„Krępa Słupska“ – Versionsunterschied

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== Geographische Lage ==
== Geographische Lage ==
Krampe liegt in [[Hinterpommern]], etwa sechs Kilometer südlich der Stadt Stolp und 103 Kilometer westlich der regionalen Metropole [[Danzig]]. Der Ort liegt am östlichen Ufer des Bachs ''Glaskow'' in der Nähe des südlichen Stadtrands von Stolp.
Krępa Słupska liegt in [[Hinterpommern]], etwa sechs Kilometer südlich der Stadt Słupsk und 103 Kilometer westlich der regionalen Metropole [[Danzig]] (''Gdańsk ''). Der Ort liegt am östlichen Ufer des Bachs ''Glaskow'' in der Nähe des südlichen Stadtrands von Słupsk.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Ostseeküste Kolberg - Danzig 1910.jpg|thumb|Krampe südöstlich von [[Stolp]] (linke Bildhälfte) auf einer Landkarte von 1910.]]
[[Datei:Ostseeküste Kolberg - Danzig 1910.jpg|thumb|Krampe südöstlich von [[Stolp]] (linke Bildhälfte) auf einer Landkarte von 1910.]]
Das Dorf Krampe, seiner historischen Dorfform nach ein Zeilendorf, gehörte früher zu einem Rittergut. Krampe wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1313 erwähnt, aus der hervorgeht, dass damals Graf [[Peter von Neuenburg]] und seine Brüder Johann und Lorenz aus dem Adelsgeschlecht der [[Swenzonen]] die Ortschaft Krampe ihren Vasallen Gottfried Bülow und Gerharf Ketelhodt überließen. 1329 wurde Krampe von Graf [[Jesko von Schlawe]] an den [[Deutscher Ritterorden|Deutschen Ritterorden]] verkauft. Das Gut kam danach wieder in Privatbesitz und wechselte in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrfach die Besitzerfamilien, unter denen sich vorübergehend auch die Familie [[Puttkamer]] befand. Um das Jahr 1784 gab es in Krampe ein Vorwerk, sieben Bauern, fünf [[Kossäte]]n eine Wassermühle, auf der Feldmark zwei Katen und eine weitere Mühle und insgesamt 21 Feuerstellen (Haushaltungen.<ref>[[Ludwig Wilhelm Brüggemann]]: ''Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern''. Teil II, Band 2, Stettin 1784, [http://books.google.de/books?id=uwk_AAAAcAAJ&pg=PA953 S. 953, Nr. 20]</ref>
Das Dorf Krępa Słupska, seiner historischen Dorfform nach ein [[Zeilendorf]], gehörte früher zu einem Rittergut. Krampe wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1313 erwähnt, aus der hervorgeht, dass damals Graf [[Peter von Neuenburg]] und seine Brüder Johann und Lorenz aus dem Adelsgeschlecht der [[Swenzonen]] die Ortschaft Krampe ihren Vasallen Gottfried Bülow und Gerharf Ketelhodt überließen. 1329 wurde Krampe von Graf [[Jesko von Schlawe]] an den [[Deutscher Ritterorden|Deutschen Ritterorden]] verkauft. Das Gut kam danach wieder in Privatbesitz und wechselte in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrfach die Besitzerfamilien, unter denen sich vorübergehend auch die Familie [[Puttkamer]] befand. Um das Jahr 1784 gab es in Krampe ein Vorwerk, sieben Bauern, fünf [[Kossäte]]n eine Wassermühle, auf der Feldmark zwei Katen und eine weitere Mühle und insgesamt 21 Feuerstellen (Haushaltungen.<ref>[[Ludwig Wilhelm Brüggemann]]: ''Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern''. Teil II, Band 2, Stettin 1784, [http://books.google.de/books?id=uwk_AAAAcAAJ&pg=PA953 S. 953, Nr. 20]</ref>


Im Jahr 1925 gab es in dem Dorf 47 Wohnhäuser. Das Dorf hatte zuletzt<!-- wann ist das? --> 25 landwirtschaftliche Betriebe.
Bis zum Jahr [[1945]] war Krampe Amtssitz des ''Amtsbezirks Krampe'' im [[Landkreis Stolp]], [[Regierungsbezirk Köslin]], der [[Provinz Pommern]]. Die Gemeindefläche betrug 1.439 Hektar. Außerhalb des Dorfkerns existierten acht weitere Wohnplätze:<ref>[http://gemeinde.krampe.kreis-stolp.de/ Die Gemeinde Krampe im ehemaligen Kreis Stolp] (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)</ref>
Bis zum Jahr [[1945]] war Krampe Amtssitz des ''Amtsbezirks Krampe'' im [[Landkreis Stolp]], [[Regierungsbezirk Köslin]], der [[Provinz Pommern]]. Die Gemeindefläche betrug 1.439 Hektar. Außerhalb des Dorfkerns existierten acht weitere Wohnplätze:<ref>[http://gemeinde.krampe.kreis-stolp.de/ Die Gemeinde Krampe im ehemaligen Kreis Stolp] (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)</ref>
* Büstermühle
* Büstermühle
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* Wilhelmsthal
* Wilhelmsthal
* Ziegenberg
* Ziegenberg
Im Jahr 1925 gab es in dem Dorf 47 Wohnhäuser. Das Dorf hatte zuletzt 25 landwirtschaftliche Betriebe.


Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde die Region am 8. März 1945 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt. Es kam zu Übergriffen gegenüber Zivilisten und zahlreichen Erschießungen. Nach Kriegsende wurde Krampe zusammen mit ganz Hinterpommern der Verwaltung der [[Volksrepublik Polen]] unterstellt. Im Sommer 1945 trafen Polen ein, die sich mit Duldung durch die [[Bierut-Dekrete|polnische Regierung]] der Häuser und Gehöfte bemächtigten. Die meisten Dorfbewohner wurden anschließend von den Polen [[Vertreibung|vertrieben]]. Einige Dorfbewohner konnten bleiben und waren dort noch bis 1954 als Gutsarbeiter beschäftigt.<ref name="KHP">[[Karl-Heinz Pagel]]: ''Der Landkreis Stolp in Pommern''. Lübeck 1989, S. 653 ([http://www.stolp.de/tl_files/Dokumente/Dokumente_Heimatorte/Krampe_Pagel.pdf Download ''Ortsbeschreibung Krampe'')]</ref>
Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde die Region am 8. März 1945 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt. Es kam zu Übergriffen gegenüber Zivilisten und zahlreichen Erschießungen. Nach Kriegsende wurde Krampe zusammen mit ganz Hinterpommern unter [[Volksrepublik Polen|polnische]] Verwaltung unterstellt. Im Sommer 1945 trafen Polen ein, die sich gemäß der [[Bierut-Dekrete|polnischen Bestimmungen]] die Häuser und Gehöfte übernahmen. Die meisten Dorfbewohner wurden anschließend von den Polen [[Vertreibung|vertrieben]]. Einige Dorfbewohner konnten bleiben und waren dort noch bis 1954 als Gutsarbeiter beschäftigt.<ref name="KHP">[[Karl-Heinz Pagel]]: ''Der Landkreis Stolp in Pommern''. Lübeck 1989, S. 653 ([http://www.stolp.de/tl_files/Dokumente/Dokumente_Heimatorte/Krampe_Pagel.pdf Download ''Ortsbeschreibung Krampe'')]</ref>


Später wurden in der [[Bundesrepublik Deutschland]] 180 und in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] 74 Dorfbewohner aus Krampe ermittelt<ref name="KHP" />.
Später wurden in der [[Bundesrepublik Deutschland]] 180 und in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] 74 Dorfbewohner aus Krampe ermittelt<ref name="KHP" />.
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=== Kirche ===
=== Kirche ===
Die bis 1945 anwesende Dorfbevölkerung war überwiegend [[evangelisch]]. Im Jahr 1925 hatte Krampe elf Einwohner [[katholisch]]er Religionszugehörigkeit. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel der St.-Petri-Kirche zu Stolp und damit zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt.
Die bis 1945 anwesende Dorfbevölkerung war überwiegend [[evangelisch]]. Im Jahr 1925 hatte Krampe elf Einwohner [[katholisch]]er Religionszugehörigkeit. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel der St.-Petri-Kirche zu Stolp und damit zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt.


=== Verwaltungsstruktur nach 1945 ===
=== Verwaltungsstruktur nach 1945 ===
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[http://gemeinde.krampe.kreis-stolp.de/ Die Gemeinde Krampe im ehemaligen Kreis Stolp] (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
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=== Einzelnachweise ===
=== Fußnoten ===
<references />
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Version vom 22. März 2012, 19:21 Uhr

Krępa Słupska (deutsch Krampe) ist ein Dorf bei Słupsk (Stolp) in der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

Krępa Słupska liegt in Hinterpommern, etwa sechs Kilometer südlich der Stadt Słupsk und 103 Kilometer westlich der regionalen Metropole Danzig (Gdańsk ). Der Ort liegt am östlichen Ufer des Bachs Glaskow in der Nähe des südlichen Stadtrands von Słupsk.

Geschichte

Krampe südöstlich von Stolp (linke Bildhälfte) auf einer Landkarte von 1910.

Das Dorf Krępa Słupska, seiner historischen Dorfform nach ein Zeilendorf, gehörte früher zu einem Rittergut. Krampe wurde bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 1313 erwähnt, aus der hervorgeht, dass damals Graf Peter von Neuenburg und seine Brüder Johann und Lorenz aus dem Adelsgeschlecht der Swenzonen die Ortschaft Krampe ihren Vasallen Gottfried Bülow und Gerharf Ketelhodt überließen. 1329 wurde Krampe von Graf Jesko von Schlawe an den Deutschen Ritterorden verkauft. Das Gut kam danach wieder in Privatbesitz und wechselte in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrfach die Besitzerfamilien, unter denen sich vorübergehend auch die Familie Puttkamer befand. Um das Jahr 1784 gab es in Krampe ein Vorwerk, sieben Bauern, fünf Kossäten eine Wassermühle, auf der Feldmark zwei Katen und eine weitere Mühle und insgesamt 21 Feuerstellen (Haushaltungen.[1]

Im Jahr 1925 gab es in dem Dorf 47 Wohnhäuser. Das Dorf hatte zuletzt 25 landwirtschaftliche Betriebe. Bis zum Jahr 1945 war Krampe Amtssitz des Amtsbezirks Krampe im Landkreis Stolp, Regierungsbezirk Köslin, der Provinz Pommern. Die Gemeindefläche betrug 1.439 Hektar. Außerhalb des Dorfkerns existierten acht weitere Wohnplätze:[2]

  • Büstermühle
  • Hammerkaten
  • Lupinenfelde
  • Olgashöhe
  • Rieselkaten
  • Steinbach
  • Wilhelmsthal
  • Ziegenberg

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region am 8. März 1945 von der Roten Armee besetzt. Es kam zu Übergriffen gegenüber Zivilisten und zahlreichen Erschießungen. Nach Kriegsende wurde Krampe zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung unterstellt. Im Sommer 1945 trafen Polen ein, die sich gemäß der polnischen Bestimmungen die Häuser und Gehöfte übernahmen. Die meisten Dorfbewohner wurden anschließend von den Polen vertrieben. Einige Dorfbewohner konnten bleiben und waren dort noch bis 1954 als Gutsarbeiter beschäftigt.[3]

Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 180 und in der DDR 74 Dorfbewohner aus Krampe ermittelt[3].

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1939: 344
  • 2010: ca. 3.000

Schule

Bis 1945 hatte Krampe eine zweistufige Volksschule mit zwei Klassen. Im Jahr 1932 unterrichtete hier ein einzelner Lehrer 76 Schulkinder.

Kirche

Die bis 1945 anwesende Dorfbevölkerung war überwiegend evangelisch. Im Jahr 1925 hatte Krampe elf Einwohner katholischer Religionszugehörigkeit. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel der St.-Petri-Kirche zu Stolp und damit zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt.

Verwaltungsstruktur nach 1945

Der Ort bildet heute ein Schulzenamt in der Gmina Słupsk (Landgemeinde Stolp) im Powiat Słupski (Stolper Kreis) der Woiwodschaft Pommern.

Verweise

Literatur

Die Gemeinde Krampe im ehemaligen Kreis Stolp (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)

Fußnoten

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 953, Nr. 20
  2. Die Gemeinde Krampe im ehemaligen Kreis Stolp (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
  3. a b Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 653 (Download Ortsbeschreibung Krampe)

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