„Deutsches Staubarchiv“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
+ Foto aus dem Staubarchiv, linkfixes
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 44:Zeile 44:
<references />
<references />


[[Kategorie:Staub]]
[[Kategorie:Kunst (Köln)]]
[[Kategorie:Kunst (Köln)]]
[[Kategorie:Bildende Kunst (Nordrhein-Westfalen)]]
[[Kategorie:Bildende Kunst (Nordrhein-Westfalen)]]

Version vom 17. August 2017, 11:26 Uhr

Staub aus der Kölner Kirche St. Kunibert
Wolfgang Stöcker in der Ausstellung Kölner Staub als Objektkunst und Fotografie im Kölnisches Stadtmuseum, 2016

Als Deutsches Staubarchiv wird eine Sammlung und Dokumentation internationaler historischer Stäube bezeichnet, die der Kölner Künstler und Kunsthistoriker Wolfgang Stöcker (* 1969 in Bergisch Gladbach) zusammenträgt.

Geschichte und Arbeitsweise

Seit 2004 verfolgt Stöcker das Projekt, aus den unterschiedlichsten Orten weltweit Proben von Staub zu erlangen.[1] Hierzu reist er selbst an historisch bedeutsame Plätze, um eigenhändig Staub zu wischen; zusätzlich versendet Stöcker Schreiben, in welchen er Kirchen, Ministerien, Museen und ähnliche Institutionen um die Zusendung von Staubproben bittet. Des Weiteren werden in seinem Auftrag „Staub-Scouts“ tätig, die von ihren Reisen Staub mitbringen und ihn dem Archiv zur Verfügung stellen.

Die Archivalien sortiert der Kunsthistoriker Stöcker in sechs (ursprünglich drei) Kategorien:

  1. Sakrale Stäube
  2. Kulturstäube
  3. Politische Stäube (von Orten jedweder politischer Macht)
  4. Kulinarische Stäube (vorzugsweise aus Weinkellern)
  5. Naturraumstäube
  6. Musikalische Stäube

Sie stammen teilweise aus kulturhistorisch bedeutsamen Gegenden wie z. B. von der Akropolis, aus dem Dom zu Köln, von der Wartburg in Eisenach, aus dem Louvre in Paris, von der chinesischen Mauer, aus dem Kolosseum in Rom, aus der Wüstenstadt Petra in Jordanien, aus dem Opernhaus von Sydney und vom Drachenfels in Königswinter.

Die Bestände des ersten und einzigen Staubarchivs (mit Stand von April 2011: circa 300 Proben) werden von Wolfgang Stöcker in Aktenordnern gesammelt und in einem Regal seiner Kölner Wohnung aufbewahrt.

Selbstverständnis

Als Reaktion auf seine Briefe erntet Stöcker vielfältige Reaktionen wie zum Beispiel Unverständnis (Bundespräsidialamt), Schweigen (Limburger Dom) und auch Entgegenkommen (Erfurter Dom). Ursprünglich geplant und entstanden als reines Kunstprojekt (anstelle eines geplanten Spinnwebenarchivs und in Nachfolge eines Wasserarchivs), begreift Stöcker die Arbeit am Archiv zunehmend weiter. Zitat: „Mit der Zeit ist das Augenzwinkern ernster geworden …“; nun geht es dem Künstler mit seiner Arbeit auch darum, „… die Anwesenheit des Verfalls zu vergegenwärtigen“. In Ergänzung zum Archiv bietet Stöcker inzwischen Staubexkursionen zu Orten städtischen Verfalls in Köln an.[2]

Ausstellungen

  • Siegen, Art Galerie (Helga Oberkalkofen) ab dem 7. Mai 2011[3]
  • Bonn: Das Mineralogische Museum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Poppelsdorfer Schloss als Teil des Steinmann-Instituts für Geologie, Mineralogie und Paläontologie präsentiert vom 3. November 2011 bis zum 4. November 2012 in einer Sonderausstellung mit dem Titel "Vom Stein zum Staub" Teile des Deutschen Staubarchivs.
  • Siegburg, Stadtmuseum (6. November bis zum 15. Dezember 2013)[4]
  • Köln, Stadtmuseum: Unter Kölner Dächern – Kölner Staub als Objektkunst und Fotografie (11. März bis 25. Juni 2016)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutsches Staubarchiv in Köln-Gib mir deinen Inhalt, Sauger!; Der Spiegel, 7. Februar 2011
  2. Expedition Colonia – Staub-Expedition im Kölner Dom; Blog vom 22. März 2010
  3. Wolfgang Stöcker – Das Deutsche Staubarchiv zu Gast in der Art Galerie
  4. Kreisstadt Siegburg Lokales vom 22. September 2013: Staubtrocken? Und ob! Wollmaus aus dem Kölner Dom auf dem Weg ins Stadtmuseum, abgerufen am 6. November 2013