Parlamentswahl in Indien 2004

1999Wahl zur 14. Lok Sabha 20042009
(Stimmenanteile in %)[1]
 %
30
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10
0
26,5
22,2
5,7
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2,4
2,0
28,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1999
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  −2
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−1,1
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nach Koalitionen
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30
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Gewinne und Verluste
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Sonst.

Die Parlamentswahl in Indien 2004 fand verteilt auf insgesamt fünf Tage zwischen dem 20. April 2004 und dem 10. Mai 2004 statt. Gewählt wurden die 543 Abgeordneten des indischen Unterhauses, der Lok Sabha. Die Wahl endete mit deutlichen Zugewinnen an Parlamentssitzen der Kongresspartei und einer von ihr angeführten Parteienkoalition. Hauptverlierer der Wahl war die hindu-nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) und die von ihr geführte Koalition der National Democratic Alliance (NDA). Infolge der Wahl kam es zu einem Regierungswechsel und die bisherige BJP-geführte Regierung wurde durch eine Regierung unter Führung der Kongresspartei abgelöst.

Vorgeschichte

Atal Bihari Vajpayee (BJP), amtierender Premierminister 1999–2004
Sonia Gandhi (INC), Führerin der Kongresspartei

Die vorangegangene Parlamentswahl im September/Oktober 1999 hatte die BJP mit der NDA unter der Führung von Premierminister Atal Bihari Vajpayee gewonnen. Zwei Umstände hatten den damaligen Wahlsieg begünstigt. Zum einen hatte Vajpayee aufgrund seiner Führung im Kargil-Konflikt mit Pakistan im Mai 1999 kurz vor der Wahl deutlich an Popularität gewonnen. Zum anderen war die Kongresspartei durch innere Führungskonflikte geschwächt. Im Jahr 1998 hatte sich Sonia Gandhi nach längerem Zögern dazu entschlossen, die ihr angetragene Führung der Kongresspartei zu übernehmen. Dies hatte zu Auseinandersetzungen innerhalb der Kongresspartei geführt. Eine Fraktion unter Sharad Pawar wollte nicht akzeptieren, dass eine gebürtige Italienerin und Katholikin Führerin der größten indischen Partei und damit möglicherweise auch später indische Premierministerin werden sollte und sich unter der Bezeichnung Nationalist Congress Party von der Kongresspartei abgespalten. Die ausländische Herkunft Sonia Gandhis wurde auch durch die BJP und den Medien in den folgenden Jahren vielfach thematisiert.[2][3] Ihre politischen Gegner versuchten sie im Wahlkampf als Landesfremde darzustellen.

Nach der Wahl 1999 bildete Vajpayee ein neues Kabinett und konnte aufgrund der relativ stabilen Mehrheit im Parlament bis zum Ende der 5-jährigen Legislaturperiode durchregieren. Dies bescherte dem Land eine Phase der politischen Stabilität, nachdem es zuvor in den Jahren 1996 bis 1999 insgesamt drei landesweite Wahlen gegeben hatte. Außenpolitisch suchte Vajpayee die Entspannung im Verhältnis zu Pakistan, was aber nur teilweise gelang, da in der Kaschmir-Frage keine Einigung erzielt werden konnte.[4] Das Verhältnis zur Volksrepublik China entspannte sich jedoch. Wirtschaftspolitisch setzte Vajpayee den von seinem Vorgänger P. V. Narasimha Rao begonnenen Kurs der wirtschaftspolitischen Liberalisierung fort, was gegen Ende seiner Amtszeit zu deutlich höheren Wirtschaftswachstumsraten von 5 bis 6 Prozent jährlich führte. Innenpolitisch stand er unter Druck des radikal-ideologischen think tank der BJP, der Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS), konnte aber aufgrund fehlender absoluter Mehrheit der BJP die Hindutva-Agenda nicht durchsetzen. Ihm wurde von der Opposition vorgeworfen, dass er nicht ausreichend gegen die Gewaltausbrüche in Gujarat 2002 vorgegangen war, bei denen mehr als Tausend Menschen zu Tode kamen.

Im Verlauf der Legislaturperiode begann die die Regierung stützende Parteienkoalition der National Democratic Alliance (NDA), sich an den Rändern allmählich aufzulösen. 2001 verließ der Trinamool Congress (AITC) die NDA,[5] 2002 die Lok Janshakti Party (LJP),[6] 2003 die Jammu & Kashmir National Conference (JKNC)[7] sowie 2003 und 2004 die drei Tamilenparteien Dravida Munnetra Kazhagam (DMK), Marumalarchi Dravida Munnetra Kazhagam (MDMK) und Pattali Makkal Katchi (PMK).[8][9] Alle diese Parteien wechselten in das gegnerische Lager der Kongresspartei. Im Gegenzug konnte die BJP mit der All India Anna Dravida Munnetra Kazhagam (AIADMK) ein Wahlkampfabkommen schließen.[10]

Wahlkampf und Wahlbündnisse

Als die 13. Lok Sabha am 6. Februar 2004 durch Präsident A. P. J. Abdul Kalam aufgelöst und Neuwahlen proklamiert wurden, erwarteten die meisten Wahlbeobachter einen erneuten Wahlsieg der BJP-geführten Koalition.[11] Die BJP führte ihre Wahlkampagne unter dem Motto India shining („Indien strahlt“), mit dem auf die Erfolge im Bereich der Wirtschaftspolitik hingewiesen und ein neues indisches Selbstbewusstsein demonstriert werden sollte. Dagegen setzte die Kongresspartei den Slogan What did the common man get? („Was hat der gewöhnliche Mensch abbekommen?“) und warf der BJP vor, dass die unterprivilegierten oder bedürftigen Schichten (arme Bauern, Frauen, die Jugend) keine Verbesserung ihrer Situation erfahren hätten.[12][13][14]

Bei der Wahl standen sich mehrere große Parteienkoalitionen gegenüber. Die Kongresspartei traf Wahlabsprachen mit den folgenden Parteien:[15]

Die Verbündeten der BJP hatten sich in der National Democratic Alliance zusammengeschlossen:

Die kommunistischen und linkssozialistischen Parteien (Communist Party of India (Marxist), Communist Party of India, Revolutionary Socialist Party, All India Forward Bloc) schlossen Wahlbündnisse, vor allem in ihren beiden Hochburgen Westbengalen und Kerala.

Wahlmodus und Ablauf der Wahl

Wie bei den vorangegangenen Wahlen fand die Wahl nach dem relativen Mehrheitswahlrecht in 543 Einzelwahlkreisen statt. Die Wahlkreisgrenzen waren durch die Delimitation Commission of India (indische Abgrenzungskommission) in den 1970ern aufgrund der Volkszählung von 1971 so festgesetzt worden, dass zum Zeitpunkt der Festlegung jeder Wahlkreis ungefähr die gleiche Bevölkerungszahl hatte. Seither hatten sich jedoch aufgrund des unterschiedlichen Bevölkerungswachstums erhebliche Verschiebungen ergeben, weswegen im Jahr 2002 eine Neufestsetzung der Wahlkreisgrenzen auf Basis der Volkszählung von 2001 erfolgt war. Das entsprechende Gesetz zur Umsetzung der neuen Wahlkreisgrenzen war jedoch 2004 noch nicht in Kraft gesetzt, so dass die Wahl noch auf Basis der alten Wahlkreise stattfand. Da seit der letzten Wahl 1999 die Bundesstaaten Chhattisgarh, Uttaranchal und Jharkhand neu gebildet worden waren, mussten dort die Wahlkreisgrenzen neu gezogen werden, um zu gewährleisten, dass sie mit den Grenzen der neuen Staaten zusammenfielen.[16]

Bei der Wahl kamen erstmals keine Stimmzettel auf Papier, sondern elektronische Wahlgeräte (EVMs, Electronic Voting Machines) zum Einsatz. Vom Einsatz dieser Geräte versprach man sich nicht nur die Einsparung von etwa 8.000 Tonnen Papier-Stimmzetteln, sondern auch eine genauere, schnellere und fälschungssicherere Stimmenzählung. Insgesamt kamen etwa 1 Million dieser EVMs zum Einsatz.[17]

Die Wahl fand aus organisatorischen Gründen nicht an einem einzigen Tag, sondern verteilt über mehrere Termine statt.[18][19] Die Wahltermine in den Bundesstaaten waren im Einzelnen:

In den Unionsterritorien fanden die Wahlen an folgenden Tagen statt:

Wahltermine (mit Zahl der Wahlkreise):
20. April 2004 (139)
22. Mai 2004 (2)
26. April 2004 (137)
5. Mai 2004 (83)
10. Mai 2004 (182)
Wähler und Wahlbeteiligung in den Bundesstaaten und Unionsterritorien[1]
Bundesstaat oder
Unionsterritorium
Wahl-
berechtigte
Wähler Wahl-
beteiligung
Andhra Pradesh 51.146.342 35.776.275 69,95 %
Arunachal Pradesh 684.034 385.446 56,35 %
Assam 15.014.874 10.377.354 69,11 %
Bihar 50.559.672 29.332.306 58,02 %
Chhattisgarh 13.719.442 7.146.189 52,09 %
Goa 941.167 553.105 58,77 %
Gujarat 33.675.062 15.213.501 45,18 %
Haryana 12.320.557 8.097.064 65,72 %
Himachal Pradesh 4.181.995 2.497.149 59,71 %
Jammu und Kashmir 6.368.115 2.241.729 35,20 %
Jharkhand 16.812.339 9.363.363 55,69 %
Karnataka 38.592.095 25.139.122 65,14 %
Kerala 21.125.473 15.093.960 71,45 %
Madhya Pradesh 38.390.101 18.463.451 48,09 %
Maharashtra 63.012.208 34.263.317 54,38 %
Manipur 1.536.510 1.035.696 67,41 %
Meghalaya 1.289.374 679.321 52,69 %
Mizoram 549.959 349.799 63,60 %
Nagaland 1.041.433 955.690 91,77 %
Orissa 25.651.989 16.945.092 66,06 %
Punjab 16.615.399 10.233.165 61,59 %
Rajasthan 34.712.385 17.346.549 49,97 %
Sikkim 281.937 219.769 77,95 %
Tamil Nadu 47.252.271 28.732.954 60,81 %
Tripura 1.978.222 1.327.000 67,08 %
Uttar Pradesh 110.624.490 53.278.071 48,16 %
Uttaranchal 5.562.637 2.673.832 48,07 %
Westbengalen 47.437.431 37.021.478 78,04 %
Andamanen und Nikobaren 241.645 153.841 63,66 %
Chandigarh 527.684 269.849 51,14 %
Dadra und Nagar Haveli 122.681 84.703 69,04 %
Daman und Diu 79.232 55.591 70,16 %
Delhi 8.763.475 4.126.443 47,09 %
Lakshadweep 39.033 31.820 81,52 %
Pondicherry 636.667 484.336 76,07 %
Gesamt 671.487.930 389.948.330 58,07 %

Insgesamt verliefen die Wahlen bemerkenswert ruhig und geordnet. In Zusammenhang mit der Wahl kam es aufgrund von Unruhen oder Anschlägen zu 19 gewaltsamen Todesfällen (darunter Beamte, Polizisten, Paramilitärs und Journalisten), sowie zahlreichen Verletzten. Diese Zahlen lagen aber deutlich unter denen vorangegangener Wahlen.[17]

Ergebnisse

1. United Progressive Alliance
Indischer Nationalkongress
Nationalist Congress Party
Rashtriya Janata Dal (in Bihar und Jharkhand)
Dravida Munnetra Kazhagam (in Tamil Nadu)
Lok Janshakti Party (in Bihar)
Jammu and Kashmir People’s Democratic Party (in Jammu und Kashmir)
Telangana Rashtra Samithi (in Andhra Pradesh)
Jharkhand Mukti Morcha (in Jharkhand und Orissa)

2. National Democratic Alliance
Bharatiya Janata Party
Shiv Sena (in Maharashtra)
Janata Dal (United) (in Bihar, Uttar Pradesh, Lakshadweep)
Shiromani Akali Dal (im Punjab)
Biju Janata Dal (in Orissa)
Nationalist Trinamool Congress (in Westbengalen und Meghalaya)
All India Anna Dravida Munnetra Kazhagam (in Tamil Nadu)

3. Andere
Kommunistische Partei (Marxisten)
Kommunistische Partei Indiens
Revolutionary Socialist Party (in Westbengalen)
Janata Dal (Secular) (in Karnataka und Tamil Nadu)
Telugu Desam Party (in Andhra Pradesh)
Samajwadi Party (in Uttar Pradesh)
Bahujan Samaj Party (in Uttar Pradesh)
Jammu & Kashmir National Conference (in Jammu und Kashmir)
Pattali Makkal Katchi (in Tamil Nadu)
Asom Gana Parishad (in Assam)
Unabhängige Kandidaten und kleine Regionalparteien (einige gehören den o. g. Allianzen an)
Zusammensetzung der neu gewählten Lok Sabha (Farbgebung wie oben), Kleinparteien ohne Farbe sind von der Sitzordnung den Parteien zugeordnet, die sie unterstützen. Zwei Abgeordnete werden durch den Staatspräsidenten ernannt.
1. UPA: 221
Indischer Nationalkongress 145
Nationalist Congress Party 9
Dravida Munnetra Kazhagam 16
Rashtriya Janata Dal 24
Pattali Makkal Katchi 6
Telangana Rashtra Samithi 5
Lok Janshakti Party 4
Marumalarchi Dravida Munnetra Kazhagam 4
Jammu and Kashmir People’s Democratic Party 1
Jharkhand Mukti Morcha 5
Andere UPA-Parteien: 2
      Indian Union Muslim League 1,
      Republican Party of India (A.) 1

2. NDA: 181
BJP 138
Shiv Sena 12
Shiromani Akali Dal 8
Janata Dal (United) 8
Nationalist Trinamool Congress 2
Biju Janata Dal 11
Andere NDA-Parteien: 2:
      Nagaland People’s Front 1,
      Mizo Democratic Front 1

3. Alle übrigen: 82
Samajwadi Party 36
Bahujan Samay Party 19
Telugu Desam Party 5
Rashtriya Lok Dal 3
Janata Dal (Secular) 3
Jammu & Kashmir National Conference 2
Asom Gana Parishad 2
Andere und Unabhängige 12:
      AI Majlis-e-Ittehadul Muslimeen 1
      Kerala Congress 1
      Sikkim Democratic Front 1
      National Loktantrik Party 1
      Samajwadi Janata Party (R.) 1
      Indian Federal Democratic Party 1
      Bharatiya Navshakti Party 1
      Unabhängige 5
4. Kommunistische und linkssozialistische Parteien: 59
CPI (Marxist) 43
Kommunistische Partei Indiens 10
Revolutionary Socialist Party 3
All India Forward Bloc 3
5. Nominierte: 2
vom Staatspräsidenten ernannt 2

Gesamtergebnis

Das Ergebnis der Wahl war für viele Beobachter eine Überraschung und für einige ein Schock.[20] Trotz der relativen Popularität des Premierministers Vajpayee, die höher lag als die Sonia Gandhis,[21][22] verlor die BJP fast ein Viertel ihrer Parlamentssitze und kam nur auf den zweiten Platz hinter der Kongresspartei, die deutlich zulegen konnte. Dabei machten sich deutlich Effekte des relativen Mehrheitswahlrechts, das große Parteien begünstigt, bemerkbar. Bezogen auf ihren prozentualen Anteil an Wählerstimmen hatten sowohl die Kongresspartei als auch die BJP geringfügig verloren. In Wahlanalysen wurde spekuliert, dass die feel-good-Kampagne der BJP an der Mehrheit der Wähler tatsächlich vorbeigegangen war, weil diese keine wesentliche Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse wahrgenommen hatten, obwohl die Leistungen der Regierung in Meinungsumfragen insgesamt als nicht schlecht beurteilt wurden.[21] Der als relativ gemäßigt geltende Vajpayee war bei den Wählern auch populärer als seine Partei, die BJP, oder sein als „Hindu-Ideologe“ angesehener möglicher parteiinterner Nachfolger, der Lauh-Purush („eiserne Mann“) Lal Krishna Advani.[21]

Insgesamt gewann die Parteienkoalition unter Führung der Kongresspartei 221 (40,7 %) der 543 Wahlkreise. Kurz nach der Wahl schlossen sich die Verbündeten unter der Bezeichnung United Progressive Alliance (UPA) in einem offiziellen Bündnis zusammen. Die NDA kam auf insgesamt 181 Sitze (33,3 %). Nach der Wahl erklärten Vertreter der gemäßigten Linksparteien und der Kommunisten, dass sie eine Regierung unter Führung der Kongresspartei zumindest teilweise und punktuell unterstützen würden, um eine erneute BJP-Regierung zu verhindern.[23]

Partei Kürzel Stimmen Sitze
Zahl % +/- Zahl +/- %
Indischer Nationalkongress INC 103.408.949 26,53 %  1,77 % 145  31 26,7 %
Bharatiya Janata Party BJP 86.371.561 22,16 %  1,59 % 138  44 25,4 %
Communist Party of India (Marxist) CPM 22.070.614 5,66 %  0,26 % 43  10 7,9 %
Bahujan Samaj Party BSP 20.765.229 5,33 %  1,17 % 19  5 3,5 %
Samajwadi Party SP 16.824.072 4,32 %  0,56 % 36  10 6,6 %
Telugu Desam Party TDP 11.844.811 3,04 %  0,61 % 5  24 0,9 %
Rashtriya Janata Dal RJD 9.384.147 2,41 %  0,38 % 24  17 4,4 %
Janata Dal (United) JD(U) 9.144.963 2,35 %  0,75 % 8  13 1,5 %
All India Anna Dravida Munnetra Kazhagam AIADMK 8.547.014 2,19 %  0,26 % 0  10 0,0 %
Nationalist Trinamool Congress NTC 8.071.867 2,07 %  0,50 % 2  6 0,4 %
Dravida Munnetra Kazhagam DMK 7.064.393 1,81 %  0,08 % 16  4 2,9 %
Shiv Sena SHS 7.056.255 1,81 %  0,25 % 12  3 2,2 %
Nationalist Congress Party NCP 7.023.175 1,80 %  0,47 % 9  1 1,7 %
Janata Dal (Secular) JD(S) 5.732.296 1,47 %  0,56 % 3  2 0,6 %
Communist Party of India CPI 5.484.111 1,41 %  0,07 % 10  6 1,8 %
Biju Janata Dal BJD 5.082.849 1,30 %  0,10 % 11  1 2,0 %
Shiromani Akali Dal SAD 3.506.681 0,90 %  0,21 % 8  6 1,5 %
Lok Janshakti Party LJP 2.771.427 0,71 % (neu) 4 (neu) 0,7 %
Rashtriya Lok Dal RLD 2.463.607 0,63 %  0,26 % 3  1 0,6 %
Telangana Rashtra Samithi TRS 2.441.405 0,63 % (neu) 5 (neu) 0,9 %
Pattali Makkal Katchi PMK 2.169.020 0,56 %  0,09 % 6  1 1,1 %
Asom Gana Parishad AGP 2.069.600 0,53 %  0,21 % 2  2 0,4 %
Indian National Lok Dal INLD 1.936.703 0,5 %  0,05 % 0  5 0,0 %
Jharkhand Mukti Morcha JMM 1.846.843 0,47 %  0,20 % 5  5 0,9 %
Revolutionary Socialist Party RSP 1.689.794 0,43 %  0,02 % 3   0,6 %
Marumalarchi Dravida Munnetra Kazhagam MDMK 1.679.870 0,43 %  0,01 % 4   0,7 %
All India Forward Bloc AIFB 1.365.055 0,35 %   3  1 0,6 %
Communist Party (ML) Liberation CPI(ML)(L) 1.281.688 0,33 %   0  1 0,0 %
Apna Dal AD 844.053 0,22 %  0,01 % 0   0,0 %
Indian Union Muslim League MUL 770.098 0,20 %  0,03 % 1  1 0,2 %
Nagaland People’s Front NPF 715.366 0,18 % (neu) 1 (neu) 0,2 %
Janata Party JP 517.683 0,13 %  0,08 % 0   0,0 %
Haryana Vikas Party HVP 506.122 0,13 %  0,08 % 0   0,0 %
Jammu & Kashmir National Conference JKNC 493.067 0,13 %  0,01 % 2  2 0,4 %
All India Majlis-e-Ittehadul Muslimeen AIMIM 417.248 0,11 %  0,01 % 1   0,2 %
Republican Party of India (Athvale) RPI(A) 367.510 0,09 %  0,09 % 1  1 0,2 %
National Loktantrik Party NLP 367.049 0,09 %  0,05 % 1  1 0,2 %
Kerala Congress KEC 353.905 0,09 %  0,01 % 1   0,2 %
Samajwadi Janata Party (Rashtriya) SJP(R) 337.386 0,09 %  0,01 % 1   0,2 %
Jammu and Kashmir People’s Democratic Party JKPDP 267.457 0,07 % (neu) 1 (neu) 0,2 %
Indian Federal Democratic Party IFDP 256.411 0,07 % (neu) 1 (neu) 0,2 %
Mizo National Front MNF 182.864 0,05 % (neu) 1 (neu) 0,2 %
Bharatiya Navshakti Party BNP 171.080 0,04 % (neu) 1 (neu) 0,2 %
Sikkim Democratic Front SDF 153.409 0,04 %  0,01 % 1   0,2 %
Unabhängige Unab. 16.549.900 4,25 %  1,51 % 5  1 0,9 %
Andere Parteien 7.411.177 1,90 %  1,34 % 0  9 0,0 %
Gültige Stimmen 389.779.784 100,00 %   543   100,00 %
Registrierte Wähler / Wahlbeteiligung 671.487.930 58,07 %
Quelle: Election Commission of India (Wahlen 2004 und Wahlen 1999)

Am 31. Oktober 2006 erklärte der High Court von Kerala die Wahl von P. C. Thomas (IFDP) im Wahlkreis Muvattupuzha für ungültig, weil dieser unerlaubte Mittel eingesetzt hatte. Der Wahlkreis wurde seinem Kontrahenten P. M. Ismail (CPM) zuerkannt.[24]

Ergebnisse nach Bundesstaaten und Unionsterritorien

Die folgende Tabelle listet die gewonnenen Wahlkreise je nach Bundesstaat/Unionsterritorium auf.[25]

Bundesstaat Sitze UPA NDA Kommunist./linkssoz.
Parteien
Andere
Andamanen und Nikobaren 1 INC 1
Andhra Pradesh 42 INC 29
TRS 5
CPM 1
CPI 1
TDP 5
AIMIM 1
Arunachal Pradesh 2 BJP 2
Assam 14 INC 9 BJP 2 AGP 2
Andere 1
Bihar 40 RJD 22
LJP 4
INC 3
BJP 5
JD(U) 6
Chandigarh 1 INC 1
Chhattisgarh 11 INC 1 BJP 10
Dadra und Nagar Haveli 1 BJP 1
Daman und Diu 1 INC 1
Delhi 7 INC 6 BJP 1
Goa 2 INC 1 BJP 1
Gujarat 26 INC 12 BJP 14
Haryana 10 INC 9 BJP 1
Himachal Pradesh 4 INC 3 BJP 1
Jammu und Kashmir 6 INC 2
JKPDP 1
JKNC 2
Unab. 1
Jharkhand 14 INC 6
JMM 4
RJD 2
BJP 1 CPI 1
Karnataka 28 INC 8 BJP 18 JD(S) 2
Kerala 20 INC 1
MUL 1
CPM 12
CPI 3
JD(S) 1
KECM 1
Unab. 1
Lakshadweep 1 JD(U) 1
Madhya Pradesh 29 INC 4 BJP 25
Maharashtra 48 INC 13
NCP 9
RPI(A) 1
BJP 13
SS 12
Manipur 2 INC 1 Unab. 1
Meghalaya 2 INC 1 NTC 1
Mizoram 1 MNF 1
Nagaland 1 NPP 1
Orissa 21 INC 2
JMM 1
BJD 11
BJP 7
Punjab 13 INC 2 SAD 8
BJP 3
Pondicherry 1 PMK 1
Rajasthan 25 INC 4 BJP 21
Sikkim 1 SDF 1
Tamil Nadu 39 DMK 16
INC 10
MDMK 4
CPM 2
CPI 2
PMK 5
Tripura 2 CPM 2
Uttaranchal 5 INC 1 BJP 3 SP 1
Uttar Pradesh 80 INC 9 BJP 10
JD(U) 1
SP 35
BSP 19
SJP(R) 1
RLD 3
NLP 1
Unab. 1
Westbengalen 42 INC 6 CPM 26
CPI 3
RSP 3
AIFB 3
NTC 1

Weitere Entwicklung

Manmohan Singh (2007)

Nach dem Wahlsieg der Kongresspartei und ihrer Alliierten war die allgemeine Erwartung die, dass Sonia Gandhi die Tradition der Nehru-Gandhi-Familie weiterführen und das Amt des Premierministers einer Kongresspartei-geführten Regierung übernehmen würde.[26] Es kam daher als große Überraschung, als Sonia Gandhi öffentlich dieses Amt ausschlug und sich stattdessen für Manmohan Singh, der nicht der Nehru-Gandhi-Familie angehört, als Premierminister aussprach.[27] Der Wirtschaftsfachmann Singh war in den 1990er Jahren Finanzminister in der Regierung von P. V. Narasimha Rao gewesen und hatte in dieser Zeit die wirtschaftspolitische Liberalisierung und finanzpolitische Konsolidierung Indiens betrieben. Über die Gründe von Sonia Gandhi wurde viel spekuliert.[28] Möglicherweise hatte sie das Schicksal ihrer Schwiegermutter Indira Gandhi und das ihres Ehemannes Rajiv Gandhi vor Augen, die beide Attentätern zu Opfer gefallen waren. Außerdem wären die Anfeindungen aufgrund ihrer ausländischen Herkunft sicher weitergegangen. Am 22. Mai 2004 wurde das neue Kabinett vereidigt.[29]

Einzelnachweise

  1. a b Election Results - Full Statistical Reports. Indian Election Commission (Indische Wahlkommission), abgerufen am 22. Dezember 2018 (englisch, Wahlergebnisse sämtlicher indischer Wahlen zur Lok Sabha und zu den Parlamenten der Bundesstaaten seit der Unabhängigkeit).
  2. Sonia Gandhi as Prime Minister: re-examining the issue. The Hindu, 24. September 2002, abgerufen am 22. Juni 2014 (englisch).
  3. Ram Puniyani: Foreigner versus National debate: Is Sonia Gandhi Eligible to become the Prime Minister? Plural India, 30. Mai 2004, abgerufen am 21. Juni 2014 (englisch).
  4. Gary Kitchener: How will history remember Vajpayee? BBC News, 30. Dezember 2005, abgerufen am 21. Juni 2014 (englisch).
  5. K.V. Prasad: Left to readjust campaign in Bengal. The Hindu, 28. März 2001, abgerufen am 11. September 2014 (englisch).
  6. For Paswan and son, Gujarat 2002 is history for 2014. The Indian Express, 27. Februar 2014, abgerufen am 11. September 2014 (englisch).
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