Bettina Böhler

Bettina Böhler (* 24. Juni 1960 in Freiburg im Breisgau) ist eine deutsche Filmeditorin.

Leben und Werk

Bettina Böhler begann ihre Filmlaufbahn neunzehnjährig als Kopierwerkspraktikantin und Synchronassistentin. Seit 1985 arbeitet sie als Editorin mit namhaften deutschen Regisseuren unterschiedlichster Couleur wie Christian Petzold, Christoph Schlingensief, Oskar Roehler und Angelina Maccarone zusammen. Sie hat bisher mehr als 50 Spiel-, Dokumentar- und Fernsehfilme montiert.

In ihrer Zusammenarbeit mit verschiedenen Regisseuren prägte sie Erzählrhythmus und Montagestruktur der Berliner Schule maßgeblich mit. Viele der Werke sind auf den internationalen Filmfestivals von Cannes, Venedig und Berlin gezeigt und ausgezeichnet worden sind.

Bettina Böhlers Arbeiten sind geprägt vom ‚unsichtbaren Schnitt‘, der die Aufmerksamkeit auf Erzählung und Atmosphäre lenkt, und die Montage selbst in den Hintergrund stellt. Bei mehreren Filmen arbeitete sie mit dem Regisseur Marcel Gisler zusammen.

2007 wurde sie mit dem Bremer Filmpreis für langjährige Verdienste um den europäischen Film ausgezeichnet. 2012 folgte für ihre Zusammenarbeit mit Christian Petzold an Barbara eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis. Bettina Böhler wurde 2017 für die Montage des Spielfilms Wild erneut für den deutschen Filmpreis nominiert.[1]

Mit dem Dokumentarfilm Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien, der am 21. Februar 2020 im Rahmen der 70. Internationalen Filmfestspiele Berlin uraufgeführt wird, präsentiert Böhler ihre erste Regiearbeit.[2][3]

Bettina Böhler lebt gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin, der Filmemacherin Angelina Maccarone, in Berlin.[4] Sie ist unter anderem Dozentin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Böhler ist Mitglied der europäischen Filmakademie, der Academy of Motion Picture Arts and Sciences[5] und der Akademie der Künste.[6]

Filmografie (Auswahl)

Wo nicht anders angegeben, handelt es sich um einen Kino-Spielfilm.

Als Editorin

Als Regisseurin und Editorin

Auszeichnungen

Literatur

Interviews mit Bettina Böhler und anderen Editoren über Filmmontage:

  • Gabriele Voss: Schnitte in Raum und Zeit: Gespräche und Notizen zur Filmmontage und Dramaturgie, Verlag: Vorwerk 8, 2005, ISBN 978-3930916757
  • Béatrice Ottersbach, Thomas Schadt: Filmschnitt-Bekenntnisse, Uvk Verlag, Juli 2009, ISBN 978-3867641388

Einzelnachweise

  1. Nominierte 2017: Deutsche Filmakademie. Archiviert vom Original am 11. April 2017; abgerufen am 10. April 2017.
  2. Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien | Schlingensief – A Voice that Shook the Silence. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  3. Die Panorama-Filme im Überblick. Abgerufen am 19. Februar 2020.
  4. Porträt: Die Taktgeberin. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 20. Juni 2023]).
  5. News | Oscars.org | Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Abgerufen am 20. Juni 2023 (englisch).
  6. Böhler. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  7. Bekanntgabe und Jurybegründung zum Schnitt-Preis (Memento vom 11. Februar 2015 im Internet Archive)
  8. vdfk: Preisträger seit 1956. In: Verband der deutschen Filmkritik e. V. 27. September 2007, abgerufen am 20. Juni 2023 (deutsch).
  9. Jurybegründung zum Bremer Filmpreis (Memento vom 19. April 2014 im Internet Archive)
  10. Geschichte des Preises. Abgerufen am 20. Juni 2023.
  11. vdfk: Preis der deutschen Filmkritik 2012. In: Verband der deutschen Filmkritik e. V. 21. November 2012, abgerufen am 20. Juni 2023 (deutsch).
  12. Bayerischer Filmpreis 2020: Ministerpräsident Söder und Digitalministerin Gerlach überreichen Auszeichnungen | Staatsministerium für Digitales. Abgerufen am 8. Juni 2021.