Opération blanche

Eine Opération blanche ist eine besondere Strategie bei der Ausübung von Bezugsrechten im Rahmen von Kapitalerhöhungen. Bei dieser Strategie kann der Aktionär neue Aktien eines Unternehmens erwerben, ohne eine Zuzahlung leisten zu müssen.

Durchführung

Der Aktionär verkauft so viele Bezugsrechte, dass er mit deren Erlös die restlichen ihm verbliebenen Bezugsrechte ausüben kann und er dadurch neue Aktien ohne weiteren Kapitaleinsatz erhält.

Durch Anwendung einer Opération blanche verringert sich der Anteil des einzelnen Aktionärs am Grundkapital einer Aktiengesellschaft – im Gegensatz zu einer Ausübung aller ihm zustehenden Bezugsrechte. Sein absoluter Anteil (Anzahl der Aktien) erhöht sich, da er ja Aktien dazugekauft hat. Der Gesamtwert der dann im Besitz des Aktionärs befindlichen Aktien kann höher oder niedriger als vor dem Bezugsrechtverkauf und der Bezugsrechtausübung sein, je nachdem wie der Aktienkurs sich entwickelt.

Formeln

Berechnung der zu verkaufenden Bezugsrechte

n* = Anzahl der zu verkaufenden Bezugsrechte
m = Anzahl der Aktien im Besitz des Aktionärs (= Anzahl der Bezugsrechte, die der Aktionär für seine Aktien bekommt)
j = Anzahl der jungen Aktien aus dem Bezugsverhältnis a/j
E = Emissionspreis
a = Anzahl der alten Aktien aus dem Bezugsverhältnis a/j
WB = Wert eines Bezugsrechts

Bezugsrecht

Berechnung der zu kaufenden jungen Aktien

[1][2]

ABR = Anzahl Bezugsrechte = ist identisch mit m, sofern eine Altaktie = 1 Bezugsrecht
WB = Wert eines Bezugsrechtes
BV = Bezugsverhältnis = a/j

Quellen

  1. Prof. Dr. Dr. Oskar Betsch: Skript zur Vorlesung Finanzierung, TU Darmstadt. 10. Auflage, 2005
  2. BÖRSE ONLINE: Börsenlexikon – Operation Blanche@1@2Vorlage:Toter Link/www.boerse-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. (besucht: 21. August 2006)