Deutschschweiz
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/36/Sprachen_CH_2000.png/270px-Sprachen_CH_2000.png)
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d7/Karte_Schweizer_Sprachgebiete_2014.png/270px-Karte_Schweizer_Sprachgebiete_2014.png)
(65,6 % der Bevölkerung; 73,3 % der Schweizer)
(22,8 % der Bevölkerung; 23,4 % der Schweizer)
(8,4 % der Bevölkerung; 6,1 % der Schweizer)
(0,6 % der Bevölkerung; 0,7 % der Schweizer)
Mit dem Begriff Deutschschweiz (auch deutsche Schweiz) wird ein die Kantonsgrenzen überschreitendes Gebiet der Schweiz mit einer überwiegend Deutsch bzw. Schweizerdeutsch (Vorlage:GswS-ch und ähnlich) sprechenden Bevölkerung («Deutschschweizer») umschrieben. Etwa 65 Prozent der territorialen Schweiz (die Nordwestschweiz, die Ostschweiz, Teile des Mittellandes, die Zentralschweiz sowie grosse Teile der Schweizer Alpen) werden zur Deutschschweiz im oberdeutschen Sprachraum gezählt.
Sprachen
Alltagsprache
Als Alltagsprachen finden überwiegend die Varietäten des alemannischen Dialektes Schweizerdeutsch Anwendung – weit mehr noch als die alemannischen Mundarten im übrigen oberdeutsch-alemannischen Sprachraum. Während im übrigen alemannischen Sprachraum das Standarddeutsche die Ortsdialekte vielfach als vorrangige Sprachvarietät verdrängt hat, werden die schweizerdeutschen Dialekte in fast allen Gesprächssituationen vorrangig benutzt. In diesem Zusammenhang beschrieb der Schweizer Schriftsteller Hugo Loetscher in einem Essay die Sprachsituation der Deutschschweizer als zweisprachig innerhalb der eigenen Sprache.[1]
Amtssprache
Die Sprachregionen der Schweiz bilden an sich keine administrativen Einheiten. Auch die Kantonsgrenzen sind keine Sprachgrenzen, somit hat die Schweiz eine weitere Vielfalt: Kantone mit mehreren gesprochenen Sprachen und Amtssprachen. Der Status der Sprachen in der Schweiz ist auf Kantonsebene geregelt. In 17 der 26 Kantone ist aufgrund der Bevölkerungsstruktur Schweizer Hochdeutsch die alleinige Standard- und Amtssprache. In vier weiteren Kantonen zählt das Schweizer Hochdeutsch zu den offiziellen Sprachen:
- In den Kantonen Bern, Freiburg und Wallis gelten Französisch und Schweizer Hochdeutsch als Amtssprachen.
- Im Kanton Graubünden gilt Schweizer Hochdeutsch neben Rätoromanisch und Italienisch ebenfalls als Amtssprache, da mehr als die Hälfte der Bevölkerung Varietäten des Schweizerdeutschen sprechen.
Kulturgrenzen
Die romanisch-germanische Sprachgrenze zwischen Deutsch (Deutschschweiz) und Französisch (französische Schweiz) wird auch als Röstigraben bezeichnet, etwas östlich davon markiert die Mundartgrenze Brünig-Napf-Reuss-Linie eine weitere Kulturgrenze.
Literatur
- Präsenz Schweiz: Die Schweiz in ihrer Vielfalt. Kümmerly & Frey, Schönbühl/Bern 2004, ISBN 3-259-05522-3.
- Marc Stampfli, Christian Sonderegger (Hrsg.): Aktuelle Schweiz – Lexikon für Politik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. Sauerländer, Aarau 2004, ISBN 3-0345-0115-3.
- Manfred Hettling, Mario König, Martin Schaffner, Andreas Suter, Jakob Tanner: Eine kleine Geschichte der Schweiz. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-12079-4.
- Jürg Altwegg, Roger de Weck (Hrsg.): Kuhschweizer und Sauschwaben: Schweizer, Deutsche und ihre Hassliebe. Nagel & Kimche, München 2003, ISBN 3-312-00315-6.
- Georg Kreis, Regina Wecker (Hrsg.): Deutsche und Deutschland aus Schweizer Perspektiven. Schwabe, Basel 2007, ISBN 978-3-7965-2381-6.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hugo Loetscher: Identität: Schweizstunde. Sind wir die «Dorftrottel Europas»? Oder sind wir «Niemandskinder»? Was ist eigentlich ein Schweizer? Ein Essay über unsere Identität. DIE ZEIT Nr. 17, 16. April 2009, abgerufen am 6. Juli 2011.