„Herz-Jesu-Kirche (Münster)“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Bild ergänzt
STBR (Diskussion | Beiträge)
-feste bildgröße
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Herz-Jesu-Kirche 1 (Münster).JPG|thumb|240px|Kirche von Nordwesten aus gesehen]]
[[Datei:Herz-Jesu-Kirche 1 (Münster).JPG|thumb|Kirche von Nordwesten aus gesehen]]
Die katholische '''Herz-Jesu-Pfarrkirche''' liegt im Südosten von [[Münster (Westfalen)|Münster]] in [[Westfalen]], knapp außerhalb des Innenstadtrings, im nach ihr benannten Stadtviertel [[Münster-Herz-Jesu-Viertel|Herz-Jesu]]. Die Portalfassade weist zur Wolbecker Straße.
Die katholische '''Herz-Jesu-Pfarrkirche''' liegt im Südosten von [[Münster (Westfalen)|Münster]] in [[Westfalen]], knapp außerhalb des Innenstadtrings, im nach ihr benannten Stadtviertel [[Münster-Herz-Jesu-Viertel|Herz-Jesu]]. Die Portalfassade weist zur Wolbecker Straße.


Zeile 7: Zeile 7:
Die Kirche ist in Nord-Südrichtung ausgerichtet. Sie besteht aus einem dreischiffigen [[Langhaus (Kirche)|Langhaus]] mit einem [[Kirchenschiff)|Querhaus]], dessen Arme jedoch kaum über die Seitenschiffe des Langhauses hinausreichen. An das Langhaus schließt im Süden der mächtige, viergeschossige und weit sichtbare Glockenturm an. Er ist 96,63 Meter hoch und damit der höchste Kirchturm Münsters. Die Kirche selbst ist 61 Meter lang, 22 Meter breit; das Hauptschiff ist 24 Meter hoch, die Seitenschiffe sind 11 Meter hoch.
Die Kirche ist in Nord-Südrichtung ausgerichtet. Sie besteht aus einem dreischiffigen [[Langhaus (Kirche)|Langhaus]] mit einem [[Kirchenschiff)|Querhaus]], dessen Arme jedoch kaum über die Seitenschiffe des Langhauses hinausreichen. An das Langhaus schließt im Süden der mächtige, viergeschossige und weit sichtbare Glockenturm an. Er ist 96,63 Meter hoch und damit der höchste Kirchturm Münsters. Die Kirche selbst ist 61 Meter lang, 22 Meter breit; das Hauptschiff ist 24 Meter hoch, die Seitenschiffe sind 11 Meter hoch.


Im Zweiten Weltkrieg wurden das Gewölbe, der Hauptaltar und alle Fenster durch Bomben zerstört. Unbeschadet überstanden den Krieg allein die Sakristei mit ihren handgeschnitzten [[Parament|Paramentenschränken]]. 1951 wurde die Kirche wiederhergestellt, später wurden dann die Kirchenfenster erneuert. In den Jahren 1970/1971 wurde die Kirche infolge des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vaticanums]] umgestaltet: Es entstand eine Altarinsel in der Vierung. Der Hochaltar wurde entfernt. Der Chorraum hinter der Altarinsel wird heute als Werktagskirche genutzt.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden das Gewölbe, der Hauptaltar und alle Fenster durch Bomben zerstört. Unbeschadet überstanden den Krieg allein die Sakristei mit ihren handgeschnitzten [[Parament|Paramentenschränken]]. 1951 wurde die Kirche wiederhergestellt, später wurden dann die Kirchenfenster erneuert. In den Jahren 1970/1971 wurde die Kirche infolge des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vaticanums]] umgestaltet: Es entstand eine Altarinsel in der Vierung. Der Hochaltar wurde entfernt. Der Chorraum hinter der Altarinsel wird heute als Werktagskirche genutzt.


== Ausstattung ==
== Ausstattung ==

Version vom 26. Oktober 2010, 19:00 Uhr

Kirche von Nordwesten aus gesehen

Die katholische Herz-Jesu-Pfarrkirche liegt im Südosten von Münster in Westfalen, knapp außerhalb des Innenstadtrings, im nach ihr benannten Stadtviertel Herz-Jesu. Die Portalfassade weist zur Wolbecker Straße.

Geschichte

Die neugotische Herz-Jesu-Kirche ist in den Jahren 1895 bis 1900 nach Plänen des Münsteraner Architekten Wilhelm Rincklake erbaut worden. Sie wurde am 22. Juni 1900, dem Patronatsfest, konsekriert und ist die erste Kirche im Bistum Münster, die dem Herzen Jesu geweiht wurde.

Die Kirche ist in Nord-Südrichtung ausgerichtet. Sie besteht aus einem dreischiffigen Langhaus mit einem Querhaus, dessen Arme jedoch kaum über die Seitenschiffe des Langhauses hinausreichen. An das Langhaus schließt im Süden der mächtige, viergeschossige und weit sichtbare Glockenturm an. Er ist 96,63 Meter hoch und damit der höchste Kirchturm Münsters. Die Kirche selbst ist 61 Meter lang, 22 Meter breit; das Hauptschiff ist 24 Meter hoch, die Seitenschiffe sind 11 Meter hoch.

Im Zweiten Weltkrieg wurden das Gewölbe, der Hauptaltar und alle Fenster durch Bomben zerstört. Unbeschadet überstanden den Krieg allein die Sakristei mit ihren handgeschnitzten Paramentenschränken. 1951 wurde die Kirche wiederhergestellt, später wurden dann die Kirchenfenster erneuert. In den Jahren 1970/1971 wurde die Kirche infolge des Zweiten Vaticanums umgestaltet: Es entstand eine Altarinsel in der Vierung. Der Hochaltar wurde entfernt. Der Chorraum hinter der Altarinsel wird heute als Werktagskirche genutzt.

Ausstattung

Die Ausstattung wurde nach den Kriegsverlusten durch neue Stücke ergänzt. Erwähnenswert sind das Triumphkreuz, der Tabernakel und die Evangelistenfiguren.

Orgeln

Die Kirche beherbergt eine Hauptorgel (1954) auf einer Empore im Südwerk, und eine Chororgel (1993), die im östlichen Querschiff untergebracht ist.

Die erste Orgel wurde 1924 von Friedrich Fleiter (Münster) mit einem neugotischem Prospekt und 56 Registern erbaut, die allerdings im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. 1954 erbaute Fritz Klingenhegel (Münster) ein neues Instrument mit Freipfeifenprospekt. 1993 lieferte die Fa. Fleiter aus Münster einen neuen Spieltisch für die Hauptorgel und ergänzte die Disposition.

I Hauptwerk C–g3
Rohrpommer 16′
Prinzipal 8′
Spillpfeife 8′
Singend Gedackt 8′
Oktave 4′
Nachthorn 4′
Kleinoktave 2′
Kornett III 22/3
Mixtur VI 11/3
Trompete 8′
II Positiv C–g3
Gamba 8′
Quintade 8′
Rohrgedackt 8′
Praestant 4′
Koppelflöte 4′
Schwiegel 2′
Spitzquinte 11/3
Glitzernd Pfeife II 1/2
Sesquialtera II-III 22/3
Scharff IV 2/3
Trichterdulizian 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
Bordun 16′
Holzflöte 8′
Harfpfeife 8′
Vox coelestis 8′
Zartgedackt 8′
Weitoktave 4′
Rohrnasard 22/3
Trichterpfeife 2′
Blockflötenterz 13/5
Lieblich Prinzipal 1′
Kleinmixtur IV 1′
Hellzimbel III 1/2
Engtrompete 16′
Hornoboe 8′
Weittrompete 4′
Tremulant
Pedal C–f1
Prinzipalbass 16′
Subbass 16′
Echobass 16′
Oktavbass 8′
Holzgedackt 8′
Choralbass 4′
Hohlflöte 2′
Schweizerpfeife 1′
Rauschpfeife VI 2′
Bombarde 32′
Posaune 16′
Feldtrompete 8′
Clairon 4′
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P


Die Chororgel wurde im Jahr 1993 von der Fa. Fleiter aus Münster erbaut und so eingerichtet, dass von ihr aus die Hauptorgel anspielbar ist.

I Hauptwerk C–g3
Rohrflöte 8′
Prinzipal 4′
Oktave 2′
Mixtur III 11/3
II Positiv C–g3
Holzgedackt 8′
Gamba 8′
Gedacktflöte 4′
Quinte 22/3
Terz 13/5
Hautbois 8′
Pedal C–f1
Subbass 16′
Holzgedackt (aus Pos.) 8′
Gedacktflöte (aus Pos.) 4′
Quinte (aus Pos.) 22/3
Terz (aus Pos.) 13/5
Hautbois (aus Pos.) 8′

Glocken

Im Turm befindet sich ein sechs-stimmiges Geläut, das die Gemeinde 1948 erworben hat. Das Geläut war beim Bochumer Katholikentag zum Einsatz gekommen. Das vormalige Geläut war der Waffenproduktion in den beiden Weltkriegen zum Opfer gefallen.

Nr. Name Gussjahr Gießer Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal (16tel)
1 1948
2 1948
3 1948
4 1948
5 1948
6 1948

Koordinaten: 51° 57′ 19,5″ N, 7° 38′ 55,6″ O