Eberhard Weise (Chemiker)

Eberhard Weise (* 18. Mai 1927 in Berlin; † 18. Januar 2024 in Monheim) war ein deutscher Chemiker und Werksleiter der Bayer AG (Leverkusen) sowie Professor für Anorganische Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen.[1]

Leben

Eberhard Weise studierte Chemie an den Universitäten Kiel[2] und Münster.[1] Die Dissertation wurde im Jahre 1954 an der Universität Münster mit einer Arbeitet aus der anorganischen Komplexchemie bei Wilhelm Klemm abgeschlossen.[3] Im Jahre 1956 trat er als Chemiker in die Anorganische Abteilung der Bayer AG ein und wurde dort ab 1972 mit der Leitung der Produktion Anorganische Chemikalien beauftragt. Von 1974 bis 1983 war Weise dann Werksleiter der Bayer AG in Leverkusen. 1971 erfolgte eine Berufung auf eine Honorarprofessur der Universität Gießen. 1983 wurde Weise in den Vorstand der Bayer AG berufen und zum Arbeitsdirektor bestellt. Er war von 1978 bis 1990 Vorsitzender des Koordinierungsausschusses Toxikologie und Okologie des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).

Eberhard Weise ging 1990 in Rente und lebte weiter in Monheim.[4] Er verstarb dort in seinem Haus im Januar 2024 im Alter von 96 Jahren.[5][6]

Wirken

Forschungs- und Arbeitsgebiete von Weise waren Elektrochemie[7] sowie Umweltschutz und Arbeitssicherheit.[8][9] Er wirkte über 15 Jahre in der NRW-Stiftung mit.[4] Er ist Inhaber eines Patents über die Herstellung von Aluminiumfluorid.[10]

In der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) war er langjähriger Vorsitzender der Fachgruppen Angewandte Elektrochemie und Umweltchemie und Ökotoxikologie.[1]

Publikationen (Auswahl)

Auszeichnungen

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d Carl-Duisberg-Plakette für Eberhard Weise. In: Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium. Band 40, Nr. 4, April 1992, ISSN 0341-5163, S. 517, doi:10.1002/nadc.19920400435.
  2. Heinrich Thiele, Eberhard Weise: Graphit als Anode (Diplomarbeit, Kiel). In: Zeitschrift für Elektrochemie und angewandte physikalische Chemie. Band 55, Nr. 3, April 1951, ISSN 0372-8323, S. 193–199, doi:10.1002/bbpc.19510550306.
  3. Eberhard Weise: Beiträge zur Kenntnis komplexer Fluoride. In: Dissertation. Münster 1954 (dnb.de [abgerufen am 7. April 2024]).
  4. a b (Nachruf): Abschied von Eberhard Weise (1927–2024). In: NRW-Stiftung.de. 9. Februar 2024, abgerufen am 7. April 2024.
  5. Werksleiter und Mäzen stirbt im Alter von 96 Jahren. In: Rheinische Post. Abgerufen am 7. April 2024.
  6. Traueranzeige von Eberhard Weise. In: WirTrauern. Abgerufen am 7. April 2024.
  7. Eberhard Weise: RECENT DEVELOPMENTS IN THE FIELD OF ALKALI CHLORIDE ELECTROLYSIS. In: Chemistry for the Future. Elsevier, 1984, ISBN 0-08-029249-6, S. 297–300, doi:10.1016/b978-0-08-029249-6.50042-8 (elsevier.com [abgerufen am 7. April 2024]).
  8. Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie. Bd. 6: Umweltschutz und Arbeitssicherheit / Hrsg. dieses Bd. Eberhard Weise. Betreuung u. Koordination Fritz Kemper. 4., neubearb. u. erw. Auflage. Verlag Chemie, Weinheim Deerfield Beach, Florida Basel 1981, ISBN 3-527-20000-2 (dnb.de [abgerufen am 7. April 2024]).
  9. Eberhard Weise: Die Sicherheit chemischer Produkte. 1979, H. 1. Verband d. Chem. Industrie, Frankfurt am Main 1979 (dnb.de [abgerufen am 7. April 2024]).
  10. Pat. US3755548A Production of Aluminiumn Fluoride. In: Espacenet. Abgerufen am 7. April 2024 (englisch).