Klaus Ebeling

Klaus Ebeling (* 27. November 1931 in Berlin; † 7. März 2011 ebenda)[1] war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Klaus Ebeling wuchs als zweiter Sohn einer Souffleuse und des Schauspielers Rudolf Ebeling (* 1905, gefallen 1944) in Berlin-Mitte in der Johannesstraße 22 auf. Die Gebäude der Johannesstraße Nr. 5–7 sowie Nr. 22 wurden bei den Versuchen, das Haupttelegraphenamt in der Oranienburgerstraße zu treffen, durch anglo-amerikanische Bombenangriffe komplett zerstört, Klaus Ebeling wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges als dem Volkssturm zugeordneter Hitler-Junge durch Granatwerfer-Splitter schwer verwundet.[2]

Die begonnene Mittelschule konnte er nach dem Krieg beenden, er begann beim Bau zu arbeiten, wurde journalistisch als Volkskorrespondent und Kameraassistent tätig und geriet über einer Zeitungs-Reportage zu den Dreharbeiten für den Spielfilm Verwirrung der Liebe zur DEFA. Diese Produktion fand in der nämlichen Babelsberger Atelierhalle statt, in der er durch Vermittlung seines Vaters bereits als sechsjähriger Junge unter der Regie von Karl Anton an der Seite von Camilla Horn und Werner Peters in einem Kinofilm der Lloyd-Film GmbH (Berlin) mitgewirkt hatte.

Ab Ende der 1950er-Jahr drehte Ebeling dann als Schauspieler in vielen DEFA- und DFF-Filmproduktionen. Seiner Körpergröße und markanten Nase wegen oft in Rollen als SA-/SS-Mann, Wehrmachtsoldat, Ganove, Polizist, Arbeiter, o. ä. Zu Ebelings Förderern gehörten die Regisseure Günter Reisch, Manfred Wekwerth und der Schauspieler Harald Engelmann. Neben Theaterrollen – zum Beispiel im Stadttheater Plauen – engagierte sich Ebeling auch als Regisseur für Produktionen von Arbeiter- und Bauerntheater-Ensembles und wirkte 1998/ 1999 an zwei Inszenierungen des Kabaretts „Die Kiebitzensteiner“ in Halle mit.

Er war Sprecher in zahlreichen Hörspielproduktionen des Rundfunks der DDR. In dem biographischen Originalton-Feature Ich war auch mal der Geist von Hamlets Vater – Frau Bechstein, der Führer und Klaus Ebeling, das Günter Kotte 2007 für den MDR-Hörfunk produzierte, erzählte Ebeling von seiner Laufbahn als Nebenrollen-Spieler.

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele (Auswahl)

  • 1970: Anne Dessau: Wassermänner – Regie: Joachim Staritz
  • 1975: Sybill Mehnert: Willst du mein Freund sein? – Kinderhörspiel
  • 1980: Brigitte Martin: Ermutigung III – Regie: Hannelore Solter
  • 1981: Joachim Priewe: Heinrich Vogeler – Regie: Barbara Plensat
  • 1982: Irina Liebmann: Sie müssen jetzt gehen, Frau Mühsam – Regie: Barbara Plensat
  • 1985: Ricarda Bethke: Der große und der kleine Hegel – Regie: Karlheinz Liefers
  • 1987: Selma Lagerlöf: Der Wechselbalg – Regie: Christa Kowalski
  • 1988: Thomas Knauf: Die Stunde des Augenblicks – Regie: Peter Brasch
  • 1988: Inge Ristock: Waldstraße Nummer 7: Der Plattenspieler – Regie: Edith Schorn
  • 1988: Wolf Spillner: Kein Engel auf dem Felde, auch keine Hirten – Regie: Norbert Speer
  • 1989: Peter Handke: Brieflein, brieflein, du wirst wandern – Regie: Norbert Speer
  • 1989: Hans Fallada: Blanka, eine geraubte Prinzessin – Regie: Manfred Täubert
  • 1989: Bodo Schulenburg: Tecumseh – Regie: Manfred Täubert
  • 1990: Christoph Ullmann: Rost – Regie: Karlheinz Liefers
  • 1991: Eckhard Mieder: Hände hoch, Hotel – Regie: Albrecht Surkau
  • 1991: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Die kluge Bauerntochter – Regie: Manfred Täubert
  • 1992: Kerstin Hensel: Teufel und Soldat – Regie: Gerda Zschiedrich
  • 1992: Melchior Schedler: Ist eds noch weit nach Amerika oder Traum des 12. Oktober – Regie: Jürgen Dluzniewski (Hörspiel – BR/DS-Kultur)
  • 2007: Günter Kotte: Ich war auch mal der Geist von Hamlets Vater – Frau Bechstein, der Führer und Klaus Ebeling (Hörfunk-Feature – MDR 2007)

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige in der Berliner Zeitung vom 6. April 2001
  2. Ich war auch mal der Geist von Hamlets Vater – Frau Bechstein, der Führer und Klaus Ebeling, Feature von Günter Kotte, Ursendung: 17. Februar 2007, MDR FIGARO und RBB Kulturradio