Heinz Birkemeyer

Heinz Birkemeyer mit den Sportlerinnen Gisela Köhler (Mitte) und Bärbel Mayer (links), 1956

Heinz Birkemeyer (* 1922; † 1991) war ein deutscher Leichtathlet, Trainer und Sportfunktionär.

Leben und Karriere

Als Sportler

Heinz Birkemeyer wurde 1948 der erste Ostzonenmeister im 100-Meter-Lauf mit guten 10,8 Sekunden.[1] 1950 wurde er Dritter bei den ersten DDR-Meisterschaften. Mit der Erfurter 4-mal-100-Meter-Staffel wurde er zwischen 1948 und 1952 3., 2., 2., 3. und 3. Er konnte keine internationalen Erfolge erzielen, da die DDR erst seit 1956 an internationalen Wettbewerben teilnahm.

Als Trainer

Birkemeyer entdeckte 1951, noch während seiner aktiven Läuferkarriere, die junge Lauferin Gisela Köhler, die er seitdem trainierte. Ab 1952 war er Trainer bei der neu gegründeten BSG Motor Zeiss Jena, besonders für den Frauensprintbereich.[2] 1954 wurde die 4-mal-100-Meter-Staffel DDR-Meisterinnen. Gisela Köhler wurde unter seiner Führung vielfache DDR-Meisterin in vier Laufdisziplinen. Ende 1955 wechselte Birkemeyer zum SC Dynamo Berlin, wo er neben Gisela Köhler auch Hildrun Laufer und Bärbel Mayer trainierte. Frauensprintstaffeln unter seiner Anleitung erzielten mehrere Weltrekorde. 1956 trainierte er auch die gesamtdeutsche 4-mal-100-Meter-Staffel, mit drei Sprinterinnen des SC Dynamo. Diese erzielte im Vorlauf der Olympischen Spiele 1956 einen Weltrekord. Im Finale wurde sie aber wegen schlechter Wechsel nur letzte und sechste.[3] Gisela Köhler gewann dafür eine Silbermedaille über 80 Meter Hürden und bei den Olympischen Spielen 1960 eine Bronzemedaille in derselben Disziplin. Birkemeyer war mindestens bis 1968 Leichtathletiktrainer.[4]

Als Sportfunktionär

Birkemeyer war ab dem Jahr 1954 Mitglied im Vorstand des DDR-Leichtathletikverbandes und 16 Jahre lang Mitglied der Frauenkommission des internationalen Leichtathletikverbandes IAAF.[5][6]

Privates

Heinz Birkemeyer heiratete im Jahr 1957 Gisela Köhler. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, der Sohn Uwe (* 1965) und die Tochter Petra (* 1972). Birkemeyer starb im Jahr 1991.

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Heinz Birkemeyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DDR-Meisterschaften in der Leichtathletik Sport Record, mit den Ergebnissen
  2. Thüringer Leichtathletikgeschichte 1945–1990 Thüringer Leichtathletik-Verband, mit einigen Angaben zu seinen Aktivitäten in Erfurt und Jena
  3. Heinz Florian Oertel: Der Pleite im Olympiastaffelrennen 1956 folgte Platz zwei über die Hürden, in Tagesspiegel vom 25. Juli 2000 Text; mit anschaulicher Beschreibung durch den bekannten DDR-Sportreporter Heinz Florian Oertel
  4. Kampf im Hochland, in Spiegel, 41/1968, vom 6. Oktober 1968 Text, kurz vor den Olympischen Spielen, mit kurzer Erwähnung (sehr weit unten)
  5. Gesamtdeutsch in Melbourne. Jena und die Olympischen Spiele. Teil 5, in Thüringische Landeszeitung vom 3. Juni 2016 Text; erwähnte 1954
  6. Gisela Birkemeyer.Mit 70 noch vorneweg, in nd vom 24. Dezember 2001