Bergkirche (Osnabrück)

Kirchengebäude an der Bergstraße

Die Osnabrücker Bergkirche befindet sich im Stadtteil Westerberg. Sie wurde 1893 als erste evangelisch-reformierte Kirche in Osnabrück eingeweiht.

Lage

Die Bergkirche befindet sich auf der Anhöhe des Westerberges knapp westlich des Osnabrücker Rings, der die Innenstadt umschließt. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich das Stüvehaus und das Stadthaus, die den früheren Standort des städtischen Klinikums darstellen. Im Westen der Kirche schließt sich die Wohnbebauung des Westerbergs an.

Geschichte

Der Berliner Architekt Otto March plante den Bau dieser ersten evangelisch-reformierten Kirche in Osnabrück im neuromanischen Stil. Einer der Gutachter des Baus war Cornelius Gurlitt, der auch den Bau förderte. Er leitete auch die Ausschreibung des Baus, in der sich der Entwurf Otto Marchs gegen Karl Doflein durchsetzte.

Die Kirche gilt als erste „gruppierte“ Kirche in Deutschland. Hier wurden erstmals Kirchenraum, Gruppenräume sowie sonstige Räume für Gemeindezwecke mit der Küsterwohnung und dem Pastorat zusammengefügt. Damit ist sie quasi ein Prototyp moderner Gemeindezentren.[1]

Der Magistrat der Stadt erteilte mit dem 10. Juni 1892 die Baugenehmigung. Schon am 8. Juli fand die Grundsteinlegung und im Winter die Eindeckung des Pfarrhauses statt. Am 1. November 1893 wurde die Kirche feierlich eingeweiht. Der Turmbau jedoch zog sich bis ins Jahr 1896 hin.

Mit einer Ausmalung des Innenraums, in der Blumenmuster, Schriftzüge und die Symbole der vier Evangelisten gezeigt werden, brach man mit dem strengen Bilderverbot Calvins.

Als eine der wenigen Osnabrücker Kirchen blieb sie von Zerstörungen durch die Luftangriffe auf Osnabrück im Zweiten Weltkrieg verschont.

Am 22. April 2012 wurde die Kirche nach fast zweijähriger Renovierung wiedereröffnet. Die in den 1950er Jahren bei einer Renovierung übertünchte Innenbemalung wurde wieder freigelegt.[2]

Orgel

Die heutige Orgel wurde im Jahr 1980 durch die Werkstatt Alfred Führer, Wilhelmshaven, erbaut. Sie hat 19 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Schleifladen der Orgel sind mit mechanischer Traktur ausgestattet. Folgende Disposition wurde zum Zeitpunkt der Errichtung angelegt:[3]

I Hauptwerk C–g3
Doppelprinzipal 8′
Gedackt 8′
Oktave 4′
Nasard 223
Oktave 2′
Mixtur IV 1′
Trompete 8′
II Oberwerk C–g3
Bartpfeife 8′
Quintadena 8′
Prinzipal 4′
Blockflöte 4′
Waldflöte 2′
Sifflöte 1′
Sesquialtera II 223
Dulcian 8′
Tremulant
Pedal C–f1
Subbaß[4] 16′
Oktavbaß 8′
Oktave 4′
Posaune 16′

Glocken

Der Turm beherbergt eines der ältesten Glockenensembles des Bochumer Vereins, gegossen 1893. Die Töne sind gis′, f′ und d′.

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Literatur

  • Monika Kramer: 100 Jahre Bau der evangelisch-reformierten Bergkirche Osnabrück
  • Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 1993, Pfotenhauer, Ankum, ISSN 01712136

Einzelnachweise

  1. Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 1993, S. 194
  2. Martina Schwager: Bergkirche in Osnabrück erstrahlt nach zweijähriger Renovierung in altem Glanz. Neue Osnabrücker Zeitung vom 13. April 2018, abgerufen am 4. Oktober 2018.
  3. Dispositionsblatt der Werkstatt Alfred Führer Orgelbau, Wilhelmshaven, 1980
  4. Die Schreibweise der Register folgt der Wiedergabe im Dispositionsblatt.

Koordinaten: 52° 16′ 36,5″ N, 8° 2′ 8,9″ O