Zagłębie Sosnowiec

Zagłębie Sosnowiec
Zagłębie Sosnowiec
Basisdaten
Name Zagłębie Sosnowiec Spółka Akcyjna
Sitz Sosnowiec, Polen
Gründung 1906
Präsident Marcin Jaroszewski
Website zaglebie.eu
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Artur Derbin
Spielstätte ArcelorMittal Park
Plätze 11.600
Liga 1. Liga
2022/23 11. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich
Der ArcelorMittal Park bei der Eröffnung im Februar 2023

Zagłębie Sosnowiec (offiziell Zagłębie Sosnowiec Sportowa Spółka Akcyjna) ist ein polnischer Sportverein aus der südpolnischen Industriestadt Sosnowiec, der beliebteste Fußballverein im Zagłębie Dąbrowskie (Dombrowaer Kohlebecken), nach dem er benannt ist. Die Traditionsfarben sind Rot, Grün und Weiß. Der Fußballverein ist viermaliger Sieger des polnischen Pokalwettbewerbs. Seine Heimspiele trägt Zagłębie Sosnowiec im Februar 2023 eröffneten ArcelorMittal Park aus, der 11.600 Zuschauern Platz bietet.

Geschichte

Das traditionelle Gründungsdatum – 1906 – geht auf einen Verein der Arbeiter der Hütte in Milowice zurück, 1915 eingemeindeten Stadtteil von Sosnowiec. Gegründet wurde Zagłębie Sosnowiec im Jahr 1918 unter dem Namen TS Union Sosnowiec. Im Jahr 1931 schloss sich TS Union Sosnowiec mit TS Victoria Sosnowiec zusammen.

1954 stieg der Verein als Stal Sosnowiec erstmals in die Ekstraklasa auf und wurde in seiner ersten Saison 1955 Vizemeister. Im folgenden Jahr wurde am 21. Oktober 1956 das Stadion Ludowy eingeweiht, damals vor 30.000 Zuschauern bei einem Spiel gegen Gwardia Bydgoszcz, das 1:1 endete. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg am Ende der Saison 1958 wurde der Verein in den 60er-Jahren zu einem der erfolgreichsten Fußballvereine Polens.[1]

Am 25. Januar 1962 beschloss man bei einer Mitgliederversammlung, den Vereinsnamen zu GKS Zagłębie Sosnowiec zu ändern. Im gleichen Jahr gelang durch einen 2:1-Sieg über Górnik Zabrze im Finale der Gewinn des polnischen Pokals, den man 1963 gegen Ruch Chorzów wiederholen konnte. Dadurch nahm der Verein am Europapokal der Pokalsieger teil, wo man allerdings nicht über die erste Runde hinauskam. Gegen Olympiakos Piräus gelang mit einem 1:0-Sieg zu Hause ein Achtungserfolg, bei dem ein Zuschauerrekord von 40.000 Zuschauern erreicht wurde.[2] Im Entscheidungsspiel in Wien unterlag der Verein aber schließlich. Darüber hinaus wurde Zagłębie 1963/64 und 1966/67 erneut Vizemeister.

1971 gelang der nächste Einzug ins Pokalfinale, wo man dem Gegner von 1962, Górnik Zabrze, mit 1:3 unterlag. Ende der 1970er-Jahre konnte der Klub seinen Erfolg von 1962 und 1963 wiederholen, als man 1977 und 1978 erneut zwei Mal in Folge Pokalsieger wurde. Der Pokalsieg von 1978 ist der bislang letzte Titel des Vereins.[3] In den folgenden Jahren spielte der Verein weiter in der Ekstraklasa, wobei allerdings weitere Erfolge ausblieben, bestes Resultat war ein fünfter Platz 1984/85. 1986 folgte der Abstieg aus der höchsten Spielklasse.[4] 1989 schaffte man die Rückkehr in die erste Liga, in der man sich noch bis 1992 halten konnte. Dann folgte der Abstieg in die zweite und 1993 direkt in die dritte Liga. Wegen finanzieller Probleme musste der Verein am 15. Juli 1993 Insolvenz anmelden.[5]

1993/94 begann der Verein in der fünften Liga mit dem Neuaufbau und konnte sich bis 2000 in die 2. Liga hocharbeiten.[6] 2001 wurde der Verein in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. In der Saison 2007/08 spielte Sosnowiec erstmals seit 1992 wieder erstklassig, verpasste als Letzter aber den Klassenerhalt deutlich. Wegen eines Korruptionsskandals wurde der Verein zusätzlich in die drittklassige 2. Liga strafversetzt.[7] Seit der Saison 2015/16 spielt Zagłębie Sosnowiec wieder in der 1. Liga. 2017/18 gelang dem Verein als Vizemeister hinter Miedź Legnica die Rückkehr in die Ekstraklasa, aus der man allerdings als Letzter direkt wieder abstieg.

Vereinserfolge

Rekorde

  • Debüt in der Ekstraklasa: 20. März 1955 gegen Górnik Radlin
  • höchster Sieg in der 1. Liga: 9. April 1966 gegen ŁKS Łódź 6:0 (2:0)
  • höchste Niederlage in der 1. Liga: 14. August 1958 gegen ŁKS Łódź 0:7 (0:5)

Spieler

Europapokalbilanz

Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
1962/63 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Ungarn 1957 Újpesti Dózsa SC 0:5 0:5 (A) 0:0 (H)
1963/64 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Königreich Griechenland Olympiakos Piräus 2:4 1:2 (A) 1:0 (H)
0:2 in Wien
1971/72 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Schweden Åtvidabergs FF 4:5 3:4 (H) 1:1 (A)
1972/73 UEFA-Pokal 1. Runde Portugal Vitória Setúbal 2:6 1:6 (A) 1:0 (H)
1977/78 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Griechenland 1975 PAOK Thessaloniki 0:4 0:2 (A) 0:2 (H)
1978/79 Europapokal der Pokalsieger 1. Runde Osterreich SSW Innsbruck 3:4 2:3 (H) 1:1 (A)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 13 Spiele, 2 Siege, 3 Unentschieden, 8 Niederlagen, 11:28 Tore (Tordifferenz −17)

Eishockeyabteilung

Die Eishockey-Abteilung spielt momentan in der zweithöchsten polnischen Profiliga, der I liga, mit 5 Meistertiteln in den 1980er Jahren ist Zagłębie Sosnowiec einer der erfolgreichsten Eishockeyclubs Polens.

Basketballabteilung

Die Basketball-Abteilung spielt momentan in der polnischen III liga.

Erfolge

  • Polnischer Meister: 1985, 1986
  • Dritter: 1981, 1984, 1989, 1991

Einzelnachweise

  1. Historia Zagłębia Sosnowiec 1955–1962 auf der Vereinswebsite. Abgerufen am 17. Juli 2018 (polnisch).
  2. Historia Zagłębia Sosnowiec 1962–1967 auf der Vereinswebsite. Abgerufen am 17. Juli 2018 (polnisch).
  3. Historia Zagłębia Sosnowiec 1968–1978 auf der Vereinswebsite. Abgerufen am 17. Juli 2018 (polnisch).
  4. Historia Zagłębia Sosnowiec 1979–1986 auf der Vereinswebsite. Abgerufen am 17. Juli 2018 (polnisch).
  5. Historia Zagłębia Sosnowiec 1986–1993 auf der Vereinswebsite. Abgerufen am 17. Juli 2018 (polnisch).
  6. Historia Zagłębia Sosnowiec 1993–2001 auf der Vereinswebsite. Abgerufen am 17. Juli 2018 (polnisch).
  7. Unfreiwilliger Abstieg für Kielce wegen Korruption. In: Tagesspiegel. 1. Juli 2008 (archive.org).