Dieser Artikel bezeichnet eine Wallfahrtskirche in der Ostschweiz. Zu der in deutscher Sprache als Dreibrunnen bezeichneten französischen Gemeinde siehe Troisfontaines.
1275 wurde Dreibrunnen als Tüffenbrunnen, Tiunbrunnen erstmals erwähnt.[2]
Der Name Dreibrunnen ergab sich aus den drei Quellen, die in der Nähe entspringen.[1]
Gegründet wurde Dreibrunnen durch die Grafen von Toggenburg, welche die Kirche und den zugehörigen Hof 1289 dem Kloster Rüti schenkten. 1330 wurde Dreibrunnen als Pfarrkirche dem Kloster Rüti inkorporiert.[2]
Die Marienkirche besass selbstständiges Recht, war Pfarrkirche für die damals zugeteilten Höfe Trungen 47.479679.02232 und teilweise Mörikon 47.483469.00853 und dem Bistum Konstanz unterstellt.[1]
Ab dem 15. Jahrhundert wurde die Kirche durch einen Vikar aus Wil betreut.[2]
Nach der Aufhebung des Klosters Rüti wurde Dreibrunnen 1526 von Zürich an das Spital von Wil verkauft. Vermutlich in dieser Zeit setzte die Wallfahrt ein, nachdem die spätgotischeMarienstatue von Rüti nach Dreibrunnen überführt worden war. 1672 wurde die Kirche als Barockbau umgestaltet; dabei wurde das Gebäude und um ein Joch nach Westen erweitert und der Chorraum neu gebaut. 1761–1763 wurde der Innenraum im Rokoko-Stil umgestaltet. 1763 übernahm die Kirchgemeinde Wil das Gebäude. 1884 erfolgte eine Innenrenovation, 1898–1899 der Bau der Säulenvorhalle (beides durch den ArchitektenAugust Hardegger) und die Umgestaltung des Dachreiters. 1932–1933 wurde eine Wallfahrtspfründe und ein Pfrundhaus gebaut. 1936 renovierte man den Innenraum und installierte eine Kirchenheizung; im gleichen Jahr baute Franz Gattringer (1887–1944) aus Rohrschach auf der Westempore eine neue Orgel mit 16 Registern auf zwei Manualen und Pedal. 1943 und 1955–1956 erfolgte eine Aussenrenovation, 1964–1965 eine umfassende Gesamtrestauration durch den Wiler Architekten Lukas Peterli, bei der die bis dahin vorhandene Kanzel mit Holztreppe an der Nordwand des Innenraumes entfernt und eine neue Orgelempore mit Treppenaufgang in Beton-Bauweise sowie in dunklem Schmiedeeisen ausgeführte Treppengeländer und Gittertür gebaut wurden. Seit der Restauration 1964–1965 steht die Kirche unter Denkmalschutz. 1984 erfolgte eine Aussenrenovation und 1986 eine Innenrenovation durch die Wiler Architekten Paul Holenstein und Willy Stieger.[3][2] 2019 fand eine weitere Innenrenovation statt, bei der das Gewölbe mit dem Deckengemälde restauriert und eine neue Warmluftheizung im Altarraum installiert wurde.[4] Vorbereitend auf den Bau der neuen Mathis-Orgel wurden zwischen März und Mai 2024 der Emporenbereich saniert und die Orgelempore umgebaut und statisch ertüchtigt.
Auf den kleinen Friedhof haben die Trungener alleiniges Anrecht.[5]
Maria Dreibrunnen ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung[2]
und wird als Wallfahrtskirche und Teil der katholischen Pfarr- und Kirchgemeinde Wil regelmäßig für Gottesdienste, Vespern, Andachten und Trauungen genutzt.[6]
Vorne rechts im Altarraum befindet sich seit Januar 2024 eine Truhenorgel mit vier Registern, die 1999 von Metzler Orgelbau AG, Dietikon für die Kirche St. Peter in Wil erbaut wurde und bis zur Einweihung der neuen Mathis-Orgel auf der Westempore am 8. September 2024 als Interims-Instrument verwendet wird.[8]
1967 erbaute Orgelbau Graf AG, Sursee auf der Westempore eine Orgel mit 12 Registern auf zwei Manualen und Pedal, unter Verwendung von Pfeifenmaterial aus dem Vorgängerinstrument von Franz Gattringer aus dem Jahre 1936. 2004 wurde das Instrument von Mathis Orgelbau umgebaut. Bedingt durch starken Schimmelbefall befand sich das Instrument zuletzt in einem sehr schlechten technischen und klanglichen Zustand und wurde im Januar 2024 abgetragen. Die Disposition der Graf-Orgel:[29][30]