Günter Schwartzkopff

Fotomontage von Schwartzkopff aus dem Jahr 1944 mit eingefügtem Ritterkreuz, welches ihm posthum am 24. November 1940 verliehen worden war.

Günter Schwartzkopff (* 5. August 1898 in Forbach (Posen); † 14. Mai 1940 südlich von Le Chesne (Frankreich)) war ein deutscher Offizier der Luftwaffe der Wehrmacht. Zuletzt im Rang eines Generalmajors, galt Schwartzkopff als Vorreiter der Sturzkampftechnik der Ju 87.

Militärische Biografie

Erster Weltkrieg

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges diente Schwartzkopff als Fahnenjunker und Zugführer im Infanterie-Regiment Nr. 47 an der Westfront. Im Sommer 1916 wurde er bei Verdun verwundet und kam nach seiner Genessung zur Fliegertruppe. Dort erhielt Schwartzkopff vom 30. August 1916 bis Januar 1917 bei der Fliegerersatz-Abteilung 8 seine Ausbildung zum Flugzeugführer. Anschließend flog er bis März 1917 als Flugzeugführer bei der Flieger-Abteilung 4 sowie danach bis November 1917 bei der Feldflieger-Abteilung 4, wo er zusätzlich auch als Technischer Offizier eingesetzt war. Das letzte Kriegsjahr flog Schwartzkopff sodann in der Flieger-Abteilung 13 an der Ostfront.

Zwischenkriegsjahre

Im Dezember 1918 kam Schwartzkopff als Technischer Offizier zur Grenzschutz-Fliegerabteilung 106, wo er bis August 1919 verblieb. Anschließend diente er in selbiger Position bis Mai 1920 beim Fliegerhorst Paderborn sowie danach ebenda in der dortigen Kraftwagen-Kolonne. Nach dem Verbot der Militärfliegerei in Deutschland aufgrund des Versailler Diktakts, wurde Schwartzkopff im Oktober 1920, nunmehr von der Reichswehr übernommen, dem 6. Infanterie-Regiment zugeteilt, wo er bis Mai 1933 als Zugführer, Kompanieoffizier, Fürsorgeoffizier und zuletzt als Kompaniechef fungierte. Während dieser Zeit, absolvierte Schwartzkopff von Oktober 1928 bis September 1930 eine Führergehilfenausbildung beim Stab der 2. Division.

Zum 1. Juni 1933 wechselte Schwartzkopff als Referent zum Reichswehrministerium über, wo er bis Ende August 1933 als Referent tätig war. Am 1. September 1933 trat Schwartzkopff zu der im Aufbau und noch geheimen Luftwaffe über. Hier diente er bis Ende September 1933, ebenfalls als Referent, in der Personalabteilung des Reichsluftfahrtministeriums. Im Oktober 1933 wurde Schwartzkopff zum Lehramt an der Flugzeugführerschule in Neuruppin berufen, dessen Posten er bis November 1934 ausfüllte. Danach war er bis März 1935 Lehrer an der Flugzeugführerschule in Celle, zu dessen Kommandeur er am 1. April 1935 ernannt wurde. Zum 1. Oktober 1936 wurde Schwartzkopff zum Kommandeur der I. Gruppe des Kampfgeschwaders 165 ernannt. In dieser Funktion, war er maßgeblich an der Entwicklung der Stuka, von ihm Jolanthe genannt, beteiligt. Schwartzkopff selbst flog dabei die ersten Ju 87-Prototypen bei ihren ersten praktischen Truppenerprobungen. Im September 1937 wurde er zum Kommandeur der IV. Gruppe im Stuka-Lehrgeschwader ernannt. In dieser Funktion war er bis Ende Oktober 1938 zugleich Fliegerhorstkommandant von Barth. Zum 1. November 1938 stieg er zum Kommodore des Stuka-Geschwaders 165, welches am 16. Mai 1939 in das Stuka-Geschwader 77 umbenannt wurde. Ein angeblicher Einsatz Schwartzkopffs bei der Legion Condor wird erwähnt[1], kann aber nicht durch andere Literaturquellen bestätigt werden.

Beförderungen

Zweiter Weltkrieg

Im Range des Kommodores, flog Schwartzkopff in diesem Stuka-Verband im Polenfeldzug an allen bekannten Stukaeinsätzen mit. So am Vorstoß nach Warschau, bei der Schlacht bei Radom und an der Bzura sowie ferner bei den Verfolgungskämpfen über die Weichsel und den Kämpfen um Modlin sowie der Einnahme von Warschau. Im Westfeldzug, inzwischen zum Oberst befördert, führte er sein Geschwader über Holland, Belgien und Frankreich. Am 14. Mai 1940 wurde Schwartzkopff beim Kampf um den Maasübergang bei Le Chesne im Raum Sedan durch Flakvolltreffer tödlich abgeschossen. Am 28. Juni 1940 wurde er postum zum Generalmajor befördert und erhielt nachträglich am 24. November 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Im April 1965 wurde die Truppenschule der Luftwaffe in Hamburg auf General Schwartzkopff-Kaserne getauft und im Juni 1994 in Generalleutnant-Graf-von-Baudissin-Kaserne umbenannt.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Band 3, Odebrecht bis Zoch, Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-22082, S. 273–274
  • Georg Brütting: Das waren die deutschen Stuka-Asse 1939-1945, Motorbuch, Stuttgart, 4. Auflage 1984, ISBN 3-87943-433-6, S. 250–251
  • Ernst Obermaier: Die Ritterkreuzträger der Luftwaffe - Stuka- und Schlachtflieger 1939–1945, Dieter Hoffmann Verlag Mainz 1976, ISBN 3-87341-021-4, S. 192

Einzelnachweise

  1. Georg Brütting: Das waren die deutschen Stuka-Asse 1939-1945, Motorbuch, Stuttgart, 4. Auflage 1984, ISBN 3-87943-433-6, S. 251