„Werner Meinhof“ – Versionsunterschied

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Werner Meinhof war das jüngste von zehn Kindern des Pastors [[Johannes Meinhof]] (1859–1947) und seiner Frau Mathilde (1860–1908), einer Tochter [[Julius Köstlin]]s. Er brach die Schule ab und wurde [[Schlosserei|Kunst- und Bauschlosser]]. Später holte er das Abitur nach und studierte in Halle bei [[Paul Frankl]] [[Kunstgeschichte]]. Wie seine Brüder wurde er Mitglied der [[Deutschnationale Volkspartei|Deutschnationalen Volkspartei]].
Werner Meinhof war das jüngste von zehn Kindern des Pastors [[Johannes Meinhof]] (1859–1947) und seiner Frau Mathilde (1860–1908), einer Tochter [[Julius Köstlin]]s. Er brach die Schule ab und wurde [[Schlosserei|Kunst- und Bauschlosser]]. Später holte er das Abitur nach und studierte in Halle bei [[Paul Frankl]] [[Kunstgeschichte]]. Wie seine Brüder wurde er Mitglied der [[Deutschnationale Volkspartei|Deutschnationalen Volkspartei]].


1920 beteiligte Meinhof sich an der Niederschlagung von Arbeiteraufständen in der Region Halle/Saale, wofür ihm das Silberne Nothelferzeichen verliehen wurde. 1926 verlobte er sich mit der 8 Jahre jüngeren [[Ingeborg Meinhof|Ingeborg Guthardt]] († 1949). Er fand eine Stelle als Zeichenlehrer in Halle, wurde 1926 mit einer Arbeit
1920 beteiligte Meinhof sich an der Niederschlagung von Arbeiteraufständen in der Region Halle/Saale, wofür ihm das Silberne Nothelferzeichen verliehen wurde. 1926 verlobte er sich mit der acht Jahre jüngeren [[Ingeborg Meinhof|Ingeborg Guthardt]] († 1949). Er fand eine Stelle als Zeichenlehrer in Halle, wurde 1926 mit einer Dissertation über ''Ostfälische Schnitzaltäre des frühen 15. Jahrhunderts'' in Kunstgeschichte promoviert und war Zeichenoberlehrer an einem [[Realgymnasium]] in [[Danzig]]. Im März 1928 wurde er wissenschaftlicher Assistent am [[Niedersächsisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte|Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte]] in [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg]]. Am 28. Dezember 1928 heiratete er seine Verlobte, 1931 wurde die Tochter Wienke, 1934 die Tochter [[Ulrike Meinhof]] geboren.
"Ostfälische Schnitzaltäre des fruehen 15. Jahrhunderts" in Kunstgeschichte promoviert und bekam eine Anstellung als Zeichenoberlehrer an einem [[Realgymnasium]] in [[Danzig]]. Im März 1928 wurde er wissenschaftlicher Assistent am [[Niedersächsisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte|Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte]] in [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg]]. Am 28. Dezember 1928 heiratete er seine Verlobte, 1931 wurde die Tochter Wienke, 1934 die Tochter [[Ulrike Meinhof]] geboren.


Spätestens 1930 wurde Meinhof Mitglied im [[Kampfbund für deutsche Kultur]]. Am 1. Mai 1933 trat er auch der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei ([[Liste der NSDAP-Mitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 2.856.334). Im selben Monat hielt er bei einer Ausstellung im Essener [[Museum Folkwang]] die Eröffnungsrede, welche im [[Völkischer Beobachter|Völkischen Beobachter]] lobend erwähnt wurde. Im Jahre 1936 wurde Meinhof Leiter des Jenaer Stadtmuseums und der NSDAP-Kreiskulturstelle, 1937 hielt er Vorlesungen an den [[Staatliche Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk Weimar|Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk]] [[Weimar]].
Spätestens 1930 wurde Meinhof Mitglied im [[Kampfbund für deutsche Kultur]]. Am 1. Mai 1933 trat er auch der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei ([[Liste der NSDAP-Mitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 2.856.334). Im selben Monat hielt er bei einer Ausstellung im Essener [[Museum Folkwang]] die Eröffnungsrede, welche im [[Völkischer Beobachter|Völkischen Beobachter]] lobend erwähnt wurde. Im Jahre 1936 wurde Meinhof Leiter des Jenaer Stadtmuseums und der NSDAP-Kreiskulturstelle, 1937 hielt er Vorlesungen an den [[Staatliche Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk Weimar|Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk]] [[Weimar]].
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Im September 1939 erkrankte Werner Meinhof schwer und starb am 7. Februar 1940 an [[Bauchspeicheldrüsenkrebs]]. Ingeborg Meinhof lebte später mit [[Renate Riemeck]] zusammen, die, als Ingeborg 1949 starb, die Vormundschaft über die beiden Töchter erhielt.
Im September 1939 erkrankte Werner Meinhof schwer und starb am 7. Februar 1940 an [[Bauchspeicheldrüsenkrebs]]. Ingeborg Meinhof lebte später mit [[Renate Riemeck]] zusammen, die, als Ingeborg 1949 starb, die Vormundschaft über die beiden Töchter erhielt.


== Texte von Meinhof ==
== Schriften ==
* {{Literatur| Titel = Ostfälische Schnitzaltäre des frühen 15. Jahrhunderts| Sammelwerk = Thüringisch-sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst| Band = Band 16 | Verlag = Gebauer-Schwetschke | Ort = Halle (Saale) | Jahr = 1927 | DNB = 361386826 | Kommentar = [[Dissertation]] [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle]] 22. August 1927}}
* {{Literatur| Titel = Ostfälische Schnitzaltäre des frühen 15. Jahrhunderts| Sammelwerk = Thüringisch-sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst| Band = Band 16 | Verlag = Gebauer-Schwetschke | Ort = Halle (Saale) | Jahr = 1927 | DNB = 361386826 | Kommentar = [[Dissertation]] [[Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg|Universität Halle]], 22. August 1927}}
* ''[[Adolf Senff]], ein Maler der Biedermeierzeit''. Gebauer-Schwetschke, Halle/Saale 1929.
* ''Walter Timmling im [[Lappan]]'', erschienen in der 1. Beilage zu Nr. 132 der „[[Nachrichten für Stadt und Land]] vom 17. Mai 1931, Oldenburg
* ''Die Bildgestaltung des Kindes. Beurteilung und Förderung''. Teubner, Leipzig 1930.
* ''Zwischen Reformation und Revolution'', 1936/37, Jena, Schrift des Stadtmuseums Jena
* ''[[Walter Timmling]] im [[Lappan]]''. In: ''[[Nachrichten für Stadt und Land]]'', Oldenburg, Nr. 132 vom 17. Mai 1931, Beilage.
* ''Lebendige Anschauung'' (Sammlung). Aufsätze und Vorträge. Mit 9 Abb. Jena 1941. 176 S., Diederichs, Eugen 1941.
* ''Zwischen Reformation und Revolution''. Stadtmuseum Jena, Jena 1936/1937.
* ''Christlicher Glaube'', Lichtweg Verlag, Essen 1941, 1. Auflage, Christlicher Glaube: Im Zeugnis alter und neuer Bilder. „Kleine Handbücherei für das evangelische Haus Heft 7“
* ''Das Prinzessinnenschlößchen und die Städtische Kunstsammlung in Jena''. Neuenhahn, Jena 1939.
* ''Gestalten der Jenaer Renommistenzeit. [[Christian August Günther|Christian Günther]], [[Johann Joachim Winckelmann|Winckelmann]], [[Friedrich Gottlieb Klopstock|Klopstock]], [[Matthias Claudius|M. Claudius]]''. Neuenhahn, Jena 1939.
* ''Lebendige Anschauung. Aufsätze und Vorträge''. Diederichs, Jena 1941.
* ''Christlicher Glaube. Im Zeugnis alter und neuer Bilder'' (= ''Kleine Handbücherei für das evangelische Haus'', Heft 7). Lichtweg Verlag, Essen 1941.


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Jutta Ditfurth]]: ''Ulrike Meinhof. Die Biografie.'' Ullstein, Berlin 2007 ISBN 978-3-550-08728-8
* [[Jutta Ditfurth]]: ''Ulrike Meinhof. Die Biografie.'' Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-550-08728-8.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 31. Oktober 2017, 11:23 Uhr

Werner Kurt Armin Meinhof (* 20. Oktober 1901 in Halle; † 7. Februar 1940 in Jena) war ein deutscher Kunsthistoriker. Er leitete von 1936 bis 1939 das Stadtmuseum in Jena.

Leben

Werner Meinhof war das jüngste von zehn Kindern des Pastors Johannes Meinhof (1859–1947) und seiner Frau Mathilde (1860–1908), einer Tochter Julius Köstlins. Er brach die Schule ab und wurde Kunst- und Bauschlosser. Später holte er das Abitur nach und studierte in Halle bei Paul Frankl Kunstgeschichte. Wie seine Brüder wurde er Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei.

1920 beteiligte Meinhof sich an der Niederschlagung von Arbeiteraufständen in der Region Halle/Saale, wofür ihm das Silberne Nothelferzeichen verliehen wurde. 1926 verlobte er sich mit der acht Jahre jüngeren Ingeborg Guthardt († 1949). Er fand eine Stelle als Zeichenlehrer in Halle, wurde 1926 mit einer Dissertation über Ostfälische Schnitzaltäre des frühen 15. Jahrhunderts in Kunstgeschichte promoviert und war Zeichenoberlehrer an einem Realgymnasium in Danzig. Im März 1928 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg. Am 28. Dezember 1928 heiratete er seine Verlobte, 1931 wurde die Tochter Wienke, 1934 die Tochter Ulrike Meinhof geboren.

Spätestens 1930 wurde Meinhof Mitglied im Kampfbund für deutsche Kultur. Am 1. Mai 1933 trat er auch der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.856.334). Im selben Monat hielt er bei einer Ausstellung im Essener Museum Folkwang die Eröffnungsrede, welche im Völkischen Beobachter lobend erwähnt wurde. Im Jahre 1936 wurde Meinhof Leiter des Jenaer Stadtmuseums und der NSDAP-Kreiskulturstelle, 1937 hielt er Vorlesungen an den Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Künste und Handwerk Weimar.

Als Jenenser Museumsdirektor hat Meinhof 1937 über 270 Kunstwerke für die NS-Ausstellung Entartete Kunst beigebracht, darunter fast das gesamte grafische Werk Ernst Ludwig Kirchners aus dem Museumsbesitz.

Im September 1939 erkrankte Werner Meinhof schwer und starb am 7. Februar 1940 an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ingeborg Meinhof lebte später mit Renate Riemeck zusammen, die, als Ingeborg 1949 starb, die Vormundschaft über die beiden Töchter erhielt.

Schriften

  • Ostfälische Schnitzaltäre des frühen 15. Jahrhunderts. In: Thüringisch-sächsische Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Band 16. Gebauer-Schwetschke, Halle (Saale) 1927, DNB 361386826 (Dissertation Universität Halle, 22. August 1927).
  • Adolf Senff, ein Maler der Biedermeierzeit. Gebauer-Schwetschke, Halle/Saale 1929.
  • Die Bildgestaltung des Kindes. Beurteilung und Förderung. Teubner, Leipzig 1930.
  • Walter Timmling im Lappan. In: Nachrichten für Stadt und Land, Oldenburg, Nr. 132 vom 17. Mai 1931, Beilage.
  • Zwischen Reformation und Revolution. Stadtmuseum Jena, Jena 1936/1937.
  • Das Prinzessinnenschlößchen und die Städtische Kunstsammlung in Jena. Neuenhahn, Jena 1939.
  • Gestalten der Jenaer Renommistenzeit. Christian Günther, Winckelmann, Klopstock, M. Claudius. Neuenhahn, Jena 1939.
  • Lebendige Anschauung. Aufsätze und Vorträge. Diederichs, Jena 1941.
  • Christlicher Glaube. Im Zeugnis alter und neuer Bilder (= Kleine Handbücherei für das evangelische Haus, Heft 7). Lichtweg Verlag, Essen 1941.

Literatur