Hollandgang

Der Hollandgang war besonders nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) eine Form saisonaler Arbeitsemigration, die sich bis in das zwanzigste Jahrhundert erhalten hat. Damit meint man speziell die Wanderbewegungen ärmerer Teile der Landbevölkerung, die Jahr für Jahr aus dem nordwestdeutschen Raum nach Holland (Niederlande) gingen, um sich dort als Hilfskräfte vor allem in der Landwirtschaft (Grasmähen, Torfstechen), aber auch in der Ziegeleindustrie und Geneverherstellung zu verdingen.

Der Hollandgang gehörte zum wesentlich größeren und umfassenderen Nordseesystem. Aus dem Hollandgang entwickelte sich in bestimmten Regionen Westfalens und angrenzenden Landesteilen der sogenannte Töddenhandel.

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