„Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ – Versionsunterschied
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Version vom 14. Dezember 2006, 13:53 Uhr
Die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" mobilisiert zurzeit rund 56.000 Vollzeitmissionare weltweit.
Vorbereitung auf den Missionsdienst
Junge Männer zwischen 19 und 26 Jahren, die sich dadurch als würdig erweisen, dass sie die Vorschriften der Kirche befolgen, werden aufgefordert, eine zweijährige, selbst finanzierte Vollzeitmission zu absolvieren. Als Vorbedingung müssen diese jungen Männer das Amt eines Ältesten im Melchisedekischen Priestertum inne haben. Junge Frauen können eine Mission erfüllen, wenn sie das 21. Lebensjahr vollendet haben und noch nicht verheiratet sind . Rentnerehepaare können gemeinsam eine Vollzeitmission absolvieren, die eine Dauer von 3 bis 36 Monate haben kann. Missionare, die sich freiwillig gemeldet haben und von ihrem Bischof und Pfahlpräsidenten empfohlen worden sind, erhalten vom Präsidenten der Kirche einen Brief, aus dem sie erfahren, in welches der weltweit über 330 Missionsgebiete sie berufen werden. Von ihrem Pfahlpräsidenten erhalten sie einen priesterlichen Segen, damit sie ihre Aufgabe gut erfüllen können. Bevor der Missionsdienst angetreten wird, erhalten die zukünftigen Missionare die Begabung in einem Tempel der Kirche, sofern dies nicht schon früher geschehen ist.
Missionskosten
Missionare tragen üblicherweise die vollen Kosten ihrer Mission selbst, ohne dass die Kirche, für die sie in dieser Zeit ausschließlich tätig sind, sie finanziell unterstützt. Bei der Finanzierung können ihnen Familienmitglieder und Freunde helfen. In der Vergangenheit trug jeder Missionar seine tatsächlichen Lebenshaltungskosten alleine. Dies hatte jedoch zur Folge, dass Missionare in Ländern, in denen hohe Lebenshaltungskosten herrschen, finanziell stärker belastet wurden als andere. Deshalb wurde im Jahre 1990 ein sozialer Lastenausgleich eingeführt. So zahlt nun jeder Missionar einen monatlichen Beitrag in der Höhe der durchschnittlichen Lebenshaltungskosten seines Ursprungslandes. In Mitteleuropa ist dieser zur Zeit (2006) auf 340 Euro festgelegt. Junge Mitglieder in der Kirche werden aufgefordert, möglichst früh mit dem Sparen für eine Mission zu beginnen. Missionare, die nicht in der Lage sind, die finanziellen MIttel selbst und mit Hilfe ihrer Familie und ihrer örtlichen Gemeinde aufzubringen, werden durch den allgemeinen Missionsfond der Kirche unterstützt, für den Mitglieder auf der ganzen Welt spenden können. Rentnerehepaare, die eine gemeinsame Missionszeit antreten, müssen ihre Kosten immer selbst tragen.
Missionarsschule
Nach der Missionsberufung verbringen alle Missionare zunächst einige Wochen in einer Missionarsschule (auch MTC von engl. Missionary Training Center). Die größte und zentrale Missionarsschule befindet sich in Provo, Utah, USA. Dort lernen sie bei Bedarf die Sprache des Missionsgebiets und werden in ihren Aufgaben und Pflichten unterwiesen. Weltweit gibt es derzeit 17 Missionarsschulen, diese befinden sich in folgenden Orten: Provo, Utah (USA)
Preston, England
Buenos Aires, Argentinien
Sao Paulo, Brasilien
Mexiko-Stadt, Mexiko
Santiago, Chile
Bogotá, Kolumbien
Lima, Peru
Guatemala-Stadt, Guatemala
Hamilton, Neuseeland
Manila, Philippinen
Tokyo, Japan
Seoul, Südkorea
Santo Domingo, Dominikanische Republik
Madrid, Spanien
Accra, Ghana
Johannesburg, Südafrika
Kleidung und gepflegtes Auftreten
Auf Mission gilt eine je nach Missionsgebiet festgelegte Kleidungsordnung, an die sich der Missionar streng zu halten hat. Alle Missionare tragen zudem ein Namenschild mit der Bezeichnung Elder (engl. Ältester) + Nachname bzw. Sister(engl. Schwester) + Nachname und darunter steht der Name der Kirche. Untereinander sprechen sich die Missionare nur mit dieser Bezeichnung an, um ständig die Bedeutung ihrer Berufung gegenwärtig zu haben.
Organisation und Regeln
Die Grenzen der Missionsgebiete werden von der Kirchenführung festgelegt. Der Verantwortliche eines Missionsgebietes heißt Missionspräsident. Er legt die Verhaltensregeln für die Missionare in seinem Gebiet fest und koordiniert deren Arbeit.
Beziehungen und Familienstand
Für alleinstehende Missionare ist es während ihrer Missionszeit verboten, sich zu verabreden, zu tanzen oder zu flirten. Während dieser Zeit ist vor allem zum anderen Geschlecht Distanz zu wahren. Zu brieflichem Kontakt mit daheim gebliebenen Freunden und vor allem mit der Familie wird jedoch ermuntert.
Wissenswertes
Nicht nur dort, wo die Bevölkerung mehrheitlich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage angehört, aber natürlich vor allem in Utah und den angrenzenden Staaten, kommt es häufig vor, dass junge Männer nur aufgrund eines gewissen gesellschaftlichen Druckes und wegen der Erwartungshaltung ihrer Eltern auf Mission gehen. Die Kirchenführung versucht, durch strenge Auswahlkriterien zu verhindern, dass Leute auf Mission gehen, die nicht wirklich dazu motiviert sind.