„St. Gilgen“ – Versionsunterschied

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|Art = Gemeinde
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|Bürgermeister = Otto Kloiber
|Bürgermeister = Otto Kloiber
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{{Sitzverteilung
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|Bild1 = Sankt gilgen 2018 1.jpg
|Bildbeschreibung1= Sankt Gilgen am Wolfgangsee
|Bildbeschreibung1= St. Gilgen am Wolfgangsee
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'''Sankt Gilgen''' ist eine [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]] im [[Bezirk Salzburg-Umgebung]] (Flachgau), im [[Land Salzburg|Salzburger]] [[Salzkammergut]] in [[Österreich]]. Die Gemeinde liegt im [[Gerichtsbezirk Thalgau]], hat {{EWZ|AT|50330}} Einwohner (Stand {{EWD|AT|5}}) und ist als [[Sommerfrische]] bekannt geworden.
'''St. Gilgen''' (bis 2019 ''Sankt Gilgen'') ist eine [[Gemeinde (Österreich)|Gemeinde]] im [[Bezirk Salzburg-Umgebung]] (Flachgau), im [[Land Salzburg|Salzburger]] [[Salzkammergut]] in [[Österreich]]. Die Gemeinde liegt im [[Gerichtsbezirk Seekirchen]], hat {{EWZ|AT|50330}} Einwohner (Stand {{EWD|AT|5}}) und ist als [[Sommerfrische]] bekannt geworden.


== Geografie ==
== Geografie ==
=== Lage ===
=== Lage ===
Sankt Gilgen befindet sich 25&nbsp;Kilometer östlich von [[Salzburg]], 15&nbsp;Kilometer südöstlich von [[Thalgau]], und 20&nbsp;Kilometer westlich von [[Bad&nbsp;Ischl]], und bildet einen Ostrand des Bundeslandes zu [[Oberösterreich]] hin.
St. Gilgen befindet sich 25&nbsp;Kilometer östlich von [[Salzburg]], 15&nbsp;Kilometer südöstlich von [[Thalgau]], und 20&nbsp;Kilometer westlich von [[Bad&nbsp;Ischl]], und bildet einen Ostrand des Bundeslandes zu [[Oberösterreich]] hin.
Das Gemeindegebiet wird geprägt durch den [[Wolfgangsee]]&nbsp;({{Höhe|538|AT}}), den [[Schafberg (Salzkammergut-Berge)|Schafberg]]&nbsp;({{Höhe|1782|AT}}) und das [[Zwölferhorn]]&nbsp;({{Höhe|1521|AT}}).
Das Gemeindegebiet wird geprägt durch den [[Wolfgangsee]]&nbsp;({{Höhe|538|AT}}), den [[Schafberg (Salzkammergut-Berge)|Schafberg]]&nbsp;({{Höhe|1782|AT}}) und das [[Zwölferhorn]]&nbsp;({{Höhe|1521|AT}}).


Sankt Gilgen ist eine der drei umliegenden Gemeinden des Wolfgangsees, neben (im Uhrzeigersinn) [[St.&nbsp;Wolfgang im Salzkammergut]] und [[Strobl]] und die westlichste der Gemeinden im [[Wolfgangtal|Wolfgang-/Ischltal]]. Dabei gehört gut die Hälfte der Fläche des Sees zu Sankt Gilgen, die Ostgrenze liegt an der Engstelle des Sees bei der [[Zinkenbach-Halbinsel]], mit dem [[Zinkenbach (Wolfgangsee)|Zinkenbach]]–[[Königsbach (Zinkenbach)|Königsbach]] als Grenze. Zur Gemeinde gehört auch die Nordseite der [[Osterhorngruppe]] südlich des Sees, Südspitze des Gemeindegebiets ist das [[Holzeck (Salzkammergut-Berge)|Holzeck]] hinter dem [[Königsberger&nbsp;Horn]]. Am Nordufer gehört die [[Ried (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried]] am Schafbergfuß ebenfalls noch zu Sankt Gilgen. Am Westende des Sees liegen die Weitung des Ortes Sankt Gilgen mit dem [[Sankt Gilgener Berg]] und der Talkessel [[Winkl (Gemeinde Sankt Gilgen)|Winkl]]–[[Zeppezau]]. Hier gehören auch die Südteile der [[Höllkargruppe]] (Schobergruppe) zur Gemeinde, bis zum [[Eibensee (See)|Eibensee]] und an die [[Drachenwand]].
St. Gilgen ist eine der drei umliegenden Gemeinden des Wolfgangsees, neben (im Uhrzeigersinn) [[St.&nbsp;Wolfgang im Salzkammergut]] und [[Strobl]], und die westlichste der Gemeinden im [[Wolfgangtal|Wolfgang-/Ischltal]]. Dabei gehört gut die Hälfte der Fläche des Sees zu St.&nbsp;Gilgen, die Ostgrenze liegt an der Engstelle des Sees bei der [[Zinkenbach-Halbinsel]], mit dem [[Zinkenbach (Wolfgangsee)|Zinkenbach]]–[[Königsbach (Zinkenbach)|Königsbach]] als Grenze. Zur Gemeinde gehört auch die Nordseite der [[Osterhorngruppe]] südlich des Sees, Südspitze des Gemeindegebiets ist das [[Holzeck (Salzkammergut-Berge)|Holzeck]] hinter dem [[Königsberger&nbsp;Horn]]. Am Nordufer gehört die [[Ried (Gemeinde St. Gilgen)|Ried]] am Schafbergfuß ebenfalls noch zu St. Gilgen. Am Westende des Sees liegen die Weitung des Ortes St. Gilgen mit dem [[St.&nbsp;Gilgener Berg]] und der Talkessel [[Winkl (Gemeinde St. Gilgen)|Winkl]]–[[Zeppezau]]. Hier gehören auch die Südteile der [[Höllkargruppe]] (Schobergruppe) zur Gemeinde, bis zum [[Eibensee (See)|Eibensee]] und an die [[Drachenwand]].


Zu Sankt Gilgen gehören aber auch noch die Burgau genannten Gebiete nordöstlich hinter der [[Scharflinger&nbsp;Höhe]] und dem Schafberg, das sind die [[Oberburgau]] am [[Mondsee (See)|Mondsee]] und die [[Unterburgau]] am [[Attersee]]. Damit ist Sankt Gilgen neben (im UZS) [[St. Lorenz (Oberösterreich)|St.&nbsp;Lorenz]], [[Tiefgraben]]<!-- Tiefgraben trifft im UZS vor Gem. Mondsee den Mondsee an der Mündung des Höribach -->, [[Mondsee]], [[Innerschwand]] [[Unterach am Attersee|Unterach]] eine der Mondseegemeinden, und neben (im UZS) Unterach, [[Nußdorf am Attersee|Nußdorf]], [[Weyregg]], [[Attersee am Attersee|Attersee]], [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]], [[Schörfling]] und [[Steinbach am Attersee|Steinbach]] eine der Atterseegemeinden. Der Schafberg gehört ebenfalls weitgehend zu Sankt Gilgen, insbesondere der gesamte Gipfel, zu St.&nbsp;Wolfgang gehört nur die Südwestflanke. Grenze ist in der Scharte zwischen [[Spinnerin]] und [[Törlspitz]]. Nordwestliche Gemeindegrenze sind [[Breitenberg (Schafberggruppe)|Breitenberg]] und [[Sechserkogel]] schon am Fuß des [[Zimnitz|Leonsbergs&nbsp;(Zimnitz)]] und über dem [[Weißenbachtal (Salzkammergut)|Weißenbachtal]].
Zu St. Gilgen gehören aber auch noch die Burgau genannten Gebiete nordöstlich hinter der [[Scharflinger&nbsp;Höhe]] und dem Schafberg, das sind die [[Oberburgau]] am [[Mondsee (See)|Mondsee]] und die [[Unterburgau]] am [[Attersee]]. Damit ist St.&nbsp;Gilgen neben (im UZS) [[St. Lorenz (Oberösterreich)|St.&nbsp;Lorenz]], [[Tiefgraben]]<!-- Tiefgraben trifft im UZS vor Gem. Mondsee den Mondsee an der Mündung des Höribach -->, [[Mondsee]], [[Innerschwand]] [[Unterach am Attersee|Unterach]] eine der Mondseegemeinden, und neben (im UZS) Unterach, [[Nußdorf am Attersee|Nußdorf]], [[Weyregg]], [[Attersee am Attersee|Attersee]], [[Seewalchen am Attersee|Seewalchen]], [[Schörfling]] und [[Steinbach am Attersee|Steinbach]] eine der Atterseegemeinden. Der Schafberg gehört ebenfalls weitgehend zu St.&nbsp;Gilgen, insbesondere der gesamte Gipfel, zu St.&nbsp;Wolfgang gehört nur die Südwestflanke. Grenze ist in der Scharte zwischen [[Spinnerin]] und [[Törlspitz]]. Nordwestliche Gemeindegrenze sind [[Breitenberg (Schafberggruppe)|Breitenberg]] und [[Sechserkogel]] schon am Fuß des [[Zimnitz|Leonsbergs&nbsp;(Zimnitz)]] und über dem [[Weißenbachtal (Salzkammergut)|Weißenbachtal]].


Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von {{FL|AT|50330|2}}&nbsp;km².
Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von {{FL|AT|50330|2}}&nbsp;km².
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Wolfgangsee_vom_Plombergstein_St_Gilgen.jpg|Sankt Gilgen und Wolfgangsee (Blick vom Plombergstein ostwärts)
Wolfgangsee_vom_Plombergstein_St_Gilgen.jpg|St. Gilgen und Wolfgangsee (Blick vom Plombergstein ostwärts)
Schafberg drachenwand.jpg|Attersee- und Mondseegebiete der Gemeinde (Burgau, Blick westwärts vom Höllengebirg auf den Schafberg)
Schafberg drachenwand.jpg|Attersee- und Mondseegebiete der Gemeinde (Burgau, Blick westwärts vom Höllengebirg auf den Schafberg)
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Das Gemeindegebiet gliedert sich in acht [[Ortschaft#Österreich|Ortschaften]] (in Klammern Einwohnerzahl Stand {{EWD|AT Ortschaft|STAND}}{{EWR|AT Ortschaft|QUELLE}}):
Das Gemeindegebiet gliedert sich in acht [[Ortschaft#Österreich|Ortschaften]] (in Klammern Einwohnerzahl Stand {{EWD|AT Ortschaft|STAND}}{{EWR|AT Ortschaft|QUELLE}}):
* ''[[#Hauptort der Gemeinde|Sankt Gilgen]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13874}}), Hauptort, Katastralgemeinde ''St.&nbsp;Gilgen'' – im Nordwesten am See
* ''[[#Hauptort der Gemeinde|St. Gilgen]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13874}}), Hauptort, Katastralgemeinde ''St.&nbsp;Gilgen'' – im Nordwesten am See
* ''Pöllach'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13872}}), Teil der KG&nbsp;St.&nbsp;Gilgen – im äußeren Nordwesten am [[St.&nbsp;Gilgener&nbsp;Berg]] oberhalb von Sankt Gilgen
* ''Pöllach'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13872}}), Teil der KG&nbsp;St.&nbsp;Gilgen – im äußeren Nordwesten am [[St.&nbsp;Gilgener&nbsp;Berg]] oberhalb von St.&nbsp;Gilgen
* ''Laim'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13870}}), Teil der KG&nbsp;St.&nbsp;Gilgen – im Westen oberhalb Sankt Gilgen um das [[Zwölferhorn]]
* ''Laim'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13870}}), Teil der KG&nbsp;St.&nbsp;Gilgen – im Westen oberhalb St.&nbsp;Gilgen um das [[Zwölferhorn]]
* ''[[Gschwand (Gemeinde Sankt Gilgen)|Gschwand]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13869}}) – im Süden am See auf der [[Zinkenbach-Halbinsel]] und um den dortigen [[Breitenberg (Schafberggruppe)|Breitenberg]]
* ''[[Gschwand (Gemeinde St. Gilgen)|Gschwand]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13869}}) – im Süden am See auf der [[Zinkenbach-Halbinsel]] und um den dortigen [[Breitenberg (Schafberggruppe)|Breitenberg]]
* ''[[Ried (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13873}}) – im Osten am See am Fuß des Schafbergs bei St.&nbsp;Wolfgang, durch die [[Falkensteinerwand]] von Winkl isoliert
* ''[[Ried (Gemeinde St. Gilgen)|Ried]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13873}}) – im Osten am See am Fuß des Schafbergs bei St.&nbsp;Wolfgang, durch die [[Falkensteinerwand]] von Winkl isoliert
* ''[[Winkl (Gemeinde Sankt Gilgen)|Winkl]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13876}}) – im Nordosten im [[Krotensee]]-Gebiet zwischen Schafberg und Höllkarbergen, durch [[Buchberg (Höllkargruppe)|Buchberg]]–[[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]] von Sankt Gilgen isoliert
* ''[[Winkl (Gemeinde St. Gilgen)|Winkl]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13876}}) – im Nordosten im [[Krotensee]]-Gebiet zwischen Schafberg und Höllkarbergen, durch [[Buchberg (Höllkargruppe)|Buchberg]]–[[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]] von St.&nbsp;Gilgen isoliert
* ''[[Oberburgau]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13871}}) – im äußeren Nordosten am Schafberg-Nordfuß am [[Mondsee (See)|Mondsee]], von Winkl durch die [[Scharflinger Höhe]] isoliert, die östlichen Teile zusätzlich durch die [[Kienbergwand]]
* ''[[Oberburgau]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13871}}) – im äußeren Nordosten am Schafberg-Nordfuß am [[Mondsee (See)|Mondsee]], von Winkl durch die [[Scharflinger Höhe]] isoliert, die östlichen Teile zusätzlich durch die [[Kienbergwand]]
* ''[[Unterburgau]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13875}}) – im äußersten Nordosten am [[Attersee]] nördlich des Schwarzenseegebiets, von Oberburgau durch [[Seeache (Ager)|Seeache]]/[[Ackerschneid]] isoliert
* ''[[Unterburgau]]'' ({{EWZ|AT Ortschaft|13875}}) – im äußersten Nordosten am [[Attersee]] nördlich des Schwarzenseegebiets, von Oberburgau durch [[Seeache (Ager)|Seeache]]/[[Ackerschneid]] isoliert
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{{Infobox Gemeindeteil in Österreich
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|Bildbeschreibung1= Sankt Gilgen vom See aus
|Bildbeschreibung1= St. Gilgen vom See aus
|Anmerkungen= O mit [[Brunnwinkl]], [[Lueg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Lueg]]; KG und ZSp. mit [[Laim (Gemeinde Sankt Gilgen)|Laim]], [[Pöllach]]
|Anmerkungen= O mit [[Brunnwinkl]], [[Lueg (Gemeinde St. Gilgen)|Lueg]]; KG und ZSp. mit [[Laim (Gemeinde St. Gilgen)|Laim]], [[Pöllach]]
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}}
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Der [[Gemeindehauptort|Hauptort]] ''Sankt Gilgen'' befindet sich 24&nbsp;Kilometer östlich vom Stadtzentrum [[Salzburg]], 12&nbsp;Kilometer südöstlich von [[Thalgau]]. Er liegt direkt am Nordwestende des [[Wolfgangsee]]s ({{Höhe|538|AT}}), in einer Weitung zwischen [[Zwölferhorn]] südwestlich und [[Höllkargruppe|Höllkarbergen]] nördlich. Südlich des Orts bricht der [[Elferstein]]&nbsp;({{Höhe|1376|AT}}) in der Gamswand bei [[Lueg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Lueg]] direkt in den See. Östlich treten im [[Brunnwinkl]] der [[Buchberg (Höllkargruppe)|Buchberg]]&nbsp;({{Höhe|805|AT}}) und der [[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]]&nbsp;({{Höhe|722|AT}}) an den See, und begrenzen den Siedlungsraum. Nördlich steigt der [[Sankt Gilgener Berg]] zum Sattel bei Einsiedl (ca.&nbsp;{{Höhe|760|AT}}), der in das [[Fuschlseegebiet]] führt.
Der [[Gemeindehauptort|Hauptort]] ''St. Gilgen'' befindet sich 24&nbsp;Kilometer östlich vom Stadtzentrum [[Salzburg]], 12&nbsp;Kilometer südöstlich von [[Thalgau]]. Er liegt direkt am Nordwestende des [[Wolfgangsee]]s ({{Höhe|538|AT}}), in einer Weitung zwischen [[Zwölferhorn]] südwestlich und [[Höllkargruppe|Höllkarbergen]] nördlich. Südlich des Orts bricht der [[Elferstein]]&nbsp;({{Höhe|1376|AT}}) in der Gamswand bei [[Lueg (Gemeinde St. Gilgen)|Lueg]] direkt in den See. Östlich treten im [[Brunnwinkl]] der [[Buchberg (Höllkargruppe)|Buchberg]]&nbsp;({{Höhe|805|AT}}) und der [[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]]&nbsp;({{Höhe|722|AT}}) an den See, und begrenzen den Siedlungsraum. Nördlich steigt der [[St. Gilgener Berg]] zum Sattel bei Einsiedl (ca.&nbsp;{{Höhe|760|AT}}), der in das [[Fuschlseegebiet]] führt.


Der Ort erstreckt sich über etwa 1½&nbsp;Kilometer entlang der [[Mondseestraße]] B&nbsp;B154 und [[Wolfgangsee&nbsp;Straße]] B&nbsp;158. Der alte Ortskern zeichnet sich insbesondere um ''Mozartplatz'' und ''Kirchenplatz'' durch ein Ensemble von Häusern des Barocks im [[Inn-Salzach-Stil]] und umgebend im Sommerfrische-[[Heimatstil]] der Gründerzeit aus. Die ''Seepromenade'' erstreckt sich entlang der ''Mondseestraße'', der alten B&nbsp;154. Oberhalb der Wolfgangsee&nbsp;Straße B&nbsp;158, hier ''Hochreitstraße'' genannt,<ref>Vor 1900 meist ''Hochreithstraße''; [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18981203&seite=4&zoom=33 ANNO], [[Salzburger Chronik]], 3. Dezember 1898, S. 4.</ref> liegt die Ortslage ''Hochreit''. Die nordwestlichen Ortslagen an der neuen B&nbsp;154 heißen ''Billroth'', nach dem dort entstandenen Anwesen des Arztes [[Theodor Billroth]] (''Villa Billroth'', heute Seminarhotel).
Der Ort erstreckt sich über etwa 1½&nbsp;Kilometer entlang der [[Mondseestraße]] B&nbsp;B154 und [[Wolfgangsee&nbsp;Straße]] B&nbsp;158. Der alte Ortskern zeichnet sich insbesondere um ''Mozartplatz'' und ''Kirchenplatz'' durch ein Ensemble von Häusern des Barocks im [[Inn-Salzach-Stil]] und umgebend im Sommerfrische-[[Heimatstil]] der Gründerzeit aus. Die ''Seepromenade'' erstreckt sich entlang der ''Mondseestraße'', der alten B&nbsp;154. Oberhalb der Wolfgangsee&nbsp;Straße B&nbsp;158, hier ''Hochreitstraße'' genannt,<ref>Vor 1900 meist ''Hochreithstraße''; [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18981203&seite=4&zoom=33 ANNO], [[Salzburger Chronik]], 3. Dezember 1898, S.&nbsp;4.</ref> liegt die Ortslage ''Hochreit''. Die nordwestlichen Ortslagen an der neuen B&nbsp;154 heißen ''Billroth'', nach dem dort entstandenen Anwesen des Arztes [[Theodor Billroth]] (''Villa Billroth'', heute Seminarhotel).


Zur Ortschaft ''Sankt Gilgen'' gehören auch der Weiler ''[[Brunnwinkl]]'' östlich am See, und die Häuser ''[[Lueg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Lueg]]'' südlich. Die Ortschaft umfasst an die 450&nbsp;Adressen mit gut 1000&nbsp;Einwohnern, beide dazugehörenden Ortslagen haben nur einige wenige Häuser.
Zur Ortschaft ''St. Gilgen'' gehören auch der Weiler ''[[Brunnwinkl]]'' östlich am See, und die Häuser ''[[Lueg (Gemeinde St. Gilgen)|Lueg]]'' südlich. Die Ortschaft umfasst an die 450&nbsp;Adressen mit gut 1000&nbsp;Einwohnern, beide dazugehörenden Ortslagen haben nur einige wenige Häuser.


Zur Katastralgemeinde ''St.&nbsp;Gilgen'' mit 1.609,91 [[Hektar]]<ref>Stand: 31. Dezember 2019</ref> gehören auch die Ortschaften ''[[Laim (Gemeinde Sankt Gilgen)|Laim]]'' (mit ''[[Irlreit]]<nowiki/>h'') und ''[[Pöllach]]'' (mit der ''[[Reitsiedlung]]'') oberhalb von Sankt&nbsp;Gilgen. Dieses Areal erstreckt sich vom [[Eibensee (See)|Eibensee]] im Norden bis zur [[Pillsteinhöhe]] über der Stubneralm am Zwölferhorn im Süden. Der Katastralgemeinde entspricht der [[Zählsprengel]] ''St.Gilgen-Zentrum''. Dieser umfasst um die 800<!--extrapoliert EW zu 2001: #expr:730*2154/1951-->&nbsp;Adressen mit etwa 2100<!--1088+657+409-->&nbsp;Einwohnern.
Zur Katastralgemeinde ''St.&nbsp;Gilgen'' mit 1.609,91 [[Hektar]]<ref>Stand: 31. Dezember 2019</ref> gehören auch die Ortschaften ''[[Laim (Gemeinde St. Gilgen)|Laim]]'' (mit ''[[Irlreit]]<nowiki/>h'') und ''[[Pöllach]]'' (mit der ''[[Reitsiedlung]]'') oberhalb von St.&nbsp;Gilgen. Dieses Areal erstreckt sich vom [[Eibensee (See)|Eibensee]] im Norden bis zur [[Pillsteinhöhe]] über der Stubneralm am Zwölferhorn im Süden. Der Katastralgemeinde entspricht der [[Zählsprengel]] ''St.Gilgen-Zentrum''. Dieser umfasst um die 800<!--extrapoliert EW zu 2001: #expr:730*2154/1951-->&nbsp;Adressen mit etwa 2100<!--1088+657+409-->&nbsp;Einwohnern.
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[[Brunnwinkl]]
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''Wolfgangsee''
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:<small>{{FNZ|∗|Die KG Winkl grenzt von Norden bis Südosten an. In einem Punkt bei Lueg grenzt auch die KG[[Ried (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried]] an.}}</small>
:<small>{{FNZ|∗|Die KG Winkl grenzt von Norden bis Südosten an. In einem Punkt bei Lueg grenzt auch die KG[[Ried (Gemeinde St. Gilgen)|Ried]] an.}}</small>


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<!--weitere Ansichten schon oben, und unten bei den Bauten-->
<!--weitere Ansichten schon oben, und unten bei den Bauten-->
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[[Datei:Mozartplatz.jpg|mini|ohne|900px|360°-Panoramabild auf dem Mozartplatz in Sankt Gilgen]]
[[Datei:Mozartplatz.jpg|mini|ohne|900px|360°-Panoramabild auf dem Mozartplatz in St. Gilgen]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Sankt Gilgen wurde nach dem [[Ägidius (Heiliger)|heiligen Ägidius]] benannt, den man im deutschen Sprachraum auch ''Gilg'' oder ''Gilgian'' nennt. Ursprünglich hieß der Ort ''Oberdrum''. Dieser Name war ein Hinweis auf die geografische Lage, nämlich am oberen Teil (Drum, Trum) des Sees,<ref name="HistOrtsLexÖ" /><!--ganz unten--><ref>Vergl. [[Obertrum]] im Salzburger Seengebiet.</ref> bis in das 19.&nbsp;Jahrhundert sagte man auch ''Sankt&nbsp;Ägidi'' zum Ort.
St. Gilgen wurde nach dem [[Ägidius (Heiliger)|heiligen Ägidius]] benannt, den man im deutschen Sprachraum auch ''Gilg'' oder ''Gilgian'' nennt. Ursprünglich hieß der Ort ''Oberdrum''. Dieser Name war ein Hinweis auf die geografische Lage, nämlich am oberen Teil (Drum, Trum) des Sees,<ref name="HistOrtsLexÖ" /><!--ganz unten--><ref>Vergl. [[Obertrum]] im Salzburger Seengebiet.</ref> bis in das 19.&nbsp;Jahrhundert sagte man auch ''Sankt&nbsp;Ägidi'' zum Ort.


Der Raum war schon vorgeschichtlich besiedelt. Die [[Pfahlbauten von Scharfling]] sind schon für das 5.&nbsp;vorchristliche Jahrtausend befundet, die [[Pfahlbauten in See am Mondsee]], Namengeber der [[Mondseekultur]], gehören zu den bedeutendsten Ansiedlungen des Alpenraums in der späteren [[Jungsteinzeit]] (3800–3300&nbsp;v.&nbsp;Chr.). [[Bronzezeit]] ist in der [[Oberburgau]] nachgewiesen. In der [[eisenzeit]]lichen Keltenzeit war das nahe Hallstatt Hauptort der [[Hallstattkultur]] (800–450&nbsp;v.&nbsp;Chr.). Beim [[Kaiserbrunnen (Attersee)|Kaiserbrunnen am Attersee]] sind Funde des 1.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. gemacht worden. Die Altstraße aus dem Ischltal nach Osten war auch als Römerstraße bedeutend (Römerzeit in Österreich 15–487&nbsp;n.&nbsp;Chr.), sie verlief von [[Iuvavum]] (Salzburg) zur Statio [[Escensis]] (Ischl). Ihr Verlauf entlang des Wolfgangsees ist ungeklärt. Alle diese Einflüsse lassen eine zumindest punktuelle Besiedlungen der Seeufer wie auch Berggebiete im Gemeindegebiet vermuten, eine Siedlungskontinuität ist aber unsicher.
Der Raum war schon vorgeschichtlich besiedelt. Die [[Pfahlbauten von Scharfling]] sind schon für das 5.&nbsp;vorchristliche Jahrtausend befundet, die [[Pfahlbauten in See am Mondsee]], Namengeber der [[Mondseekultur]], gehören zu den bedeutendsten Ansiedlungen des Alpenraums in der späteren [[Jungsteinzeit]] (3800–3300&nbsp;v.&nbsp;Chr.). [[Bronzezeit]] ist in der [[Oberburgau]] nachgewiesen. In der [[eisenzeit]]lichen Keltenzeit war das nahe Hallstatt Hauptort der [[Hallstattkultur]] (800–450&nbsp;v.&nbsp;Chr.). Beim [[Kaiserbrunnen (Attersee)|Kaiserbrunnen am Attersee]] sind Funde des 1.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. gemacht worden. Die Altstraße aus dem Ischltal nach Osten war auch als Römerstraße bedeutend (Römerzeit in Österreich 15–487&nbsp;n.&nbsp;Chr.), sie verlief von [[Iuvavum]] (Salzburg) zur Statio [[Escensis]] (Ischl). Ihr Verlauf entlang des Wolfgangsees ist ungeklärt. Alle diese Einflüsse lassen eine zumindest punktuelle Besiedlungen der Seeufer wie auch Berggebiete im Gemeindegebiet vermuten, eine Siedlungskontinuität ist aber unsicher.


Um 750 n. Chr. schenkte der Herzog [[Odilo (Bayern)]] der [[Bistum Salzburg|Salzburger Kirche]] das Gebiet des Abersees (Aberseeland), um es von Mönchen erschließen zu lassen. Bis zum 13.&nbsp;Jahrhundert war das Gebiet des [[Wolfgangtal]]s im Großen und Ganzen vollständig kultiviert. Zu dieser Zeit gab es ungefähr zehn Häuser.<ref name="HistOrtsLexÖ" /> Auch die erste Kirche wurde in diesem Zeitraum erbaut. Die [[Wallfahrt nach St.&nbsp;Wolfgang]] war im Mittelalter eine der bedeutendsten Europas, sodass das Gebiet zwischen dem Bistum Salzburg und dem [[Kloster Mondsee]] (Thalgau), später dem [[Habsburgermonarchie|habsburgischen Österreich]] (Wolfgangland) umstritten war. Auch die Nähe zum [[Ischler Salzberg]] wirkte sich politisch aus. Ab dieser Zeit bildete Sankt&nbsp;Gilgen gemeinsam mit Strobl und Fuschl die [[Herrschaft Hüttenstein]], ursprünglich auf der Burg an der Scharflinger&nbsp;Höhe angesiedelt, ab dem mittleren 16.&nbsp;Jahrhundert am [[Schloss Hüttenstein|neuen Schloss]] am Krotensee.
Um 750 n. Chr. schenkte der Herzog [[Odilo (Bayern)]] der [[Bistum Salzburg|Salzburger Kirche]] das Gebiet des Abersees (Aberseeland), um es von Mönchen erschließen zu lassen. Bis zum 13.&nbsp;Jahrhundert war das Gebiet des [[Wolfgangtal]]s im Großen und Ganzen vollständig kultiviert. Zu dieser Zeit gab es ungefähr zehn Häuser.<ref name="HistOrtsLexÖ" /> Auch die erste Kirche wurde in diesem Zeitraum erbaut. Die [[Wallfahrt nach St.&nbsp;Wolfgang]] war im Mittelalter eine der bedeutendsten Europas, sodass das Gebiet zwischen dem Bistum Salzburg und dem [[Kloster Mondsee]] (Thalgau), später dem [[Habsburgermonarchie|habsburgischen Österreich]] (Wolfgangland) umstritten war. Auch die Nähe zum [[Ischler Salzberg]] wirkte sich politisch aus. Ab dieser Zeit bildete St.&nbsp;Gilgen gemeinsam mit Strobl und Fuschl die [[Herrschaft Hüttenstein]], ursprünglich auf der Burg an der Scharflinger&nbsp;Höhe angesiedelt, ab dem mittleren 16.&nbsp;Jahrhundert am [[Schloss Hüttenstein|neuen Schloss]] am Krotensee.


Schon 1380 kam der [[Attergau]] an das [[Herzogtum Österreich|Habsburgische Österreich]], 1506 auch Wildeneck (mitsamt der weltlichen Gerichtsbarkeit über das Mondseeland), verpfändeten es aber bis 1664 an Salzburg.<ref name="Mück 1936">Alfred Mück: „Unterach am Attersee. Geschichte einer Salzkammergut Sommerfrische.“ In: „Jahrbuch des städtischen Museums zu Wels“ 1936, Wels 1936. insb. Kapitel „Die Salzburgische Burgau.“ S.&nbsp;56–60 (ganzer Artikel S.&nbsp;29–155; {{OoeGeschichte |pdf=jbstadtmus wels 1936 02 0029-0155 a.pdf |name=erster Teil}}, dort insb. S.&nbsp;31&nbsp;ff; {{OoeGeschichte |pdf=jbstadtmus wels 1936 02 0029-0155 b.pdf |name=zweiter Teil}}).</ref> Bei der Rückgabe postulierten die Salzburger Erzbischöfe ihre Landesherrlichkeit über die Burgau, wo sie schon ab dem Hochmittelalter Fischrechte innegehabt hatten (Fischmeister in [[Unterach am Attersee]]). Erst mit einem Staatsvertrag vom 26.&nbsp;Mai 1689 zwischen [[Kaiser Leopold&nbsp;I.]] und [[Johann Ernst von Thun und Hohenstein|Fürsterzbischof Thun]] wurden die Landesgrenzen abschließend geregelt.
Schon 1380 kam der [[Attergau]] an das [[Herzogtum Österreich|Habsburgische Österreich]], 1506 auch Wildeneck (mitsamt der weltlichen Gerichtsbarkeit über das Mondseeland), verpfändeten es aber bis 1664 an Salzburg.<ref name="Mück 1936">Alfred Mück: „Unterach am Attersee. Geschichte einer Salzkammergut Sommerfrische.“ In: „Jahrbuch des städtischen Museums zu Wels“ 1936, Wels 1936. insb. Kapitel „Die Salzburgische Burgau.“ S.&nbsp;56–60 (ganzer Artikel S.&nbsp;29–155; {{OoeGeschichte |pdf=jbstadtmus wels 1936 02 0029-0155 a.pdf |name=erster Teil}}, dort insb. S.&nbsp;31&nbsp;ff; {{OoeGeschichte |pdf=jbstadtmus wels 1936 02 0029-0155 b.pdf |name=zweiter Teil}}).</ref> Bei der Rückgabe postulierten die Salzburger Erzbischöfe ihre Landesherrlichkeit über die Burgau, wo sie schon ab dem Hochmittelalter Fischrechte innegehabt hatten (Fischmeister in [[Unterach am Attersee]]). Erst mit einem Staatsvertrag vom 26.&nbsp;Mai 1689 zwischen [[Kaiser Leopold&nbsp;I.]] und [[Johann Ernst von Thun und Hohenstein|Fürsterzbischof Thun]] wurden die Landesgrenzen abschließend geregelt.


Der Ort Sankt Gilgen war für die Wolfgang-Wallfahrt immer bedeutend, man setzte per Boot über, oder wählte den Landweg über den Falkenstein. Durch die steigende Bevölkerung musste die Kirche zweimal neu gebaut werden, einmal im Jahre 1425 und ein zweites Mal im Jahre 1769. Erst im Laufe des 19.&nbsp;Jahrhunderts wurden die diversen durch Steilwände blockierten Straßen an den drei Seen als wirkliche Fahrwege eingerichtet. Nach Aufnahme der [[Wolfgangsee-Schifffahrt|Schifffahrt auf dem Wolfgangsee]] (1873) und vor allem nach Errichtung der [[Salzkammergut-Lokalbahn]] (1893) nahm das zuvor unbedeutende Dorf und die anderen Gunstlagen an den Seen einen starken touristischen Aufschwung als [[Sommerfrische]]-Orte. Prominente wie der Arzt [[Theodor Billroth]] errichteten hier Sommervillen. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die [[Zinkenbacher Malerkolonie]]. Die Entwicklung als Tourismusregion setzte sich auch in der Nachkriegszeit fort.
Der Ort St. Gilgen war für die Wolfgang-Wallfahrt immer bedeutend, man setzte per Boot über, oder wählte den Landweg über den Falkenstein. Durch die steigende Bevölkerung musste die Kirche zweimal neu gebaut werden, einmal im Jahre 1425 und ein zweites Mal im Jahre 1769. Erst im Laufe des 19.&nbsp;Jahrhunderts wurden die diversen durch Steilwände blockierten Straßen an den drei Seen als wirkliche Fahrwege eingerichtet. Nach Aufnahme der [[Wolfgangsee-Schifffahrt|Schifffahrt auf dem Wolfgangsee]] (1873) und vor allem nach Errichtung der [[Salzkammergut-Lokalbahn]] (1893) nahm das zuvor unbedeutende Dorf und die anderen Gunstlagen an den Seen einen starken touristischen Aufschwung als [[Sommerfrische]]-Orte. Prominente wie der Arzt [[Theodor Billroth]] errichteten hier Sommervillen. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die [[Zinkenbacher Malerkolonie]]. Die Entwicklung als Tourismusregion setzte sich auch in der Nachkriegszeit fort.

Am [[Karfreitag]] 2023 ereignete sich im Ortsgebiet unterhalb des [[Zwölferhorn]]s ein [[Erdrutsch]], bei dem sich die Erdmassen einer 8&nbsp;[[Hektar]] großen Fläche innerhalb von 12&nbsp;Stunden etwa 20&nbsp;Meter talwärts schoben.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/st-gilgen-in-oesterreich-riesiger-berghang-rutscht-ab-tal-gesperrt-a-1de98bce-8773-4a2c-856b-2b085c867f41 ''Riesiger Berghang ins Rutschen geraten – Tal bei St. Gilgen gesperrt.''] In: [[Spiegel Online]], 10. April 2023, abgerufen am 10. April 2023.</ref>


=== Bevölkerungsentwicklung ===
=== Bevölkerungsentwicklung ===
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text:"Zahlenleiste: Einwohner; Quelle: Statistik Austria"
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== Politik ==
=== Gemeinderat ===
{|
|{{Wahldiagramm
|LAND = AT
|TITEL = Gemeinderatswahl 2024
|TITEL2 = Wahlbeteiligung: 68,8 %
|JAHRNEU = 2024
|JAHRALT = 2019
|PARTEI1 = ÖVP
|ERGEBNIS1 = 49.4
|ERGEBNISALT1= 55.5
|PARTEI2 = SPÖ
|ERGEBNIS2 = 31.0
|ERGEBNISALT2= 35.7
|PARTEI3 = GRÜNE
|ERGEBNIS3 = 11.4
|ERGEBNISALT3= 0.0
|PARTEI4 = FPÖ
|ERGEBNIS4 = 8.2
|ERGEBNISALT4= 8.8
}}
|}
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21&nbsp;Mitglieder.

Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilungen:
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004|2004]]: 11 ÖVP, 8 SPÖ, 1 FPÖ und 1 UWL - Unabhängige-Wähler-Liste
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009|2009]]: 12 ÖVP, 7 SPÖ und 2 FPÖ.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/gvw/index2009.html#erg.108.0.0.2 |titel=Wahlergebnisse 2009 |hrsg=Land Salzburg |abruf=2021-12-10}}</ref>
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014|2014]]: 14 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/gvw/index2014.html#erg.108.0.0.2 |titel=Wahlergebnisse 2014 |hrsg=Land Salzburg |abruf=2021-12-10}}</ref>
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019|2019]]: 12 ÖVP, 8 SPÖ und 1 FPÖ.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/gvw/index2019.html#erg.108.0.0.2 |titel=Wahlergebnisse 2019 |hrsg=Land Salzburg |abruf=2021-12-10}}</ref>
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2024|2024]]: 11 ÖVP, 7 SPÖ, 2 GRÜNE und 1 FPÖ.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/gvw/index.html#erg.108.0.0.2 |titel=Gemeindevertretungswahlen am 10. März 2024 {{!}} Gemeinde St. Gilgen, Mandate {{!}} Stand: 10.03.2024, 18:49 Uhr |hrsg=Land Salzburg |abruf=2024-03-13}}</ref>
[[Datei:Wappen at st gilgen.png|rechts|120px]]

=== Bürgermeister ===
<!--Jahr–Jahr Vorname Nachname (Partei) chronologisch ergänzen-->
* 1979–1989 Franz Leitner (ÖVP)<ref>{{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Franz Leitner}}</ref>
* 1989–2009 Wolfgang Planberger (SPÖ)<ref>{{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Wolfgang Planberger}}</ref>
* seit 2009 Otto Kloiber (ÖVP)<ref>{{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Otto Kloiber}}</ref>

=== Wappen ===
Das Wappen der Gemeinde ist wie folgt [[Wappenbeschreibung|beschrieben]]:
: „Im blauen [[Feld (Heraldik)|Felde]] über einem [[Wellenfuß|leicht bewegten Seespiegel]] eine zwölfstrahlige goldene [[Sonne (Heraldik)|Sonne]].“


== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
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Sankt Gilgen Rathaus.jpg|Rathaus und Marktplatz
Sankt Gilgen Rathaus.jpg|Rathaus und Mozartplatz
Sankt gilgen kirche.jpg|Kirche und Friedhof
Sankt gilgen kirche.jpg|Kirche und Friedhof
Sankt Gilgen Mozarthaus.jpg|Mozarthaus
Sankt Gilgen Mozarthaus.jpg|Mozarthaus
Sankt Gilgen Rathaus Mozartplatz 1.JPG|Rathaus von Sankt Gilgen
Sankt Gilgen Rathaus Mozartplatz 1.JPG|Rathaus von St. Gilgen
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; Bauten:
; Bauten:
* [[Pfarrkirche Sankt Gilgen|Kath. Pfarrkirche ''Hl.&nbsp;Ägydius'']] in Sankt Gilgen
* [[Pfarrkirche St. Gilgen|Kath. Pfarrkirche ''Hl.&nbsp;Ägydius'']] in St.&nbsp;Gilgen
* [[Falkensteinkirche|Wallfahrtskirche zu ''U.&nbsp;L.&nbsp;Frau und des hl.&nbsp;Wolfgang'']] am Falkenstein bei Winkl und Ried, mit Kreuzweg
* [[Falkensteinkirche|Wallfahrtskirche zu ''U.&nbsp;L.&nbsp;Frau und des hl.&nbsp;Wolfgang'']] am Falkenstein bei Winkl und Ried, mit Kreuzweg
* [[Schloss Hüttenstein|Schloss ''Hüttenstein'']] am Krotensee (privat)
* [[Schloss Hüttenstein|Schloss ''Hüttenstein'']] am Krotensee (privat)
* [[#Hauptort der Gemeinde|Ortskern Sankt Gilgen]] mit alten Bauten
* [[#Hauptort der Gemeinde|Ortskern St. Gilgen]] mit alten Bauten
* ''[[Brunnwinkl]]'', kleiner Gehöftweiler mit vollständig erhaltenem bäuerlichen Ortsbild (Wirkungsstätte des Bienenforschers [[Karl von Frisch]])
* ''[[Brunnwinkl]]'', kleiner Gehöftweiler mit vollständig erhaltenem bäuerlichen Ortsbild (Wirkungsstätte des Bienenforschers [[Karl von Frisch]])
* diverse Sommerfrischevillen am Wolfgang- und Attersee (Unterburgau), darunter [[Villa Frauenstein|''Frauenstein'']] und [[Ferienhort am Wolfgangsee|''Ferienhort'']] in Ried
* diverse Sommerfrischevillen am Wolfgang- und Attersee (Unterburgau), darunter [[Villa Frauenstein|''Frauenstein'']] und [[Ferienhort am Wolfgangsee|''Ferienhort'']] in Ried
** beispielsweise die ehemalige ''Villa Tonder'' aus dem Jahr 1906 (ein Frühwerk von [[Jan Kotěra]], an der Seepromenade hinter dem „Mozarthaus“ gelegen)<ref>[[Friedrich Achleitner]]: Österreichische Architektur im 20.&nbsp;Jahrhundert. Band&nbsp;I, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1980, S.&nbsp;237</ref>
* ''[[Forsthaus Oberburgau|Forsthaus]]'' in Oberburgau
* ''[[Forsthaus Oberburgau|Forsthaus]]'' in Oberburgau
* Bildstöcke auf Inseln: ''[[Ochsenkreuz]]'' und ''[[Hochzeitskreuz]]'' im Wolfgangsee bei Winkl-Fürberg<!--[[Kreuzstein (Mondsee)|Kreuzstein]] im Mondsee = Gemeinde Mondsee!-->
* Bildstöcke auf Inseln: ''[[Ochsenkreuz]]'' und ''[[Hochzeitskreuz]]'' im Wolfgangsee bei Winkl-Fürberg<!--[[Kreuzstein (Mondsee)|Kreuzstein]] im Mondsee = Gemeinde Mondsee!-->

*: {{weitereBDA|-weitere=1}}
Kultureinrichtungen:
; Kultureinrichtungen:
* ''[[Mozarthaus St. Gilgen|Mozarthaus]]'' in Sankt Gilgen: ehemaliges Bezirksgericht, Wohnhaus der Mutter (Anna Maria und der Schwester Nannerl)
* ''[[Mozarthaus St. Gilgen|Mozarthaus]]'' in St. Gilgen: ehemaliges Bezirksgericht, Wohnhaus der Mutter (Anna Maria und der Schwester Nannerl)
* ''[[Kulturhaus Sankt Gilgen|Kulturhaus]]'' in Sankt Gilgen: vorher Volksschule, mit Musikinstrumentenmuseum und Museum [[Zinkenbacher Malerkolonie]]
* ''[[Kulturhaus St. Gilgen|Kulturhaus]]'' in St. Gilgen: vorher Volksschule, mit Musikinstrumentenmuseum und Museum [[Zinkenbacher Malerkolonie]]
* ''[[Heimatmuseum Sankt Gilgen|Heimatmuseum]]'' in Sankt Gilgen: vorher Seitenflurhaus des Wetzl-Gutes
* ''[[Heimatmuseum St. Gilgen|Heimatmuseum]]'' in St. Gilgen: vorher Seitenflurhaus des Wetzl-Gutes
* ''[[Europakloster Gut Aich]]'' in Winkl
* ''[[Europakloster Gut Aich]]'' in Winkl
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Burggrabenklamm 03.JPG|Burggrabenklamm
Burggrabenklamm 03.JPG|Burggrabenklamm
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Naturgebilde und Aussichtswarten:
; Naturgebilde und Aussichtswarten:
* ''[[Wolfgangseeblick]]'' in Pöllach (Aussichtspunkt, geschützter Landschaftsteil)
* ''[[Wolfgangseeblick]]'' in Pöllach (Aussichtspunkt, geschützter Landschaftsteil)
* ''[[Plombergstein]]'' über Sankt Gilgen (Aussichtspunkt)
* ''[[Plombergstein]]'' über St. Gilgen (Aussichtspunkt)
* ''[[Steinklüfte am Plombergstein]]'' in Plomberg (Naturdenkmal)
* ''[[Steinklüfte am Plombergstein]]'' in Plomberg (Naturdenkmal)
* ''Promenadenweg Brunnwinkl–Fürberg'' am See am [[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]]
* ''Promenadenweg Brunnwinkl–Fürberg'' am See am [[Saurüssel (Wolfgangsee)|Saurüssel]]
* ''[[Falkensteinwand]]'' zwischen Winkl und Ried, mit Kirche und Kreuzweg, Aussichtspunkte ''Scheffelblick'' und ''Aberseeblick'' (geschützter Landschaftsteil)
* ''[[Falkensteinwand]]'' zwischen Winkl und Ried, mit Kirche und Kreuzweg, Aussichtspunkte ''Scheffelblick'' und ''Aberseeblick'' (geschützter Landschaftsteil)
* ''Weißwand'' am Zwölferhorn über Sankt Gilgen (Aussichtspunkt, Wanderweg, Gasthaus)
* ''Weißwand'' am Zwölferhorn über St. Gilgen (Aussichtspunkt, Wanderweg, Gasthaus)
* ''[[Zwölferhorn]]'' über Sankt Gilgen mit ''Sausteigalm'' (Aussichtsberg, Seilbahn, Berggasthäuser)
* ''[[Zwölferhorn]]'' über St. Gilgen mit ''Sausteigalm'' (Aussichtsberg, Seilbahn, Berggasthäuser)
* ''[[Schafberg (Salzkammergut-Berge)|Schafberg]]'' über Wolfgang-, Mond- und Attersee, mit [[Schafbergalm]] (Aussichtsberg, Zahnradbahn, Berghotel und Berghütten)
* ''[[Schafberg (Salzkammergut-Berge)|Schafberg]]'' über Wolfgang-, Mond- und Attersee, mit [[Schafbergalm]] (Aussichtsberg, Zahnradbahn, Berghotel und Berghütten)
* ''[[Burggrabenklamm]]'' in Unterburgau (Klammweg, Naturdenkmal)
* ''[[Burggrabenklamm]]'' in Unterburgau (Klammweg, Naturdenkmal)
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=== Tourismus ===
=== Tourismus ===
Sankt Gilgen ist eine Tourismusgemeinde, mit Fokus auf [[Erholung]]s- und [[Familientourismus]], und mit vielen [[Ferienwohnsitz]]en ([[Sommerfrische]]) und als [[Naherholungsgebiet]] auch der Stadt Salzburg. Der Ort selbst wurde ab den 1970ern mit zahlreichen großen [[Appartement]]häusern verbaut, heute ist das [[Kalte Betten|Kalte-Betten-Phänomen]] eine Problematik,<ref>Für 2001 wurden im ''Ortsverzeichnis'' der Statistik Austria bei 1951 Einwohnern des Zählsprengels St.Gilgen-Zentrum (St.&nbsp;Gilgen-Pöllach-Laim) 1920 Zweitwohnsitzfälle angegeben, jedes zweite Bett ist also kalt. Für Ried betrugen die Werte sogar 395 zu 557, also nur zwei Fünftel Dauerwohnsitze; Quelle: Statistik Austria: Ortsverzeichnis 2001</ref><br />[[Gästebett]]en hat die Gemeinde etwa 3000, die Anzahl der Nächtigungen betrug 300.000, bei einer Belegung der Zweitwohnsitze für vier Wochen (30&nbsp;Tage, etwa 40.000 Nächtigungen) brächte also ein Achtel aller Nächtigung keine Wertschöpfung<ref>Quelle der Nächtigungen: Land Salzburg; [https://www.salzburg.gv.at/20003stat/gemeindeportraet/gp_statistik_daten_StGilgen.pdf Gemeinde Sankt Gilgen: Statistik Daten: Tourismus.] pdf, salzburg.gv.at, Stand 2014/15.</ref> mit sehr hohen Wohnungspreisen.<ref>Vergl. [http://www.prodinger-tourismusberatung.at/2016/09/22/kampf-illegale-zweitwohnsitze-echo/ Kampf gegen illegale Zweitwohnsitze – Echo.] Pressemeldung auf prodinger-tourismusberatung.at am 22. September 2016, abgerufen am 9. Mai 2017.</ref> Hauptsaison ist der sommerliche [[Badetourismus]]. Sonst ist die Gegend für leichtes [[Bergwandern|Wandern]] geeignet. Die beiden Hausberge der Gemeinde sind durch Bergbahnen erschlossen. Das [[Zwölferhorn]] ist ein Aussichts- und Schiberg, als letzteres aber als Geheimtipp für Familienschifahren wie auch steile Mugelpiste und unpräpariertes Fahren nur eine lokale Rolle spielt.<!--cf. www.12erhorn.at/html/winter.html-->
St. Gilgen ist eine Tourismusgemeinde, mit Fokus auf [[Erholung]]s- und [[Familientourismus]], und mit vielen [[Ferienwohnsitz]]en ([[Sommerfrische]]) und als [[Naherholungsgebiet]] auch der Stadt Salzburg. Der Ort selbst wurde ab den 1970ern mit zahlreichen großen [[Appartement]]häusern verbaut, heute ist das [[Kalte Betten|Kalte-Betten-Phänomen]] eine Problematik,<ref>Für 2001 wurden im ''Ortsverzeichnis'' der Statistik Austria bei 1951 Einwohnern des Zählsprengels St.Gilgen-Zentrum (St.&nbsp;Gilgen-Pöllach-Laim) 1920 Zweitwohnsitzfälle angegeben, jedes zweite Bett ist also kalt. Für Ried betrugen die Werte sogar 395 zu 557, also nur zwei Fünftel Dauerwohnsitze; Quelle: Statistik Austria: Ortsverzeichnis 2001</ref><br />[[Beherbergungsbetrieb|Gästebetten]] hat die Gemeinde etwa 3000, die Anzahl der Nächtigungen betrug 300.000, bei einer Belegung der Zweitwohnsitze für vier Wochen (30&nbsp;Tage, etwa 40.000 Nächtigungen) brächte also ein Achtel aller Nächtigung keine Wertschöpfung<ref>Quelle der Nächtigungen: Land Salzburg; {{Webarchiv|url=https://www.salzburg.gv.at/20003stat/gemeindeportraet/gp_statistik_daten_StGilgen.pdf |wayback=20180704213028 |text=Gemeinde Sankt Gilgen: Statistik Daten: Tourismus. |archiv-bot=2024-05-03 18:22:41 InternetArchiveBot }} pdf, salzburg.gv.at, Stand 2014/15.</ref> mit sehr hohen Wohnungspreisen.<ref>Vergl. [http://www.prodinger-tourismusberatung.at/2016/09/22/kampf-illegale-zweitwohnsitze-echo/ Kampf gegen illegale Zweitwohnsitze – Echo.] Pressemeldung auf prodinger-tourismusberatung.at am 22. September 2016, abgerufen am 9. Mai 2017.</ref> Hauptsaison ist der sommerliche [[Badetourismus]]. Sonst ist die Gegend für leichtes [[Bergwandern|Wandern]] geeignet. Die beiden Hausberge der Gemeinde sind durch Bergbahnen erschlossen. Das [[Zwölferhorn]] ist ein Aussichts- und Schiberg, als letzteres aber als Geheimtipp für Familienschifahren wie auch steile Mugelpiste und unpräpariertes Fahren nur eine lokale Rolle spielt.<!--cf. www.12erhorn.at/html/winter.html-->


== Verkehr ==
== Verkehr ==
[[Datei:Wartehäuschen Abersee, FH Kuchl (2).jpg|mini|Wartehäuschen [[Abersee (Gemeinden Sankt Gilgen, Strobl)|Abersee]]]]
[[Datei:Wartehäuschen Abersee, FH Kuchl (2).jpg|mini|Wartehäuschen [[Abersee (Gemeinden St. Gilgen, Strobl)|Abersee]]]]
[[Datei:St. Gilgen - Zwölferhorn-Seilbahn, Talstation (a).JPG|mini|Talstation der Zwölferhornseilbahn]]
[[Datei:St. Gilgen - Zwölferhorn-Seilbahn, Talstation (a).JPG|mini|Talstation der Zwölferhornseilbahn]]
[[Datei:Sankt Gilgen - pristanište.jpg|mini|Kai am Wolfgangsee]]
[[Datei:Sankt Gilgen - pristanište.jpg|mini|Kai am Wolfgangsee]]


=== Öffentlicher Verkehr ===
=== Öffentlicher Verkehr ===
Seit dem Fahrplanwechsel vom 10. Dezember 2021 ist St. Gilgen über den sogenannten „Wolfgangseekorridor“ ([[Salzburg Hauptbahnhof]]–[[Bahnhof Bad Ischl]]) in einem [[Taktfahrplan]] mit Buslinien öffentlich erreichbar. Damit Fahrgäste nicht der Witterung ausgesetzt ist, begann die [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeindevertretung]] sich für die Aufstellung von [[Wartehäuschen]] einzusetzen. Den Entwurf für den Prototyp der Haltestellen-Wartehäuschen des Wolfgangseekorridors lieferten Studenten der [[Fachhochschule Salzburg]] (Holztechnologie & Holzbau) in [[Kuchl]].
St. Gilgen ist über den sogenannten „Wolfgangseekorridor“ ([[Salzburg Hauptbahnhof]]–[[Bahnhof Bad Ischl]]–retour) in einem [[Taktfahrplan]] mit Buslinien öffentlich erreichbar. Damit Fahrgäste nicht der Witterung ausgesetzt ist, setzte sich die [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeindevertretung]] sich für die Aufstellung von [[Wartehäuschen]] ein. Den Entwurf für den Prototyp der Haltestellen-Wartehäuschen des Wolfgangseekorridors lieferten Studenten der [[Fachhochschule Salzburg]] (Holztechnologie & Holzbau) in [[Kuchl]].


Die ''[[Wolfgangsee-Schiffahrt]]'', die es als solche seit 1873 gibt und heute von der [[Salzburg&nbsp;AG]] betrieben wird, fährt im saisonellen [[Liniendienst]].<ref name="schafbergbahn">''[http://www.schafbergbahn.at/de_at/fahrplan/WssPreise.html WolfgangseeSchifffahrt]'' und ''[http://www.schafbergbahn.at/de_at/fahrplan/SbbPreise.html SchafbergBahn – Fahrplan & Preise.]'' schafbergbahn.at, abgerufen 2017.</ref> Anlegestellen sind ''[[#Hauptort der Gemeinde|Sankt Gilgen-Seepromenade]], [[Fürberg am Wolfgangsee|Fürberg]]'' und ''[[Falkenstein (Gemeinde Sankt Gilgen)|Ried-Falkenstein]]''.
Die ''[[Wolfgangsee-Schifffahrt]]'', die es als solche seit 1873 gibt und heute von der [[Salzburg&nbsp;AG]] betrieben wird, fährt im saisonellen [[Liniendienst]].<ref name="schafbergbahn">''[http://www.schafbergbahn.at/de_at/fahrplan/WssPreise.html WolfgangseeSchifffahrt]'' und ''[http://www.schafbergbahn.at/de_at/fahrplan/SbbPreise.html SchafbergBahn – Fahrplan & Preise.]'' schafbergbahn.at, abgerufen 2017.</ref> Anlegestellen sind ''[[#Hauptort der Gemeinde|St. Gilgen-Seepromenade]], [[Fürberg am Wolfgangsee|Fürberg]]'' und ''[[Falkenstein (Gemeinde St. Gilgen)|Ried-Falkenstein]]''.


Die ''[[Zwölferhorn-Seilbahn]]'' aus dem Jahr 1957 ging 2020 neu in Betrieb. Sie hat ihre Talstation direkt im Ort Sankt Gilgen und verkehrt in der Sommer- wie der Wintersaison.<ref name="12erhorn">''[http://www.12erhorn.at/html/betriebszeit.html Betriebszeiten – der Zwölferhorn Seilbahn.]'' 12erhorn.at, abgerufen 2017.</ref>
Die ''[[Zwölferhorn-Seilbahn]]'' aus dem Jahr 1957 ging 2020 neu in Betrieb. Sie hat ihre Talstation direkt im Ort St.&nbsp;Gilgen und verkehrt in der Sommer- wie der Wintersaison.<ref name="12erhorn">''[http://www.12erhorn.at/html/betriebszeit.html Betriebszeiten – der Zwölferhorn Seilbahn.]'' 12erhorn.at, abgerufen 2017.</ref>


Die 1892 eröffnete ''[[Schafberg-Zahnradbahn]]'' (SBB), die in St.&nbsp;Wolfgang/Ried beginnt und auf den Schafberggipfel verläuft, fährt nur im Sommerhalbjahr.<ref name="schafbergbahn" />
Die 1892 eröffnete ''[[Schafberg-Zahnradbahn]]'' (SBB), die in St.&nbsp;Wolfgang/Ried beginnt und auf den Schafberggipfel verläuft, fährt nur im Sommerhalbjahr.<ref name="schafbergbahn" />


Zwischen den Jahren 1893 und 1957 verlief auch die ''[[Ischlerbahn]] (Salzkammergut-Lokalbahn, SLKB)'' durch die Gemeinde, vom Scharflingberg durch den Ort Sankt Gilgen bis Reith/Forsthub. Im Bereich der Gemeinde ist die Trasse weitgehend im Straßenbau aufgegangen. An der [[Scharflinger&nbsp;Höhe]] gibt es noch einen nicht zugänglichen Tunnel<ref>[http://www.eisenbahntunnel.at/inhalt/tunnelportale/91201.html#scharfling Bilder vom Scharflinger Tunnel]</ref>.
Zwischen den Jahren 1893 und 1957 verlief auch die ''[[Ischlerbahn]] (Salzkammergut-Lokalbahn, SLKB)'' durch die Gemeinde, vom Scharflingberg durch den Ort St.&nbsp;Gilgen bis Reith/Forsthub. Im Bereich der Gemeinde ist die Trasse weitgehend im Straßenbau aufgegangen. An der [[Scharflinger&nbsp;Höhe]] gibt es noch einen nicht zugänglichen Tunnel<ref>[http://www.eisenbahntunnel.at/inhalt/tunnelportale/91201.html#scharfling Bilder vom Scharflinger Tunnel]</ref>.


=== Straßen ===
=== Straßen ===
Die beiden Hauptverkehrsachsen der Gemeinde sind zum einen die [[Wolfgangsee Straße]] B&nbsp;158 Salzburg–Bad Ischl. Sie kommt von [[Hof bei Salzburg]], wo die [[West&nbsp;Autobahn]]&nbsp;A&nbsp;1 bei [[Thalgau]] angebunden ist, und [[Fuschl am See]] über den [[Sankt Gilgener Berg]] (ca.&nbsp;{{Höhe|760|AT}}), und läuft südostwärts am Südwestufer des Sees über die [[Zinkenbach-Halbinsel]] Richtung [[Strobl]] und [[Bad&nbsp;Ischl]].
Die beiden Hauptverkehrsachsen der Gemeinde sind zum einen die [[Wolfgangsee Straße]] B&nbsp;158 Salzburg–Bad Ischl. Sie kommt von [[Hof bei Salzburg]], wo die [[West&nbsp;Autobahn]]&nbsp;A&nbsp;1 bei [[Thalgau]] angebunden ist, und [[Fuschl am See]] über den [[St.&nbsp;Gilgener Berg]] (ca.&nbsp;{{Höhe|760|AT}}), und läuft südostwärts am Südwestufer des Sees über die [[Zinkenbach-Halbinsel]] Richtung [[Strobl]] und [[Bad&nbsp;Ischl]].


Die andere Route bildet die ''[[Mondseestraße]]'' (B154) Straßwalchen–Sankt&nbsp;Gilgen, die von [[Mondsee]], ebenfalls mit einer A1-Anschlussstelle, und das Mondsee-Südwestufer entlang kommend über die [[Scharflinger&nbsp;Höhe]]&nbsp;({{Höhe|604|AT}}) und den [[Winkl (Gemeinde Sankt Gilgen)|Winkl]] und dann am Nordufer des Sees läuft, und in [[#Hauptort der Gemeinde|Sankt Gilgen]] in die B&nbsp;158 mündet. Bei [[Scharfling]]/[[Kienberg (Gemeinde Sankt Gilgen)|Kienberg]] am Mondsee zweigt die [[Kienbergwandstraße]] (L&nbsp;217/L&nbsp;543) ostwärts ab, die nach dem Kienbergwand-Tunnel die [[Oberburgau]] anbindet. Sie mündet bei [[See am Mondsee]]/[[Au (Gemeinde Unterach)|Au]] in die ganz außerhalb St. Gilgens liegende [[Atterseestraße]] B&nbsp;B151 Mondsee–Timelkam,<!--eigentlich umgekehrt--> die am Mondsee-Nordostufer laufend weiter nach [[Unterach am&nbsp;Attersee]] führt. Dort zweigt dann die [[Seeleitenstraße]] B&nbsp;152 Unterach–Seewalchen<!--eigentlich umgekehrt--> ab, die am Attersee-Südufer durch die [[Unterburgau]] läuft. Bei [[Weißenbach am&nbsp;Attersee]] zweigt dann die [[Weißenbacher&nbsp;Straße]] B&nbsp;153 nach Bad Ischl ab.
Die andere Route bildet die ''[[Mondseestraße]]'' (B&nbsp;154) Straßwalchen–St.&nbsp;Gilgen, die von [[Mondsee]], ebenfalls mit einer A1-Anschlussstelle, und das Mondsee-Südwestufer entlang kommend über die [[Scharflinger&nbsp;Höhe]]&nbsp;({{Höhe|604|AT}}) und den [[Winkl (Gemeinde St. Gilgen)|Winkl]] und dann am Nordufer des Sees läuft, und in [[#Hauptort der Gemeinde|St.&nbsp;Gilgen]] in die B&nbsp;158 mündet. Bei [[Scharfling]]/[[Kienberg (Gemeinde St. Gilgen)|Kienberg]] am Mondsee zweigt die [[Kienbergwandstraße]] (L&nbsp;217/L&nbsp;543) ostwärts ab, die nach dem Kienbergwand-Tunnel die [[Oberburgau]] anbindet. Sie mündet bei [[See am Mondsee]]/[[Au (Gemeinde Unterach)|Au]] in die ganz außerhalb St.&nbsp;Gilgens liegende [[Atterseestraße]] B&nbsp;151 Mondsee–Timelkam,<!--eigentlich umgekehrt--> die am Mondsee-Nordostufer laufend weiter nach [[Unterach am&nbsp;Attersee]] führt. Dort zweigt dann die [[Seeleitenstraße]] B&nbsp;152 Unterach–Seewalchen<!--eigentlich umgekehrt--> ab, die am Attersee-Südufer durch die [[Unterburgau]] läuft. Bei [[Weißenbach am&nbsp;Attersee]] zweigt dann die [[Weißenbacher&nbsp;Straße]] B&nbsp;153 nach Bad Ischl ab.


Die kleinen Orte der Gemeinde liegen meist direkt an diesen Straßen, oder sind durch kurze Gemeindestraßen angebunden. Einzig Ried ist nur über den Umweg der ''St.&nbsp;Wolfganger Straße'' (L&nbsp;116/L&nbsp;546) bei [[Strobl#Hauptort|Strobl]] und den Ort [[St. Wolfgang im Salzkammergut#Gemeindegliederung|Sankt Wolfgang]] erreichbar.
Die kleinen Orte der Gemeinde liegen meist direkt an diesen Straßen, oder sind durch kurze Gemeindestraßen angebunden. Einzig Ried ist nur über den Umweg der ''St.&nbsp;Wolfganger Straße'' (L&nbsp;116/L&nbsp;546) bei [[Strobl#Hauptort|Strobl]] und den Ort [[St. Wolfgang im Salzkammergut#Gemeindegliederung|St. Wolfgang]] erreichbar.

== Politik ==
Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21&nbsp;Mitglieder. Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilungen:
* 2004: 11 ÖVP, 8 SPÖ, 1 FPÖ und 1 UWL - Unabhängige-Wähler-Liste
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009]]: 12 ÖVP, 7 SPÖ und 2 FPÖ<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/gvw/index2009.html#erg.108.0.0.2 |titel=Wahlergebnisse 2009 |hrsg=Land Salzburg |abruf=2021-12-10}}</ref>
* [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014]]: 14 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/gvw/index2014.html#erg.108.0.0.2 |titel=Wahlergebnisse 2014 |hrsg=Land Salzburg |abruf=2021-12-10}}</ref>
Nach den [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019]] hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/gvw/index2019.html#erg.108.0.0.2 |titel=Wahlergebnisse 2019 |hrsg=Land Salzburg |abruf=2021-12-10}}</ref>
: 12 ÖVP, 8 SPÖ und 1 FPÖ.

; Bürgermeister
<!--Jahr–Jahr Vorname Nachname (Partei) chronologisch ergänzen-->
* bis 1989 Franz Leitner (ÖVP)<ref>{{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Franz Leitner}}</ref>
* 1989–2009 Wolfgang Planberger (SPÖ)<ref>{{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Wolfgang Planberger}}</ref>
* seit 2009 Otto Kloiber (ÖVP)<ref>{{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Otto Kloiber}}</ref>

=== Wappen ===
[[Datei:Wappen at st gilgen.png|rechts|120px|]]
Das Wappen der Gemeinde ist wie folgt [[Wappenbeschreibung|beschrieben]]:
: „Im blauen [[Feld (Heraldik)|Felde]] über einem [[Wellenfuß|leicht bewegten Seespiegel]] eine zwölfstrahlige goldene [[Sonne (Heraldik)|Sonne]].“


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
; Söhne und Töchter
; Söhne und Töchter
* [[Anselm Lürzer von Zechenthal]] OSB (1661–1718), römisch-katholischer Theologe und Abt von St.&nbsp;Blasius zu Admont
* [[Anselm Lürzer von Zechenthal]] OSB (1661–1718), römisch-katholischer Theologe und Abt von St.&nbsp;Blasius zu Admont
* [[Anna Maria Mozart|Anna Maria Walburga Pertl]] (1720–1778), Bezirksrichterstochter (Vater Wolfgang Nikolaus Pertl, 1667–1724), Mutter von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadé Mozart]]
* [[Anna Maria Mozart]] (1720–1778), Bezirksrichterstochter (Vater Wolfgang Nikolaus Pertl, 1667–1724), Mutter von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadé Mozart]]
* [[August Brunetti-Pisano]] (1870–1943), Komponist
* [[August Brunetti-Pisano]] (1870–1943), Komponist
* [[Adolf Helmberger]] (1885–1967), Porträt- und Landschaftsmaler
* [[Adolf Helmberger]] (1885–1967), Porträt- und Landschaftsmaler
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; Ehrenbürger
; Ehrenbürger
* [[Helmut Kohl]] (1930–2017), deutscher Bundeskanzler – in den 1980er Jahren erlangte Sankt Gilgen in Deutschland als Urlaubsort des damaligen Bundeskanzlers zusätzliches mediales Interesse. Kohl wurde 1985 zum Ehrenbürger von Sankt Gilgen ernannt.<ref>''{{Internetquelle |url=http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml |titel=Kohl Ehrenbürger in St. Gilgen |hrsg=Abendblatt |archiv-url=https://archive.is/20120718112901/http://archive.is/20120718112901/http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml |archiv-datum=2012-07-18 |zugriff=2010-03-23}}'' abendblatt.de</ref>
* [[Helmut Kohl]] (1930–2017), deutscher Bundeskanzler – in den 1980er Jahren erlangte St.&nbsp;Gilgen in Deutschland als Urlaubsort des damaligen Bundeskanzlers zusätzliches mediales Interesse. Kohl wurde 1985 zum Ehrenbürger von St.&nbsp;Gilgen ernannt.<ref>''{{Internetquelle |url=http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml |titel=Kohl Ehrenbürger in St. Gilgen |hrsg=Abendblatt |archiv-url=https://archive.is/20120718112901/http://archive.is/20120718112901/http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1985/xml/19850802xml/habxml850709_4750.xml |archiv-datum=2012-07-18 |zugriff=2010-03-23}}'' abendblatt.de</ref>
* [[Hubert Raudaschl]] (* 1942), Segler, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner
* [[Hubert Raudaschl]] (* 1942), Segler, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner


; Bezug zur Gemeinde
; Bezug zur Gemeinde
* Familie [[Lasser von Lasseregg]] (16.–18.&nbsp;Jahrhundert), Salzburger Bürger- und Adelsgeschlecht – Maierhof in Burgbachau (Fischmeister zu Unterach)
* Familie [[Lasser von Lasseregg]] (16.–18.&nbsp;Jahrhundert), Salzburger Bürger- und Adelsgeschlecht – Maierhof in Burgbachau (Fischmeister zu Unterach)
* [[Maria Anna Mozart]], genannt „Nannerl“ (1751–1829), Schwester von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadé Mozart]] – ehelichte den Bezirksrichter Johann Berchtold von Sonnenburg (1736–1801) und wohnte 1784–1801 in Sankt Gilgen
* [[Maria Anna Mozart]], genannt „Nannerl“ (1751–1829), Schwester von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Wolfgang Amadé Mozart]] – ehelichte den Bezirksrichter Johann Berchtold von Sonnenburg (1736–1801) und wohnte 1784–1801 in St.&nbsp;Gilgen
* [[Johann Kautsky]] (1827–1896) Bühnenmaler. Vater von [[Karl Kautsky]]
* [[Johann Kautsky]] (1827–1896) Bühnenmaler. Vater von [[Karl Kautsky]]
* [[Theodor Billroth]] (1829–1894), deutsch-österreichischer Pionier der Chirurgie, hatte in Sankt Gilgen seine [[Sommerfrische]] ''(Villa Billroth<!--heute Seminarhotel-->)''
* [[Theodor Billroth]] (1829–1894), deutsch-österreichischer Pionier der Chirurgie, hatte in St.&nbsp;Gilgen seine [[Sommerfrische]] ''(Villa Billroth<!--heute Seminarhotel-->)''
* [[Marie von Ebner-Eschenbach]] (1830–1916), Schriftstellerin – verbrachte zwischen 1889 und 1898 ihre Sommerfrische in Sankt Gilgen, meist in der 1885 erbauten ''Villa Kotzian''<ref>Renat Ebeling-Winkler, Horst Ebeling: ''Marie von Ebner-Eschenbach in St. Gilgen.'' 2.&nbsp;Auflage, Verlag Heimatkundliches Museum St. Gilgen, 2003;<br />[http://www.literaturhaus-salzburg.at/content.php?id=90&programmdetail=6981 ''Literaturfahrt nach St Gilgen – Auf den Spuren von Marie von Ebner-Eschenbach.''], literaturhaus-salzburg.at, abgerufen am 9. März 2017.</ref>
* [[Marie von Ebner-Eschenbach]] (1830–1916), Schriftstellerin – verbrachte zwischen 1889 und 1898 ihre Sommerfrische in St.&nbsp;Gilgen, meist in der 1885 erbauten ''Villa Kotzian''<ref>Renat Ebeling-Winkler, Horst Ebeling: ''Marie von Ebner-Eschenbach in St.&nbsp;Gilgen.'' 2.&nbsp;Auflage, Verlag Heimatkundliches Museum St.&nbsp;Gilgen, 2003;<br />[http://www.literaturhaus-salzburg.at/content.php?id=90&programmdetail=6981 ''Literaturfahrt nach St Gilgen – Auf den Spuren von Marie von Ebner-Eschenbach.''], literaturhaus-salzburg.at, abgerufen am 9. März 2017.</ref>
* [[Minna Kautsky]] (1837–1912), Schauspielerin und Schriftstellerin. Mutter von Karl Kautsky
* [[Minna Kautsky]] (1837–1912), Schauspielerin und Schriftstellerin. Mutter von Karl Kautsky
* [[Philipp von Ferrary]] (1850–1917), französisch-österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau 1890 ''(Villa Ferrary/Friedl, [[Ferrary-Kapelle]])''
* [[Philipp von Ferrary]] (1850–1917), französisch-österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau 1890 ''(Villa Ferrary/Friedl, [[Ferrary-Kapelle]])''
* [[Sigmund Friedl]] (1851–1914), österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau ''(Villa Ferrary/Friedl)''
* [[Sigmund Friedl]] (1851–1914), österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau ''(Villa Ferrary/Friedl)''
* [[Max Feilchenfeld]] (1852–1922), deutsch-österreichischer Bankier – Wahlheimat in Sankt Gilgen ''(Villa Feilchenfeld)''
* [[Max Feilchenfeld]] (1852–1922), deutsch-österreichischer Bankier – Wahlheimat in St.&nbsp;Gilgen ''(Villa Feilchenfeld)''
* [[Wilhelm Kestranek]] (1863–1925), österreichischer Industrieller – Wahlheimat in Sankt Gilgen (''Villa Kestranek'' 1906/07)
* [[Wilhelm Kestranek]] (1863–1925), österreichischer Industrieller – Wahlheimat in St.&nbsp;Gilgen (''Villa Kestranek'' 1906/07)
* [[Gustav Jäger (Physiker)|Gustav Jäger]] (1865–1938), österreichischer Physiker – Anwesen in Sankt Gilgen (''Villa Jäger'' 1906)
* [[Gustav Jäger (Physiker)|Gustav Jäger]] (1865–1938), österreichischer Physiker – Anwesen in St.&nbsp;Gilgen (''Villa Jäger'' 1906)
* [[John Quincy Adams (Maler)|John Quincy Adams]] (1874–1933), österreichischer Maler – ließ sich eines der ersten [[Fertighaus|Fertigteil-Holzhäuser]] aus Schweden nach Sankt Gilgen liefern, das er zur Sommerfrische bewohnte.<ref>Das Haus hat später Alfred Gerstenbrand übernommen, es ist erhalten geblieben.</ref>
* [[John Quincy Adams (Maler)|John Quincy Adams]] (1874–1933), österreichischer Maler – ließ sich eines der ersten [[Fertighaus|Fertigteil-Holzhäuser]] aus Schweden nach St.&nbsp;Gilgen liefern, das er zur Sommerfrische bewohnte.<ref>Das Haus hat später Alfred Gerstenbrand übernommen, es ist erhalten geblieben.</ref>
* [[Alexander Wunderer]] (1877–1955), Oboist der Wiener Philharmoniker, Hochschullehrer, begraben in St.&nbsp;Gilgen
* [[Alfred Gerstenbrand]] (1881–1977), österreichischer Maler, Graphiker, Illustrator, Schriftsteller und Karikaturist – Wahlheimat in Sankt Gilgen
* [[Alfred Gerstenbrand]] (1881–1977), österreichischer Maler, Graphiker, Illustrator, Schriftsteller und Karikaturist – Wahlheimat in St.&nbsp;Gilgen
* [[Karl von Frisch|Karl Frisch]] (1886–1982), österreichischer Bienenforscher, Nobelpreisträger – tätig in Brunnwinkel
* [[Karl von Frisch|Karl Frisch]] (1886–1982), österreichischer Bienenforscher, Nobelpreisträger – tätig in Brunnwinkel
* [[Kurt Schuschnigg]] (1897–1977), Politiker – Anwesen in Sankt Gilgen ''(Waldvilla/Villa Schuschnigg)''
* [[Kurt Schuschnigg]] (1897–1977), Politiker – Anwesen in St.&nbsp;Gilgen ''(Waldvilla/Villa Schuschnigg)''
* [[Karl Franz Rankl]] (1898–1968), österreichischer Dirigent und Komponist
* [[Karl Franz Rankl]] (1898–1968), österreichischer Dirigent und Komponist
* [[Conrado José Kraémer]] (Kurt Kraemer, 1902–1965), spanisch-österreichischer Handelsagent – Anwesen in Burgau am Attersee ab 1960 ''(Villa Kraemer/Campeau)''
* [[Conrado José Kraémer]] (Kurt Kraemer, 1902–1965), spanisch-österreichischer Handelsagent – Anwesen in Burgau am Attersee ab 1960 ''(Villa Kraemer/Campeau)''
* [[Rudolf Nemetschke]] (1902–1980), österreichischer Industrieller und Sportfunktionär – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 ''(Waldschlössl/Villa Nemetschke)''
* [[Rudolf Nemetschke]] (1902–1980), österreichischer Industrieller und Sportfunktionär – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 ''(Waldschlössl/Villa Nemetschke)''
* [[Robert Campeau]] (1923–2017), kanadischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 ''(Villa Kraemer/Campeau, Hotel Burgau)''
* [[Robert Campeau]] (1923–2017), kanadischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 ''(Villa Kraemer/Campeau, Hotel Burgau)''
* [[Carl Drewo]] (1929–1995), österreichischer Jazzmusiker – lebte jahrelang in Sankt Gilgen
* [[Carl Drewo]] (1929–1995), österreichischer Jazzmusiker – lebte jahrelang in St.&nbsp;Gilgen
* [[Gerhard Andlinger]] (1931–2017), österreichisch-amerikanischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2000 ''(Villa Campeau/Andlinger, Hotel Burgau)''
* [[Gerhard Andlinger]] (1931–2017), österreichisch-amerikanischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2000 ''(Villa Campeau/Andlinger, Hotel Burgau)''
* [[Michael Jeannée]] (* 1943), österreichischer Journalist
* [[Michael Jeannée]] (* 1943), österreichischer Journalist
* [[Gerhard Tötschinger]] (1946–2016), österreichischer Schauspieler, Autor und Intendant – verstorben in Sankt Gilgen
* [[Gerhard Tötschinger]] (1946–2016), österreichischer Schauspieler, Autor und Intendant – verstorben in St.&nbsp;Gilgen
* [[Miguel Herz-Kestranek]] (* 1948), österreichischer Schauspieler ''(Villa Kestranek)''
* [[Miguel Herz-Kestranek]] (* 1948), österreichischer Schauspieler ''(Villa Kestranek)''
* [[Johannes Pausch|Johannes Pausch OSB]], Gründer des [[Europakloster Gut Aich|Europaklosters Gut Aich]]
* [[Johannes Pausch|Johannes Pausch OSB]] (* 1949), Gründer des [[Europakloster Gut Aich|Europaklosters Gut Aich]]
* [[Roman Arkadjewitsch Abramowitsch]] (* 1966), russischer Oligarch – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2006 ''(Waldschlössl/Villa Nemetschke)''
* [[Roman Arkadjewitsch Abramowitsch]] (* 1966), russischer Oligarch – Anwesen in Burgau am Attersee, seit 2006 ''(Waldschlössl/Villa Nemetschke)''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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{{Commonscat|Sankt Gilgen}}
{{Wikivoyage|St. Gilgen}}
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* [http://www.gemgilgen.at/ Website der Gemeinde]
* [http://www.gemgilgen.at/ gemgilgen.at] (Website der Gemeinde)
* {{Austriaforum|AEIOU/Sankt_Gilgen|Sankt Gilgen}}
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* {{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=Sankt Gilgen}}
* {{Salzburger Nachrichten|wiki|titel=St. Gilgen}}
* [https://www.mediathek.at/portalsuche/?q%5B%5D=st.+gilgen/ Archivaufnahmen und O-Töne aus und über St. Gilgen] im Onlinearchiv der [[Österreichische Mediathek|Österreichischen Mediathek]]
* [https://www.mediathek.at/portalsuche/?q%5B%5D=st.+gilgen/ Archivaufnahmen und O-Töne aus und über St. Gilgen] im Onlinearchiv der [[Österreichische Mediathek|Österreichischen Mediathek]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
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Aktuelle Version vom 4. Juli 2024, 13:52 Uhr

St. Gilgen
Wappen Österreichkarte
Wappen von St. Gilgen
St. Gilgen (Österreich)
St. Gilgen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Hauptort: St. Gilgen
Fläche: 98,72 km²
Koordinaten: 47° 46′ N, 13° 22′ OKoordinaten: 47° 46′ 0″ N, 13° 22′ 0″ O
Höhe: 545 m ü. A.
Einwohner: 4.076 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 41 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5340
Vorwahl: 06227
Gemeindekennziffer: 5 03 30
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Mozartplatz 1
5340 St. Gilgen
Website: gemgilgen.at
Politik
Bürgermeister: Otto Kloiber (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024)
(21 Mitglieder)
7
2
11
1
11 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von St. Gilgen im Bezirk Salzburg-Umgebung
Lage der Gemeinde St. Gilgen im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)AnifAntheringBergheimBerndorf bei SalzburgBürmoosDorfbeuernEbenauElixhausenElsbethenEugendorfFaistenauFuschl am SeeGömingGroßgmainHallwangHenndorf am WallerseeHinterseeHof bei SalzburgKöstendorfLamprechtshausenMattseeNeumarkt am WallerseeNußdorf am HaunsbergOberndorf bei SalzburgObertrum am SeePlainfeldSankt Georgen bei SalzburgSt. GilgenSchleedorfSeehamSeekirchen am WallerseeStraßwalchenStroblThalgauWals-SiezenheimGrödigKopplSalzburgSalzburg
Lage der Gemeinde St. Gilgen im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)
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St. Gilgen am Wolfgangsee
St. Gilgen am Wolfgangsee
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

St. Gilgen (bis 2019 Sankt Gilgen) ist eine Gemeinde im Bezirk Salzburg-Umgebung (Flachgau), im Salzburger Salzkammergut in Österreich. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Seekirchen, hat 4076 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023) und ist als Sommerfrische bekannt geworden.

Geografie

Lage

St. Gilgen befindet sich 25 Kilometer östlich von Salzburg, 15 Kilometer südöstlich von Thalgau, und 20 Kilometer westlich von Bad Ischl, und bildet einen Ostrand des Bundeslandes zu Oberösterreich hin. Das Gemeindegebiet wird geprägt durch den Wolfgangsee (538 m ü. A.), den Schafberg (1782 m ü. A.) und das Zwölferhorn (1521 m ü. A.).

St. Gilgen ist eine der drei umliegenden Gemeinden des Wolfgangsees, neben (im Uhrzeigersinn) St. Wolfgang im Salzkammergut und Strobl, und die westlichste der Gemeinden im Wolfgang-/Ischltal. Dabei gehört gut die Hälfte der Fläche des Sees zu St. Gilgen, die Ostgrenze liegt an der Engstelle des Sees bei der Zinkenbach-Halbinsel, mit dem ZinkenbachKönigsbach als Grenze. Zur Gemeinde gehört auch die Nordseite der Osterhorngruppe südlich des Sees, Südspitze des Gemeindegebiets ist das Holzeck hinter dem Königsberger Horn. Am Nordufer gehört die Ried am Schafbergfuß ebenfalls noch zu St. Gilgen. Am Westende des Sees liegen die Weitung des Ortes St. Gilgen mit dem St. Gilgener Berg und der Talkessel WinklZeppezau. Hier gehören auch die Südteile der Höllkargruppe (Schobergruppe) zur Gemeinde, bis zum Eibensee und an die Drachenwand.

Zu St. Gilgen gehören aber auch noch die Burgau genannten Gebiete nordöstlich hinter der Scharflinger Höhe und dem Schafberg, das sind die Oberburgau am Mondsee und die Unterburgau am Attersee. Damit ist St. Gilgen neben (im UZS) St. Lorenz, Tiefgraben, Mondsee, Innerschwand Unterach eine der Mondseegemeinden, und neben (im UZS) Unterach, Nußdorf, Weyregg, Attersee, Seewalchen, Schörfling und Steinbach eine der Atterseegemeinden. Der Schafberg gehört ebenfalls weitgehend zu St. Gilgen, insbesondere der gesamte Gipfel, zu St. Wolfgang gehört nur die Südwestflanke. Grenze ist in der Scharte zwischen Spinnerin und Törlspitz. Nordwestliche Gemeindegrenze sind Breitenberg und Sechserkogel schon am Fuß des Leonsbergs (Zimnitz) und über dem Weißenbachtal.

Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 98,72 km².

Gemeindegliederung

Die Gemeinde umfasst sechs Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2019[1]):

  • Gschwand (3.308,74 ha)
  • Oberburgau (1.297,24 ha)
  • Ried (1.329,70 ha)
  • St. Gilgen (1.609,91 ha)
  • Unterburgau (1.020,13 ha)
  • Winkl (1.306,58 ha)

Das Gemeindegebiet gliedert sich in acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

Zählsprengel sind St.Gilgen-Zentrum für St. Gilgen-Pöllach-Laim, Winkl-Ried-Gschwand sowie Unterburgau-Oberburgau

Nachbargemeinden

Die Gemeinde ist von zehn Nachbargemeinden umgeben, davon liegen:

Fuschl am See St. Lorenz (VB) und Mondsee (VB) Unterach am Attersee (VB) und Steinbach am Attersee (VB)
Faistenau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt St. Wolfgang im Salzkammergut (GM)
Hintersee Abtenau (HA) Strobl
 
Ein kleines Stück im Raum Genneralm – Holzeck

Hauptort der Gemeinde

St. Gilgen (Dorf)
Ortschaft (Hauptort der Gemeinde)
Katastralgemeinde St. Gilgen
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Salzburg-Umgebung (SL), Salzburg
Gerichtsbezirk Thalgau
Pol. Gemeinde St. Gilgen
Koordinaten 47° 46′ 0″ N, 13° 21′ 56″ O
Höhe 545 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 1141 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 430 (2001f1)
Fläche d. KG 1.609,91 ha (2019)dep1
Postleitzahl 5340 St. Gilgen
Vorwahl +43/62227 (St. Gilgen)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13874
Katastralgemeinde-Nummer 56107
Zählsprengel/ -bezirk St. Gilgen-Zentrum (50330 000)
Bild
St. Gilgen vom See aus
O mit Brunnwinkl, Lueg; KG und ZSp. mit Laim, Pöllach
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS; [2]
1141

Der Hauptort St. Gilgen befindet sich 24 Kilometer östlich vom Stadtzentrum Salzburg, 12 Kilometer südöstlich von Thalgau. Er liegt direkt am Nordwestende des Wolfgangsees (538 m ü. A.), in einer Weitung zwischen Zwölferhorn südwestlich und Höllkarbergen nördlich. Südlich des Orts bricht der Elferstein (1376 m ü. A.) in der Gamswand bei Lueg direkt in den See. Östlich treten im Brunnwinkl der Buchberg (805 m ü. A.) und der Saurüssel (722 m ü. A.) an den See, und begrenzen den Siedlungsraum. Nördlich steigt der St. Gilgener Berg zum Sattel bei Einsiedl (ca. 760 m ü. A.), der in das Fuschlseegebiet führt.

Der Ort erstreckt sich über etwa 1½ Kilometer entlang der Mondseestraße B B154 und Wolfgangsee Straße B 158. Der alte Ortskern zeichnet sich insbesondere um Mozartplatz und Kirchenplatz durch ein Ensemble von Häusern des Barocks im Inn-Salzach-Stil und umgebend im Sommerfrische-Heimatstil der Gründerzeit aus. Die Seepromenade erstreckt sich entlang der Mondseestraße, der alten B 154. Oberhalb der Wolfgangsee Straße B 158, hier Hochreitstraße genannt,[3] liegt die Ortslage Hochreit. Die nordwestlichen Ortslagen an der neuen B 154 heißen Billroth, nach dem dort entstandenen Anwesen des Arztes Theodor Billroth (Villa Billroth, heute Seminarhotel).

Zur Ortschaft St. Gilgen gehören auch der Weiler Brunnwinkl östlich am See, und die Häuser Lueg südlich. Die Ortschaft umfasst an die 450 Adressen mit gut 1000 Einwohnern, beide dazugehörenden Ortslagen haben nur einige wenige Häuser.

Zur Katastralgemeinde St. Gilgen mit 1.609,91 Hektar[4] gehören auch die Ortschaften Laim (mit Irlreith) und Pöllach (mit der Reitsiedlung) oberhalb von St. Gilgen. Dieses Areal erstreckt sich vom Eibensee im Norden bis zur Pillsteinhöhe über der Stubneralm am Zwölferhorn im Süden. Der Katastralgemeinde entspricht der Zählsprengel St.Gilgen-Zentrum. Dieser umfasst um die 800 Adressen mit etwa 2100 Einwohnern.

Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:
Laim (O)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Brunnwinkl

Wolfgangsee

Winkl
(O u. KG)
Lämmerbach
(O u. KG, Gem. Hintersee)


Gschwand
(O u. KG)

 
Die KG Winkl grenzt von Norden bis Südosten an. In einem Punkt bei Lueg grenzt auch die KGRied an.
360°-Panoramabild auf dem Mozartplatz in St. Gilgen

Geschichte

St. Gilgen wurde nach dem heiligen Ägidius benannt, den man im deutschen Sprachraum auch Gilg oder Gilgian nennt. Ursprünglich hieß der Ort Oberdrum. Dieser Name war ein Hinweis auf die geografische Lage, nämlich am oberen Teil (Drum, Trum) des Sees,[5][6] bis in das 19. Jahrhundert sagte man auch Sankt Ägidi zum Ort.

Der Raum war schon vorgeschichtlich besiedelt. Die Pfahlbauten von Scharfling sind schon für das 5. vorchristliche Jahrtausend befundet, die Pfahlbauten in See am Mondsee, Namengeber der Mondseekultur, gehören zu den bedeutendsten Ansiedlungen des Alpenraums in der späteren Jungsteinzeit (3800–3300 v. Chr.). Bronzezeit ist in der Oberburgau nachgewiesen. In der eisenzeitlichen Keltenzeit war das nahe Hallstatt Hauptort der Hallstattkultur (800–450 v. Chr.). Beim Kaiserbrunnen am Attersee sind Funde des 1. Jahrhunderts v. Chr. gemacht worden. Die Altstraße aus dem Ischltal nach Osten war auch als Römerstraße bedeutend (Römerzeit in Österreich 15–487 n. Chr.), sie verlief von Iuvavum (Salzburg) zur Statio Escensis (Ischl). Ihr Verlauf entlang des Wolfgangsees ist ungeklärt. Alle diese Einflüsse lassen eine zumindest punktuelle Besiedlungen der Seeufer wie auch Berggebiete im Gemeindegebiet vermuten, eine Siedlungskontinuität ist aber unsicher.

Um 750 n. Chr. schenkte der Herzog Odilo (Bayern) der Salzburger Kirche das Gebiet des Abersees (Aberseeland), um es von Mönchen erschließen zu lassen. Bis zum 13. Jahrhundert war das Gebiet des Wolfgangtals im Großen und Ganzen vollständig kultiviert. Zu dieser Zeit gab es ungefähr zehn Häuser.[5] Auch die erste Kirche wurde in diesem Zeitraum erbaut. Die Wallfahrt nach St. Wolfgang war im Mittelalter eine der bedeutendsten Europas, sodass das Gebiet zwischen dem Bistum Salzburg und dem Kloster Mondsee (Thalgau), später dem habsburgischen Österreich (Wolfgangland) umstritten war. Auch die Nähe zum Ischler Salzberg wirkte sich politisch aus. Ab dieser Zeit bildete St. Gilgen gemeinsam mit Strobl und Fuschl die Herrschaft Hüttenstein, ursprünglich auf der Burg an der Scharflinger Höhe angesiedelt, ab dem mittleren 16. Jahrhundert am neuen Schloss am Krotensee.

Schon 1380 kam der Attergau an das Habsburgische Österreich, 1506 auch Wildeneck (mitsamt der weltlichen Gerichtsbarkeit über das Mondseeland), verpfändeten es aber bis 1664 an Salzburg.[7] Bei der Rückgabe postulierten die Salzburger Erzbischöfe ihre Landesherrlichkeit über die Burgau, wo sie schon ab dem Hochmittelalter Fischrechte innegehabt hatten (Fischmeister in Unterach am Attersee). Erst mit einem Staatsvertrag vom 26. Mai 1689 zwischen Kaiser Leopold I. und Fürsterzbischof Thun wurden die Landesgrenzen abschließend geregelt.

Der Ort St. Gilgen war für die Wolfgang-Wallfahrt immer bedeutend, man setzte per Boot über, oder wählte den Landweg über den Falkenstein. Durch die steigende Bevölkerung musste die Kirche zweimal neu gebaut werden, einmal im Jahre 1425 und ein zweites Mal im Jahre 1769. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden die diversen durch Steilwände blockierten Straßen an den drei Seen als wirkliche Fahrwege eingerichtet. Nach Aufnahme der Schifffahrt auf dem Wolfgangsee (1873) und vor allem nach Errichtung der Salzkammergut-Lokalbahn (1893) nahm das zuvor unbedeutende Dorf und die anderen Gunstlagen an den Seen einen starken touristischen Aufschwung als Sommerfrische-Orte. Prominente wie der Arzt Theodor Billroth errichteten hier Sommervillen. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich auch eine Künstlerkolonie, die Zinkenbacher Malerkolonie. Die Entwicklung als Tourismusregion setzte sich auch in der Nachkriegszeit fort.

Am Karfreitag 2023 ereignete sich im Ortsgebiet unterhalb des Zwölferhorns ein Erdrutsch, bei dem sich die Erdmassen einer 8 Hektar großen Fläche innerhalb von 12 Stunden etwa 20 Meter talwärts schoben.[8]

Bevölkerungsentwicklung

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 68,8 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
49,4 %
(−6,1 %p)
31,0 %
(−4,7 %p)
11,4 %
(n. k. %p)
8,2 %
(−0,6 %p)
2019

2024


Die Gemeindevertretung hat insgesamt 21 Mitglieder.

Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilungen:

  • 2004: 11 ÖVP, 8 SPÖ, 1 FPÖ und 1 UWL - Unabhängige-Wähler-Liste
  • 2009: 12 ÖVP, 7 SPÖ und 2 FPÖ.[9]
  • 2014: 14 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.[10]
  • 2019: 12 ÖVP, 8 SPÖ und 1 FPÖ.[11]
  • 2024: 11 ÖVP, 7 SPÖ, 2 GRÜNE und 1 FPÖ.[12]

Bürgermeister

  • 1979–1989 Franz Leitner (ÖVP)[13]
  • 1989–2009 Wolfgang Planberger (SPÖ)[14]
  • seit 2009 Otto Kloiber (ÖVP)[15]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde ist wie folgt beschrieben:

„Im blauen Felde über einem leicht bewegten Seespiegel eine zwölfstrahlige goldene Sonne.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauten
Kultureinrichtungen
Naturgebilde und Aussichtswarten
  • Wolfgangseeblick in Pöllach (Aussichtspunkt, geschützter Landschaftsteil)
  • Plombergstein über St. Gilgen (Aussichtspunkt)
  • Steinklüfte am Plombergstein in Plomberg (Naturdenkmal)
  • Promenadenweg Brunnwinkl–Fürberg am See am Saurüssel
  • Falkensteinwand zwischen Winkl und Ried, mit Kirche und Kreuzweg, Aussichtspunkte Scheffelblick und Aberseeblick (geschützter Landschaftsteil)
  • Weißwand am Zwölferhorn über St. Gilgen (Aussichtspunkt, Wanderweg, Gasthaus)
  • Zwölferhorn über St. Gilgen mit Sausteigalm (Aussichtsberg, Seilbahn, Berggasthäuser)
  • Schafberg über Wolfgang-, Mond- und Attersee, mit Schafbergalm (Aussichtsberg, Zahnradbahn, Berghotel und Berghütten)
  • Burggrabenklamm in Unterburgau (Klammweg, Naturdenkmal)
  • Eibensee, Bergsee über Fuschl (Naturdenkmal)
  • Eisenau, Almflur am Schafberg in Oberburgau (Forstweg, Berggasthaus und Hütte)
  • Suissensee und Mittersee, Bergseen am Schafberg (Wanderweg)
  • Himmelspforte am Schafberg (Wand mit Wandersteig)

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Gemeinde ist zusammen mit den beiden anderen Wolfgangseegemeinden Mitglied der landesübergreifenden Tourismusregion Wolfgangsee im Verband Salzkammergut, und Mitglied der LEADER-/INTERREG-Region Kulturerbe Salzkammergut (RegIS), bei der die Wolfgangseegemeinden mit Bad Ischl und dem Inneren Salzkammergut der Hallstätterseegemeinden zusammenarbeiten. Mit den gänzlich oberösterreichischen Regionen Mondseeland und Attersee kooperiert die Gemeinde lose.

Tourismus

St. Gilgen ist eine Tourismusgemeinde, mit Fokus auf Erholungs- und Familientourismus, und mit vielen Ferienwohnsitzen (Sommerfrische) und als Naherholungsgebiet auch der Stadt Salzburg. Der Ort selbst wurde ab den 1970ern mit zahlreichen großen Appartementhäusern verbaut, heute ist das Kalte-Betten-Phänomen eine Problematik,[17]
Gästebetten hat die Gemeinde etwa 3000, die Anzahl der Nächtigungen betrug 300.000, bei einer Belegung der Zweitwohnsitze für vier Wochen (30 Tage, etwa 40.000 Nächtigungen) brächte also ein Achtel aller Nächtigung keine Wertschöpfung[18] mit sehr hohen Wohnungspreisen.[19] Hauptsaison ist der sommerliche Badetourismus. Sonst ist die Gegend für leichtes Wandern geeignet. Die beiden Hausberge der Gemeinde sind durch Bergbahnen erschlossen. Das Zwölferhorn ist ein Aussichts- und Schiberg, als letzteres aber als Geheimtipp für Familienschifahren wie auch steile Mugelpiste und unpräpariertes Fahren nur eine lokale Rolle spielt.

Verkehr

Wartehäuschen Abersee
Talstation der Zwölferhornseilbahn
Kai am Wolfgangsee

Öffentlicher Verkehr

St. Gilgen ist über den sogenannten „Wolfgangseekorridor“ (Salzburg HauptbahnhofBahnhof Bad Ischl–retour) in einem Taktfahrplan mit Buslinien öffentlich erreichbar. Damit Fahrgäste nicht der Witterung ausgesetzt ist, setzte sich die Gemeindevertretung sich für die Aufstellung von Wartehäuschen ein. Den Entwurf für den Prototyp der Haltestellen-Wartehäuschen des Wolfgangseekorridors lieferten Studenten der Fachhochschule Salzburg (Holztechnologie & Holzbau) in Kuchl.

Die Wolfgangsee-Schifffahrt, die es als solche seit 1873 gibt und heute von der Salzburg AG betrieben wird, fährt im saisonellen Liniendienst.[20] Anlegestellen sind St. Gilgen-Seepromenade, Fürberg und Ried-Falkenstein.

Die Zwölferhorn-Seilbahn aus dem Jahr 1957 ging 2020 neu in Betrieb. Sie hat ihre Talstation direkt im Ort St. Gilgen und verkehrt in der Sommer- wie der Wintersaison.[21]

Die 1892 eröffnete Schafberg-Zahnradbahn (SBB), die in St. Wolfgang/Ried beginnt und auf den Schafberggipfel verläuft, fährt nur im Sommerhalbjahr.[20]

Zwischen den Jahren 1893 und 1957 verlief auch die Ischlerbahn (Salzkammergut-Lokalbahn, SLKB) durch die Gemeinde, vom Scharflingberg durch den Ort St. Gilgen bis Reith/Forsthub. Im Bereich der Gemeinde ist die Trasse weitgehend im Straßenbau aufgegangen. An der Scharflinger Höhe gibt es noch einen nicht zugänglichen Tunnel[22].

Straßen

Die beiden Hauptverkehrsachsen der Gemeinde sind zum einen die Wolfgangsee Straße B 158 Salzburg–Bad Ischl. Sie kommt von Hof bei Salzburg, wo die West Autobahn A 1 bei Thalgau angebunden ist, und Fuschl am See über den St. Gilgener Berg (ca. 760 m ü. A.), und läuft südostwärts am Südwestufer des Sees über die Zinkenbach-Halbinsel Richtung Strobl und Bad Ischl.

Die andere Route bildet die Mondseestraße (B 154) Straßwalchen–St. Gilgen, die von Mondsee, ebenfalls mit einer A1-Anschlussstelle, und das Mondsee-Südwestufer entlang kommend über die Scharflinger Höhe (604 m ü. A.) und den Winkl und dann am Nordufer des Sees läuft, und in St. Gilgen in die B 158 mündet. Bei Scharfling/Kienberg am Mondsee zweigt die Kienbergwandstraße (L 217/L 543) ostwärts ab, die nach dem Kienbergwand-Tunnel die Oberburgau anbindet. Sie mündet bei See am Mondsee/Au in die ganz außerhalb St. Gilgens liegende Atterseestraße B 151 Mondsee–Timelkam, die am Mondsee-Nordostufer laufend weiter nach Unterach am Attersee führt. Dort zweigt dann die Seeleitenstraße B 152 Unterach–Seewalchen ab, die am Attersee-Südufer durch die Unterburgau läuft. Bei Weißenbach am Attersee zweigt dann die Weißenbacher Straße B 153 nach Bad Ischl ab.

Die kleinen Orte der Gemeinde liegen meist direkt an diesen Straßen, oder sind durch kurze Gemeindestraßen angebunden. Einzig Ried ist nur über den Umweg der St. Wolfganger Straße (L 116/L 546) bei Strobl und den Ort St. Wolfgang erreichbar.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter
Ehrenbürger
  • Helmut Kohl (1930–2017), deutscher Bundeskanzler – in den 1980er Jahren erlangte St. Gilgen in Deutschland als Urlaubsort des damaligen Bundeskanzlers zusätzliches mediales Interesse. Kohl wurde 1985 zum Ehrenbürger von St. Gilgen ernannt.[23]
  • Hubert Raudaschl (* 1942), Segler, Weltmeister und Olympiamedaillengewinner
Bezug zur Gemeinde
  • Familie Lasser von Lasseregg (16.–18. Jahrhundert), Salzburger Bürger- und Adelsgeschlecht – Maierhof in Burgbachau (Fischmeister zu Unterach)
  • Maria Anna Mozart, genannt „Nannerl“ (1751–1829), Schwester von Wolfgang Amadé Mozart – ehelichte den Bezirksrichter Johann Berchtold von Sonnenburg (1736–1801) und wohnte 1784–1801 in St. Gilgen
  • Johann Kautsky (1827–1896) Bühnenmaler. Vater von Karl Kautsky
  • Theodor Billroth (1829–1894), deutsch-österreichischer Pionier der Chirurgie, hatte in St. Gilgen seine Sommerfrische (Villa Billroth)
  • Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916), Schriftstellerin – verbrachte zwischen 1889 und 1898 ihre Sommerfrische in St. Gilgen, meist in der 1885 erbauten Villa Kotzian[24]
  • Minna Kautsky (1837–1912), Schauspielerin und Schriftstellerin. Mutter von Karl Kautsky
  • Philipp von Ferrary (1850–1917), französisch-österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau 1890 (Villa Ferrary/Friedl, Ferrary-Kapelle)
  • Sigmund Friedl (1851–1914), österreichischer Philatelist – Anwesen in Burgbachau (Villa Ferrary/Friedl)
  • Max Feilchenfeld (1852–1922), deutsch-österreichischer Bankier – Wahlheimat in St. Gilgen (Villa Feilchenfeld)
  • Wilhelm Kestranek (1863–1925), österreichischer Industrieller – Wahlheimat in St. Gilgen (Villa Kestranek 1906/07)
  • Gustav Jäger (1865–1938), österreichischer Physiker – Anwesen in St. Gilgen (Villa Jäger 1906)
  • John Quincy Adams (1874–1933), österreichischer Maler – ließ sich eines der ersten Fertigteil-Holzhäuser aus Schweden nach St. Gilgen liefern, das er zur Sommerfrische bewohnte.[25]
  • Alexander Wunderer (1877–1955), Oboist der Wiener Philharmoniker, Hochschullehrer, begraben in St. Gilgen
  • Alfred Gerstenbrand (1881–1977), österreichischer Maler, Graphiker, Illustrator, Schriftsteller und Karikaturist – Wahlheimat in St. Gilgen
  • Karl Frisch (1886–1982), österreichischer Bienenforscher, Nobelpreisträger – tätig in Brunnwinkel
  • Kurt Schuschnigg (1897–1977), Politiker – Anwesen in St. Gilgen (Waldvilla/Villa Schuschnigg)
  • Karl Franz Rankl (1898–1968), österreichischer Dirigent und Komponist
  • Conrado José Kraémer (Kurt Kraemer, 1902–1965), spanisch-österreichischer Handelsagent – Anwesen in Burgau am Attersee ab 1960 (Villa Kraemer/Campeau)
  • Rudolf Nemetschke (1902–1980), österreichischer Industrieller und Sportfunktionär – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 (Waldschlössl/Villa Nemetschke)
  • Robert Campeau (1923–2017), kanadischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee 1978–2000 (Villa Kraemer/Campeau, Hotel Burgau)
  • Carl Drewo (1929–1995), österreichischer Jazzmusiker – lebte jahrelang in St. Gilgen
  • Gerhard Andlinger (1931–2017), österreichisch-amerikanischer Unternehmer – Anwesen in Burgau am Attersee seit 2000 (Villa Campeau/Andlinger, Hotel Burgau)
  • Michael Jeannée (* 1943), österreichischer Journalist
  • Gerhard Tötschinger (1946–2016), österreichischer Schauspieler, Autor und Intendant – verstorben in St. Gilgen
  • Miguel Herz-Kestranek (* 1948), österreichischer Schauspieler (Villa Kestranek)
  • Johannes Pausch OSB (* 1949), Gründer des Europaklosters Gut Aich
  • Roman Arkadjewitsch Abramowitsch (* 1966), russischer Oligarch – Anwesen in Burgau am Attersee, seit 2006 (Waldschlössl/Villa Nemetschke)
Commons: Sankt Gilgen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: St. Gilgen – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  2. a b Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Vor 1900 meist Hochreithstraße; ANNO, Salzburger Chronik, 3. Dezember 1898, S. 4.
  4. Stand: 31. Dezember 2019
  5. a b Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Salzburg, St. Gilgen, S. 49 f. (f Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
  6. Vergl. Obertrum im Salzburger Seengebiet.
  7. Alfred Mück: „Unterach am Attersee. Geschichte einer Salzkammergut Sommerfrische.“ In: „Jahrbuch des städtischen Museums zu Wels“ 1936, Wels 1936. insb. Kapitel „Die Salzburgische Burgau.“ S. 56–60 (ganzer Artikel S. 29–155; erster Teil (ooegeschichte.at [PDF]), dort insb. S. 31 ff; zweiter Teil (ooegeschichte.at [PDF])).
  8. Riesiger Berghang ins Rutschen geraten – Tal bei St. Gilgen gesperrt. In: Spiegel Online, 10. April 2023, abgerufen am 10. April 2023.
  9. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  10. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  11. Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  12. Gemeindevertretungswahlen am 10. März 2024 | Gemeinde St. Gilgen, Mandate | Stand: 10.03.2024, 18:49 Uhr. Land Salzburg, abgerufen am 13. März 2024.
  13. Franz Leitner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  14. Wolfgang Planberger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  15. Otto Kloiber. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  16. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band I, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1980, S. 237
  17. Für 2001 wurden im Ortsverzeichnis der Statistik Austria bei 1951 Einwohnern des Zählsprengels St.Gilgen-Zentrum (St. Gilgen-Pöllach-Laim) 1920 Zweitwohnsitzfälle angegeben, jedes zweite Bett ist also kalt. Für Ried betrugen die Werte sogar 395 zu 557, also nur zwei Fünftel Dauerwohnsitze; Quelle: Statistik Austria: Ortsverzeichnis 2001
  18. Quelle der Nächtigungen: Land Salzburg; Gemeinde Sankt Gilgen: Statistik Daten: Tourismus. (Memento des Originals vom 4. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.salzburg.gv.at pdf, salzburg.gv.at, Stand 2014/15.
  19. Vergl. Kampf gegen illegale Zweitwohnsitze – Echo. Pressemeldung auf prodinger-tourismusberatung.at am 22. September 2016, abgerufen am 9. Mai 2017.
  20. a b WolfgangseeSchifffahrt und SchafbergBahn – Fahrplan & Preise. schafbergbahn.at, abgerufen 2017.
  21. Betriebszeiten – der Zwölferhorn Seilbahn. 12erhorn.at, abgerufen 2017.
  22. Bilder vom Scharflinger Tunnel
  23. Kohl Ehrenbürger in St. Gilgen. Abendblatt, archiviert vom Original am 18. Juli 2012; abgerufen am 23. März 2010. abendblatt.de
  24. Renat Ebeling-Winkler, Horst Ebeling: Marie von Ebner-Eschenbach in St. Gilgen. 2. Auflage, Verlag Heimatkundliches Museum St. Gilgen, 2003;
    Literaturfahrt nach St Gilgen – Auf den Spuren von Marie von Ebner-Eschenbach., literaturhaus-salzburg.at, abgerufen am 9. März 2017.
  25. Das Haus hat später Alfred Gerstenbrand übernommen, es ist erhalten geblieben.