„Puckle Gun“ – Versionsunterschied

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Alle bekannten Beispiele von Puckle-Pistolen verfügen über eine klappbare Stativhalterung. Die Waffe ist auf dem Stativ gut ausbalanciert und kann vom Bediener zum Zielen angehoben oder bewegt werden.
Alle bekannten Beispiele von Puckle-Pistolen verfügen über eine klappbare Stativhalterung. Die Waffe ist auf dem Stativ gut ausbalanciert und kann vom Bediener zum Zielen angehoben oder bewegt werden.

== Leistungsdaten ==
[[File:Puckle gun advertisement.jpg|thumb|upright=1.4|Patent No. 418, für James Puckle's Drehkanone aus dem Jahr 1718 , das Blatt zeigt zwei verschiedene Ladetrommeln: für runde und viereckige Geschosse.]]Ein Prototyp wurde 1717 der britischen Ordnungsbehörde gezeigt, die jedoch nicht beeindruckt war. Bei einem späteren öffentlichen Versuch im Jahr 1722 konnte eine Puckle-Kanone inmitten eines heftigen Regensturms 63 Schüsse in sieben Minuten (ungefähr neun Schuss pro Minute) abfeuern.<ref name="Ffoulkes & Cottesloe">Charles ffoulkes: The Gun-Founders of England: With a List of English and Continental Gun-Founders from the XIV to the XIX Centuries. Cambridge University Press, 1937, ISBN 978-0-521-17064-2, S. 34 (google.com [abgerufen am 26. Dezember 2019]).</ref> Eine Rate von neun Schuss pro Minute war im Vergleich günstig Musketiere der damaligen Zeit, von denen je nach Qualität der Truppen erwartet werden konnte, dass sie zwischen zwei und fünf Schuss pro Minute abfeuerten, während von erfahrenen Truppen erwartet wurde, dass sie unter guten Bedingungen zuverlässig drei Schuss pro Minute abfeuern konnten; Allerdings war die Feuerrate früheren Repetierwaffen wie dem Kalthoff-Repetierer unterlegen, der bis zu sechsmal schneller feuerte.

Die Puckle-Waffe zog nur wenige Investoren an und erreichte nie eine Massenproduktion oder einen Verkauf an die britischen Streitkräfte. Wie bei anderen Entwürfen dieser Zeit wurde es durch eine „unbeholfene und unzuverlässige Steinschlosszündung“ und andere mechanische Probleme behindert. In einem Flugblatt dieser Zeit wurde sarkastisch über das Unternehmen festgestellt, dass „es nur Verwundete sind, die Anteile daran halten“. Die Produktion war sehr begrenzt und umfasste möglicherweise nur zwei Kanonen, eine davon ein grober Prototyp aus Eisen, die andere eine fertige Waffe aus Messing.<ref name="Ffoulkes & Cottesloe" />

John Montagu, 2. Duke of Montagu, Master-General of the Ordnance in den Jahren 1740–1749, kaufte 1722 zwei Geschütze für eine erfolglose Expedition zur Eroberung von St. Lucia und St. Vincent. Während in Schiffsmanifesten angegeben ist, dass „2 Machine Guns of Puckles“ zu der Fracht gehörten, die Portsmouth verließ, gibt es keine Beweise dafür, dass die Waffen jemals im Kampf eingesetzt wurden.<ref name=":0" />


==Bestehende Exemplare==
==Bestehende Exemplare==

Version vom 25. Oktober 2023, 01:56 Uhr

Das Puckle-Gewehr ist eine handbetriebene mehrschüssige Revolver-Kanone[1], die von James Puckle (1667–1724), einem britischen Erfinder, Anwalt und Schriftsteller, erfunden, und 1718 patentiert wurde. Es war eine der ersten Waffen, die in einem Schiffsmanifest von 1722 als „Maschinengewehr“ bezeichnet wurde[2], obwohl ihre Funktionsweise nicht der modernen Verwendung des Begriffs entspricht. Es wurde nie während einer Kampfoperation oder eines Krieges eingesetzt[3]. Nur wenige Stück dieser Geschütze wurden gebaut.

Puckle Gun

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Allgemeine Angaben
Entwicklungsjahr 1718
Stückzahl keine Massenproduktion, wenige Stück
Waffenkategorie Kanone
Technische Daten
Datei:Trommel der Puckle Gun.png
Trommel der Puckle Gun

Design und Patent

Das Puckle-Gewehr ist eine auf einem Stativ montierte Steinschlosswaffe mit einem Lauf und einem manuell betätigten Drehzylinder.[4] Puckle bewarb seine Hauptanwendung als Anti-Boarding-Kanone für den Einsatz auf Schiffen. Der Zylinder fasste je nach Konfiguration 6 bis 11 Schuss und wurde von Hand mit Pulver und Schrot geladen, während er von der Waffe gelöst war.

Nach Angaben des Patentamts des Vereinigten Königreichs „stellten die Justizbeamten der Krone unter Königin Anne als Bedingung für die Erteilung fest, dass der Patentinhaber durch eine schriftliche Urkunde die Art der Erfindung beschreiben und feststellen muss.“ Art und Weise, wie es ausgeführt werden soll.‘“[5] Das Patent dieser Waffe, Nummer 418 von 1718, war eines der ersten, das eine solche Beschreibung enthielt. T. W. Lee bemerkte jedoch, dass „James Puckles Patent aus dem Jahr 1718 mehr rhetorischen Eifer als technische Strenge enthält.[6]

Mechanismus

Der Abfeuermechanismus der Puckle-Pistole ähnelt einem herkömmlichen Steinschloss-Gewehr. Nach jedem Schuss wird eine Kurbel an der Rückseite der Gewindewelle, die durch den Zylinder verläuft, gedreht, sodass der Zylinder von Hand in die nächste Kammer gedreht werden kann. Durch Drehen des Zylinders wird über einen Schlitz- und Bolzenmechanismus die Brennwanne der vorherigen Kammer geschlossen und die nächste geöffnet, die zum Entlüften bereit ist. Anschließend wird die Kurbel wieder festgeschraubt, wodurch das konische Ende der Kammer gasdicht im Lauf verriegelt wird. Dann wird der Steinschlossmechanismus vorbereitet und die Waffe abgefeuert, indem ein langer Abzugshebel betätigt wird, der etwa bis zur Taille des Bedieners reicht.

Zum Nachladen kann die Kurbel komplett abgeschraubt werden, um den Zylinder abzunehmen, der dann durch einen neuen ersetzt werden kann. In dieser Hinsicht ähnelt es den früheren Hinterlader-Schwenkpistolen mit abnehmbarer Kammer, die vor dem Einsatz geladen werden konnte. Der Zylinder scheint in der zeitgenössischen Dokumentation als „Ladegerät“ bezeichnet worden zu sein.[2]

Alle bekannten Beispiele von Puckle-Pistolen verfügen über eine klappbare Stativhalterung. Die Waffe ist auf dem Stativ gut ausbalanciert und kann vom Bediener zum Zielen angehoben oder bewegt werden.

Bestehende Exemplare

Zwei Originalexemplare sind in ehemaligen Montagu-Häusern ausgestellt: eines im Boughton House und eines im Beaulieu Palace House.[2] Im Buckler's Hard Maritime Museum in Hampshire gibt es eine Nachbildung einer Puckle-Kanone. In Blackmore's British Military Firearms 1650–1850 ist als Abbildung 77 „Puckles Messingpistole im Tower of London“ aufgeführt, obwohl es sich offenbar um eine Waffe handelte, die zum ehemaligen Montagu-Anwesen gehörte (zu diesem Zeitpunkt im Besitz der Familie Buccleuch) und an die Familie Buccleuch ausgeliehen wurde Damals Turm.

Es gibt ein weiteres Beispiel aus dem chinesischen Palastmuseum in der Verbotenen Stadt in Peking. Den offiziellen Aufzeichnungen zufolge gehörte es zu den drei Puckle-Gewehren, die dem Kaiser im Jahr 1804 geschenkt wurden[7]. Die Chinesen nannten sie lunzipao (轮子炮), was „Radgewehr“ bedeutet[8]. Die dortigen Kuratoren kannten seinen wahren Ursprung nicht und verwechselten das Steinschloss mit dem Visier und meinten die Waffe wäre mit einer brennenden Lunte zu zünden[7].

Ein Beispiel einer Puckle-Pistole aus Messing wurde offenbar von Zar Pjotr ​​I. gekauft und 1718 nach Russland geliefert. Derzeit befindet es sich in der Sammlung des Militärhistorischen Museums für Artillerie, Ingenieure und Nachrichtenkorps[9].

Ähnlichkeiten zu späteren Feuerwaffen

In der Zeit zwischen der weit verbreiteten Einführung des Revolvers, aber vor der Verwendung von Patronen bestand eine übliche Methode zur Erhöhung der Nachladegeschwindigkeit darin, den gesamten Zylinder eines Revolvers durch einen anderen vorgeladenen Zylinder zu ersetzen, ähnlich wie bei der Puckle-Gun[10]. Diese Praxis wurde hauptsächlich bei Remington-Revolvern angewendet, da ihre Zylinder leicht abnehmbar waren und von einem Zylinderstift gehalten wurden, im Gegensatz zu den frühen Colt-Revolvern, die durch Keile zusammengehalten wurden, die durch die Zylinderstifte gingen[11].

Konföderierte Drehkanone

Ein Unikat, eine fünfschüssige Revolverkanone ähnlich der Puckle-Gun mit zwei Zoll Bohrung wurde von den Konföderierten Staate Amerikas im Amerikanischen Bürgerkrieg während der Belagerung von Petersburg gebaut und eingesetzt. Es wurde am 27. April 1865 von Unionstruppen erbeutet und zur Prüfung an die Militärakademie der Vereinigten Staaten in West Point, New York, geschickt[12].

In der Populärkultur

In dem Videospiel Assassin's Creed: Rogue von 2014 kann der Spieler von seinem Schiff aus mit Puckle Guns feuern, welche die Drehbassen aus Assassinscreed 4 ablösten, diese Puckle Guns feuern wie Maschienengewehre viele Schüsse in kurzen Zeitabständen.

In dem Videospiel Empire: Total War von 2009, kann der Spieler nach einer technologischen Weiterentwicklung im Spiel während Echtzeitgefechten Puckle-Gewehre nutzen.

Commons: Puckle-Gewehr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Willbanks, James H. (2004). Machine Guns: An Illustrated History of Their Impact. ABC-CLIO. ISBN 1-85109-480-6.
  2. a b c University of Huddersfield Repository
  3. M.L. Brown: Firearms in Colonial America : The Impact on History and Technology 1492-1792. Smithsonian Institution Press, Washington DC 1980, ISBN 0-87474-290-0, S. 239 (google.com).
  4. George M. Chinn: The Machine Gun: Design Analysis of Automatic Firing Mechanisms and Related Components, Volume IV, parts X and XI. Bureau of Ordnance, Department of the Navy, US Government Printing Office, 1955, S. 185.
  5. The 18th century. In: Intellectual Property Office. Archiviert vom Original am 22. April 2014; abgerufen am 15. August 2015.
  6. T.W. Lee: Military Technologies of the World. ABC-CLIO, 2008, ISBN 978-0-275-99536-2, S. 238–239 (google.com [abgerufen am 26. Dezember 2019]).
  7. a b 从前膛炮、子母炮到轮子炮. (deutsch: From breech cannons, sub-cannons to wheeled cannons). In: Palace Museum. (chinesisch).
  8. China Central Television: 清代宫廷武备. (deutsch: Qing Dynasty military equipment). In: YouTube. 30. Mai 2018; (chinesisch).
  9. Sergey Vladimirovich Yefimov: Скорострельные Артиллерийские Орудия Первой Половины XVIII Века в Собрании Военно-Исторического Музея Артиллерии, Инженерных Войск и Войск Связи. (deutsch: Rapid-Fire Artillery Guns of the First Half of the 18th Century in the Collection of the Military Historical Museum of Artillery, Engineering and Signals Corps). In: Military-Historical Journal. Nr. 2, 2019 (russisch, cyberleninka.ru).
  10. Roy Marcot: Remington: America's Oldest Gunmaker. Primedia Special Interest Publications, 1998, ISBN 978-1-881657-00-2.
  11. Robert Niepert: Civil War Revolvers of The North and South. In: Florida Reenactors Online. Archiviert vom Original am 15. Mai 2013;.
  12. George M. Chinn: The Machine Gun, History, Evolution and Development of Manual, Automatic and Airborne Repeating Weapons, Vol. 1. U.S. Government Printing Office, 1951, S. 46