„Jacek Saryusz-Wolski“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Aktualisierung
Aktualisierung, Umstrukturierung, Überholtes gestrichen
Zeile 6:Zeile 6:
Er studierte Wirtschaft an der [[Universität Łódź]] (Abschluss 1971). Es folgte ein Postgraduiertenstudium an der Universität [[Nancy]] (1972/1973). Schon in den 1970er Jahren beschäftigte er sich dort dann mit Fragen der Europäischen Gemeinschaft. 1980 engagierte er sich auf Seiten der Gewerkschaft [[Solidarność]]. Im gleichen Jahr schloss er in Lodz seine Promotion ab. In den 1980er Jahren lehrte er dort als Assistent und Assistenzprofessor, immer wieder unterbrochen von Auslandsaufenthalten. Nach dem Systemwechsel 1989 wurde er zum Direktor des Instituts für Europastudien der Universität Lodz (''Ośrodek Badań Europejskich Uniwersytetu Łódzkiego'') ernannt. 1991 wurde er erster Bevollmächtigter für europäische Integration und ausländische Hilfe in der Regierung von [[Jan Bielecki|Jan Krzysztof Bielecki]]. Trotz zahlreicher Regierungswechsel blieb er bis 1996 in diesem Amt. Von 1996 bis 1999 war er Vizerektor des [[Europakolleg]]s in [[Brügge]] und [[Natolin]]. Anschließend kehrte er wieder als Hauptberater für Europa-Angelegenheiten in die Regierung von [[Jerzy Buzek]] zurück (bis 2001) und war in dieser Funktion wichtigster polnischer Unterhändler beim Gipfel in [[Nizza]] im Jahre 2000. Im Juni 2004 wurde Saryusz-Wolski im Wahlkreis Lodz ins [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] und dort einen Monat später zum Vizepräsidenten gewählt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Er studierte Wirtschaft an der [[Universität Łódź]] (Abschluss 1971). Es folgte ein Postgraduiertenstudium an der Universität [[Nancy]] (1972/1973). Schon in den 1970er Jahren beschäftigte er sich dort dann mit Fragen der Europäischen Gemeinschaft. 1980 engagierte er sich auf Seiten der Gewerkschaft [[Solidarność]]. Im gleichen Jahr schloss er in Lodz seine Promotion ab. In den 1980er Jahren lehrte er dort als Assistent und Assistenzprofessor, immer wieder unterbrochen von Auslandsaufenthalten. Nach dem Systemwechsel 1989 wurde er zum Direktor des Instituts für Europastudien der Universität Lodz (''Ośrodek Badań Europejskich Uniwersytetu Łódzkiego'') ernannt. 1991 wurde er erster Bevollmächtigter für europäische Integration und ausländische Hilfe in der Regierung von [[Jan Bielecki|Jan Krzysztof Bielecki]]. Trotz zahlreicher Regierungswechsel blieb er bis 1996 in diesem Amt. Von 1996 bis 1999 war er Vizerektor des [[Europakolleg]]s in [[Brügge]] und [[Natolin]]. Anschließend kehrte er wieder als Hauptberater für Europa-Angelegenheiten in die Regierung von [[Jerzy Buzek]] zurück (bis 2001) und war in dieser Funktion wichtigster polnischer Unterhändler beim Gipfel in [[Nizza]] im Jahre 2000. Im Juni 2004 wurde Saryusz-Wolski im Wahlkreis Lodz ins [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] und dort einen Monat später zum Vizepräsidenten gewählt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.


Jacek Saryusz-Wolski war von 2007 bis 2009 als Mitglied der [[Platforma Obywatelska|Bürgerplattform]] (PO) Vorsitzender des [[Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik|Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik]] im [[Europaparlament]]. Bei der [[Europawahl 2009]] wurde er erneut ins [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] gewählt.
2004 wurde er auf der Liste der [[Platforma Obywatelska|Bürgerplattform]] (PO) erstmals ins [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] gewählt. Von 2007 bis 2009 als Mitglied der Vorsitzender des [[Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik|Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik]]. Bei der [[Europawahl 2009]] sowie [[Europawahl 2014|2014]] wurde er erneut ins [[Europäisches Parlament|Europäische Parlament]] gewählt. Er gehört zu den 89 Personen aus der [[Europäische Union|Europäischen Union]], gegen die [[Russland]] im Mai 2015 ein [[Liste der Personen der russischen Visasperrliste|Einreiseverbot]] verhängt hat.<ref name="spiegel-einreiseverbote">{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/einreise-verbote-russland-wirft-eu-politikern-show-gehabe-vor-a-1036419.html | titel=Einreise-Verbote: Russland wirft EU-Politikern Show-Gehabe vor | autor=[[Andreas Borcholte]] | werk=Spiegel Online | datum=2015-05-31 |abruf=2015-06-01 | archiv-url= | archiv-datum= | offline=}}</ref><ref name="yle-liste">{{Internetquelle | url=http://www.yle.fi/tvuutiset/uutiset/upics/liitetiedostot/RUS_Einreiseverbotsliste.pdf | titel=Russische Visasperrliste | autor=RUS | werk=yle.fi | format=PDF 23&nbsp;KB | datum=2015-05-26 |abruf=2015-06-01 | archiv-url= | archiv-datum= | offline=}}</ref>


Am 4. März 2017 nominierte das [[Außenministerium (Polen)|polnische Außenministerium]] unter dem [[Kabinett Szydło]] Saryusz-Wolski zum Kandidaten für das Amt des [[Präsident des Europäischen Rates|Präsidenten des Europäischen Rates]], um eine Wiederwahl von [[Donald Tusk]] zu verhindern. Die [[Platforma Obywatelska|Bürgerplattform]] hob als Konsequenz seine Parteimitgliedschaft auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/polen-verweigert-eu-ratspraesident-tusk-die-unterstuetzung-14909458.html |titel= Polen brüskiert EU-Ratspräsident Tusk |werk= [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2017-03-04 |sprache=de |abruf=2017-03-05}}</ref> Saryusz-Wolski trat aus der [[Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)|EVP-Fraktion]] aus.<ref>{{Toter Link | url=http://www.handelsblatt.com/politik/international/tusk-gegenkandidat-saryusz-wolski-verlaesst-die-evp/19477922.html | datum=2024-01-31 | bot=2024-01-31 22:03:41 Tabellenbot}} In: ''[[Handelsblatt|handelsblatt.com]]''</ref>
Am 4. März 2017 nominierte das [[Außenministerium (Polen)|polnische Außenministerium]] unter dem [[Kabinett Szydło]] Saryusz-Wolski zum Kandidaten für das Amt des [[Präsident des Europäischen Rates|Präsidenten des Europäischen Rates]], um eine Wiederwahl von [[Donald Tusk]] zu verhindern. Die [[Platforma Obywatelska|Bürgerplattform]] hob als Konsequenz seine Parteimitgliedschaft auf.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/polen-verweigert-eu-ratspraesident-tusk-die-unterstuetzung-14909458.html |titel= Polen brüskiert EU-Ratspräsident Tusk |werk= [[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2017-03-04 |sprache=de |abruf=2017-03-05}}</ref> Saryusz-Wolski trat aus der [[Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)|EVP-Fraktion]] aus.<ref>{{Toter Link | url=http://www.handelsblatt.com/politik/international/tusk-gegenkandidat-saryusz-wolski-verlaesst-die-evp/19477922.html | datum=2024-01-31 | bot=2024-01-31 22:03:41 Tabellenbot}} In: ''[[Handelsblatt|handelsblatt.com]]''</ref>


Bei den [[Wahlen zum Europäischen Parlament 2024|Europawahlen 2024 ]] kandidierte er auf der Liste der [[Prawo i Sprawiedliwość|PiS]], konnte aber sein Brüsseler Mandat nicht verteidigen.<ref>[https://wiadomosci.onet.pl/kraj/najwieksi-przegrani-wyborow-do-pe-oni-nie-pojada-do-brukseli/e5kfymq ''Najwięksi przegrani wyborów. Oni nie pojadą do Brukseli ''] ''onet.pl'', 9. Juni 2024.</ref>
Bei der [[Europawahl 2019]] kandidierte er erfolgreich auf der Liste der [[Prawo i Sprawiedliwość|PiS]], konnte aber sein Brüsseler Mandat bei der [[Wahlen zum Europäischen Parlament 2024|Europawahl 2024]] nicht verteidigen.<ref>[https://wiadomosci.onet.pl/kraj/najwieksi-przegrani-wyborow-do-pe-oni-nie-pojada-do-brukseli/e5kfymq ''Najwięksi przegrani wyborów. Oni nie pojadą do Brukseli ''] ''onet.pl'', 9. Juni 2024.</ref>


== Trivia ==
== Trivia ==
Seine Familie gehört der polnischen [[Liste der polnischen Wappengemeinschaften|Wappengemeinschaft]] [[Jelita (Wappengemeinschaft)|Jelita]] an.<ref>{{Internetquelle |url=http://wiadomosci.wp.pl/kat,108240,title,Jacek-Saryusz-Wolski-zyciorys,wid,11107057,wiadomosc.html? |titel=Jacek Saryusz-Wolski - życiorys |werk=[[Wirtualna Polska]] |datum=2009-05-08 |sprache=pl |abruf=2017-03-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170310063541/http://wiadomosci.wp.pl/kat,108240,title,Jacek-Saryusz-Wolski-zyciorys,wid,11107057,wiadomosc.html |archiv-datum=2017-03-10 |offline=ja |archiv-bot=2019-04-19 14:24:07 InternetArchiveBot }}</ref>
Seine Familie gehört der polnischen [[Liste der polnischen Wappengemeinschaften|Wappengemeinschaft]] [[Jelita (Wappengemeinschaft)|Jelita]] an.<ref>{{Internetquelle |url=http://wiadomosci.wp.pl/kat,108240,title,Jacek-Saryusz-Wolski-zyciorys,wid,11107057,wiadomosc.html? |titel=Jacek Saryusz-Wolski - życiorys |werk=[[Wirtualna Polska]] |datum=2009-05-08 |sprache=pl |abruf=2017-03-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170310063541/http://wiadomosci.wp.pl/kat,108240,title,Jacek-Saryusz-Wolski-zyciorys,wid,11107057,wiadomosc.html |archiv-datum=2017-03-10 |offline=ja |archiv-bot=2019-04-19 14:24:07 InternetArchiveBot }}</ref>

== EU-Parlament ==
In der Periode 2009 bis 2014 hat Jacek Saryusz-Wolski folgende Aufgaben als EU-Parlamentarier:
* Vorsitzender in der Delegation für die Beziehungen zur Parlamentarischen Versammlung der NATO.
* Stellvertretender Vorsitzender in der Delegation in der [[Parlamentarische Versammlung EURO-NEST|Parlamentarischen Versammlung EURO-NEST]].

Mitglied in der Konferenz der Delegationsvorsitze, im [[Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik]] und in der Delegation in den Ausschüssen für parlamentarische Kooperation EU-Armenien, EU-Aserbaidschan und EU-Georgien.<ref>[http://www.europarl.europa.eu/meps/de/28297/JACEK_SARYUSZ-WOLSKI.html Website des Europäischen Parlaments]</ref>

Er gehört zu den 89 Personen aus der [[Europäische Union|Europäischen Union]], gegen die [[Russland]] im Mai 2015 ein [[Liste der Personen der russischen Visasperrliste|Einreiseverbot]] verhängt hat.<ref name="spiegel-einreiseverbote">{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/einreise-verbote-russland-wirft-eu-politikern-show-gehabe-vor-a-1036419.html | titel=Einreise-Verbote: Russland wirft EU-Politikern Show-Gehabe vor | autor=[[Andreas Borcholte]] | werk=Spiegel Online | datum=2015-05-31 |abruf=2015-06-01 | archiv-url= | archiv-datum= | offline=}}</ref><ref name="yle-liste">{{Internetquelle | url=http://www.yle.fi/tvuutiset/uutiset/upics/liitetiedostot/RUS_Einreiseverbotsliste.pdf | titel=Russische Visasperrliste | autor=RUS | werk=yle.fi | format=PDF 23&nbsp;KB | datum=2015-05-26 |abruf=2015-06-01 | archiv-url= | archiv-datum= | offline=}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 10. Juni 2024, 18:18 Uhr

Jacek Saryusz-Wolski

Jacek Emil Saryusz-Wolski (* 19. September 1948 in Łódź) ist ein polnischer Politiker. Von 2004 bis 2024 war er Mitglied des Europäischen Parlaments.

Leben

Er studierte Wirtschaft an der Universität Łódź (Abschluss 1971). Es folgte ein Postgraduiertenstudium an der Universität Nancy (1972/1973). Schon in den 1970er Jahren beschäftigte er sich dort dann mit Fragen der Europäischen Gemeinschaft. 1980 engagierte er sich auf Seiten der Gewerkschaft Solidarność. Im gleichen Jahr schloss er in Lodz seine Promotion ab. In den 1980er Jahren lehrte er dort als Assistent und Assistenzprofessor, immer wieder unterbrochen von Auslandsaufenthalten. Nach dem Systemwechsel 1989 wurde er zum Direktor des Instituts für Europastudien der Universität Lodz (Ośrodek Badań Europejskich Uniwersytetu Łódzkiego) ernannt. 1991 wurde er erster Bevollmächtigter für europäische Integration und ausländische Hilfe in der Regierung von Jan Krzysztof Bielecki. Trotz zahlreicher Regierungswechsel blieb er bis 1996 in diesem Amt. Von 1996 bis 1999 war er Vizerektor des Europakollegs in Brügge und Natolin. Anschließend kehrte er wieder als Hauptberater für Europa-Angelegenheiten in die Regierung von Jerzy Buzek zurück (bis 2001) und war in dieser Funktion wichtigster polnischer Unterhändler beim Gipfel in Nizza im Jahre 2000. Im Juni 2004 wurde Saryusz-Wolski im Wahlkreis Lodz ins Europäische Parlament und dort einen Monat später zum Vizepräsidenten gewählt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

2004 wurde er auf der Liste der Bürgerplattform (PO) erstmals ins Europäische Parlament gewählt. Von 2007 bis 2009 als Mitglied der Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik. Bei der Europawahl 2009 sowie 2014 wurde er erneut ins Europäische Parlament gewählt. Er gehört zu den 89 Personen aus der Europäischen Union, gegen die Russland im Mai 2015 ein Einreiseverbot verhängt hat.[1][2]

Am 4. März 2017 nominierte das polnische Außenministerium unter dem Kabinett Szydło Saryusz-Wolski zum Kandidaten für das Amt des Präsidenten des Europäischen Rates, um eine Wiederwahl von Donald Tusk zu verhindern. Die Bürgerplattform hob als Konsequenz seine Parteimitgliedschaft auf.[3] Saryusz-Wolski trat aus der EVP-Fraktion aus.[4]

Bei der Europawahl 2019 kandidierte er erfolgreich auf der Liste der PiS, konnte aber sein Brüsseler Mandat bei der Europawahl 2024 nicht verteidigen.[5]

Trivia

Seine Familie gehört der polnischen Wappengemeinschaft Jelita an.[6]

Commons: Jacek Saryusz-Wolski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Andreas Borcholte: Einreise-Verbote: Russland wirft EU-Politikern Show-Gehabe vor. In: Spiegel Online. 31. Mai 2015, abgerufen am 1. Juni 2015.
  2. RUS: Russische Visasperrliste. (PDF 23 KB) In: yle.fi. 26. Mai 2015, abgerufen am 1. Juni 2015.
  3. Polen brüskiert EU-Ratspräsident Tusk. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. März 2017, abgerufen am 5. März 2017.
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.handelsblatt.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: handelsblatt.com
  5. Najwięksi przegrani wyborów. Oni nie pojadą do Brukseli onet.pl, 9. Juni 2024.
  6. Jacek Saryusz-Wolski - życiorys. In: Wirtualna Polska. 8. Mai 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. März 2017; abgerufen am 5. März 2017 (polnisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wiadomosci.wp.pl