Claudia Schiffer

Claudia Schiffer beim Pariser Chanel-Defilee (2009)
Schiffer in Cannes (2007)

Claudia Schiffer (* 25. August 1970 in Rheinberg) ist ein bundesdeutsches Mode-Model (Mannequin).

Werdegang

Schiffer wuchs mit drei jüngeren Geschwistern als Tochter des Rechtsanwalts Heinz Schiffer und seiner Frau Gudrun in Rheinberg am Niederrhein auf. Sie besuchte hier zunächst die katholische Grundschule St. Peter, später das Amplonius-Gymnasium. Als Kind war es ihr Wunsch, später Anwältin in der Kanzlei ihres Vaters zu werden. 1987 verwarf sie ihre Pläne, Jura zu studieren, als sie in Düsseldorf in der Diskothek Checker’s von Michel Levaton, dem Geschäftsführer der Modelagentur Metropolitan, entdeckt wurde.

Danach wurde Schiffer zu Probeaufnahmen nach Paris eingeladen, denen eine von Ellen von Unwerth fotografierte Fotoserie für die Zeitschrift Elle folgte. Erste Aufmerksamkeit erreichte Schiffer mit einer Fotoserie für die Jeansmarke Guess Jeans. Sie betrat 1988 mit Unterstützung von Karl Lagerfeld erstmals den Laufsteg (für Chanel) und machte im selben Jahr das Abitur. Lagerfeld selbst bezeichnete Schiffer als seine Muse und ist bis heute beruflich mit ihr verbunden. 1989 war Schiffer das erste Mal auf einer Vogue-Titelseite, Herb Ritts fotografierte sie für die Oktober-Ausgabe der Vogue UK, im Mai 1990 erschien sie erstmals auf der deutschen Vogue und war danach für zehn Jahre neben Tatjana Patitz und Nadja Auermann das bekannteste Model aus Deutschland. In den folgenden Jahren zierte Schiffer über 500 Titelseiten der bekanntesten Zeitschriften der Welt, darunter Marie Claire, Cosmopolitan, Harper’s Bazaar, Playboy oder der Elle. Sie war das erste Model, das auf dem Titel der Vanity Fair, des Musikmagazin Rolling Stone und der renommierten New York Times abgebildet wurde.

Gunter Sachs zeigte sie für seine Ausstellung Die Kunst ist weiblich (2008) auf einem Poster als Isadora Duncan und widmete ihr eigens im Claudia Schiffer Room im Museum der bildenden Künste in Leipzig entstandene photographischen Arbeiten.

Als Werbestar stand sie Mitte bis Ende der 1990er-Jahre exklusiv für Revlon, Pepsi, Ebel, L’Oréal, Citroën, H&M und Victoria’s Secret unter Vertrag. In jüngerer Zeit war sie vor allem für Luxusmarken wie Louis Vuitton, Dom Pérignon und Dolce & Gabbana tätig.

Schiffer stand für alle großen Modehäuser auf den Laufstegen in Paris, Mailand und New York. Ihre Tagesgage betrug 1995 25.000–75.000 DM.

Gemeinsam mit anderen Topmodels ihrer Generation, Cindy Crawford, Kate Moss, Naomi Campbell, Elle Macpherson und Christy Turlington, gründete sie das inzwischen geschlossene Fashion Café in New York. Bekannt wurde Schiffer auch mit ihrer Weigerung, sich „oben ohne“ fotografieren zu lassen. In der Branche galt sie als zuverlässig und diszipliniert.

Film und Fernsehen

Im Jahr 1997 stand Schiffer erstmals in einer größeren Rolle als Schauspielerin vor der Kamera, nachdem sie 1994 in der Komödie Richie Rich nur eine kurze Gastrolle hatte. Sie spielte die weibliche Nebenrolle der Susan in Abel Ferraras Film Black Out. Im Thriller Gegen jeden Verdacht (In Pursuit) spielte sie neben Daniel Baldwin eine der größeren Rollen. Im Jahr 2003 wirkte sie in einer kleinen Rolle in dem Film Tatsächlich… Liebe (Love Actually) mit.

1995 erhielt sie auf RTL II unter dem Titel Claudia Schiffer – Close up eine eigene Talk-Show, in der sie Interviews mit Stars wie Dennis Hopper führte. Die Sendung wurde jedoch nach nur einer Folge abgesetzt.

In der US-amerikanischen Sitcom Dharma & Greg hatte sie 2002 in zwei Folgen eine Nebenrolle.

Seit den 1990er-Jahren war sie in fast allen wichtigen Fernsehshows weltweit zu Gast, darunter Larry King Live, Late Show with David Letterman, Late Night with Conan O’Brien und Wetten, dass..?.

Am 10. April 2013 unterschrieb Schiffer einen Vertrag für die ProSieben-Sendung „Fashion Hero“, eine Castingshow, in der sie die teilnehmenden Mode-Designer in der Rolle einer Mentorin unterstützt.[1] Die Sendung wurde vom 9. Oktober bis zum 27. November 2013 wöchentlich ausgestrahlt.

Privatleben

Claudia Schiffer und ihr Mann Matthew Vaughn 2010

Claudia Schiffer war zwei Jahre lang mit dem US-Zauberkünstler David Copperfield verlobt.

Im Mai 2002 heiratete sie den britischen Filmproduzenten und Regisseur Matthew Vaughn. Zusammen haben sie drei Kinder, einen Jungen und zwei Mädchen. Ihr Sohn kam am 30. Januar 2003 auf die Welt, die erste Tochter am 11. November 2004. Am 14. Mai 2010 brachte sie in London ihr drittes Kind, ein Mädchen, zur Welt.[2] Kurz zuvor hatte sie hochschwanger auf der deutschen Ausgabe der Zeitschrift Vogue posiert.[3]

Claudia Schiffers Privatvermögen wird laut Forbes Magazine auf 55 Millionen US-Dollar geschätzt.

Sie spricht Deutsch, Englisch und Französisch.

Ihr Cousin, Patrick Schiffer, ist Landesvorsitzender der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen.[4]

Trivia

Einen Bildband mit dem Titel Claudia Schiffer – ganz privat veröffentlichte sie im Jahr 1995.

Der Spielzeughersteller Hasbro brachte 1996 eine Barbie-ähnliche Claudia-Schiffer-Ankleidepuppe auf den Markt. Ebenso erschienen in der Supermodel-Reihe Karen Mulder und Naomi Campbell.

1996 veröffentlichte sie Claudia Schiffer – Perfectly Fit, drei Fitness-Videokassetten, die in den USA die Bestsellerlisten erreichten.

Claudia Schiffer unterstützte die Kampagne Deine Stimme gegen Armut, indem sie im Fernseh-Spot der Kampagne mitspielt.[5] Zudem engagiert sie sich als Mitglied im UNICEF Arts and Entertainment Support Committee und trat für das Hilfswerk in einem Video für eine weltweite Kampagne gegen AIDS auf.

Filmografie

Schiffer in Paris (2009)

Auszeichnungen

Dokumentarfilme

Literatur

Commons: Claudia Schiffer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stars & Styles: Pro-7-Show für Claudia Schiffer. In: Tages-Anzeiger. 10. April 2013.
  2. Claudia Schiffer hat ihr drittes Kind bekommen. www.welt.de. Abgerufen am 15. Mai 2010.
  3. Claudia Schiffer: Babybauch als Lustobjekt. auf: sueddeutsche.de, 22. Mai 2010.
  4. Oliver Kühn: Der zweitwichtigste Pirat der Welt kommt aus Düsseldorf. Abgerufen am 30. August 2015.
  5. Deine Stimme gegen Armut | Medien | TV-Spots