Hybridpost bezeichnet ein gemischtes logistisches System für die Zustellung von Briefen. Der Brief legt die Strecke vom Versender bis in die Region des Empfängers als elektronische Datei zurück. In der Zielregion wird die Datei gedruckt, kuvertiert und vom anbietenden Postdienstleister oder dessen Kooperationspartner zugestellt. Hierzu stellen die jeweiligen Dienstleister spezielle Software zur Übermittlung der Daten zur Verfügung. Diese Softwarelösungen erlauben es in Deutschland zum Beispiel, Briefe schneller und bis zu 40 Prozent günstiger zu versenden.

Bereits ab dem 1. Februar 1994 bot die damalige Deutsche Bundespost (heute Deutsche Post AG) eine entsprechende Dienstleistung (elektronische Einlieferung mit empfängernahem Ausdruck) unter dem Namen ePOST an,^[1] die durch den Geschäftsbereich PrintCom erbracht wurden. Ab dem Jahr 2000 wurde der Markenname für ein zwischenzeitlich wieder eingestelltes Privatkunden-E-Mail-Angebot verwendet.

Elmar Müller, Vorstand des Deutschen Verbands für Post und Telekommunikation, prognostiziert, „dass der digitale Weg der Hybridpost der Weg der Zukunft sein wird“.

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Nach Informationen der Zeitschrift Wirtschaftswoche soll die Deutsche Post sich mit anderen ausländischen Postdienstleistern auf einen Übertragungsstandard für Hybrid-Post verständigt haben.

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Neben dem empfängernahen Ausdruck soll bei einem geplanten Angebot der Deutschen Post auch eine elektronische Zustellung möglich sein, wenn eine Empfängeradresse vorliegt („Brief im Internet“). Eine interne Erprobung lief nach Presseangaben bereits seit Mitte Juli 2009,^[4] unter dem Produktnamen Online-Brief.^[5] Das Produkt wird als E-Postbrief seit dem 14. Juli 2010 in Deutschland angeboten.^{[6] [7] [8]}

Der Kunde muss sich hierzu einmalig per Postident-Verfahren für ein Internet-Brief-Konto registrieren lassen und die Briefe werden von der Deutschen Post mit einer elektronischen Signatur versehen und verschlüsselt übermittelt. Empfänger des elektronischen Briefes müssen sich ebenfalls registrieren lassen und sich durch Benutzername, Passwort und Mobilfunk-Transaktionsnummer (TAN) identifizieren. In der Hybridvariante des Online-Briefes ist wiederum keine vorherige Registrierung des Empfängers erforderlich. Die Deutsche Post nimmt dem Brief vom Absender entgegen und schickt ihn als „normalen“ Postbrief ausgedruckt, kuvertiert und frankiert an den Empfänger.

Die Post bringt dabei den Brief ins Internet und schließt Mehrwertdienste daran an: So sollen Kunden sich künftig den Gang aufs Amt sparen, Versicherungen am PC abschließen oder Einschreiben online verschicken können.^[9] Die Entgelt-Struktur für die papierhafte Zustellung befindet sich derzeit in der Genehmigung durch die Bundesnetzagentur.^[10]

Der Online-Briefversand (Hybridbriefversand) über das Brief-online-Portal ist bereits seit Februar 2008 möglich. Hier besteht die Möglichkeit, die gesamte Unternehmenskorrespondenz, auch Mailings, online zu produzieren. Hier bietet das Brief-online-Portal individuelle Lösungen für alle Unternehmensgrößen und -strukturen an. Der Versand der Briefsendungen ist weltweit möglich. Zahlreiche Branchen-Software-Lösungen, wie z. B. Warenwirtschaftssysteme, haben den Online-Briefversand der Mail to Print in Kooperation bereits implementiert. Die Zugabe von Beilegern ist möglich, auch der Druck auf Spezialpapier. Hier kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Vorratshaltung erfolgen.

Der Briefdienstleister "The WIVA Company", der seit 1995 auf die Briefproduktion spezialisiert ist, bietet hierzu eine Online Schnittstelle für den Druck und Versand von Einzelbriefen an. Der Brief wird als PDF-Dokument online an das Briefdruckzentrum^[11] übertragen und durch das Briefdruckzentrum gedruckt und als Brief portorabattiert über das Zustellnetz der Deutschen Post AG versendet. Besonders Unternehmen greifen auf das Briefdruckzentrum zu, um Rechnungen, Bestätigungen, Abrechnungen und Firmenkorrespondenz als Brief zu versenden.

Itella ist seit 2007 der Name des 1638 gegründeten finnischen Postunternehmens Finland Post. Das Unternehmen bietet mit dem Produkt iPost ebenfalls den gleichen Service wie die Hybridvariante des Online-Briefes der Deutschen Post an. Der Brief wird auch hier mittels speziellem Druckertreiber in der Druckausgabe online übergeben und danach wird dieser durch Itella ausgedruckt, kuvertiert, frankiert und kann in Papierform oder in elektronischer Form und mit einer e-Signatur an die Empfänger versandt werden.

Der Postdienstleister letterei.de ist seit 2005 auf dem Markt und spezialisiert auf die Produktion von Werbemailings und Tagespost (Rechnungen, Mahnungen, Geschäftspost). Seit April 2010 bietet das Unternehmen den letterei.de-Onlinebrief an. Auch hier wird der zu druckende Brief entweder über einen virtuellen Druckertreiber oder mittels Datenübertragung via SSH-FTP an das Druckzentrum geliefert. Beide Datenübertragungswege sind verschlüsselt. Der Dienstleister druckt und verarbeitet die angelieferten elektronischen Briefe und speist sie in das Beförderungsnetz der Deutschen Post AG ein.^[12]

Die Oekopost Deutschland GmbH ist seit 2007 als On-demand Anbieter für hybride Post am Markt. Durch ein breites Spektrum an Schnittstellen bedarf es weitgehend keiner Systemintegration. Die OEKOPOST verarbeitet eingelieferte Daten in der Regel tagesaktuell. Die Auflieferung erfolgt werktägig am selben Tag. Sämtliche Prozesse werden dabei in eigenen Druckcentren in Berlin, Münster, Frankfurt und München abgebildet. Durch dieses Konzept werden produzierte Sendungen vollautomatisch an die jeweilg empfängernahe Produktionsstätten geleitet und soweit es geht, bereits empfängernah gedruckt. Eine Weitergabe an Drittdienstleister (Lettershops, Druckereien etc.) erfolgt nicht. Der Datenschutz wird durch ausschließliche Verwendung von HTTPS-Übertragungen bzw. per FTPS gewährleistet. Durch die Teilnahme am Programm von Primaklima^[13] wird zudem jeder einzelne Brief ökologisch CO₂-neutral gestellt.^[14]

• Der Brief muss nicht physisch mit hohem Aufwand transportiert werden. Dies spart
  • Energie und entlastet damit die Umwelt
  • Kosten und macht den Briefversand günstiger
  • Zeit und macht sich speziell bei Auslandsbriefen bemerkbar.
• Der Brief kann am gleichen Tag zugestellt werden.
• Der Brief kann individueller zugestellt werden, da der Informationsweg vom Versender bis zum Briefzusteller kurz ist.

• Ohne eine Normierung für die Sicherheit bei der Übertragung und der Verarbeitung des Briefes bis in das geschlossene Kuvert ist das Briefgeheimnis gefährdet. Dazu ist es erforderlich, dass unter hohen Sicherheitsstandards gearbeitet wird.

• Online-Brief
• Telebrief

1. ↑ Annelore Koch-Hanßen, Waltraud Lassek, Frank Meyer-Faustmann: Bürowirtschaft. Bildungsverlag EINS, Troisdorf 2006, ISBN 3-441-31800-5, S. 232 ff. 
2. ↑ http://www.openpr.de/news/69755/Eroeffnung-der-ersten-offiziellen-Hybridpost-Strecke-Europas.html
3. ↑ Deutsche Post plant Briefzustellung an allen sieben Tagen. In: Wirtschaftswoche
4. ↑ golem.de, Juli 2009
5. ↑ onlinebrief.de
6. ↑ Onlinebrief und DE-MAIL: wie werden Sie unseren Briefverkehr verändern? (blog) – Kurzer Testbericht vom 28. März 2010 aus der Pilotphase.
7. ↑ Post dementiert, Online-Brief dauert noch auf posttip.de
8. ↑ E-Postbrief: Brief geht online auf posttip.de, 14. Juli 2010
9. ↑ Tom's Networking Guide, April 2010: Report Internet-Brief der Deutschen Post AG: Wenn der Postmann nicht mehr klingelt
10. ↑ Heise newsticker
11. ↑ Online Briefdruckzentrum
12. ↑ letterei.de-Onlinebrief 11. Juni 2010
13. ↑ PrimaKlima - weltweit - e.V. Abgerufen am 8. August 2010 (DZI Spendensiegel bis II/ 2011). 
14. ↑ OEKOPOST - Elektronischer Postversand einfach, individuell und absolut oekologisch! Oekopost Deutschland GmbH, abgerufen am 8. August 2010: „CO2 Neutralisierung je Brief durch adäquate Wiederaufforstungsmaßnahmen über www.prima-klima-weltweit.de“