Welterbe in Israel

Welterbestätten in Israel

Zum Welterbe in Israel gehören (Stand 2018) neun UNESCO-Welterbestätten, alles Stätten des Weltkulturerbes. Israel ist der Welterbekonvention 1999 beigetreten; die ersten zwei Welterbestätten wurden 2001 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2015 eingetragen.[1]

Welterbestätten

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Israel[2] in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (R) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

f1 Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Archäologische Stätte Masada
(Lage)
2001K1040ehemalige jüdische Festung am Südwestende des Toten Meeres
Altstadt von Akko
Altstadt von Akko
(Lage)
2001K1042
Die „Weiße Stadt“ von Tel Aviv
Die „Weiße Stadt“ von Tel Aviv
(Lage)
2003K1096
Weihrauchstraße – Wüstenstädte im Negev
Awdat
Weihrauchstraße – Wüstenstädte im Negev2005K1107Teil der Weihrauchstraße im Negev, umfasst die Nabatäerstädte Awdat, Elusa, Mamschit und Schivta, die Festungen Kazra, Nekarot, Makhmal, und Grafon und die Karawansereien Moa und Saharonim
Biblische Siedlungshügel – Megiddo, Hazor und Be’er Scheva
Tell Be’er Scheva
Biblische Siedlungshügel – Megiddo, Hazor und Be’er Scheva2005K1108Tell Be’er Scheva liegt in der Wüste Negev, Megiddo und Hasor im Norden Israels.
Heilige Stätten der Baha'i in Haifa und West-Galiläa
Heilige Stätten der Baha'i in Haifa und West-Galiläa2008K1220umfasst 11 heilige Stätten der Bahai in Haifa und dem westlichen Galiläa, unter anderem das Bahai-Weltzentrum in Haifa mit dem Schrein des Bab und in Akkon den Schrein Baha'ullahs und Baha'ullahs Zelle in Akko
Stätten der menschlichen Evolution im Karmel-Gebirge
Skhul-Höhle
Stätten der menschlichen Evolution im Karmel-Gebirge2012K1393Die Stätten der menschlichen Evolution im Karmel-Gebirge umfassen die Höhlen von Nahal Me’arot im Wadi el-Mughara. Dazu gehört unter anderem die Tabun-Höhle als bedeutender Fundplatz von Knochen und Werkzeugen der Neandertaler, weiterhin die Jamal-Höhle, die El-Wad-Höhle und die Skhul-Höhle
Grabhöhlen in Marissa und Bet Guvrin
Grabhöhlen in Marissa und Bet Guvrin2014K1370Die Höhlen von Marissa und Bet Guvrin im Tiefland Judäas sind ein Mikrokosmos im „Land der Höhlen“.
Nekropole Bet Sche'arim – Wahrzeichen der jüdischen Erneuerung
Nekropole Bet Sche'arim – Wahrzeichen der jüdischen Erneuerung
(Lage)
2015K1471Die Nekropole umfasst über 20 unterirdischen Grabanlagen, welche als Katakomben im Berghang angelegt wurden und teils mit aufwendigen Portalen verblendet sind.

Tentativliste

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

Mit Stand 2018 sind 18 Stätten in der Tentativliste von Israel eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2015.[3] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

f1 Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Drei-Bogen-Tor in Dan und die Quellen des Jordan
Hauptquelle des Jordan
Drei-Bogen-Tor in Dan und die Quellen des Jordan2000K/N1469In einem Naturschutzgebiet bei Tel Dan liegen die Quellen des Dan, des größten der drei Quellflüsse des Jordan
Frühe Synagogen in Galiläa
Frühe Synagogen in Galiläa2000K1470Meron, Gusch Chalav, Navorin, Barʿam, Bet Alpha, Korasim und Kafarnaum
Reisewege Jesu und der Apostel in Galiläa
Reisewege Jesu und der Apostel in Galiläa2000K1471umfasst Stätten in Galiläa, die von Jesus und seinen Aposteln besucht wurden, u. a. Nazareth, Sepphoris, Kafr Kana, die Hörner von Hittim, Migdal, rund um den See Genezareth, Tiberias und den Berg Tabor.
Galiläisches Meer und seine antiken Stätten
Galiläisches Meer und seine antiken Stätten2000K1473
Chorvat Minnim
(Lage)
2000K1474Chirbat al-Minya, auch Horvat Minnim genannt, war eine umayyadische Palastanlage nahe dem Ort Tabgha am nordwestlichen Ufer des Sees Genezareth
Arbel
Arbel2000K/N1475umfasst die drei Komponenten Berg Arbel, Nabi Schuʿaib und Hörner von Hittim
Degania und Nahalal
Nahalal
Degania und Nahalal2000K1478Degania (Lage) und Nahalal (Lage) sind Beispiele für die ersten Kibbutzim
Bet Sche’an
(Lage)
2000K1479
Caesarea
(Lage)
2000K1480
Weiße Moschee von Ramla
Weiße Moschee von Ramla2000K1482im 13. Jahrhundert erbaute Moschee in der Stadt Ramla
Jerusalem – Altstadt und Mauern mit Berg Zion
Jerusalem – Altstadt und Mauern mit Berg Zion2000K1483geplante Erweiterung der bestehenden Welterbestätte Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem
Har Karkom
Har Karkom2000K1488Berg in der Wüste Negev, Felsritzungen von der Jungsteinzeit bis in die frühe arabische Zeit
Timna
Timna2000K/Narchäologischer Nationalpark mit antiken Kupferbergwerken und den Überresten der Stadt Hurvat Timna
Festungen der Kreuzzüge
Burg Belvoir
Festungen der Kreuzzüge2000K1491Montfort, Burg Belvoir, Atlit, Arsuf, Akkon und Caesarea
Landschaft der Machteschim2001K/N1486Machtesch Ramon ist ein Erosionskrater in der Wüste Negev
Großer Grabenbruch – Wanderrouten – Chula2004N18862006 transnationale Bewerbung vorgeschlagen
Lifta (Mey Neftoach) – Traditionelles Bergdorf
Lifta (Mey Neftoach) – Traditionelles Bergdorf2015K6061
Ein Kerem, ein Dorf und seine Kulturlandschaft
(Lage)
2015K6062

Ehemalige Welterbekandidaten

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[4]

BildBezeichnungJahrTypRef.Beschreibung
Prähistorische Stätten – Ubeidiya, Gescher Benot Ya’aqov, Scha'ar HaGolan, Berg Karmel
Prähistorische Stätten – Ubeidiya, Gescher Benot Ya’aqov, Scha'ar HaGolan, Berg Karmel2000–2012K1477umfasst Ubeidiya, Brücke der Töchter Jakobs, Scha'ar HaGolan, Berg Karmel

Stätten der menschlichen Evolution im Karmelgebirge wurden 2012 in das Welterbe aufgenommen

Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem

Altstadt von Jerusalem

Die Jerusalemer Altstadt im 1950 von Jordanien und 1980 von Israel annektierten Ostjerusalem, das auch durch die Palästinensischen Autonomiegebiete beansprucht wird, war von Jordanien für die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe vorgeschlagen worden. 1981 wurde sie unter der Bezeichnung Altstadt und Stadtmauern von Jerusalem als Weltkulturerbestätte in die Welterbeliste aufgenommen, wobei jedoch betont wurde, dass diese Entscheidung keine Implikation über die Zugehörigkeit Jerusalems zu einem bestimmten Staat beinhalte. Die Welterbestätte ist keinem Staat zugeordnet, sondern separat unter „Jerusalem (auf Vorschlag von Jordanien)“ in die Welterbeliste eingetragen. 1982 wurde sie, wiederum auf Vorschlag von Jordanien, auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.[5]

Commons: Welterbestätten in Israel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Israel auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch)

Einzelnachweise

  1. Israel. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 10. März 2018 (englisch).
  2. Deutsche Bezeichnung entsprechend Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 9. Dezember 2017.
  3. Tentativliste von Israel. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 10. März 2018 (englisch).
  4. Former Tentative Sites of Israel. In: World Heritage Site. Abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch).
  5. Old City of Jerusalem and its Walls. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 10. März 2018 (englisch).