„Basmala“ – Versionsunterschied

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Den islamischen Prophetenlegenden zufolge, stand die Basmala geschrieben: auf Adams Oberschenkel, auf den Flügeln des Erzengels Gabriel, auf dem Siegel des Königs Salomon und auf der Zunge von Jesu.
Den islamischen Prophetenlegenden zufolge, stand die Basmala geschrieben: auf Adams Oberschenkel, auf den Flügeln des Erzengels Gabriel, auf dem Siegel des Königs Salomon und auf der Zunge von Jesu.

Die Formel spielt im [[Volksfrömmigkeit#Islam|islamischen Volksglauben]], in der [[Magie]] – auf [[Amulett]]en – und in der [[Sufismus|islamischen Mystik]] eine bedeutende Rolle.


Die Basmala ist noch vor der ''[[Schahada]]'' das in der arabischen [[Kalligraphie]] am häufigsten vorkommende [[Motiv]].
Die Basmala ist noch vor der ''[[Schahada]]'' das in der arabischen [[Kalligraphie]] am häufigsten vorkommende [[Motiv]].
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== Literatur ==
== Literatur ==
*{{Literatur|Autor=E. Doutté|Titel=Magie et Religion dans l'Afrique du Nord|Verlag=Alger|Jahr=1909|Kommentar=Index}}
*{{Literatur|Autor=Alexander Fodor|Titel=Amulets from the Islamic World|Sammelwerk=Catalogue of the Exhibition held in Budapest in 1988|Ort=Budapest|Jahr=1990|Seiten=42–192|ISSN=0239-1619}}
*{{Literatur|Autor=R. Kriss|Titel=Volksglaube im Bereich des Islam|Ort=Wiesbaden|Jahr=1961|Band=Bd. 2: Amulette und Beschwörungen}}
*{{Literatur|Autor=Edward William Lane|Titel=Manners and Customs of the Modern Egyptians|Verlag=East-West Publications|Ort=The Hague and London|Jahr=Nachdruck 1978|Seiten=249ff|ISBN=0-85692-010-X}}
*{{Literatur|Autor=Edward William Lane|Titel=Manners and Customs of the Modern Egyptians|Verlag=East-West Publications|Ort=The Hague and London|Jahr=Nachdruck 1978|Seiten=249ff|ISBN=0-85692-010-X}}
*{{Literatur|Autor=[[Klaus Kreiser]], [[Werner Diem]], Hans Georg Majer|Titel=Lexikon der islamischen Welt|Band=Bd. I. 89|Verlag=Kohlhammer|Ort=Stuttgart|Jahr=1974|ISBN=3-17-002160-5}}
*{{Literatur|Autor=[[Klaus Kreiser]], [[Werner Diem]], Hans Georg Majer|Titel=Lexikon der islamischen Welt|Band=Bd. I. 89|Verlag=Kohlhammer|Ort=Stuttgart|Jahr=1974|ISBN=3-17-002160-5}}

Version vom 16. Februar 2007, 12:55 Uhr

Basmala im Naskh-Duktus, wie sie in den meisten Koran-Handschriften zu finden ist

Die Basmala (arabisch بسملة); die arabischen Grammatiker und Koranexegeten verzeichnen das Wort auch als Verb: „basmala“ in der Bedeutung: „Im Namen Gottes“ sagen [1].

Basmala lautet: bismi 'llahi r-rahmani r-rahim / بسم الله الرحمن الرحيم / bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīmi / ‚Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes‘.

Sie ist die Eröffnungsformel von 113 der 114 Suren des Korans, in dem sie insgesamt 114 mal vorkommt; sie fehlt vor Sure 9 und erscheint in Sure 27 ein zweites Mal in Vers 30 als Eröffnungsformel eines Briefes von Salomo am die Königin von Scheba. In verkürzter Form, „Im Namen Gottes“ sagt es Noah in Sure 11, Vers 41: „Steiget in das Schiff ein! Im Namen Gottes geschehe seine Fahrt und seine Landung!“ Eine weitere Bezeichnung dieser Formel ist: tasmiya, d. h. das Aussprechen des göttlichen Namens.

In den Koranausgaben gilt sie nur in Sure 1 Al-Fatiha als Teil des Textes und wird nur dort als eigener Vers gezählt. Der Koranexeget al-Zamachschari führt in seinem Tafsir-Werk aus, daß die Basmala nach Meinung der alten Grammatiker von Basra, Medina und Syrien in der Verszählung des Korans nicht berücksichtigt wurde, sondern nur als Segensspruch und als Trennungszeichen zwischen den einzelnen Suren galt. Die alten Grammatiker von Mekka und Kufa, ferner der Rechtsgelehrte asch-Schafii betrachteten diese Formel dagegen als Teil der Suren.

Die Basmala hat die vorislamischen Invokationen „im Namen von al-'Uzza“, oder „im Namen von al-Lat“, die Nennung der größten Gottheiten auf der Arabischen Halbinsel im 7. Jahrhundert, nur allmählich ersetzen können. Noch der Vertrag von al-Hudaiybiyya, den Mohammed mit seinen mekkanischen Gegnern abschloss, begann mit der schon in der vorislamischen Zeit bekannten Formel: bismika Allāhumma: „In Deinem Namen, Herrgott“, also mit der für die Polytheisten bekannten Gottesbezeichnung Allāhumma, die im übrigen in Verbindung mit den islamischen Wallfahrtszeremonien vom Islam übernommen wurde.

Religiöse Reden, Ansprachen, Referate, Widmungen oder Briefe werden mit der Basmala eingeleitet. Überliefert ist die Auffassung, dass jede wichtige und religiös-verpflichtete Handlung, die ohne Basmala beginnt und durchgeführt wird, an sich nichtig batil / باطل / bāṭil / ‚wertlos, nichtig, ungültig‘ sei.

Das Fleisch geschächteter Tiere, die ohne die Basmala getötet wurden, darf ein Muslim nicht verzehren, da es dann nicht halal ist. Eine Ausnahme bildet koscheres Fleisch, denn auch über dieses wurde eine Invokation im Namen Gottes ausgesprochen.

Auch in anderen Lebenssituationen ist die Basmala, auch in der gekürzten Form als „im Namen Gottes“ heute noch islamrechtlich vorgesehene Norm (mašrūʿ),aber keine Pflicht: vor Beginn der Koranlesung,vor Antritt einer Reise, vor dem Betreten eines Hauses und der Moschee und beim Verlassen derselben, beim Anzünden des Abendlichtes, vor dem ehelichen Geschlechtsverkehr, beim Handauflegen auf eine schmerzhafte Stelle eines anderen, bei der Grablegung eines Toten[2]

Den islamischen Prophetenlegenden zufolge, stand die Basmala geschrieben: auf Adams Oberschenkel, auf den Flügeln des Erzengels Gabriel, auf dem Siegel des Königs Salomon und auf der Zunge von Jesu.

Die Basmala ist noch vor der Schahada das in der arabischen Kalligraphie am häufigsten vorkommende Motiv.

Basmala im kufischen Duktus, 9. Jhdt.

Arabischsprachige Christen verwenden die gleiche Bezeichnung basmala für die Formel „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.

Quellen

  1. al-mausūʿa al-fiqhiyya, S.83
  2. al-mausūʿa al-fiqhiyya, S.92

Literatur

  • Edward William Lane: Manners and Customs of the Modern Egyptians. East-West Publications, The Hague and London Nachdruck 1978, ISBN 0-85692-010-X, S. 249 ff.
  • Klaus Kreiser, Werner Diem, Hans Georg Majer: Lexikon der islamischen Welt. Band I. 89. Kohlhammer, Stuttgart 1974, ISBN 3-17-002160-5.
  • Stephan Guth: Basmala. In: Ralf Elger, Friederike Stolleis (Hrsg.): Kleines Islam-Lexikon. Lizenzausgabe: Bundeszentrale für politische Bildung. Beck, Bonn 2002 (Online).
  • The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd.I.1084. Brill, Leiden
  • al-Mausūʿa al-fiqhiyya. Bd. 3. S. 83-92. 5. Aufl. Kuwait 2003 (in arabischer Sprache)