Hochschulrektorenkonferenz

Logo der HRK

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) – bis 1990 Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK) – ist ein freiwilliger Zusammenschluss der deutschen Hochschulen und vertritt sie gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Sie hat gegenwärtig 271 Mitgliedshochschulen, an denen rund 90 Prozent aller Studierenden in Deutschland immatrikuliert sind.[1] Die HRK befasst sich mit allen Themenfeldern, die Rolle und Aufgaben der Hochschulen in Wissenschaft und Gesellschaft betreffen, vor allem mit Lehre und Studium, Forschung, Innovation und Transfer, wissenschaftlicher Weiterbildung, Internationalisierung sowie den Fragen der hochschulischen Selbstverwaltung und Governance.

Die HRK ist Mitglied in der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen.

Organisation

Die Hochschulrektorenkonferenz wird von einem neunköpfigen Präsidium geleitet und nach außen vertreten. Präsident der HRK ist seit Mai 2023 der Mediziner Walter Rosenthal. Grundsatzbeschlüsse und Empfehlungen werden von der zweimal jährlich tagenden Mitgliederversammlung (früher: Plenum) sowie vom Senat gefasst.

Die HRK unterhält Geschäftsstellen in Bonn, Berlin und Brüssel.[2] Finanz- und Rechtsträger der HRK ist die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz.[3] Ihre Bibliothek verfügt über eine der größten hochschul- und wissenschaftspolitischen Spezialsammlungen der Bundesrepublik Deutschland mit über 70.000 Monographien, 800 laufend gehaltenen Zeitschriften und den Vorlesungsverzeichnissen aller deutschen Hochschulen seit 1945.[4]

Die HRK betreibt unter ihrem Dach eine Reihe von Projekten, darunter das Projekt „MODUS – Mobilität und Durchlässigkeit stärken: Anerkennung und Anrechnung an Hochschulen“ und bietet den Hochschulen ein Audit ihrer Internationalisierungsstrategien. Gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung hat sie 1994 das gemeinnützige Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) als Denkfabrik und Beratungsunternehmen für die Reform des deutschen Hochschulwesens gegründet.

Positionen

Die Hochschulrektorenkonferenz befürwortet u. a. eine stärkere Beteiligung der Hochschulen an der Studierendenauswahl, die Einführung von Studienbeiträgen sowie die Exzellenzinitiative der Bundesregierung.

Publikationen

Die Hochschulrektorenkonferenz gibt seit 1996 die Reihe „Beiträge zur Hochschulpolitik“ heraus, in der bisher (Stand 2018) 152 Bände erschienen sind.[5]

Geschichte

Die HRK wurde am 21. April 1949 als Westdeutsche Rektorenkonferenz (WRK) gegründet. Sie umfasste anfangs nur Universitäten und – damals so bezeichnete – Wissenschaftliche Hochschulen der früheren Bundesrepublik und West-Berlins. 1951 wählte sie erstmals einen Präsidenten; 1954 wurde Jürgen Fischer als erster hauptamtlicher Sekretär eingestellt.[6] Ab 1970 wurden auch Pädagogische Hochschulen aufgenommen, seit 1974 auch Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen, kirchliche und Philosophisch-theologische Hochschulen sowie die Hochschulen der Bundeswehr.[7]

Nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Beitritt von Hochschulen aus den neuen Bundesländern erfolgte im November 1990 die Umbenennung in Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

Präsidenten der WRK/HRK seit 1951

Foto von Prof. Dr. Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (Foto: Jürgen Scheere/FSU)
Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz seit 2023

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.hrk.de/hrk/aufgaben-und-struktur
  2. http://www.hrk.de/hrk/geschaeftsstelle
  3. http://www.hrk.de/hrk/aufgaben-und-struktur/stiftung
  4. http://www.hrk.de/hrk/bibliothek/
  5. siehe Bestand in der Deutschen Nationalbibliothek unter http://d-nb.info/018874428
  6. Anja Hauck: Die Stimme der Hochschulen. Die Hochschulrektorenkonferenz feiert ihr 70-jähriges Bestehen. In: Physik Journal, Jg. 18 (2009), Heft Juni, S. 7.
  7. Chronik der Hochschulrektorenkonferenz, abgerufen am 3. Oktober 2019.