„Papstbesuch in Deutschland 2011“ – Versionsunterschied

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Etzelsbach ins Bistum Erfurt "verlegt"
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Version vom 16. September 2011, 14:12 Uhr

Logo des Papstbesuches

Der Papstbesuch in Deutschland 2011 ist die 21. apostolische Reise Benedikts XVI. und dessen dritter Besuch auf deutschem Gebiet. Er findet vom 22. bis zum 25. September 2011 statt. Das Motto des Papstbesuches lautet: „Wo Gott ist, da ist Zukunft“.[1]

Im Gegensatz zu seinen ersten beiden Besuchen, bei denen der Papst den Weltjugendtag 2005 und sein Heimatbundesland Bayern besuchte, handelt es sich um eine Pastoralreise, auf der zudem offizielle Termine mit Repräsentanten der deutschen Verfassungsorgane wahrgenommen werden. Es handelt sich dabei zugleich um einen Staatsbesuch, den der Papst als Staatsoberhaupt des Vatikanstaats macht.[2]

Vorbereitung

Neben den Vorbereitungen der Bischofskonferenz und der gastgebenden Erzbistümer Berlin, Freiburg und Bistum Erfurt fand vom 6. bis zum 10. Februar 2011 die Vorbereitungsreise des Heiligen Stuhls statt, die von Reisemarschall Alberto Gasbarri durchgeführt wurde. Während der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz wurden am 15. März das Motto und das Logo der Papstreise sowie deren geplanter Verlauf vorgestellt.[1] Während die ursprünglichen Planungen vorsahen, die Heilige Messe am 22. September in Berlin vor dem Schloss Charlottenburg zu feiern, wurde am 15. Juni bekanntgegeben, dass der Gottesdienst aufgrund der hohen Zahl der Anmeldungen im Berliner Olympiastadion stattfinden wird.[3] Im April 2011 bestätigte der Papst Programm und den Reiseverlauf.[4] Das vollständige Programm des Papstbesuches wurde am 20. Juli 2011 veröffentlicht.[5] Am 11. August wurde das Anmeldeverfahren für den Gottesdienst im Olympiastadtion wegen des großen Interesses vorläufig ausgesetzt, da über 64.000 Anmeldungen vorlagen.[6]

Reiseverlauf

Während seiner Reise besucht der Papst die Diözesen Berlin, Erfurt und Freiburg. Neben den drei großen Heiligen Messen im Berliner Olympiastadion, auf dem Domplatz vor dem Erfurter Dom sowie auf dem Gelände des Flugplatzes Freiburg, einer Vesper in der Wallfahrtskapelle Etzelsbach, einem ökumenischen Gottesdienst mit Vertretern der evangelischen Kirche, sowie einer Vigil mit eucharistischer Anbetung mit Jugendlichen auf dem Gelände der Messe Freiburg sind weitere politische und kirchliche Veranstaltungen vorgesehen. So wird es Treffen mit Vertretern der evangelischen Kirche in Deutschland, der orthodoxen Kirchen, sowie Vertretern des Judentums und des Islams geben. Außerdem trifft sich Benedikt XVI. mit den Priesteramtskandidaten des Collegium Borromaeum und dem Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Am 22. September 2011 wird Benedikt XVI. eine Rede vor dem Deutschen Bundestag halten, für den 25. September 2011 ist eine Rede im Konzerthaus Freiburg vorgesehen. Der Papst wird sich außerdem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Christian Wulff und Alt-Kanzler Helmut Kohl treffen.[7]

Besuchsprogramm

Papstbesuch in Deutschland 2011 (Deutschland)
Papstbesuch in Deutschland 2011 (Deutschland)
Berlin
Erfurt
Etzelsbach
Lahr
Freiburg i. Br.
Papstbesuch in Deutschland 2011
  • Erzbistum Berlin
  • Bistum Erfurt
  • Erzbistum Freiburg
  • Donnerstag, 22. September 2011

    Erzbistum Berlin:
    10:30 Uhr – Ankunft am Flughafen Berlin-Tegel
    11:15 Uhr – Offizielle Begrüßung durch den Bundespräsidenten im Schloss Bellevue
    12:50 Uhr - Begegnung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
    16:15 Uhr – Besuch des Deutschen Bundestages und Rede
    17:15 Uhr - Begegnung mit der jüdischen Gemeinde
    18:30 Uhr – Heilige Messe im Olympiastadion

    Freitag, 23. September 2011

    Bistum Erfurt:
    10:00 Uhr – Flug von Berlin-Tegel nach Erfurt
    10:45 Uhr – Ankunft auf dem Flughafen Erfurt
    11:15 Uhr – Begrüßung im Dom zu Erfurt
    11:45 Uhr – Gespräch mit Vertretern der evangelischen Kirche in Deutschland im Augustinerkloster, ökumenischer Wortgottesdienst
    16:30 Uhr – Hubschrauberflug zur Wallfahrtskapelle von Etzelsbach
    17:45 Uhr – marianische Vesper in Etzelsbach
    18:45 Uhr – Hubschrauberflug nach Erfurt

    Samstag, 24. September 2011

      9:00 Uhr – Heilige Messe auf dem Domplatz zu Erfurt
    11:50 Uhr – Flug von Erfurt nach Lahr
    Erzbistum Freiburg:
    12:50 Uhr – Ankunft auf dem Flughafen Lahr
    14:00 Uhr – Besuch des Freiburger Münsters und Begrüßung auf dem Münsterplatz
    17:15 Uhr – Begegnung mit Vertretern der orthodoxen Kirche
    19:00 Uhr – Gebetsvigil mit Jugendlichen auf dem Messegelände Freiburg

    Sonntag, 25. September 2011

    10:00 Uhr – Heilige Messe
    13:00 Uhr – Mittagessen mit den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz
    17:00 Uhr – Rede im Konzerthaus Freiburg, Treffen mit engagierten Katholiken aus Kirche und Politik
    18:00 Uhr – Fahrt zum Flughafen Lahr
    19:15 Uhr – Flug von Lahr nach Rom

    Kosten

    Nach einem Bericht der Neuen Ruhr Zeitung unter Berufung auf Angaben der katholischen Kirche wendet die Kirche für den Besuch des Papstes etwa 25 Millionen Euro auf.[8] Der Altar für die Messe im Berliner Olympiastadion mit 70.000 Gottesdienstbesuchern wird mit rund 400.000 € veranschlagt.[9] Hinzu kommen Kosten, die die Länder tragen. Berlin und Thüringen haben hierzu jedoch keine Angaben gemacht. Das Land Baden-Württemberg hat fünf Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen und weitere 300.000 Euro für Sanitäts- und Rettungspersonal bereitgestellt. Die Stadt Freiburg hat 300.000 Euro für zusätzliche Aufwendungen zum Papstbesuch eingeplant.[10]

    Um die Kosten gering zu halten, werden Gebrauchsgegenstände, wie Bänke und Zelte, die extra für die Gottesdienste angeschafft werden, im Anschluss weiterverkauft.[11]

    Öffentliche Rezeption des Papstbesuches

    Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge haben 60 % der Bundesbürger keine oder eine neutrale Meinung zum Papstbesuch, während 31,1 % den Papstbesuch als positiv empfinden. Nur 8,1 % äußerten sich negativ.[12][13] Insgesamt 44 Prozent der Deutschen freuten sich Ende August 2011 auf den Besuch des Papstes, 69 Prozent der Katholiken, aber auch 47 Prozent der Protestanten. [14] Dennoch misst die Mehrheit der Deutschen dem Papstbesuch laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage keine große Bedeutung zu. 86% der Bevölkerung halten den Papstbesuch für überhaupt nicht wichtig oder eher unwichtig, 14% für wichtig. Unter den Katholiken liegt der Anteil der Bevölkerung, die den Papstbesuch als wichtig einstufen, bei 36%.[15]

    Kontroversen und Proteste vor dem Besuch

    Papstrede im Bundestag

    Es ist geplant, dass Benedikt XVI. eine Rede vor dem Deutschen Bundestag hält. Die Rede des Papstes vor dem Bundestag wurde im Dezember 2010 im Ältestenrat besprochen und angekündigt. Bundestagspräsident Norbert Lammert reagierte erfreut, dass der Papst dieser Einladung gefolgt sei.[16] Bereit im September 2006 hatte die Einladung des Papstes durch Norbert Lammert im Bundestag zu Unmut geführt, weil sie ohne Rücksprache mit den Gremien erfolgt war.[17] Am 30. Mai 2011 bereitete Lammert das Gespräch bei einer Privataudienz beim Papst vor.[18] Nur ein enger Personenkreis darf als Gast vor dem Bundestag sprechen. Es handelt sich dabei unter anderem um Staatsoberhäupter und Redner aus Anlass besonderer Gedenktage.[19]

    An der angekündigten Papstrede im Bundestag wurde unter anderem von Seiten von Bündnis 90/Die Grünen, den Sozialdemokraten und Vertretern der Linkspartei Kritik geübt.

    Von Bündnis90/Die Grünen kündigte der Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele an, den Plenarsaal während der Rede Benedikt XVI. zu verlassen. „Unserem Heiligen Vater nehme ich besonders übel, dass er sich in Lateinamerika nicht zu seiner Schuld und der seiner Kirche bekannt hat“.[20] Er sprach sich im Gegensatz dazu für eine Rede des Dalai Lama aus.[21] Auch der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen Volker Beck sprach sich gegen die Rede vor dem Bundestag aus, da dieser ein neutraler Ort sei. „Der Papst ist in erster Linie Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft und in zweiter Linie Staatsoberhaupt“.[22] Beck erwarte von „Herrn Ratzinger“, dass „er sich bei Themen der deutschen Innenpolitik zurückhält – so wie dies von jedem anderen Staatsoberhaupt ebenso erwartet wird. Er ist als Staatsmann und nicht als Schulmeister in Sachen Familienrecht oder Sexualleben eingeladen“.[23] Hingegen sprach sich die Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Renate Künast, dafür aus, neben dem Papst auch anderen Glaubensführern eine Rede vor dem Bundestag zu ermöglichen: „Der Papst ist eingeladen, das ist in Ordnung so. Da gehen wir hin, und zwar respektvoll.“[24]

    Dietmar Bartsch, der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Bundestag äußerte sich positiv: „Wenn George Bush geredet hat, dann darf auch der Papst reden.“[25] Viele Mitglieder der Linksfraktion kündigten hingegen an, während der Rede Ratzingers demonstrativ dem Plenarsaal fernbleiben zu wollen.[26] So sagte der religionspolitische Sprecher der Linkspartei, Raju Sharma, er rechne damit, dass die Hälfte der Fraktion der Linkspartei während der Papstrede dem Bundestag fernbliebe.[27] Dies wurde durch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Petra Sitte bestätigt. Demnach werde ca. die halbe Fraktion der Rede beiwohnen, während die andere Hälfte an einer Gegendemonstration teilnehme.[28] Dafür wurde die Linke von mehreren Politikern z.T. scharf kritisiert. So bezeichnete Thomas Goppel, der Sprecher der ChristSozialen Katholiken in der CSU, die Linken-Abgeordnete als "politische Rüpel" und "Ideologen", während sein Parteifreund Norbert Geis in dem Papst-Boykott ein "deutliches Zeichen" dafür sieht, "dass die Kommunisten noch nicht in der Demokratie angekommen sind“. Der Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken der CDU, Martin Lohmann, dagegen sieht die Abgeordnete der Linkspartei durch die "Botschaft der Wahrheit und Klarheit" des Papstes als eklatant überfordert an.[29] Weitere Kritik an der Haltung der Linken wurde u.a. von Ilse Aigner (CSU)[30], Gerda Hasselfeldt (CSU)[31], und Hans-Jochen Vogel (SPD)[32] geäußert.

    In der römisch-katholischen Kirche wurde die Ankündigung unterschiedlich aufgenommen. Während Erzbischof Robert Zollitsch es bedauerte, dass ein Teil der Abgeordneten der Rede fernbleiben wolle, bezeichnete Erzbischof Joachim Meisner dies als "ungehörig und blamabel". Der Boykott sei "so kleinkariert, dass man darüber nur lachen oder weinen kann", der Umstand, dass derartige Politiker im Bundestag sitzen, "kein Qualitätsmerkmal für diese hehre Vertretung unseres Volkes".[33] Bischof Gerhard Ludwig Müller wird mit den Worten „In Deutschland hat jeder auch das Recht auf Dummheiten“ zitiert.[34] Auch aus dem Vatikan kam Kritik. So äußerte Kurienkardinal Walter Brandmüller, das Verhalten der Abgeordneten würde im Ausland "das Bild vom hässlichen Deutschen" verstärken.[35]

    Am 25. Juni 2011 meldete die Rheinische Post, dass einige Mitglieder der SPD an der Papstrede nicht teilnehmen werden. Dazu liegt der Zeitung ein Entwurf des Abgeordneten und Laizisten Rolf Schwanitz vor.[36] Nach diesem trage der Papst eine Mitschuld „an der bisher global nicht gestoppten Aids-Epidemie sowie an der Unterdrückung, Ausbeutung und Stigmatisierung von Millionen Menschen“, die Rede sei mit dem Prinzip der religiösen Neutralität nicht vereinbar.[37] Der Bundestag sei "weder ein Ort der religiösen Missionierung noch eine Kirche".[38] Deshalb hoffe er, dass ein Drittel der SPD-Fraktion die Papstrede boykottiere. SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann stellte dem entgegen, dass der Papst keinen Gottesdienst halte, sondern zu aktuellen weltpolitischen Fragen spreche.[39] Schwanitz selbst widersprach der Darstellung einiger Zeitungen, er habe zum „Boykott“ der Papstrede aufgerufen; vielmehr sei er der Meinung, „dass es in der freien Entscheidung jedes einzelnen Abgeordneten selbst liegt, ob er bei der Rede des Papstes anwesend ist, oder nicht“.[40] Nach Informationen der Leipziger Volkszeitung wolle die SPD-Fraktionsführung mit der gezielten Einladung ehemaliger Bundestagsabgeordneter die Plätze von Parlamentariern, die der Sitzung aus Protest fernbleiben, auffüllen, um den Eindruck des sichtbaren Protestes zu kaschieren.[41]

    Mitte September kündigten über 100 Bundestagsabgeordnete aus den Reihen der Linkspartei, SPD und Grünen an, der Papstrede im Bundestag fernzubleiben, weil sie seinen Auftritt unvereinbar mit der religiösen Neutralität des Staates hielten.[33]

    Bereits im April hatte Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, die Abgeordneten aufgefordert, während der angekündigten Rede des Papstes vor dem Bundestag anwesend zu sein. „Die demokratische Grundeinstellung unserer Abgeordneten wird sich an deren Präsenz im Bundestag während der Rede zeigen. Es würde für sich sprechen, wenn jemand aus Protest dieser für unser Land historischen Stunde fern bliebe.“[42]

    Der Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, kritisierte die geplante Rede des Papstes vor dem Bundestag ebenfalls. So sei es für ihn unverständlich, dass sich die römisch-katholische Kirche nicht nur als Kirche, sondern auch als Staat begreife. „Unser Verständnis des Amtes und der Kirche unterscheidet sich doch sehr von dem der Katholiken […] Die Kirche als staatliches Organ – das geht gegen unser Bekenntnis.“[22]

    Proteste

    Ähnlich wie beim Weltjugendtag 2011 wurde aus Anlass des Papstbesuchs in Deutschland die Gegenbewegung „Der Papst kommt“ gegründet. Dieser gehören über 55[43] Organisationen aus Politik und Gesellschaft an. Das Bündnis beschloss eine Resolution, die vor allem die Sexualmoral und die Lehre von Mann und Frau der Kirche kritisiert, die von der Protestbewegung als Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes bezeichnet wird. Ihr stimmten im Internet mehrere tausend Personen und diverse Prominente zu.[44]
    Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit äußerte Verständnis für die angekündigten Proteste; er verstehe, wenn Bürger „den Papstbesuch benutzen, um darauf aufmerksam zu machen, dass die katholische Kirche mit ihrer Lehre Thesen vertritt, die weit in die zurückliegenden Jahrtausende gehören, aber nicht in die Neuzeit.“[45] Er heiße die Demonstrationen gut, sofern sie „im friedlichen und demokratischen Rahmen passieren.“[45] Wowereit betonte, dass er nicht zu Protesten aufrufe, sondern er wolle Benedikt XVI. ein guter Gastgeber sein.[45]

    Der CSD Berlin e.V. ruft am 22. September zu einer Kundgebung auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor auf.[46] Zur Demonstration werden bekannte Kritiker der katholischen Kirche, darunter Uta Ranke-Heinemann, erwartet.[47] Ferner ruft netzwerkB (Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt) zu einer Demonstration am 22. September 2011 auf dem Pariser Platz auf und fordert vor dem Hintergrund der Missbrauchsskandale in der römisch-katholischen Kirche die Aufhebung der zivil- und strafrechtlichen Verjährungsfristen.[48]

    Auch im Besuchsort Erfurt sind Demonstrationen am 23. und 24. September am Bahnhof und am Anger gegen die Familien- und Frauenpolitik des Papstes unter dem Motto „Heidenspaß statt Höllenangst“ angemeldet.[49] Gegenüber der Presse kritisierte das Bündnis, dass in Thüringen nur acht Prozent Katholiken leben, der Besuch des religiösen Führers der Katholiken aber als gesamtgesellschaftliches Großereignis inszeniert werde.[43]

    Ebenso soll es auch am dritten Veranstaltungsort Freiburg im Breisgau Protestaktionen geben. Ein Bündnis von 23 Gruppen unter dem Namen „Freiburg ohne Papst“ will der Stadt Freiburg kurz vor dem Papstbesuch tausende Unterschriften übergeben, um zu verhindern, dass sich der Papst in das Goldene Buch der Stadt einträgt.[47][43] Der Oberbürgermeister von Freiburg, Dieter Salomon, nannte den Protest gegen die Eintragung provinziell und beschämend.[50]

    Siehe auch

    Einzelnachweise

    1. a b Pressemeldung vom 15. März 2011: Papstbesuch 2011 - Logo, Motto und Reiseroute vorgestellt
    2. http://www.vatikan.diplo.de/Vertretung/vatikan/de/seite__Deutschland-Besuch_20des_20Papstes.html
    3. Pressemeldung vom 15. Juni 2011: Papstgottesdienst im Berliner Olympiastadion
    4. Pressemeldung vom 12. April 2011: Apostolische Reise vom 22. bis 25. September 2011
    5. Pressemeldung vom 20. Juli 2011: Programm der Apostolischen Reise von Papst Benedikt XVI.
    6. http://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/datum/2011/08/10/zwischenbilanz-das-olympiastadion-berlin-fuellt-sich-voruebergehend-keine-online-anmeldung-moeg/
    7. http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=1882&cHash=efe6664f65d29fb276af691088c3b9b4
    8. Der Papstbesuch soll 25 Millionen Euro kosten im Tagesspiegel vom 11. Juli 2011
    9. Der Papst im Olympiastadion Pressemeldung des Erzbistums Berlin vom 5. September 2011
    10. Carsten Frerk: Papstbesuch für mehr als 50 Millionen. Humanistischer Pressedienst, 5. August 2011, abgerufen am 18. August 2011.
    11. Thüringer Allgemeine: Alle Zelte für Papstbesuch im Eichsfeld an Nachnutzer verkauft (6. September 2011)
    12. Mehrheit will Reformen in Katholischer Kirche In: Gießener Allgemeine, 28. August 2011. Abgerufen am 28. August 2011.
    13. Umfrage: Nur ein Drittel findet Papstbesuch gut In: Zeit-Online, 28. August 2011. Abgerufen am 28. August 2011.
    14. Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung: Der Papst in Deutschland
    15. Benedikt XVI. lässt die Deutschen kalt. In: stern.de. 14. September 2011, abgerufen am 15. September 2011.
    16. Nachrichten t-online, 17. Dezember 2010 (online)
    17. Abendblatt, (online
    18. http://www.bundestag.de/dasparlament/2011/24-26/EuropaWelt/34756949.html
    19. Liste der Gastredner im Deutschen Bundestag
    20. Ströbele will gegen Papstrede im Parlament protestieren, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 16. Dezember 2010
    21. Report München: Video: Papstbesuch in Deutschland – Die Gegner machen mobil Manuskript
    22. a b EKD-Vorsitzender ist gegen Papst-Rede im Bundestag, in: Welt Online vom 23. Dezember 2010
    23. Kritik an Papstrede im Parlament. In: Der Tagesspiegel, 9. September 2011. Abgerufen am 9. September 2011.
    24. Grüne: Künast stoppt Papstgegner. In: Der Spiegel. Nr. 51, 2010, S. 20 (online).
    25. Ströbele will gegen Papstrede im Parlament protestieren, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 16. Dezember 2010
    26. Papst ohne Plenum, in: Süddeutsche Zeitung, 2. September 2011
    27. Kritik an Papstrede im Parlament. In: Der Tagesspiegel, 9. September 2011. Abgerufen am 9. September 2011.
    28. Proteste gegen Pontifex. In: Süddeutsche Zeitung, 13. September 2011. Abgerufen am 13. September 2011.
    29. Papst-Boykott: Unionspolitiker empören sich über Linkspartei. In: Junge Freiheit, 13. September 2011. Abgerufen am 13. September 2011.
    30. Boykott der Papst-Rede geplant. Ministerin Aigner nennt Linke geschmacklos. In: RP-Online, 13. September 2011. Abgerufen am 13. September 2011.
    31. Abgeordnete wollen Papstrede boykottieren. In: FAZ, 14. September 2011. Abgerufen am 14. September 2011.
    32. Hans-Jochen Vogel verteidigt Rede des Papstes im Bundestag . In: Hannover Zeitung, 13. September 2011. Abgerufen am 13. September 2011.
    33. a b Bischöfe kritisieren geplanten Boykott der Papst-Rede. In: tagesschau.de. 14. September 2011, abgerufen am 14. September 2011.
    34. Bischof verteidigt Papstbesuch. In: Mittelbayerische.de, 14. September 2011. Abgerufen am 14. September 2011.
    35. "Realität im Jahr 2011" spüren. Roth verteidigt Papst-Kritik. In: ntv.de, 15. September 2011. Abgerufen am 15. September 2011.
    36. Brief von Rolf Schwanitz im Wortlaut
    37. SPD-Politiker wollen Papst-Rede boykottieren, in Rheinische Post vom 25. Juni 2011
    38. Deutschland streitet über den Papst-Besuch. In: Hamburger Abendblatt, 9. September 2011. Abgerufen am 9. September 2011.
    39. Boykottaufruf gegen Papst-Rede abgewiesen, in: Rheinische Post (Online-Angebot) vom 26. Juni 2011
    40. http://www.rolf-schwanitz.de/meld0357.html
    41. Abendblatt:Deutschland streitet über den Papst Besuch
    42. Erzbischof Zollitsch „Papst-Rede wird Prüfstein für deutsche Politiker“ In: Focus, 22. April 2011. Abgerufen am 26. August 2011.
    43. a b c Rosa I. gegen Benedikt XVI. – Protest vor dem Papst-Besuch. In: taz.de. 29. August 2011, abgerufen am 14. September 2011.
    44. http://derpapstkommt.lsvd.de/?page_id=775
    45. a b c Benedikt-Besuch: Wowereit zeigt Sympathien für Papst-Gegner. In: SPIEGEL Online. 26. August 2011, abgerufen am 14. September 2011.
    46. http://derpapstkommt.de/
    47. a b Benedikt XVI.: Behörden verbieten Proteste gegen Papstbesuch. In: SPIEGEL Online. 28. August 2011, abgerufen am 14. September 2011.
    48. Demonstrationsaufruf netzwerkB
    49. Demonstrationen gegen Papstbesuch: "Heidenspaß statt Höllenangst". In: Thüringer Allgemeine. 5. August 2011, abgerufen am 14. September 2011.
    50. Freiburgs grüner Oberbürgermeister: ‚Respekt vor Kirche wahren’. In: kath.net. 14. September 2011, abgerufen am 14. September 2011 (Interview).