„Westfälische Dialekte“ – Versionsunterschied

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Im '''westfälischen Dialekt''' werden vier Mundartgruppen unterschieden: das [[Münsterländer Platt]], [[Ostwestfälisch]] (zu dem auch das Osnabrückische gehört), [[Sauerländer Platt]] und das Westmünsterländische; aber auch das [[Twents]], das [[Achterhoeks|Grafschafter Platt]], das [[Westerwolds|Westerwoldinger Platt]] in den [[Niederlande]]n und das [[Emsländer Platt]] werden hierzu gezählt.
'''Westfälische Dialekte''' bzw. '''Westfälisch''' gehört zum [[Niedersächsisch]]en. Es werden vier Mundartgruppen unterschieden: das [[Münsterländer Platt]], [[Ostwestfälisch]], zu dem auch das „Platt” im Raum Osnabrück gehört, [[Sauerländer Platt]] und das [[Westmünsterländisch]]e, aber auch [[Twents]], das [[Achterhoeks|Grafschafter Platt]] und das [[Westerwolds|Westerwoldinger Platt]] in den [[Niederlande]]n, außerdem das [[Emsländer Platt]].


Folgende Merkmale sind kennzeichnend für das Westfälische:
Folgende Merkmale sind kennzeichnend für das Westfälische:

Version vom 30. April 2009, 13:54 Uhr

Das westfälische Sprachgebiet und seine Umgebung

Westfälische Dialekte bzw. Westfälisch gehört zum Niedersächsischen. Es werden vier Mundartgruppen unterschieden: das Münsterländer Platt, Ostwestfälisch, zu dem auch das „Platt” im Raum Osnabrück gehört, Sauerländer Platt und das Westmünsterländische, aber auch Twents, das Grafschafter Platt und das Westerwoldinger Platt in den Niederlanden, außerdem das Emsländer Platt.

Folgende Merkmale sind kennzeichnend für das Westfälische:

  • Unterscheidung des alten langen a wie in Rot (Rat) vom später gedehnten a wie in Sake (Sache);
  • Diphthongierung der alten Kurzvokale in offener Silbe ("Westfälische Brechung") wie in iäten (essen), wieten (wissen), iems (Ems), uapen (offen), Fuegel (Vogel). In einigen Gegenden werden auch die Langvokale – wie übrigens auch im Ostfälischen – diphthongiert. Triphthonge kommen vor;
  • Die Wörter küern (reden, sprechen) und Rüe (Hund).

Das Westfälische hat zahlreiche altertümliche grammatische Formen und Aussprachegewohnheiten bewahrt.

In der verschriftlichten Form gibt es keine normierten Rechtschreibregeln; geschrieben wird meist nach phonetischen Gesichtspunkten. Für das Münsterländische und für das Ostwestfälische im Ravensberger Land gibt es jedoch ausgearbeitete Schreibweisen.

Der Wortschatz des Westfälischen wird im Westfälischen Wörterbuch (Westfälisch in Nordrhein-Westfalen) und im Niedersächsischen Wörterbuch (Westfälisch in Niedersachsen) beschrieben. Das Westfälische Wörterbuch wird von der Mundartkommission des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe von einem einzigen Mitarbeiter bearbeitet. Die letzte Lieferung des Westfälischen Wörterbuchs geht bis zum Buchstaben G (Stand 2008).

Der ISO 639-3-Kode für Westfälisch ist wep.

Literatur

  • Niederdeutsche Mundarten. In: Geographisch-landeskundlicher Atlas von Westfalen. Themenbereich V. Kultur und Bildung. Münster, 1996 (Karten und Begleittext)
  • Hermann Niebaum: Geschichte und Gliederung der sprachlichen Systeme in Westfalen. In: Der Raum Westfalen VI,1. Münster, 1989. S. 5-31. ISBN 3-402-05554-6
  • Jan Goossens: Sprache. In: Westfälische Geschichte Bd. 1 (Von den Anfängen bis zum Ende des alten Reiches). 1. Aufl. Düsseldorf, 1983. S. 56-80. ISBN 3-590-34211-0