Via falsa

Perforierter Zahn 31 im Röntgenbild
Der gleiche Zahn nach der Extraktion

Via falsa [lat. falscher Weg, zu: via (Weg) und falsus (falsch)] bezeichnet in der Medizin das im Rahmen operativer Eingriffe unbeabsichtigte (iatrogene) Verlassen des korrekten bzw. geplanten Verlaufs eines eingebrachten Instruments oder Fremdmaterials, meist außerhalb anatomisch definierter Strukturen, wie z. B. Blutgefäßen, Magen-Darm-Trakt, Zahnwurzel (z. B. bei Wurzelkanalbehandlung) oder Harnröhre (z. B. bei Katheterismus oder Zystoskopie).

Dies kann folgenlos bleiben oder abhängig von der Lokalisation zu schwerwiegenden Komplikationen wie beispielsweise Perforation, Blutung oder Infektionen führen.

Siehe auch

Literatur

  • Reinhard Marxkors: Lehrbuch der zahnärztlichen Prothetik. 4., überarbeitete Auflage. Deutscher Zahnärzte-Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-7691-3353-0, S. 69.
  • Michael Georgieff, Uwe Schirmer (Hrsg.): Klinische Anästhesiologie. Praxisorientierter Leitfaden unter besonderer Berücksichtigung des operativen Vorgehens. Springer, Berlin u. a. 1995, ISBN 3-540-57355-0, S. 613.
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