Deutschschweiz

Lage der Deutschschweiz (orange)

Mit dem Begriff Deutschschweiz (auch deutsche Schweiz) werden die Regionen und Gebiete der Schweiz mit einer überwiegend deutschsprachigen Bevölkerung («Deutschschweizer») umschrieben. Diese Gebiete bilden keine administrative Einheit, der Status der Sprache ist auf Kantonsebene geregelt.

Etwa 65 Prozent der Schweiz (Nordwestschweiz, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz sowie große Teile der Schweizer Alpen) gehören zur Deutschschweiz.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Deutschschweiz als Teilgebiet der Schweiz ist seit Jahrhunderten – offiziell seit dem Westfälischen Frieden und dem Austritt aus dem mittelalterlichen Deutschen Reich (HRR) – durch eine Staatsgrenze von den wechselnden Nachbarstaaten im deutschen Sprachraum getrennt. Im Gegensatz zu dessen Bewohnern hat sich die staatliche Zugehörigkeit der Deutschschweizer seitdem nicht durch Fürstenhochzeiten oder Kriege geändert.

Die Deutschschweizer sprechen im Alltag miteinander fast ausschliesslich ihre muttersprachigen alemannischen Mundarten (Schweizerdeutsch), weit mehr als noch im übrigen oberdeutsch-alemannischen Sprachraum. Amts- und Informationssprache (Dachsprache) ist aber auch hier die hochdeutsche Schrift- und Standardsprache.

Status der deutschen Sprache in den Kantonen

In 17 der 26 Kantone ist aufgrund der Bevölkerungsstruktur Deutsch die alleinige Amtssprache.

In drei weiteren Kantonen ist Deutsch offizielle Sprache neben Französisch: Im Kanton Bern ist Deutsch die Sprache der Bevölkerungsmehrheit; in den Kantonen Freiburg und Wallis hat sie eine Minderheitenposition.

In Graubünden ist das von mehr als der Hälfte der Bevölkerung gesprochene Deutsch neben Rätoromanisch und Italienisch Amtssprache.

Sprachregionen

Die Schweiz wird sprachlich in Deutschschweiz, Romandie (französische Schweiz), italienische Schweiz und rätoromanische Schweiz unterteilt, wobei die letzteren drei zusammen gelegentlich auch als lateinische Schweiz bezeichnet werden. Diese Sprachregionen weisen allerdings keine eigenen politischen Strukturen auf und stimmen auch nicht mit Kantonsgrenzen überein.

Literatur

  • Präsenz Schweiz: Die Schweiz in ihrer Vielfalt. Kümmerly & Frey, 2004, ISBN 3-259-05522-3
  • Marc Stampfli, Christian Sonderegger (Hrsg.): Aktuelle Schweiz – Lexikon für Politik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. Sauerländer Aarau 2004, ISBN 3-0345-0115-3
  • Manfred Hettling, Mario König, Martin Schaffner: Eine kleine Geschichte der Schweiz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-12079-4

Siehe auch