Cut (Boxen)

Ein kleiner Cut wird vom Cutman mit Vaseline versorgt

Als Cut wird eine schnittartige Körperverletzung im Boxkampf bezeichnet.

Definition

Eine Platzwunde, die ein Boxer während eines Kampfes (meistens im Gesicht oder an anderer Stelle des Kopfes) erleidet, wird als Cut (engl. = Schnitt) bezeichnet. Diese Verletzung ähnelt äußerlich einer Schnittverletzung; daher der Name. Hervorgerufen wird ein Cut in der Regel durch mehrere kräftige Schläge auf die gleiche Stelle des Körpers. Kopfstöße des Gegners, nach den Regeln verboten und als Foul zu werten, können ebenso zu einem Cut führen.[1]

Gefährdete Körperpartien

Besonders gefährdet sind Partien, die an der Oberfläche eine stramme Hautspannung und unter der Haut wenig Fleisch aufweisen. Die überwiegende Anzahl von Cuts treten an den Augenpartien auf, meist an den Augenbrauen, seltener im Nasenbereich. Bei Amateurboxkämpfen und in den Jugendklassen treten die Sportler mit einem Kopfschutz an. Dieser schützt neben dem Oberkopf die Stirnpartie, die Augenhöhlen und den Jochbein-Bereich; damit wird das Risiko, einen Cut zu bekommen, verringert.

Der Cutman

In der Ecke eines jeden Profi-Boxsportlers steht während des Kampfs neben dem Trainer und einem Helfer oder Physiotherapeuten ein so genannter „Cutman“ bereit. Dieser kümmert sich ausschließlich um die Versorgung von Cuts, Schwellungen und Nasenbluten. Sollte die Wunde im Laufe des Kampfes weiterhin bluten oder sich vergrößern, ist der Ringrichter gehalten, den Kampf abzubrechen. Auch der Ringarzt kann diese Entscheidung vom Ringrichter einfordern. Cutmen sind auch bei anderen Vollkontakt-Sportarten wie z.B. Kickboxen im Einsatz.

Versorgung und Heilung

Um den Cut zu schließen bzw. die Blutung zu stoppen, hat ein Cutman verschiedene Möglichkeiten: Die Kühlung erfolgt durch einen Eisbeutel oder ein speziell geformtes, gekühltes Eisen mit Griff („Enswell“ genannt); die Reinigung mit einem wassergetränkten Schwamm und durch Wattestäbchen. Das weitere Aufplatzen des Cuts wird durch eine fettende Creme verhindert. Früher wurde hierzu ausschließlich Vaseline verwendet, inzwischen kommt daneben eine kühlende und mit Adrenalin angereicherte Salbe in einem vorgeschriebenen Mischungsverhältnis zum Einsatz. Nach dem Kampf wird die Wunde – je nach Größe – mit einem Salbenverband bedeckt, geklammert oder vernäht.

Einzelnachweise

  1. Boxlexikon auf boxen.com (Onlineauftritt des Boxpromoters Sauerland)