Green Border

Film
Titel Zielona granica
Produktionsland Polen, Tschechien, Frankreich, Belgien
Originalsprache Polnisch, Arabisch, Englisch, Französisch
Erscheinungsjahr 2023
Länge 147 Minuten
Stab
Regie Agnieszka Holland
Drehbuch Agnieszka Holland,
Gabriela Lazarkiewicz-Sieczko,
Maciej Pisuk
Produktion Fred Bernstein,
Agnieszka Holland,
Marcin Wierzchoslawski
Musik Frédéric Vercheval
Kamera Tomasz Naumiuk
Schnitt Pavel Hrdlička
Besetzung
  • Jalal Altawil: Bashir
  • Maja Ostaszewska: Julia
  • Tomasz Włosok: Janek
  • Behi Djanati Atai: Leila
  • Mohamad Al Rashi: Bashirs Vater
  • Dalia Naous: Amina
  • Piotr Stramowski: Maciek
  • Jaśmina Polak: „Żuku“
  • Marta Stalmierska: Ula
  • Agata Kulesza: Basia
  • Maciej Stuhr: Bogdan
  • Magdalena Popławska: Bogdans Frau

Zielona granica (dt.: „Grüne Grenze“, englischsprachiger Festivaltitel: The Green Border) ist ein Spielfilm von Agnieszka Holland aus dem Jahr 2023. Das multiperspektivisch angelegte Drama stellt die Flüchtlingskrise an der Grenze zwischen Belarus und Polen in den Mittelpunkt. Die europäische Koproduktion zwischen Polen, Tschechien, Frankreich und Belgien wurde beim Filmfestival von Venedig uraufgeführt.

Handlung

Im Film kreuzen sich die Wege einer syrischen Flüchtlingsfamilie, einer einsamen Englischlehrerin aus Afghanistan und eines jungen, polnischen Grenzschutzbeamten an der polnisch-belarussischen Grenze. Die dortige humanitäre Krise, ausgelöst vom belarussischen Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka, sorgt dafür, dass viele Migranten versuchen, die Grenze als „Hintertür“ zur illegalen Einreise in die Europäische Union zu nutzen.[1]

Veröffentlichung

Die Premiere erfolgte am 5. September 2023 bei den 80. Filmfestspielen von Venedig, wo der Film in den Hauptwettbewerb eingeladen wurde.[2] Es war dort das zweite Werk mit Flüchtlingsthematik, neben Matteo Garrones Io capitano.[3]

Reaktionen in Polen

Der Film und die Regisseurin sind in Polen Gegenstand politischer Kampagnen vor dem Hintergrund der dortigen Wahlen im Oktober 2023. Holland werden antipolnische Einstellungen unterstellt, sie berichtet von Hass, der ihr vor allem im Internet begegne, der Film wird als NS-Propaganda bezeichnet.[4] Zu den Kritikern gehörten führende Politiker der Regierungspartei Prawo i Sprawiedliwość, darunter Staatspräsident Andrzej Duda, Premierminster Mateusz Morawiecki, Parteichef Jarosław Kaczyński. Das Magazin Polityka stellte fest, dass erstmals seit der politischen Wende von 1989 höchste Repräsentanten des Staates auf diese Weise eine Kulturschaffende attackiert hätten.[5]

Auszeichnungen

Für Zielona granica erhielt Holland ihre dritte Einladung in den Wettbewerb um den Goldenen Löwen. Dafür erhielt sie unter anderem den Spezialpreis der Jury zuerkannt.[6] Zuvor hatte Holland mit Olivier (1992) und The Healer (2002) zweimal erfolglos um den Hauptpreis des Filmfestivals von Venedig konkurriert.

Commons: Zielona granica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elsa Keslassy: Films Boutique Boards Agnieszka Holland’s ‘The Green Border’ (EXCLUSIVE). In: variety.com, 10. Mai 2023 (abgerufen am 2. August 2023).
  2. Zielona granica (The green border). In: labiennale.org (abgerufen am 15. August 2023).
  3. Io capitano. In: labiennale.org (abgerufen am 2. August 2023).
  4. Gerhard Gnauck: Überlebenskämpfe in Europas Urwäldern. In: faz.net. 26. September 2023, abgerufen am 2. Oktober 2023.
  5. Między Kościuszką a „Zieloną granicą”. Te gorszące ataki to nowa jakość w strategii PiS polityka.pl, 6. Oktober 2023.
  6. Official awards of the 80th Venice Flm Festival. In: labiennale.org, 9. September 2023 (abgerufen am 10. September 2023).