Johann Lorenz Julius von Gerstenberg

Jena von Süden, aquarellierte Zeichnung von J. L. J. von Gerstenberg um 1790

Johann Lorenz Julius von Gerstenberg oder Johann Lorenz Julius von Gerstenbergk (* 30. Mai 1749 in Buttstädt[1]; † 1813) war ein deutscher Graphiker, der den Brand des Weimarer Stadtschlosses 1774 grafisch festhielt.[2] Der in Buttstädt geborene von Gerstenberg war Philosoph in Jena und Topograph, Mathematiker und Architekt.[3] In Veröffentlichungen bezeichnete sich von Gerstenberg als „der Weltweisheit Doktor und Professor zu Jena, der gesamten Herzogl. Sächs. Weimarischen Lande verpflichteten Geometer, Feld und Guether-Taxator, Strom- und Mühlbaumeister, wie auch der Herzogl. lateinischen und mineralogischen Sozietät zu Jena Mitglied“.[4]

Gerstenberg war seit 1801 Professor in Jena.[5] Nicht nur der erwähnte Schlossbrand in Weimar ist von ihm überliefert, sondern u. a. eine Schlossansicht von Jena u. a. von Süden her um 1790 in Form einer kolorierten Zeichnung.[6] Gerstenberg hatte nach seinem Dienst in einem Weimarer Artilleriekorps die Technik der Wiedergabe der Höhenunterschiede durch Schraffur weiterentwickelt. Er promovierte 1758 in Jena. Auch Friedrich Justin Bertuch hatte von ihm profitiert.[7] Das betraf insbesondere Bertuchs Geographisches Institut Weimar.

Literatur

  • Birgit Hellmann: Der Kartograph und Mathematikprofessor Johann Julius Lorenz von Gerstenberg (1748–1813), in: H. Nowak und B. Hellmann (Hrsg.): „Wie zwey Enden einer großen Stadt...“. Die „Doppelstadt Weimar-Jena“ im Spiegel regionaler Künstler 1770–1830. -Katolog der städtischen Museen Jena und des Stadtmuseums Weimar, Teil 1: Jenaer Künstler, Jena 1999, S. 41–47.

Einzelnachweise

  1. Karl Wilhelm Justi: Annalen der deutschen Universitäten. Herausgegeben von Karl Wilhelm Justi und F.S. Mursinna. Hrsg.: Karl Wilhelm Justi, F.S. Mursinna. in der neuen akademischen Buchhandlung, 1798 (google.de [abgerufen am 29. März 2024]).
  2. https://www.klassik-stiftung.de/startseite/digital/sammlungshighlights/katastrophe-und-neubeginn/
  3. Wie zwey Enden einer grossen Stadt--: Jenaer Künstler. Städtische Museen, 1999, ISBN 978-3-930128-37-2 (google.de [abgerufen am 29. März 2024]).
  4. Walter Steiner, Uta Kühn-Stillmark: Friedrich Justin Bertuch. Ein Leben im klassischen Weimar zwischen Kultur und Kommerz. Böhlau, Köln 2001, S. 168 Anm. 3. ISBN 3-412-11097-3
  5. https://ores.klassik-stiftung.de/ords/f?p=403:3:::NO:RP:P3_QUELLE,P3_ID:620,37412
  6. Georg Schmidt: Durch Schönheit zur Freiheit. Die Welt von Weimar-Jena um 1800. Beck, München 2022, S. 119. ISBN 978-3-406-78556-6
  7. Walter Steiner, Uta Kühn-Stillmark: Friedrich Justin Bertuch. Ein Leben im klassischen Weimar zwischen Kultur und Kommerz. Böhlau, Köln 2001, S. 122. ISBN 3-412-11097-3