Louis Clyde Stoumen

Louis Clyde Stoumen – auch Louis Stouman, Lou Stoumen – (* 15. Juli 1917 in Springtown, Pennsylvania; † 20. September 1991 in Sonoma County, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Fotograf, Regisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor und Dokumentarfilmer, der zwei Mal mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.[1]

Leben

Stoumen unterrichtete an der University of California, Los Angeles (UCLA) im Bereich Film. Thema seines Unterrichts war unter anderem auch die Beschäftigung mit dem Sezessionskrieg und seiner wahren Geschichte. Zu diesem Thema drehte er auch den oscarprämierten Dokumentarkurzfilm The True Story of the Civil War (1957).[2]

Erstmals trat Stoumen 1951 bei dem Ida-Lupino-Film Outrage in Erscheinung, bei dem er zusammen mit Archie Stout hinter der Kamera stand. 1955 schrieb Stoumen für die Fernsehserie General Electric Theater das Drehbuch zur Folge The Blond Dog. 1957 wurde er in zwei Kategorien für einen Oscar nominiert, neben der oscarprämierten Kategorie „Bester Dokumentarkurzfilm“ noch in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“, wo er sich mit seinem Film The Naked Eye nicht durchsetzen konnte. Bei der Oscarverleihung 1963 konnte er die Kategorie „Bester Dokumentarfilm“ mit seinem Werk Black Fox: The True Story of Adolf Hitler erneut für sich entscheiden. Seine letzte Filmarbeit stammt aus dem Jahr 1964, wo er sich in der Dokumentation The Other World of Winston Churchill mit dem britischen Staatsmann beschäftigt.

Auf Stoumens Erfindung basiert die von Ken Burns weiterentwickelte und heute unter dem Begriff Ken-Burns-Effekt bekannte Technik, mittels langsamer Panning- und Zoom-Effekte (Schwenken und Vergrößern) sowie Überblendungen aus Standbildern ein Video bzw. eine Diashow zu machen.[2]

40 Fotografien von Lou Stoumen bebilderten eine Ausgabe von Raymond Chandlers The Big Sleep (North Point, San Francisco, 1989).[3]

Nach seinem Tod im Jahr 1991 ging das Urheberrecht an sämtlichen Arbeiten auf das Museum of Photographic Arts (MOPA) in San Diego über. MOPA erstellte einen Katalog seiner Arbeiten mit dem Titel Seduced by Life: The Art of Lou Stoumen (Verführt durch das Leben: Die Kunst des Lou Stoumen) und initiierte eine Sonderausstellung.[2]

Auszeichnungen

Filmografie (Auswahl)

  • 1950: Outrage (Kamera)
  • 1951: Die letzten Fünf (Five) (Kamera)
  • 1952: Der Sieger (The Quiet Man) (Kamera)
  • 1953: The Baltimore Plan (Dokumentation) (Kamera)
  • 1955: General Electric Theater (Fernsehserie, Folge The Blond Dog) (Drehbuch)
  • 1956: The Naked Eye (Dokumentation) (Regie, Drehbuch und Schnitt)
  • 1957: The James Dean Story (Dokumentation) (Kamera und Produktionsdesigner)
  • 1957: The True Story of the Civil War (Dokumentarkurzfilm) (Regie, Produzent und Drehbuch)
  • 1958: T Is for Tumbleweed (Kurzfilm) (Regie und Schnitt)
  • 1959: Im Todeskessel von Kusong (Operation Dames) (Regie und Schnitt)
  • 1960: Winston Churchill: The Valiant Years (Dokumentation innerhalb einer Serie) (Produzent)
  • 1962: Black Fox: The True Story of Adolf Hitler (Regie, Produzent und Drehbuch)
  • 1964: The Other World of Winston Churchill (Dokumentation) (Regie und Produzent)

Bücher

  • Louis Clyde Stoumen: Can’t Argue with Sunrise: a Paper Movie. Verlag: Celestial Arts, Millbrae, Calif. 1975, ISBN 978-0-89-0870525
  • Ordinary Miracles: The Photography of Louis Stoumen. Aperture, 1985, ISBN 978-0-96-0562015 [gesammelte Fotografien zwischen 1932 und 1980, aufgenommen in New York City, Mexiko, Puerto Rico, Los Angeles und New Mexico, umfasst Porträts und Landschaften][4]

Quellen

  1. Louis Clyde Stoumen bei IMDb
  2. a b c Louis Clyde Stoumen (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ovguide.com bei ovguide.com. Abgerufen am 6. Februar 2014.
  3. Lou Stoumen; Photographer and Teacher. In: Los Angeles Times. 23. Oktober 1991, abgerufen am 14. März 2023 (englisch).
  4. Can’t Argue with Sunrise – Lou Stoumen und Ordinary Miracles