„Rotlicht (Prostitution)“ – Versionsunterschied
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'''Rotlicht''' wird als Umschreibung auch für [[Prostitution]] und damit zusammenhängende Sachverhalte ([[Rotlichtmilieu]], [[Rotlichtviertel]], Rotlichtaffäre etc.) benutzt. |
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Der Begriff '''Rotlicht''' wird neben anderen Begriffszuordnungen auch in der Bedeutung [[Prostitution]] gebraucht, meist als sogenannte Wortkombination mit einem angehängten Hauptwort. Im Bedeutungsbereich Prostitution charakterisiert der Begriff Rotlicht ein bestimmtes [[Soziales Milieu|soziales Milieu]] und dessen [[Umwelt|räumliches Umfeld]]. |
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Die Farbe [[Rot]] wird neben ihrer allgemeinen Signalwirkung psychologisch oft in Verbindung mit [[Liebe]] und [[Leidenschaft]], aber auch mit [[Gefahr]] und [[Sünde]] gebracht. <ref>Heller: ''Wie Farben wirken''. 1989, S. 49–68</ref> Nach dem deutschen Universalwörterbuch geht die Verbindung des Begriffs Rotlicht mit der Prostitution auf die roten Laternen zurück, die früher über den Eingängen von [[Bordell]]s hingen, und auch auf die rote Innenbeleuchtung dieser Lokale. <ref>vgl. Duden: ''Deutsches Universalwörterbuch''. 4. Aufl., 2001, S. 1326</ref> |
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Der Begriff Rotlicht wird auch in einigen anderen [[Sprachraum|Sprachräumen]] in der Bedeutung Prostitution verwendet; beispielsweise kennt die [[Englische Sprache|englische Sprache]] den ''Red-light District'' und die [[Italienische Sprache|italienische Sprache]] das ''quartiere a luci rosse'' (jeweils für ''Rotlichtviertel''). |
Der Begriff Rotlicht wird auch in einigen anderen [[Sprachraum|Sprachräumen]] in der Bedeutung Prostitution verwendet; beispielsweise kennt die [[Englische Sprache|englische Sprache]] den ''Red-light District'' und die [[Italienische Sprache|italienische Sprache]] das ''quartiere a luci rosse'' (jeweils für ''Rotlichtviertel''). |
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Das [[Adjektiv]] rot ist eines der ältesten Farbwörter überhaupt; es hat weit verzweigte [[Indogermanische Sprachen|indogermanische]] Wurzeln und ist etwa seit dem 8. Jahrhundert im deutschen [[Wortschatz]] belegt <ref>Caroline Kaufmann: ''Zur Semantik der Farbadjektive rosa, pink und rot''. Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München 2006, S. 309</ref>. Als Farbe der [[Erotik]] und [[Sexualität]], und damit auch der [[Unmoral]], wird die Farbe Rot auch mit Prostitution [[Assoziation (Psychologie)|assoziiert]]. <ref>Heller: ''Wie Farben wirken''. 1989, S. 63</ref><ref>Kaufmann, Diss. 2006, S. 317</ref> Nach der [[Semantik|semantischen Abhandlung]] von Kaufmann <ref>Kaufmann, Diss. 2006, S. 208</ref> wird Rot dabei als Verweis auf ein bestimmtes [[Milieu]] verstanden. In der Bedeutung von „erotisch, die Prostitution betreffend“ kommt dem Adjektiv Rot eine eher negative |
Das [[Adjektiv]] rot ist eines der ältesten Farbwörter überhaupt; es hat weit verzweigte [[Indogermanische Sprachen|indogermanische]] Wurzeln und ist etwa seit dem 8. Jahrhundert im deutschen [[Wortschatz]] belegt <ref>Caroline Kaufmann: ''Zur Semantik der Farbadjektive rosa, pink und rot''. Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München 2006, S. 309</ref>. Als Farbe der [[Erotik]] und [[Sexualität]], und damit auch der [[Unmoral]], wird die Farbe Rot auch mit Prostitution [[Assoziation (Psychologie)|assoziiert]]. <ref>Heller: ''Wie Farben wirken''. 1989, S. 63</ref><ref>Kaufmann, Diss. 2006, S. 317</ref> Nach der [[Semantik|semantischen Abhandlung]] von Kaufmann <ref>Kaufmann, Diss. 2006, S. 208</ref> wird Rot dabei als Verweis auf ein bestimmtes [[Milieu]] verstanden. In der Bedeutung von „erotisch, die Prostitution betreffend“ kommt dem Adjektiv Rot eine eher negative [[Konnotation]] zu, die in der allgemeinen Geringschätzung dieses Bereiches begründet ist <ref>Kaufmann, Diss. 2006, S. 208</ref>. |
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Im Bedeutungsbereich Prostitution wird „Rotlicht“ nach der semantischen Untersuchung von Kaufmann nahezu immer als [[Komposition (Grammatik)|Kompositum]] zusammen mit einem angehängten [[Substantiv]] gebraucht (Rotlichtmilieu, Rotlichtaffäre etc.), während der selbständige Gebrauch eher selten ist.<ref>Kaufmann, Diss. 2006, S. 208-209</ref> |
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* Rotlichtbezirk |
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* [[Rotlichtviertel]] |
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Die negative Nebenbedeutung des Begriffs Rotlicht im Bedeutungsbreich Prostitution überträgt sich auch auf das neugebildete Substantiv und belegt dieses in seiner (semantischen) Einzelbedeutung ebenfalls negativ bzw. verstärkt dessen negative Bedeutung. So wird beispielsweise ein ''Rotlichtviertel'' allgemein als „ein übles Viertel“ mit einer „anrüchigen Prostitutionsszene“ angesehen, und „eine Rotlichtaffäre“ (etwa eines Prominenten) als eine „besonders schlüpfrige Affäre“ in derselben „anrüchigen“ Szene bewertet. <ref>vgl. Kaufmann, Diss. 2006</ref> |
Die negative Nebenbedeutung des Begriffs Rotlicht im Bedeutungsbreich Prostitution überträgt sich nach Kaufmann auch auf das neugebildete Substantiv und belegt dieses in seiner (semantischen) Einzelbedeutung ebenfalls negativ bzw. verstärkt dessen negative Bedeutung. So wird beispielsweise ein ''Rotlichtviertel'' allgemein als „ein übles Viertel“ mit einer „anrüchigen Prostitutionsszene“ angesehen, und „eine Rotlichtaffäre“ (etwa eines Prominenten) als eine „besonders schlüpfrige Affäre“ in derselben „anrüchigen“ Szene bewertet. <ref>vgl. Kaufmann, Diss. 2006</ref> |
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Version vom 8. Mai 2007, 21:48 Uhr
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Der Artikel ist in seinen Betrachtungen zur Kunstgeschichte unhaltbar, zur Semantik extrem schwach. Auch die knappen Anmerkungen zur Kulturgeschichte sind bestenfalls grob lückenhaft zu nennen. Eine ausführlichere Kritik befindet sich auf den LKs. Stark verknappt könnten Teile des Textes höchstens sinnvoll unter Rotlichtmilieu oder Rotlichtviertel eingebaut werden. --Henriette 01:17, 3. Mai 2007 (CEST)
Rotlicht wird als Umschreibung auch für Prostitution und damit zusammenhängende Sachverhalte (Rotlichtmilieu, Rotlichtviertel, Rotlichtaffäre etc.) benutzt.
Begriffsherkunft
Die Farbe Rot wird neben ihrer allgemeinen Signalwirkung psychologisch oft in Verbindung mit Liebe und Leidenschaft, aber auch mit Gefahr und Sünde gebracht. [1] Nach dem deutschen Universalwörterbuch geht die Verbindung des Begriffs Rotlicht mit der Prostitution auf die roten Laternen zurück, die früher über den Eingängen von Bordells hingen, und auch auf die rote Innenbeleuchtung dieser Lokale. [2]
Der Begriff Rotlicht wird auch in einigen anderen Sprachräumen in der Bedeutung Prostitution verwendet; beispielsweise kennt die englische Sprache den Red-light District und die italienische Sprache das quartiere a luci rosse (jeweils für Rotlichtviertel).
Semantische Betrachtung
Das Adjektiv rot ist eines der ältesten Farbwörter überhaupt; es hat weit verzweigte indogermanische Wurzeln und ist etwa seit dem 8. Jahrhundert im deutschen Wortschatz belegt [3]. Als Farbe der Erotik und Sexualität, und damit auch der Unmoral, wird die Farbe Rot auch mit Prostitution assoziiert. [4][5] Nach der semantischen Abhandlung von Kaufmann [6] wird Rot dabei als Verweis auf ein bestimmtes Milieu verstanden. In der Bedeutung von „erotisch, die Prostitution betreffend“ kommt dem Adjektiv Rot eine eher negative Konnotation zu, die in der allgemeinen Geringschätzung dieses Bereiches begründet ist [7].
Im Bedeutungsbereich Prostitution wird „Rotlicht“ nach der semantischen Untersuchung von Kaufmann nahezu immer als Kompositum zusammen mit einem angehängten Substantiv gebraucht (Rotlichtmilieu, Rotlichtaffäre etc.), während der selbständige Gebrauch eher selten ist.[8]
In neueren Wörterbücher, wie z.B. im Duden, Deutsches Universalwörterbuch 2001 wurde der „alleinstehende“ Begriff Rotlicht nicht mehr dem Bereich Prostitution zugeordnet, wie noch in früheren Auflagen erfolgt. [9]
Die negative Nebenbedeutung des Begriffs Rotlicht im Bedeutungsbreich Prostitution überträgt sich nach Kaufmann auch auf das neugebildete Substantiv und belegt dieses in seiner (semantischen) Einzelbedeutung ebenfalls negativ bzw. verstärkt dessen negative Bedeutung. So wird beispielsweise ein Rotlichtviertel allgemein als „ein übles Viertel“ mit einer „anrüchigen Prostitutionsszene“ angesehen, und „eine Rotlichtaffäre“ (etwa eines Prominenten) als eine „besonders schlüpfrige Affäre“ in derselben „anrüchigen“ Szene bewertet. [10]
Volksmund
Anonym: „Nicht immer hält das rote Licht, was es dem Wanderer verspricht.“
Siehe auch
Literatur
- Eva Heller: Wie Farben wirken. Farbpsychologie, Farbsymbolik, kreative Farbgestaltung. Erstausg., ill., Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1989, ISBN 3-498-02885-5. (Standardwerk der Farbpsychologie; 2004 ist die 12., unveränd. Aufl. erschienen)
- Caroline Kaufmann: Zur Semantik der Farbadjektive rosa, pink und rot. Eine korpusbasierte Vergleichsuntersuchung anhand des Farbträgerkonzepts. 1. Aufl., Herbert Utz Verlag, München 2006, Reihe: Münchner Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft, ISBN 3-8316-0652-8. (Dissertation, online)
- Dudenredaktion (Hrsg.): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4., neu bearb. und erw. Aufl., Dudenverlag, Mannheim u.a. 2001, ISBN 3-411-05504-9.
- Uta Falck: VEB Bordell - Geschichte der Prostitution in der DDR. Taschenbuchausg., ill., Links Verlag, Berlin 1998, Schriftenreihe Forschungen zur DDR-Gesellschaft, ISBN 3-861531-61-5.
Weblinks
- Assoziationen zur Farbe "Rot" von der Webseite Das schwarze Netz (gemäß eigenen Angaben: "...eine lose Sammlung von Gestalten, Begriffen und Phänomenen aus Mythologie, Religion, Paranormalem und Aberglaube." )
Einzelnachweise
- ↑ Heller: Wie Farben wirken. 1989, S. 49–68
- ↑ vgl. Duden: Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl., 2001, S. 1326
- ↑ Caroline Kaufmann: Zur Semantik der Farbadjektive rosa, pink und rot. Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München 2006, S. 309
- ↑ Heller: Wie Farben wirken. 1989, S. 63
- ↑ Kaufmann, Diss. 2006, S. 317
- ↑ Kaufmann, Diss. 2006, S. 208
- ↑ Kaufmann, Diss. 2006, S. 208
- ↑ Kaufmann, Diss. 2006, S. 208-209
- ↑ Duden: Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl., 2001, S. 1326
- ↑ vgl. Kaufmann, Diss. 2006