unterstützt von zahlreichen Umweltverbänden und Bürgerinitiativen die Aktion Wrack ab![9]
Auszeichnungen
Die Arbeit der Schönauer Energieinitiativen wurde mit zahlreichen Preisen bedacht:
- 1994 Deutscher Energiepreis[10]
- 1996 Ökomanager des Jahres (WWF/Capital)[11]
- 1997 Förderpreis „Demokratie leben“[12]
- 1997 Henry Ford European Conservation Award[13]
- 1999 Nuclear Free Future Award[14]
- 2003 Europäischer Solarpreis (Eurosolar)[15]
- 2006 Preis der Arbeit[16]
- 2007 Deutscher Gründerpreis
Die Mitbegründer der Schönauer Energieinitiativen Ursula und Michael Sladek wurden 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.
Film
2008 erschien der Film Das Schönauer Gefühl, produziert vom Förderverein für umweltfreundliche Stromverteilung und Energieerzeugung Schönau im Schwarzwald e.V. (FuSS e.V.). Der Film beschäftigt sich mit der Geschichte der Schönauer Initiative: You-Tube-Stream
Literatur
- Patrick Graichen: Kommunale Energiepolitik und die Umweltbewegung – Eine Public-Choice-Analyse der »Stromrebellen« von Schönau. Campus-Verlag, Frankfurt/New York 2003, ISBN 3-593-37352-1.
- Hartmut Graßl: Wetterwende – Vision: Globaler Klimaschutz - „Die Stromrebellen von Schönau“. Campus-Verlag, Frankfurt/New York 1999, ISBN 3-593-36035-7, S. 152 f.
- Bernward Janzing: Baden unter Strom. doldverlag, Vöhrenbach 2002, ISBN 3-927-67727-2, S. 272 f.
- Bernward Janzing (Hrsg.): Störfall mit Charme. doldverlag, Vöhrenbach 2008, ISBN 3-927677-56-6.
- Stephan Rotthaus: Grüne Geldanlagen. Falken-Verlag, Niedernhausen/Taunus 2001, ISBN 3-806-82772-9.
Quellen
- ↑ EWS sind jetzt eine Genossenschaft, Badische Zeitung vom 11. Dezember 2009.
- ↑ [ http://www.fair-news.de/news/24PR+---220794.html / Website Winzersekt für die Weihnachtsfeier der Stromrebellen]
- ↑ Strom-Herkunftsnachweis 2009
- ↑ EWS-Kundenförderung, aufgerufen am 14. Juli 2010
- ↑ Seit 1. Oktober 2009
- ↑ Seit dem 1. Oktober 2010
- ↑ Website der Elektrizitätswerke Schönau
- ↑ Website der Kraft-Wärme Schönau
- ↑ Website 100 gute Gründe gegen Atomkraft
- ↑ Website der Deutschen Energie-Gesellschaft
- ↑ Gewinner des Ökomanagerpreises 2006 (PDF)
- ↑ Website des Bundestages: Auslobung des Förderpreises
- ↑ Ford Conservation & Environmental Grants (Part II)
- ↑ Website von Nuclear Free Future
- ↑ Website von Eurosolar
- ↑ Website von Preis der Arbeit