Vienenburg (Henglarn)

Vienenburg
Objektbereich, Burggraben und Burgwall (v. l. n. r.)

Objektbereich, Burggraben und Burgwall (v. l. n. r.)

Alternativname(n)borgh up dem Vyenberge
StaatDeutschland
OrtHenglarn, Stadt Lichtenau
Entstehungszeit1384 oder 1385
BurgentypSpornburg
ErhaltungszustandBurgstall; Wall und Graben
Ständische Stellungklerikal, Adel
BauweiseWall (rezent) und Holz (geplant)
Geographische Lage51° 36′ N, 8° 46′ OKoordinaten: 51° 36′ 11,1″ N, 8° 45′ 39,4″ O
Höhenlage225 m ü. NHN
Vienenburg (Nordrhein-Westfalen)
Vienenburg (Nordrhein-Westfalen)
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Die Vienenburg ist ein spätmittelalterlicher Burgstall, gelegen 1000 m nordwestlich von Henglarn, Stadt Lichtenau (Westfalen) im Kreis Paderborn in Nordrhein-Westfalen, Bundesrepublik Deutschland.

Lage

Die Burg war als Spornburg über dem Tal der Altenau geplant. Sie liegt auf 225 m ü. NHN.

Geschichte

Die Edelherren von Büren verkauften in einer Urkunde vom 13. August 1384 ihre Hälfte der Herrschaft Wewelsburg an Bischof Simon II. von Paderborn. Zur vereinbarten Gegenleistung gehörte, dass der Bischof dem Simon von Büren „eyne borgh up dem Vyenberge“[1] errichten sollte. Es wird vermutet, dass die Edelherren von Büren um die Burg eine neue Herrschaft aufbauen wollten.

Die Burg sollte zwischen dem 13. August und dem 10. November 1384 oder zwischen Ostern und dem 23. Juni 1385 gebaut werden. Es ist nicht überliefert, dass die Edelherren von Büren zu Wewelsburg die ihnen durch den Vertrag zustehenden Möglichkeiten genutzt haben, bevor sie um 1410 ausstarben.[2] Daher wird vermutet, dass die Vienenburg nie fertiggestellt wurde.

Heutige Nutzung

Das Gelände der Vienenburg wird heute als Wald genutzt.

Beschreibung

Die Anlage ist ungefähr quadratisch mit einer Seitenlänge von 24 m. Sie wird von einem in Plänerkalk eingetieften Graben umgeben, auf dessen Außenseite der Wall aufgeschüttet wurde. Sonst finden sich, abgesehen von einer flachen Mulde im Inneren, keine Spuren einer Bebauung.

Geplante Ausführung

In der Kaufurkunde finden sich einige Angaben zur Gestalt der zu errichtenden Burg. Sie sollte einen Graben und zwei Bergfriede umfassen, aus Holz gebaut und 60 Fuß lang und breit sein. Als Bergfriede sollten die Türme neben dem Tor zu Neuhaus verwendet oder zwei jenen gleiche Türme aus Holz gebaut werden.

Siehe auch

Literatur

  • Eintrag zu Vienenburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts

Einzelnachweise

  1. Zitiert nach Paderborner Hochfläche. Paderborn. Büren. Salzkotten (= Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz [Hrsg.]: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 20). Mainz 1971, S. 220.
  2. Michael Lagers: Der Paderborner Stiftsadel zur Mitte des 15. Jahrhunderts. Untersuchungen zum Auf- und Ausbau niederadliger Machtstrukturen. Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte 74. Paderborn 2013, S. 308, 323, 531.