„Helmut Kleinicke“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Helmut Kleinicke stammte aus einer [[Förster]]familie<ref>{{Literatur|Autor=Christoph Gunkel|Titel=Judenretter Helmut Keinicke: Der stille Held von Chrzanów|Sammelwerk=[[Spiegel Online]]|Datum=2016-12-22|Online=http://www.spiegel.de/einestages/judenretter-helmut-kleinicke-der-stille-held-von-chrzanow-a-1126784.html|Abruf=2017-12-02}}</ref> und erlernte den Beruf des [[Bauingenieurwesen|Bauingenieurs]]. 1933 trat er in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ein und trat 1938 aus der [[Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps|Nationalsozialistische Kraftfahrkorps]] aus. Kleinicke wurde „Kriegkreisbaumeister“ im [[Landkreis Krenau|Kreis Krenau]] (heute [[Chrzanów (Powiat Janowski)|Chrzanów]]). Dort war er für Tief- und Hochbaumaßnahmen im Kreis zuständig.
Helmut Kleinicke stammte aus einer [[Förster]]familie<ref>{{Literatur|Autor=Christoph Gunkel|Titel=Judenretter Helmut Keinicke: Der stille Held von Chrzanów|Sammelwerk=[[Spiegel Online]]|Datum=2016-12-22|Online=http://www.spiegel.de/einestages/judenretter-helmut-kleinicke-der-stille-held-von-chrzanow-a-1126784.html|Abruf=2017-12-02}}</ref> und erlernte den Beruf des [[Bauingenieurwesen|Bauingenieurs]]. 1933 trat er in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] ein, 1938 aus dem [[Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps|Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps]] aus. Kleinicke wurde „Kriegkreisbaumeister“ im [[Landkreis Krenau|Kreis Krenau]] (heute [[Chrzanów (Powiat Janowski)|Chrzanów]]). Dort war er für Tief- und Hochbaumaßnahmen im Kreis zuständig.


Während seiner Zeit als Kriegkreisbaumeister beorderte Helmut Kleinicke inhaftierte Juden zum Arbeitsdienst. Vielen von ihnen verhalf er zur Flucht. Er versteckte sie im Keller seiner Dienstwohnung oder in den Gewächshäusern der Kreisgärtnerei und stellte ihnen falsche Papiere aus, damit sie das Land verlassen konnten. Teils fuhr Kleinicke sie nachts mit dem Auto oder einem Lkw zum Zug oder teils bis in die [[Hohe Tatra]].
Während seiner Zeit als Kriegkreisbaumeister beorderte Helmut Kleinicke inhaftierte Juden zum Arbeitsdienst. Vielen von ihnen verhalf er zur Flucht. Er versteckte sie im Keller seiner Dienstwohnung oder in den Gewächshäusern der Kreisgärtnerei und stellte ihnen falsche Papiere aus, damit sie das Land verlassen konnten. Teils fuhr Kleinicke sie nachts mit dem Auto oder einem Lkw zum Zug oder teils bis in die [[Hohe Tatra]].


Aufgrund des Verschwindens der vielen [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] wurde Helmut Kleinicke 1943 zur Grundausbildung in die [[Wehrmacht]] nach [[Opole|Oppeln]] eingezogen und anschließend zog er in den [[Zweiter Weltkrieg|Krieg]]. Dabei erlitt er einen Hörschaden. Nach Kriegsende fiel er einige Monate in amerikanische [[Kriegsgefangene des Zweiten Weltkrieges|Kriegsgefangenschaft]]. 1949 wurde er im [[Entnazifizierung]]sverfahren mit Hilfe von Berichten Geretteter als „entlastet“ eingestuft. Er bekam mit seiner Frau Cäcilie – genannt Cilly – († 2007) eine Tochter und arbeitete erst im [[Wasserwirtschaftsamt]] in Braunschweig, dann in Koblenz. In der Nachkriegszeit erhielt er immer wieder Briefe von Geretteten.<ref>Christoph Gunkel:: [http://www.spiegel.de/einestages/holocaust-helmut-kleinicke-der-oskar-schindler-von-chrzanow-a-1189355.html ''Judenretter Helmut Kleinicke „Der Schindler von Chrzanów“.''] In: ''Spiegel online'' vom 27. Januar 2018.</ref> 1979 starb Helmut Kleinicke an den Folgen eines Schlaganfalls.<ref>{{Internetquelle|url=https://de-de.facebook.com/ZDFheute/videos/10155773681045680/|titel=ZDF heute|zugriff=2017-09-17|sprache=de}}</ref><ref>{{Literatur|Titel=Der Retter von Josef Königsberg|Online=https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/der-retter-des-holocaust-ueberlebenden-josef-koenigsberg-100.html|Abruf=2017-09-17}}</ref><ref>{{Literatur|Autor=Christoph Gunkel|Titel=Judenretter Helmut Kleinicke: Der stille Held von Chrzanów|Sammelwerk=Spiegel Online|Datum=2016-12-22|Online=http://www.spiegel.de/einestages/judenretter-helmut-kleinicke-der-stille-held-von-chrzanow-a-1126784.html|Abruf=2017-09-17}}</ref><ref>{{Literatur|Autor=Christoph Gunkel|Titel=Holocaust-Überlebender: Die Suche nach Judenretter Helmut
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Version vom 28. Januar 2018, 22:09 Uhr

Helmut Kleinicke (* 19. November 1907 in Wildemann; † 1979) war ein deutscher Bauingenieur und Judenretter.

Leben

Helmut Kleinicke stammte aus einer Försterfamilie[1] und erlernte den Beruf des Bauingenieurs. 1933 trat er in die NSDAP ein, 1938 aus dem Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps aus. Kleinicke wurde „Kriegkreisbaumeister“ im Kreis Krenau (heute Chrzanów). Dort war er für Tief- und Hochbaumaßnahmen im Kreis zuständig.

Während seiner Zeit als Kriegkreisbaumeister beorderte Helmut Kleinicke inhaftierte Juden zum Arbeitsdienst. Vielen von ihnen verhalf er zur Flucht. Er versteckte sie im Keller seiner Dienstwohnung oder in den Gewächshäusern der Kreisgärtnerei und stellte ihnen falsche Papiere aus, damit sie das Land verlassen konnten. Teils fuhr Kleinicke sie nachts mit dem Auto oder einem Lkw zum Zug oder teils bis in die Hohe Tatra.

Aufgrund des Verschwindens vieler Zwangsarbeiter wurde Helmut Kleinicke 1943 zur Grundausbildung in die Wehrmacht nach Oppeln eingezogen, anschließend zog er in den Krieg. Dabei erlitt er einen Hörschaden. Nach Kriegsende verbrachte er einige Monate in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. 1949 wurde er im Entnazifizierungsverfahren mit Hilfe von Berichten Geretteter als „entlastet“ eingestuft. Er bekam mit seiner Frau Cäcilie – genannt Cilly – († 2007) eine Tochter und arbeitete erst im Wasserwirtschaftsamt in Braunschweig, dann in Koblenz. In der Nachkriegszeit erhielt er immer wieder Briefe von Geretteten.[2] 1979 starb Helmut Kleinicke an den Folgen eines Schlaganfalls.[3][4][5][6]

Film

  • Der Briefmarkensammler – Die Geschichte einer wundersamen Rettung. Dokumentarfilm. Buch und Regie: Peter Hartl. 15 Min. 3sat, 2018. (online)

Einzelnachweise

  1. Christoph Gunkel: Judenretter Helmut Keinicke: Der stille Held von Chrzanów. In: Spiegel Online. 22. Dezember 2016 (spiegel.de [abgerufen am 2. Dezember 2017]).
  2. Christoph Gunkel:: Judenretter Helmut Kleinicke „Der Schindler von Chrzanów“. In: Spiegel online vom 27. Januar 2018.
  3. ZDF heute. Abgerufen am 17. September 2017.
  4. Der Retter von Josef Königsberg. (zdf.de [abgerufen am 17. September 2017]).
  5. Christoph Gunkel: Judenretter Helmut Kleinicke: Der stille Held von Chrzanów. In: Spiegel Online. 22. Dezember 2016 (spiegel.de [abgerufen am 17. September 2017]).
  6. Christoph Gunkel: Holocaust-Überlebender: Die Suche nach Judenretter Helmut Kleinicke. In: Spiegel Online. 9. November 2016 (spiegel.de [abgerufen am 17. September 2017]).