„Süddeutschland“ – Versionsunterschied

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Mit der Angabe '''Süddeutschland''' wird ein nicht eindeutig abgrenzbares Gebiet im Süden der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] in Abgrenzung zu ''[[Norddeutschland]]'' umrissen. Im Allgemeinen sind damit die im äußersten Süden gelegenen [[Bundesland (Deutschland)|Bundesländer]] [[Baden-Württemberg]] und [[Bayern]], der südliche Teil von [[Hessen]] bzw. die Regionen südlich von [[Frankfurt am Main]], das im Südwesten liegende [[Saarland]] und die [[Pfalz (Region)|Pfalz]] gemeint, die nach 1816 bis 1930 zu Bayern gehörten. Das Saarland, [[Rheinland-Pfalz]], Baden-Württemberg und der Süden Hessens gehören zu [[Südwestdeutschland]]. Süddeutschland gehört hauptsächlich zum [[oberdeutsch]]en Sprachraum; der Übergang zu Norddeutschland bildet der breite Streifen des [[Mitteldeutsch|mitteldeutschen]] Sprachraums.
Mit der Angabe '''Süddeutschland''' wird ein nicht eindeutig abgegrenztes Gebiet im Süden der
[[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]] umrissen. Im Allgemeinen sind damit die [[Bundesland (Deutschland)|Länder]] [[Baden-Württemberg]], [[Bayern]], der südliche Teil [[Hessen]]s bzw. die Regionen südlich von [[Frankfurt am Main]] und manchmal auch das [[Saarland]] und die [[Pfalz (Region)|Pfalz]] gemeint, die nach 1816 bis 1930 zu Bayern gehörte. Das Saarland, [[Rheinland-Pfalz]], Baden-Württemberg und der Süden Hessens bilden auch [[Südwestdeutschland]].


Während insbesondere Baden-Württemberger und Bayern ausschließlich diese beiden Länder als Süddeutschland betrachten, wird in [[Schleswig-Holstein]] und [[Hamburg]] gelegentlich scherzhaft die Nordgrenze Süddeutschlands bereits südlich der [[Elbe]] gezogen.
Während insbesondere die [[Badener]] und [[Württemberg]]er sowie die [[Bayern]] ([[Altbayern|Baiern]], [[Franken]] und [[Schwaben]]) ausschließlich ihre Länder als Süddeutschland betrachten, wird insbesondere in den im äußersten Norden gelegenen [[Bundesland (Deutschland)|Bundesländer]]n ([[Schleswig-Holstein]] und [[Hamburg]]) schon mal die Nordgrenze Süddeutschlands in einer gedachten Querlinie (West-Ost-Linie) südlich der [[Elbe]] gezogen.


Wie bei anderen [[Region]]sbegriffen existiert auch im Fall von Süddeutschland keine [[Definition|definierte]] Grenze. Meistens wird der [[Main]] als Grenze angegeben, denn ein Teil Hessens, in der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]], liegt auch südlich des Mains und hat eine besondere kulturelle und sprachliche Verbindung zu Süddeutschland.
Wie bei anderen [[Region]]sbegriffen existiert auch im Fall von Süddeutschland keine [[Definition|definierte]] Abgrenzung zum Norden. Meistens wird der [[Main]] als Grenze angegeben, denn ein Teil Hessens, in der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]], liegt auch südlich des Mains und hat eine besondere kulturelle und sprachliche Verbindung zu Süddeutschland.


Diese [[Mainlinie (Politik)|Mainlinie]] ist, wie schon bei der Entstehung dieses Begriffs [[Deutscher Krieg|um 1866]], nicht streng am Flusslauf des Mains zu lokalisieren. Schon in Hessen liegt die kulturelle Grenze zwischen [[Mittelhessen]] und [[Südhessen]] wohl eher im [[Taunus]] als am Main. Weiter östlich verlaufen die Grenzen zwischen Dialekten und anderen Traditionen keinesfalls im Maintal, sondern in den Mittelgebirgen nördlich (und südlich) davon.
Diese [[Mainlinie (Politik)|Mainlinie]] ist, wie schon bei der Entstehung dieses Begriffs [[Deutscher Krieg|um 1866]], nicht streng am Flusslauf des Mains zu lokalisieren. Schon in Hessen liegt die kulturelle Grenze zwischen [[Mittelhessen]] und [[Südhessen]] wohl eher im [[Taunus]] als am Main. Weiter östlich verlaufen die Grenzen zwischen Dialekten und anderen Traditionen keinesfalls im Maintal, sondern in den Mittelgebirgen nördlich (und südlich) davon.


Vor dem Zweiten Weltkrieg, als der Begriff „deutsch“ oft auch noch für [[Österreich]] und die [[Deutschschweiz]] angewandt wurde, umfasste der Begriff Süddeutschland oft auch die südlich gelegenen deutschsprachigen Gebiete außerhalb Deutschlands, was sich in einzelnen Bezeichnungen erhalten hat (z.B: [[Katharina Prato|Prato]]s ''Süddeutsche Küche'', inzwischen als ''Gute alte Küche'' mit ISBN 978-3854314264 neuherausgegeben).
In der Geschichtswissenschaft und im sprachwissenschaftlichen Sinne umfasst der Begriff „Süddeutschland” nicht das Gebiet eines Staates, sondern die deutschen Sprachgebiete [[Oberdeutschland|Oberdeutschlands]], was sich in einzelnen Bezeichnungen erhalten hat (z.B: [[Katharina Prato|Prato]]s ''Süddeutsche Küche'', inzwischen als ''Gute alte Küche'' mit ISBN 978-3854314264 neuherausgegeben).

== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Süddeutscher Staat]], [[Süddeutsche Zeitung]], [[Süddeutsches Kartell]]
* [[Süddeutscher Staat]], [[Süddeutsche Zeitung]], [[Süddeutsches Kartell]]

Version vom 16. Juni 2011, 21:52 Uhr

Mit der Angabe Süddeutschland wird ein nicht eindeutig abgrenzbares Gebiet im Süden der Bundesrepublik Deutschland in Abgrenzung zu Norddeutschland umrissen. Im Allgemeinen sind damit die im äußersten Süden gelegenen Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern, der südliche Teil von Hessen bzw. die Regionen südlich von Frankfurt am Main, das im Südwesten liegende Saarland und die Pfalz gemeint, die nach 1816 bis 1930 zu Bayern gehörten. Das Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und der Süden Hessens gehören zu Südwestdeutschland. Süddeutschland gehört hauptsächlich zum oberdeutschen Sprachraum; der Übergang zu Norddeutschland bildet der breite Streifen des mitteldeutschen Sprachraums.

Während insbesondere die Badener und Württemberger sowie die Bayern (Baiern, Franken und Schwaben) ausschließlich ihre Länder als Süddeutschland betrachten, wird insbesondere in den im äußersten Norden gelegenen Bundesländern (Schleswig-Holstein und Hamburg) schon mal die Nordgrenze Süddeutschlands in einer gedachten Querlinie (West-Ost-Linie) südlich der Elbe gezogen.

Wie bei anderen Regionsbegriffen existiert auch im Fall von Süddeutschland keine definierte Abgrenzung zum Norden. Meistens wird der Main als Grenze angegeben, denn ein Teil Hessens, in der Oberrheinischen Tiefebene, liegt auch südlich des Mains und hat eine besondere kulturelle und sprachliche Verbindung zu Süddeutschland.

Diese Mainlinie ist, wie schon bei der Entstehung dieses Begriffs um 1866, nicht streng am Flusslauf des Mains zu lokalisieren. Schon in Hessen liegt die kulturelle Grenze zwischen Mittelhessen und Südhessen wohl eher im Taunus als am Main. Weiter östlich verlaufen die Grenzen zwischen Dialekten und anderen Traditionen keinesfalls im Maintal, sondern in den Mittelgebirgen nördlich (und südlich) davon.

In der Geschichtswissenschaft und im sprachwissenschaftlichen Sinne umfasst der Begriff „Süddeutschland” nicht das Gebiet eines Staates, sondern die deutschen Sprachgebiete Oberdeutschlands, was sich in einzelnen Bezeichnungen erhalten hat (z.B: Pratos Süddeutsche Küche, inzwischen als Gute alte Küche mit ISBN 978-3854314264 neuherausgegeben).

Siehe auch