„Hermann-Böse-Gymnasium“ – Versionsunterschied

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Das '''Hermann-Böse-Gymnasium''' in [[Bremen]] - [[Schwachhausen]] in der Nähe zum [[Bremen Hauptbahnhof|Bremer Hauptbahnhof]] ist ein staatliches, zweisprachiges Gymnasium, Europaschule und ''IB World School''.


Das Gebäude steht seit 1977 unter [[Bremer Denkmale|Bremischen Denkmalschutz]].<ref>{{WP-HB LfD|0591,T|Denkmaldatenbank des Landesamtes für Denkmalpflege Bremen}}</ref>
Das '''Hermann-Böse-Gymnasium''' ist ein staatliches und [[Zweisprachiger Unterricht|zweisprachiges]] [[Gymnasium]] in [[Bremen]]-[[Schwachhausen]], [[Europaschule (Deutschland)|Europaschule]] und ''IB World School''.
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Zur Schule ===
=== Zur Schule ===
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Schüler der ''[[Bremer Schulwesen#Hauptschule|Hauptschule zu Bremen]]'' mit ihren beiden Zweigen [[Altes Gymnasium (Bremen)|Gymnasium]] und [[Handelsschule (Bremen)|Handelsschule]] auf zusammen 1300 angewachsen, auf eine Größe, die für die damalige Zeit „in Deutschland fast unerhört zu nennen“ war.<ref>Bericht des Schulrats an die Schuldeputation vom 4. Dezember 1899 in: Verh. zw. Senat und Bürgerschaft, 1900, S.&nbsp;316.</ref> Die sich fortsetzende erhebliche Zunahme der Schülerzahlen in Bremen und das Streben hin zu technisch/naturwissenschaftlichen Berufen war Grund für eine neue Reformschule, die dem Reformkonzept des ''Frankfurter Schulsystems'' von 1892 entsprach. Neben dem bisherigen altphilologischen Alten Gymnasium und dem eher neusprachlichen ''Neuen Gymnasium'' am Barkhof wurde an Stelle der Handelsschule eine ''[[Realgymnasium|Realvollanstalt]]'' (Realgymnasium) mit dem Akzent auf [[Mathematik]], [[Naturwissenschaft]]en und neue Sprachen notwendig, das heutige ''Hermann-Böse-Gymnasium'' und eine lateinlose Oberschule, die an der Dechanatstraße entstand. Am 5. bzw. 8. Dezember entschieden [[Bremische Bürgerschaft]] bzw. [[Senat der Freien Hansestadt Bremen|Senat]] über die Teilung der Hauptschule.<ref>[[Bremisches Jahrbuch]], Band 58, S. 147</ref>
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Schüler der ''[[Bremer Schulwesen#Hauptschule|Hauptschule zu Bremen]]'' mit ihren beiden Zweigen [[Altes Gymnasium (Bremen)|Gymnasium]] und [[Handelsschule (Bremen)|Handelsschule]] auf zusammen 1300 angewachsen. Die weitere Zunahme der Schülerzahlen in Bremen und das Streben hin zu technisch/naturwissenschaftlichen Berufen war Grund für eine neue Reformschule, die dem Reformkonzept des ''Frankfurter Schulsystems'' von 1892 entsprach. Neben dem bisherigen altphilologischen Alten Gymnasium und dem eher neusprachlichen ''[[Oberschule am Barkhof|Neuen Gymnasium]]'' am Barkhof wurde an Stelle der Handelsschule eine ''[[Realgymnasium|Realvollanstalt]]'' (Realgymnasium) mit dem Akzent auf [[Mathematik]], [[Naturwissenschaft]]en und neue Sprachen notwendig, das heutige ''Hermann-Böse-Gymnasium'' und eine lateinlose Oberschule, die an der Dechanatstraße entstand. Am 5. bzw. 8. Dezember entschieden [[Bremische Bürgerschaft]] bzw. [[Senat der Freien Hansestadt Bremen|Senat]] über die Teilung der Hauptschule.<ref>[[Bremisches Jahrbuch]], Band 58, S. 147</ref>
[[Datei:Hermann-Böse-Gymnasium totale img-01.jpg|mini|links|Vorderansicht der Schule]]


Dieser Tradition ist das Gymnasium bis heute treu geblieben, wie sich an zahlreichen herausragenden Platzierungen bei [[Jugend forscht]] sowie den Unterrichtsschwerpunkten Wirtschaft in der Oberstufe und dem bilingualen englischen Zweig zeigt.
Dieser Tradition ist das Gymnasium bis heute treu geblieben, wie sich an zahlreichen herausragenden Platzierungen bei [[Jugend forscht]] sowie den Unterrichtsschwerpunkten Wirtschaft in der Oberstufe und dem bilingualen englischen Zweig zeigt.


1901 wurde ein Architekten-Wettbewerb für die beiden Neubauten ''Neues Gymnasium'' und ''Realgymnasium'' ausgeschrieben, an dem für das Neue Gymnasium 142 und für die ''Realvollanstalt'' 80 Entwürfe eingesandt wurden. Wettbewerbssieger für das Realgymnasium war die Architektengruppe Paul Kranz, Ferdinand Köhler und Otto Gröffel aus [[Berlin-Charlottenburg]]. Die Baudurchführung oblag der Hochbauinspektion Bremen. 1902 wurde mit dem Bau begonnen, am 3. April 1905 begann der erste Unterricht und am 19. April 1906 wurde die Schule formell eingeweiht.<ref>Bremisches Jahrbuch, Band 58, S. 148</ref>
1901 wurde ein Architekten-Wettbewerb für die beiden Neubauten ''[[Oberschule am Barkhof|Neues Gymnasium]]'' und ''Realgymnasium'' ausgeschrieben, an dem für das Neue Gymnasium 142 und für die ''Realvollanstalt'' 80 Entwürfe eingesandt wurden. Wettbewerbssieger für das Realgymnasium war die Architektengruppe Paul Kranz, Ferdinand Köhler und Otto Gröffel aus [[Berlin-Charlottenburg]]. Die Baudurchführung von 2002 bis April 2005 oblag der [[Hochbauamt Bremen|Hochbauinspektion Bremen]]. Am 19. April 1906 wurde die Schule eingeweiht.<ref>Bremisches Jahrbuch, Band 58, S. 148</ref>


=== Namen ===
Das Gebäude liegt sehr zentral etwa fünf Minuten ''per pedes'' vom [[Bremen Hauptbahnhof|Bremer Hauptbahnhof]] entfernt.
[[Datei:Hermann Böse.jpg|mini|[[Hermann Böse]]]]<br />
[[Datei:Hermann Böse.jpg|mini|hochkant|[[Hermann Böse]]]]
Von 1933 bis 1945 hieß das Gymnasium ''Lettow-Vorbeck-Schule'' nach dem General [[Paul von Lettow-Vorbeck]], einem deutschen Offizier, der heute kontrovers diskutiert wird, da er nicht nur die Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika leitete, sondern auch am [[Kapp-Putsch]] teilnahm. Heute hat das Gymnasium eine Partnerschaft mit einer namibischen Schule.
Von 1938 bis 1945<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.hbg-bremen.de/unsere-schule/historisches/ |titel=Die Geschichte der Schule |abruf=24.06.2022}}</ref> hieß das Gymnasium ''Lettow-Vorbeck-Schule'' nach dem General [[Paul von Lettow-Vorbeck]]


Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde von der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] beantragt, die Schule nach einem von den [[Zeit des Nationalsozialismus|Nazis]] deportierten Musiklehrer des Gymnasiums, [[Hermann Böse]] (1870–1943), zu benennen. Der Senat benannte jedoch die Straße, an der die Schule liegt, nach Böse und das Institut, wie das in Bremen damals üblich war, als ''Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße''. Erst im Mai 2005 wurde die Umbenennung in ''Hermann-Böse-Gymnasium'' ab August 2005 beschlossen, da es in der Schülerschaft und der Öffentlichkeit der Stadt schon lange unter diesem Namen bzw. auch kurz als ''HBG'' bekannt war. Darüber hinaus hielt man es für sinnvoll, die [[Wert]]e des [[Namensgeber]]s wie [[soziale Gerechtigkeit]], [[Solidarität]] und [[Humanität]] direkt mit der Schule zu verbinden.
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde von der [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] beantragt, die Schule nach einem von den [[Zeit des Nationalsozialismus|Nazis]] deportierten Musiklehrer des Gymnasiums, [[Hermann Böse]] (1870–1943), zu benennen. Der Senat benannte jedoch die Straße, an der die Schule liegt, nach Böse und das Institut, wie das in Bremen damals üblich war, als ''Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße''. Im Mai 2005 wurde die Umbenennung in ''Hermann-Böse-Gymnasium'' ab August 2005 beschlossen.


{| class="wikitable"
[[Datei:Antikolonialdenkmal 2013-09 (1).jpg|mini|180px|[[Antikolonialdenkmal]]]]
!Zeitraum
Gegenüber der Schule befindet sich im [[Nelson-Mandela-Park (Bremen)|Nelson-Mandela-Park]] ein 7&nbsp;m hoher [[backstein]]erner [[Elefanten|Elefant]] nach den Entwürfen des Bildhauers [[Fritz Behn]], eingeweiht am 6.&nbsp;Juli 1932. Der Elefant wurde zum Emblem der Schule.
!Bezeichnung<ref name=":0" />
|-
|1905–1937
|Realgymnasium
|-
|1937–1938
|Oberschule für Jungen an der Kaiser-Friedrich-Straße
|-
|1938–1945
|Lettow-Vorbeck-Schule
|-
|1945–1947
|Oberschule für Jungen an der Kaiser-Friedrich-Straße
|-
|1947–1957
|Oberschule für Jungen an der Hermann-Böse-Straße
|-
|1957–2005
|Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße
|-
|seit 2005
|Hermann-Böse-Gymnasium
|}


=== Zum Gebäude ===
=== Gebäude ===
Das [[Preisausschreiben]] der Stadt für den Bau des [[Realgymnasium]]s hatte die Charlottenburger Architektengruppe Ferdinand Köhler, Paul Kranz und Otto Gröffel gewonnen. Nach ihren Plänen wurde die Schule 1902 bis 1906 erbaut. Am 19.&nbsp;April 1906 konnte die Schule eröffnet werden.


Das viergeschossige, [[Historismus|historisierende]] Gebäude wurde auf der Grundlage eines Wettbewerbes nach Plänen der Sieger aus [[Berlin-Charlottenburg]], der Architektengruppe Ferdinand Köhler, Paul Kranz und Otto Gröffel von 1902 bis 1905 gebaut und am 19.&nbsp;April 1906 eingeweiht.[[Datei:Hermann-Böse-Gymnasium totale img-01.jpg|mini|links|Vorderansicht der Schule]]
Der Bau des Gymnasiums aus der Epoche des [[Historismus]] wurde im [[Stil]] der [[Neorenaissance]] entworfen; es nimmt Stilelemente der [[Weserrenaissance]] bei den meisten Giebeln sowie beim Portal und dem Turm auf.
Das Bauwerk nimmt Stilelemente der [[Weserrenaissance]] bei den meisten Giebeln sowie beim Portal und dem Turm auf.<br />

Bei dem viergeschossigen Gebäude wurden an der Fassade für die Einfassungen der Tür- und Fensteröffnungen, für das Portal, für die Gebäudekanten, für den ornamentalen und figürlichen Schmuck und für den Sockel [[Sandstein]] verwendet. Die Wandflächen tragen Rauputz. Als Kontrast haben einige obere Fachwerkteile einen Feinputz. Die Dächer sind mit roten [[Dachziegel]]n eingedeckt, der Turm mit Kupfer. Durch die Anbauten von Direktorenhaus und Turnhalle und durch die Grundstücksform entstand ein differenzierter, etwas uneinheitlicher Gebäudekomplex mit zweifach abgeknickten Fassaden.
Bei der Fassade für die Einfassungen der Tür- und Fensteröffnungen, für das Portal, für die Gebäudekanten, für den ornamentalen und figürlichen Schmuck und für den Sockel [[Sandstein]] verwendet. Die Wandflächen tragen Rauputz. Als Kontrast haben einige obere Fachwerkteile einen Feinputz. Die Dächer sind mit roten [[Dachziegel]]n eingedeckt, der Turm mit Kupfer. Durch die Anbauten von Direktorenhaus und Turnhalle und durch die Grundstücksform entstand ein differenzierter, etwas uneinheitlicher Gebäudekomplex mit zweifach abgeknickten Fassaden.
[[Datei:HBG innenhof 2006.JPG|mini|links|Hofseite des Gymnasiums 2006]]
[[Datei:HBG innenhof 2006.JPG|mini|links|Hofseite des Gymnasiums 2006]]
Den Zweiten Weltkrieg überdauerte das Gebäude relativ unbeschädigt. Es wurde 1977 als erstes Schulgebäude in Bremen unter [[Denkmalschutz]]<ref>{{WP-HB LfD|0591,T|Denkmaldatenbank des Landesamt für Denkmalpflege Bremen}}</ref> gestellt, was 1988 bis 1989 einer der Gründe war, den Schulstandort Hermann-Böse-Straße nicht aufzugeben.


Mit dem Aufbau des [[Zweisprachiger Unterricht|bilingualen]] Gymnasiums seit 1991 wurden Umbauten und Neueinrichtungen im Gebäude notwendig, um den Unterrichtsanforderungen an die sich bildende [[Sekundarstufe I|Sekundarstufe&nbsp;I]] gerecht werden zu können. Seit 2004 umfasst die Sekundarstufe&nbsp;I am Hermann-Böse-Gymnasium zusätzlich die 5. und 6. Klassen. Mit der vollständigen bilingualen Sekundarstufe&nbsp;I ist das Schulgebäude wieder am Ende seiner Aufnahmekapazität angelangt. Deswegen findet heute ein Teil des Unterrichts (vorwiegend der der [[Sekundarstufe II|Sekundarstufe&nbsp;II]]) im alten Schulgebäude des Barkhofs statt.
Mit dem Aufbau des [[Zweisprachiger Unterricht|bilingualen]] Gymnasiums seit 1991 wurden Umbauten und Neueinrichtungen im Gebäude notwendig, um den Unterrichtsanforderungen an die sich bildende [[Sekundarstufe I|Sekundarstufe&nbsp;I]] gerecht werden zu können. Seit 2004 umfasst die Sekundarstufe&nbsp;I am Hermann-Böse-Gymnasium zusätzlich die 5. und 6. Klassen. Mit der vollständigen bilingualen Sekundarstufe&nbsp;I ist das Schulgebäude wieder am Ende seiner Aufnahmekapazität angelangt. Deswegen fand zeitweise ein Teil des Unterrichts (vorwiegend der der [[Sekundarstufe II|Sekundarstufe&nbsp;II]]) im Gebäude der [[Oberschule am Barkhof]] statt.


==== Denkmalschutz ====
== Schule heute ==
[[Datei:Non scolae.jpg|mini|hochkant|Lateinischer Leitspruch über dem Eingang]]
1977 wurden das Schulgebäude und das ehemalige Direktorenwohnhaus unter [[Bremer Denkmale|Denkmalschutz]] gestellt: Siehe dazu: [[Liste der Kulturdenkmäler in Schwachhausen#0591,T|Liste der Kulturdenkmäler in Schwachhausen]].
Das Motto der Schule ist an der Fassade über dem Haupteingang in Stein gemeißelt zu lesen „Non scholae sed vitae“ (lat., dt.: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben [lernen wir]“), in der bekannten Umkehrung des Spruches von [[Seneca]]: „Non vitae sed scholae discimus“.


Jährlich veranstaltet die Schule ein internes ''[[Modell Europa-Parlament]]'', an dem vorwiegend 10. Klassen der eigenen Schule teilnehmen. Einer Auswahl der Teilnehmer wird die Möglichkeit eröffnet, an dem bundesweiten ''Modell Europa-Parlament'' in [[Berlin]] teilzunehmen. Die Schule nimmt auch zusammen mit Partnerschulen aus dem Raum der Europäischen Gemeinschaft an dem von der EU geförderten [[Comenius-Programm]] teil. Wegen dieser und anderer Bestrebungen auf dem Themengebiet der Europäischen Gemeinschaft erhielt die Schule 2007 die Auszeichnung als [[Europaschule (Deutschland)|Europaschule]]. Seit 2011/2012 ist das Hermann-Böse-Gymnasium auch IB World School und bietet das IB Diploma Programme als eigenständiges Profil in der Oberstufe an.<br />
== Die Schule heute ==
2019 wurde die Schule als achtbeste Schule Deutschlands beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten im [[Schloss Bellevue]] ausgezeichnet.<ref>Die Senatorin für Kinder und Bildung: ''Im Schloss Bellevue geehrt – HBG bundesweit an der Spitze''. In: Pressemitteilung des Senats vom 27. November 2019.</ref>
[[Datei:Non scolae.jpg|mini|Der lateinische Leitspruch über dem Eingang.]]
Das Motto der Schule ist an der Fassade über dem Haupteingang in Stein gemeißelt zu lesen ''„Non scholae sed vitae“'' (lat., dt.: „''Nicht für die Schule, sondern für das Leben [lernen wir]''“), in der bekannten Umkehrung des Spruches von [[Seneca]]: „''Non vitae sed scholae discimus''“. Vom 29.&nbsp;September bis zum 1.&nbsp;Oktober 2005 feierte das Gymnasium sein hundertjähriges Bestehen.


Der '''Schulverein''' von 1952 unterstützt Aktivitäten der Schule. Mitte der 1960er-Jahre waren um 90 % der Schüler Mitglied im Verein, in der Zwischenzeit stellen Eltern und Ehemalige den Hauptteil der Vereinsmitglieder.
Jährlich veranstaltet die Schule ein internes ''[[Modell Europa-Parlament]]'', an dem vorwiegend 10. Klassen der eigenen Schule teilnehmen. Einer Auswahl der Teilnehmer wird die Möglichkeit eröffnet, an dem bundesweiten ''Modell Europa-Parlament'' in [[Berlin]] teilzunehmen. Die Schule nimmt auch zusammen mit Partnerschulen aus dem Raum der Europäischen Gemeinschaft an dem von der EU geförderten [[Comenius-Programm]] teil. Wegen dieser und anderer Bestrebungen auf dem Themengebiet der Europäischen Gemeinschaft erhielt die Schule im Jahr 2007 die Auszeichnung als [[Europaschule (Deutschland)|Europaschule]]. Seit dem Schuljahr 2011/2012 ist das Hermann-Böse-Gymnasium auch IB World School, und bietet das IB Diploma Programme als eigenständiges Profil in der Oberstufe an.

'''Schulverein'''

Der Schulverein von 1952 unterstützt Aktivitäten der Schule, für die es sonst keine Zuschüsse gibt. Mitte der 1960er-Jahre waren um 90 % der Schüler Mitglied im Verein, in der Zwischenzeit stellen Eltern und Ehemalige den Hauptteil der Vereinsmitglieder.


== Bekannte Lehrer ==
== Bekannte Lehrer ==
* [[Hermann Tardel]], von 1905 bis 1933 Lehrer und Schulleiter
* [[Hermann Tardel]] (1869–1951), von 1905 bis 1933 Lehrer und Schulleiter
* [[Hermann Böse]] (1870–1943), von 1907 bis 1933 Musiklehrer
* [[Friedrich Walburg]] (1890–1967), ab 1938 Studienrat an der Schule, von 1946 bis 1956 als Oberstudiendirektor Schulleiter
* [[Friedrich Walburg]] (1890–1967), ab 1938 Studienrat an der Schule, von 1946 bis 1956 als Oberstudiendirektor Schulleiter
* [[Hans Julius Duncker]], ab 1909 Lehrer für Naturwissenschaften und Mathematik
* [[Hans Julius Duncker]] (1881–1961), ab 1909 Lehrer für Naturwissenschaften und Mathematik
* [[Hans-Hermann Sieling]] (1917–1991), zuletzt Studiendirektor für Naturwissenschaften; er war von 1963 bis 1987 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft (CDU)
* [[Hans-Hermann Sieling]] (1917–1991), zuletzt Studiendirektor für Naturwissenschaften; er war von 1963 bis 1987 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft (CDU)
* [[Michael Jentzsch]], Schriftsteller und Teilnehmer bei der Sendung "[[Schlag den Raab]]"
* [[Michael Jentzsch]] (* 1975), Schriftsteller und Teilnehmer bei der Sendung [[Schlag den Raab]]
* [[Jörg Spielvogel]], [[Althistoriker]]
* [[Jörg Spielvogel]] (* 1961), [[Althistoriker]]


== Bekannte Schüler ==
== Bekannte Schüler ==
* [[Heinrich Wilhelm Ahrens]], Bremer Versicherungskaufmann
* [[Heinrich Wilhelm Ahrens]] (1903–2002), Bremer Versicherungskaufmann
* [[Sönke Albers]], Professor für Wirtschaftswissenschaften an der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]]
* [[Sönke Albers]] (* 1948), Professor für Wirtschaftswissenschaften an der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]]
* [[Ernst Albrecht]], Niedersächsischer Ministerpräsident von 1976 bis 1990
* [[Ernst Albrecht]] (1930–2014), Niedersächsischer Ministerpräsident von 1976 bis 1990
* [[Tobias Bachmüller]], Geschäftsführender Gesellschafter der [[Katjes|Katjes Fassin GmbH + Co. KG]]
* [[Tobias Bachmüller]] (* 1957), Geschäftsführender Gesellschafter der [[Katjes|Katjes Fassin GmbH + Co. KG]]
* [[Dietrich Ballehr]], Schiffskapitän
* [[Dietrich Ballehr]] (1873–1959), Schiffskapitän
* [[Hermann Barnstorff]], Germanist, Philologe und Hochschullehrer
* [[Hermann Barnstorff]] (1891–1979), Germanist, Philologe und Hochschullehrer
* [[Philipp Behrens]], Beamter und Landherr in Bremen
* [[Philipp Behrens]] (1892–1948), Beamter und Landherr in Bremen
* [[Hartwig Bohne]] (* 1976), Professor für Internationales Hotelmanagement an der Fachhochschule Dresden School of Management
* [[Edmund Duckwitz]], deutscher Botschafter in Mexiko
* [[Harm-Hinrich Brandt]] (* 1935), Historiker
* [[Hans O. E. Gronau]], Autor, Maler, Graphiker und Fotograf
* [[Edmund Duckwitz]] (* 1949), Botschafter in Mexiko
* [[Herbert Hockemeyer]], Arzt und Sanitätsoffizier
* [[Martin Elste]] (* 1952), Musikwissenschaftler und Diskologe
* [[Klaus J. Jacobs]], Bremer Kaffee-Dynastie, Jacobs-Universität Bremen
* [[Sara Fazilat]] (* 1987), Schauspielerin
* [[Rudolf Jacobs (Widerstandskämpfer)|Rudolf Jacobs]] (Abi-Jahrgang 1932), Ingenieur und Partisan in Italien
* [[Josef Kastein]] (Julius Katzenstein), deutscher Jurist und Schriftsteller
* [[Hans O. E. Gronau]] (1925–2001), Autor, Maler, Graphiker und Fotograf
* [[Herbert Hockemeyer]] (1909–1983), Arzt und Sanitätsoffizier
* [[Hans-Joachim Kulenkampff]], Schauspieler und Fernsehmoderator
* [[Klaus J. Jacobs]] (1936–2008), Bremer Kaffee-Dynastie, Jacobs-Universität Bremen
* Jürgen Michaelsen, Modedesigner und Begründer der Marke YORN <ref>{{Literatur |Titel=Von Bremen nach Paris – und nun wieder da: Jürgen Michaelsen |Sammelwerk=buten un binnen |Online=https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/juergen-michaelsen100.html |Abruf=2018-02-28}}</ref>
* [[Rudolf Jacobs (Widerstandskämpfer)|Rudolf Jacobs]] (1914–1944), Ingenieur und Partisan in Italien
* [[Rudolf Monnerjahn]], Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
* [[Kawus Kalantar]] (* 1990 oder 1991), Stand-Up-Comedian
* [[Karl H. Peter]], Marineoffizier
* [[Josef Kastein]] (Julius Katzenstein) (1890–1946), Jurist und Schriftsteller
* [[Simon Rolfes]], deutscher Fußballnationalspieler
* [[Peter Kuckuk]] (1938–2018), Historiker und Hochschullehrer
* [[Friedrich Walburg]], Pädagoge und Historiker, Bremer Oberstudiendirektor
* [[Hans-Joachim Kulenkampff]] (1921–1998), Schauspieler und Fernsehmoderator
* [[Patrick Wendisch]], Präses der bremischen Handelskammer von 2004 bis 2007
* [[Jürgen Michaelsen]] (* 1935), Modeschöpfer
* [[Bernd-Artin Wessels]], Bremer Unternehmer als Importeur von Südfrüchten (Scipio-Gruppe, Atlanta AG) und Mäzen
* [[Rudolf Monnerjahn]] (1934–2021), Mitglied der Bremischen Bürgerschaft
* [[Adolf Wolfard]], Redakteur
* [[Karl H. Peter]] (1918–2003), Marineoffizier
* [[Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen (Historiker)|Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen]]
* [[Simon Rolfes]] (* 1982), Fußballnationalspieler
* [[Friedrich Walburg]] (1890–1967), Pädagoge und Historiker, Bremer Oberstudiendirektor
* [[Peter Weiss]] (1916–1982), Schriftsteller und Maler von 1927 bis 1930
* [[Patrick Wendisch]] (* 1957), Präses der bremischen Handelskammer von 2004 bis 2007
* [[Bernd-Artin Wessels]] (* 1941), Bremer Unternehmer als Importeur von Südfrüchten (Scipio-Gruppe, Atlanta AG) und Mäzen
* [[Adolf Wolfard]] (1901–1951), Redakteur
* [[Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen (Historiker)|Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen]] (1939–2015), Historiker


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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* Rolf Gramatzki: ''Das Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße. Versuch einer ikonologischen Deutung eines Schulgebäudes der Jahrhundertwende.'' In: ''[[Historische Gesellschaft Bremen#Bremisches Jahrbuch|Bremisches Jahrbuch]]'' Band 58, S. 145 ff, Bremen 1980.
* Rolf Gramatzki: ''Das Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße. Versuch einer ikonologischen Deutung eines Schulgebäudes der Jahrhundertwende.'' In: ''[[Historische Gesellschaft Bremen#Bremisches Jahrbuch|Bremisches Jahrbuch]]'' Band 58, S. 145 ff, Bremen 1980.
* [[Herbert Schwarzwälder]]: ''[[Das Große Bremen-Lexikon]].'' Band 2: ''L–Z.'' 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X, S. 711–712.
* [[Herbert Schwarzwälder]]: ''[[Das Große Bremen-Lexikon]].'' Band 2: ''L–Z.'' 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X, S. 711–712.

== Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.hbg.schule.bremen.de/ Website des Hermann-Böse-Gymnasiums]
* [https://www.hbg-bremen.de/s Website des Hermann-Böse-Gymnasiums]
* [http://www.taz.de/pt/2005/05/07/a0372.nf/text „''100 Jahre Böse''“]&nbsp;– ''[[Die tageszeitung|taz]]''
* [http://www.taz.de/pt/2005/05/07/a0372.nf/text „''100 Jahre Böse''“]&nbsp;– ''[[Die tageszeitung|taz]]''

== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Gegründet 1905]]

Aktuelle Version vom 11. Juli 2024, 20:03 Uhr

Hermann-Böse-Gymnasium
Wappen
Schulform Gymnasium
Gründung 1905
Adresse

Hermann-Böse-Straße 1–9

Ort Bremen
Land Bremen
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 5′ 0″ N, 8° 49′ 7″ OKoordinaten: 53° 5′ 0″ N, 8° 49′ 7″ O
Schüler ca. 940
Lehrkräfte ca. 65
Leitung Sibylle Müller
Website www.hbg-bremen.de

Das Hermann-Böse-Gymnasium in Bremen - Schwachhausen in der Nähe zum Bremer Hauptbahnhof ist ein staatliches, zweisprachiges Gymnasium, Europaschule und IB World School.

Das Gebäude steht seit 1977 unter Bremischen Denkmalschutz.[1]

Geschichte

Zur Schule

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Zahl der Schüler der Hauptschule zu Bremen mit ihren beiden Zweigen Gymnasium und Handelsschule auf zusammen 1300 angewachsen. Die weitere Zunahme der Schülerzahlen in Bremen und das Streben hin zu technisch/naturwissenschaftlichen Berufen war Grund für eine neue Reformschule, die dem Reformkonzept des Frankfurter Schulsystems von 1892 entsprach. Neben dem bisherigen altphilologischen Alten Gymnasium und dem eher neusprachlichen Neuen Gymnasium am Barkhof wurde an Stelle der Handelsschule eine Realvollanstalt (Realgymnasium) mit dem Akzent auf Mathematik, Naturwissenschaften und neue Sprachen notwendig, das heutige Hermann-Böse-Gymnasium und eine lateinlose Oberschule, die an der Dechanatstraße entstand. Am 5. bzw. 8. Dezember entschieden Bremische Bürgerschaft bzw. Senat über die Teilung der Hauptschule.[2]

Dieser Tradition ist das Gymnasium bis heute treu geblieben, wie sich an zahlreichen herausragenden Platzierungen bei Jugend forscht sowie den Unterrichtsschwerpunkten Wirtschaft in der Oberstufe und dem bilingualen englischen Zweig zeigt.

1901 wurde ein Architekten-Wettbewerb für die beiden Neubauten Neues Gymnasium und Realgymnasium ausgeschrieben, an dem für das Neue Gymnasium 142 und für die Realvollanstalt 80 Entwürfe eingesandt wurden. Wettbewerbssieger für das Realgymnasium war die Architektengruppe Paul Kranz, Ferdinand Köhler und Otto Gröffel aus Berlin-Charlottenburg. Die Baudurchführung von 2002 bis April 2005 oblag der Hochbauinspektion Bremen. Am 19. April 1906 wurde die Schule eingeweiht.[3]

Namen

Hermann Böse

Von 1938 bis 1945[4] hieß das Gymnasium Lettow-Vorbeck-Schule nach dem General Paul von Lettow-Vorbeck

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der KPD beantragt, die Schule nach einem von den Nazis deportierten Musiklehrer des Gymnasiums, Hermann Böse (1870–1943), zu benennen. Der Senat benannte jedoch die Straße, an der die Schule liegt, nach Böse und das Institut, wie das in Bremen damals üblich war, als Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße. Im Mai 2005 wurde die Umbenennung in Hermann-Böse-Gymnasium ab August 2005 beschlossen.

Zeitraum Bezeichnung[4]
1905–1937 Realgymnasium
1937–1938 Oberschule für Jungen an der Kaiser-Friedrich-Straße
1938–1945 Lettow-Vorbeck-Schule
1945–1947 Oberschule für Jungen an der Kaiser-Friedrich-Straße
1947–1957 Oberschule für Jungen an der Hermann-Böse-Straße
1957–2005 Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße
seit 2005 Hermann-Böse-Gymnasium

Gebäude

Das viergeschossige, historisierende Gebäude wurde auf der Grundlage eines Wettbewerbes nach Plänen der Sieger aus Berlin-Charlottenburg, der Architektengruppe Ferdinand Köhler, Paul Kranz und Otto Gröffel von 1902 bis 1905 gebaut und am 19. April 1906 eingeweiht.

Vorderansicht der Schule

Das Bauwerk nimmt Stilelemente der Weserrenaissance bei den meisten Giebeln sowie beim Portal und dem Turm auf.
Bei der Fassade für die Einfassungen der Tür- und Fensteröffnungen, für das Portal, für die Gebäudekanten, für den ornamentalen und figürlichen Schmuck und für den Sockel Sandstein verwendet. Die Wandflächen tragen Rauputz. Als Kontrast haben einige obere Fachwerkteile einen Feinputz. Die Dächer sind mit roten Dachziegeln eingedeckt, der Turm mit Kupfer. Durch die Anbauten von Direktorenhaus und Turnhalle und durch die Grundstücksform entstand ein differenzierter, etwas uneinheitlicher Gebäudekomplex mit zweifach abgeknickten Fassaden.

Hofseite des Gymnasiums 2006

Mit dem Aufbau des bilingualen Gymnasiums seit 1991 wurden Umbauten und Neueinrichtungen im Gebäude notwendig, um den Unterrichtsanforderungen an die sich bildende Sekundarstufe I gerecht werden zu können. Seit 2004 umfasst die Sekundarstufe I am Hermann-Böse-Gymnasium zusätzlich die 5. und 6. Klassen. Mit der vollständigen bilingualen Sekundarstufe I ist das Schulgebäude wieder am Ende seiner Aufnahmekapazität angelangt. Deswegen fand zeitweise ein Teil des Unterrichts (vorwiegend der der Sekundarstufe II) im Gebäude der Oberschule am Barkhof statt.

Schule heute

Lateinischer Leitspruch über dem Eingang

Das Motto der Schule ist an der Fassade über dem Haupteingang in Stein gemeißelt zu lesen „Non scholae sed vitae“ (lat., dt.: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben [lernen wir]“), in der bekannten Umkehrung des Spruches von Seneca: „Non vitae sed scholae discimus“.

Jährlich veranstaltet die Schule ein internes Modell Europa-Parlament, an dem vorwiegend 10. Klassen der eigenen Schule teilnehmen. Einer Auswahl der Teilnehmer wird die Möglichkeit eröffnet, an dem bundesweiten Modell Europa-Parlament in Berlin teilzunehmen. Die Schule nimmt auch zusammen mit Partnerschulen aus dem Raum der Europäischen Gemeinschaft an dem von der EU geförderten Comenius-Programm teil. Wegen dieser und anderer Bestrebungen auf dem Themengebiet der Europäischen Gemeinschaft erhielt die Schule 2007 die Auszeichnung als Europaschule. Seit 2011/2012 ist das Hermann-Böse-Gymnasium auch IB World School und bietet das IB Diploma Programme als eigenständiges Profil in der Oberstufe an.
2019 wurde die Schule als achtbeste Schule Deutschlands beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue ausgezeichnet.[5]

Der Schulverein von 1952 unterstützt Aktivitäten der Schule. Mitte der 1960er-Jahre waren um 90 % der Schüler Mitglied im Verein, in der Zwischenzeit stellen Eltern und Ehemalige den Hauptteil der Vereinsmitglieder.

Bekannte Lehrer

Bekannte Schüler

Siehe auch

Literatur

  • Bericht : über das Schuljahr … Bremen, 1906–1915 (Digitalisat)
  • Rolf Gramatzki: 100 Jahre Hermann-Böse-Gymnasium – im Wandel der Zeiten. Edition Temmen, Bremen 2005, ISBN 3-86108-570-4.
  • Michael Weisser: „discimus!“ – Leben>Lernen>>Leben! Bremen 2005.
  • Michael Weisser: „SedVitae …“ Ästhetische Feldforschung – Das HBG in Bildern. Bremen 2005.
  • Rolf Gramatzki: Das Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße. Versuch einer ikonologischen Deutung eines Schulgebäudes der Jahrhundertwende. In: Bremisches Jahrbuch Band 58, S. 145 ff, Bremen 1980.
  • Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Band 2: L–Z. 2., aktualisierte, überarbeitete und erweiterte Auflage. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X, S. 711–712.
Commons: Hermann-Böse-Gymnasium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denkmaldatenbank des Landesamtes für Denkmalpflege Bremen
  2. Bremisches Jahrbuch, Band 58, S. 147
  3. Bremisches Jahrbuch, Band 58, S. 148
  4. a b Die Geschichte der Schule. Abgerufen am 24. Juni 2022.
  5. Die Senatorin für Kinder und Bildung: Im Schloss Bellevue geehrt – HBG bundesweit an der Spitze. In: Pressemitteilung des Senats vom 27. November 2019.