Paul von Gersdorf

Paul von Gersdorf (* 24. Juni 1835 in Neustettin; † 28. Juli 1915 in Cummersdorf) war ein deutscher Geistlicher der katholisch-apostolischen Kirche, zuletzt als Engel (entsprechend einem Bischof).

Gersdorf, ein Doktor der Theologie, war 1867 Hofprediger in Muskau. Er versah ab 1878 das katholisch-apostolische Bischofsamt in Görlitz. Er war bekannt mit dem späteren Geistlichen Leopold Brunabend (1860–1918), dem er 1878 in Liegnitz in sein Stammbuch schrieb.[1] Zudem gab Gersdorf einige Schriften des Erweckungstheologen Gottfried Menken (1768–1831) neu heraus.

Ab 1897 amtierte er als katholisch-apostolischer Bischof (Engel) in Halle (Saale).

Ab 1905 verlebte Gersdorf, „einer der seinerzeit bedeutendsten Geistlichen“[2] der katholisch-apostolischen Kirche, seinen Lebensabend in der Niederlößnitz, deren Gemeinde ab 1900 auch dort ein eigenes Gebetsversammlungslokal besaß. Diese Gemeinde gehörte zur, 1871 staatlich bestätigten, sächsischen katholisch-apostolischen Kirche in Dresden.

Gersdorf wurde auf dem Friedhof Radebeul-West beerdigt.

Werke

als Prediger
  • Der Mundschenk und der Bäcker des Königs Pharao : Predigt, gehalten am 14. Oct. 1867 vor der versammelten Kreissynode der Diöcese Rothenburg II; von Dr. Paul von Gersdorf Hofprediger in Muskau O/L. Preyss, Augsburg 1877. Neu herausgegeben von Peter Sgotzai, Beerfelden 2004 (Online; PDF; 189 kB).
als Autor
  • Die Kirchenrestauration zu Frohburg. Festschrift zum 21. Juni 1879. Frohburg 1879.
als Herausgeber
  • Gottfried Menken, Paul von Gersdorf (Hrsg., Vorw.): Das Monarchienbild. Eine Auslegung des 2. Kapitels des Propheten Daniel für unsere Zeit. Görlitz 1886. Neu herausgegeben von Peter Sgotzai, Beerfelden 2003 (Online; PDF; 469 kB).
  • Gottfried Menken, Paul von Gersdorf (Hrsg., Vorw.): Der Messias ist gekommen. Eine Belehrung über 1. Johannes 5,4–12. Görlitz 1886. Neu herausgegeben von Peter Sgotzai, Beerfelden 2003 (Online; PDF; 427 kB).
  • Über Glück und Sieg der Gottlosen: Eine Flugschrift aus dem Jahre 1795 von D. Gottfried Menken, weiland Pastor primarius an St. Martini in Bremen. Neu herausgegeben von Dr. Paul v. Gersdorf in Görlitz.

Literatur

  • Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.

Einzelnachweise

  1. Stammbuch des Leopold Brunabend. Mit 11 Eintragungen aus Halle (in Westfalen) (2), Breslau (2), Liegnitz (4) und ohne Ort (3, wohl 1× Halle und 2× Stendal). 1860–1881.
  2. Katholisch-Apostolische Kirche. In: Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 101 f.