„Ferlacher Bahn“ – Versionsunterschied

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Die ''' Ferlacher Bahn ''' ist eine normalspurige Nebenbahn in [[Kärnten]]. Die 1906 eröffnete Strecke diente vor allem der Versorgung der - einst mächtigen - Ferlacher Eisenindustrie. Die Personenbeförderung spielte schon immer eine untergeordnete Rolle und so wurde sie bereits 1951 eingestellt. Mit der [[Stahlkrise]] Anfang der 1980er Jahre verlor die Ferlacher Bahn einen Großteil ihrer Transportaufträge.
Die ''' Ferlacher Bahn ''' ist eine normalspurige Nebenbahn in [[Kärnten]]. Die 1906 eröffnete Strecke entstand als Zweigstrecke der [[Rosentalbahn]] und diente vor allem der Versorgung der einst mächtigen Ferlacher Eisenindustrie. Die Personenbeförderung spielte schon immer eine untergeordnete Rolle und so wurde sie bereits 1951 eingestellt. Mit der [[Stahlkrise]] Anfang der 1980er Jahre verlor die Ferlacher Bahn einen Großteil ihrer Transportaufträge. Heute verkehren auf der Strecke Züge der [[Nostalgiebahnen in Kärnten]].


== Geschichte ==
Die Strecke zweigt in Weizelsdorf von der östlichen Karawankenbahn ab, führt über die aufgelassene Station Unterbergen weiter mit leichtansteigender Strecke über die Grießbachbrücke (45m) nach Ferlach Bhf.
Nachdem die Stadt [[Ferlach]] weder beim Bau der [[Drautalbahn]] noch beim Bau der [[Rudolfsbahn]] einen Bahnanschluss erhalten hatte, drängten Vertreter der Ferlacher Eisenindustrie auf den Bau einer [[Lokalbahn]] zur Erschließung ihrer Werke. 1896 gründete sich in Ferlach ein [[Konsortium]] für eine Lokalbahn Klagenfurt - Unterloibl, allerdings wurde der Antrag auf Erteilung einer Vorkonzession von der Regierung in Wien mit dem Hinweis auf die noch ausstehende Entscheidung zur Linienführung der [[Neue Alpenbahnen|Neuen Alpenbahnen]] abgelehnt.<ref name=":0">{{Literatur |Autor=Martin Lischka |Titel=Die neuen Alpenbahnen: Höhepunkt und Abschluss des österreichischen Gebirgsbahnbaus : Pyhrn-, Tauern-, Karawanken- und Wocheinerbahn in ihrer Funktion als "Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest" |Verlag=Dissertation Universität Wien |Ort=Wien |Datum=2017}}</ref>


Nach dem Baubeginn der Rosentalbahn als Teil der Neuen Alpenbahnen wurde der Bau der Lokalbahn Weizelsdorf - Ferlach am 14. Juli 1903 gesetzlich geregelt, der Kostenbeitrag des Staates am Bau belief sich auf 854.000 [[Österreichisch-ungarische Krone|Kronen]]. Die Strecke wurde für eine Geschwindigkeit von 30 km/h ausgelegt, der größte Kunstbau der Strecke ist die 45 m lange Stahlbrücke über den Grießbach im Stadtgebiet von Ferlach.<ref name=":0" /> Ein Teil der Baukosten wurde von Privaten aufgebracht, vor allem vom Industriellen Alfred Voight. Der Bau begann am 1. Juni 1906 und der Bahnbetrieb konnte bereits am 5. Dezember 1906 aufgenommen werden. Der erste Personenzug verließ um 05:18 Uhr den Bahnhof Weizelsdorf und bestand aus der Dampflokomotive 88.21, einem Postwagen, einem Güterwagen und drei Personenwagen die mit 22 Fahrgästen besetzt waren.<ref name=":1">Horst Knely: ''75 Jahre Bahnlinie Weitzelsdorf–Ferlach''. In: ''Eisenbahn''. Heft Nr. 2/1982, {{ISSN|0013-2756}}, {{ZDB|162227-4}}, S. 27.</ref>
Von Ferlach führt noch die Anschlussbahn in das Gelände der ehemaligen [[KESTAG]], jetzigem Standort vieler Unternehmen und auch des HISTORAMAs (Verkehrstechnikmuseum, NBiK betrieben). Diese Anschlussbahn wird elektrifiziert, um das Befahren mit historischen Straßenbahnwagen zu ermöglichen.


Die Strecke diente Zeit ihres Bestehens hauptsächlich dem Güterverkehr. Im [[Kursbuch]] der [[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)|Deutschen Reichsbahn]] von 1943 sind im Personenverkehr sieben Zugpaare zwischen Weizelsdorf und Ferlach verzeichnet.<ref name=":1" /> Der Personen-, Gepäck- und Expreßgutverkehr auf der Ferlacher Bahn wurde am 20. Mai 1951 eingestellt. Bis Oktober 1968 verkehrten die Güterzüge mit Dampflokomotiven die anschließend durch Diesellokomotiven der Reihe 2043 ersetzt wurden. 1976 wurden erstmals Dampfsonderzüge auf der Ferlacher Bahn geführt.<ref name=":0" /><ref name=":1" />
Ab 1991 begannen die [[Nostalgiebahnen in Kärnten]] (NBiK) in den Sommermonaten ihre „Rosentaler Dampfbummelzüge“ auf der ÖBB-Strecke zu führen. Die [[Österreichische Bundesbahnen|Österreichischen Bundesbahnen]] (ÖBB) stellten 1997 die Güterbeförderung auf der Strecke Weizelsdorf – Ferlach endgültig ein, womit die Strecke in ihrem Bestand ernstlich gefährdet war. Kurzfristig wurde die Strecke von den Nostalgiebahnen angemietet und erst 2001 gelang es, die Strecke mit Unterstützung der Stadt Ferlach und dem Land Kärnten zu kaufen.


Ab 1991 begannen die [[Nostalgiebahnen in Kärnten]] (NBiK) in den Sommermonaten ihre „Rosentaler Dampfbummelzüge“ auf der ÖBB-Strecke zu führen. Die [[Österreichische Bundesbahnen|Österreichischen Bundesbahnen]] (ÖBB) stellten 1997 die Güterbeförderung auf der Strecke Weizelsdorf – Ferlach endgültig ein, womit die Strecke in ihrem Bestand ernstlich gefährdet war. Kurzfristig wurde die Strecke von den Nostalgiebahnen angemietet und erst 2001 gelang es, die Strecke mit Unterstützung der Stadt Ferlach und dem Land Kärnten zu kaufen.
Die „Localbahn Ferlach – Weizelsdorf“ (LFW) fährt nun in den Sommermonaten (Juli bis August jeweils samstags und sonntags), im September (nur sonntags) und in der Adventszeit (jeweils das Wochenende -Fr, Sa, So - vor dem Niklaustag und am Nachmittag des Hl. Abend) im Dampfbetrieb und hat auch eine Konzession, um Gütertransporte zu bewerkstelligen.


Seither wird die Strecke von den NBiK instand gehalten. Alleine im Jahr 2021 wurden auf der Strecke rund 900 [[Bahnschwelle]]n von ehrenamtlichen Helfern getauscht und damit 600 m Gleis saniert.<ref>{{Internetquelle |autor=kaernten ORF at red |url=https://kaernten.orf.at/stories/3103174/ |titel=Ferlacher Nostalgiebahnstrecke wird saniert |datum=2021-05-11 |sprache=de |abruf=2021-09-05}}</ref>
Seit Einführung der S-Bahn-Linie 3 nach Weizelsdorf am 1. August 2011 werden auch Rufe laut, die S-Bahn bis nach Ferlach zu verlängern. Dazu müsste aber die Strecke wiederum an die ÖBB verkauft und umfassend renoviert werden.


Seit Einführung der S-Bahn-Linie&nbsp;3 der [[S-Bahn Kärnten]] nach Weizelsdorf am 1. August 2011 werden auch Rufe laut, die S-Bahn bis nach Ferlach zu verlängern. Dazu müsste aber die Strecke umfassend renoviert werden.
Auch gibt es die Idee, dass die Nostalgiebahnen in Kärnten einen Taktfahrplan mit ihren historischen Fahrzeugen fahren – abgestimmt auf die Ankunfts- und Abfahrtszeit der S3 in Weizelsdorf. Dies wäre weltweit der einzige planmäßig geführte Taktverkehr mit historischen Fahrzeugen auf einer Privatbahn.
Auch gibt es die Idee, dass die Nostalgiebahnen in Kärnten einen Taktfahrplan mit ihren historischen Fahrzeugen fahren – abgestimmt auf die Ankunfts- und Abfahrtszeit der S3 in Weizelsdorf.

== Streckenbeschreibung ==
Die Strecke zweigt in Weizelsdorf von der [[Rosentalbahn]] ab und verlässt den Bahnhof Richtung Osten. Südlich des Bahnhofs Weizelsdorf befindet sich der [[Lokomotivschuppen]] des Vereins NBiK. Vorbei an der aufgelassenen Halte- und Ladestelle Unterbergen steigt die Strecke mit bis zu 14 ‰<ref name=":0" /> über die Grießbachbrücke (45&nbsp;m) zum Bahnhof Ferlach.

Kurz vor dem Bahnhof Ferlach führt eine [[Schleppbahn]] in das Gelände der ehemaligen [[KESTAG]], jetzigem Standort vieler Unternehmen und auch des vom Verein NBiK betriebenen Verkehrstechnikmuseum HISTORAMA. Die Anschlussbahn wurde im Jahr 2012 durch den Verein NBiK elektrifiziert, seither verkehrt hier ein Pendelverkehr mit historischen Straßenbahnfahrzeugen zwischen Bahnhof Ferlach und dem Museum HISTORAMA.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nostalgiebahn.at/historischer-pendelverkehr-ferlach.html |titel=Historischer Pendelverkehr mit Oldtimerbus und Histotram - Nostalgiebahnen in Kärnten - NBiK |abruf=2021-09-05 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210905194229/https://www.nostalgiebahn.at/historischer-pendelverkehr-ferlach.html |archiv-datum=2021-09-05 |offline=ja |archiv-bot=2023-04-29 17:51:25 InternetArchiveBot }}</ref>

Die „Localbahn Ferlach – Weizelsdorf“ (LFW) fährt nun in den Sommermonaten (Juli bis Mitte September jeweils samstags und sonntags) im Dampfbetrieb und hat auch eine Konzession, um Gütertransporte zu bewerkstelligen.

Seit August 2020 verkehren einzelne Nostalgiezüge der Nostalgiebahnen in Kärnten zwischen Ferlach und Feistritz im Rosental.<ref>{{Literatur |Titel=Aus den Betrieben |Hrsg=Nostalgiebahnen in Kärnten |Sammelwerk=Der Conducteur. Zeitschrift des Vereins "Nostalgiebahnen in Kärnten" |Nummer=03/2020-04/2020}}</ref> Beginnend mit Juli 2021 werden auch Sonderzüge von Ferlach bis Rosenbach und von dort weiter auf die [[Bahnstrecke Villach–Rosenbach]] angeboten.<ref>{{Literatur |Autor=Nostalgiebahnen in Kärnten |Titel=Betriebstage und Sonderfahrten 2021}}</ref>


== Galerie ==
== Galerie ==
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Datei:bhf Ferlach.jpg|Bahnhof Ferlach
Datei:Bahnhof Ferlach 2022.jpg|Bahnhof Ferlach
Datei:Rosentaler Dampfbummelzug 41.jpg|Rosentaler Dampfbummelzug bei Kirschentheuer
Datei:Rosentaler Dampfbummelzug 41.jpg|Rosentaler Dampfbummelzug bei Kirschentheuer
Datei:Ferlacher Bahn Schaffner Dampfbummelzug 05082006 01.jpg|Schaffner vom Dampfbummelzug der Ferlacher Bahn
Datei:Ferlacher Bahn Schaffner Dampfbummelzug 05082006 01.jpg|Schaffner vom Dampfbummelzug der Ferlacher Bahn
Datei:Ferlach historic tram and bus.jpg|Anschlussverkehr mit Straßenbahn und Bus zum Historama in Ferlach
Datei:Ferlacher Bahn alter Gueterwaggon 05082006 12.jpg|Alter Güterwaggon im Bahnhof Ferlach
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</gallery>

== Literatur ==

* Martin Lischka: ''Die neuen Alpenbahnen: Höhepunkt und Abschluss des österreichischen Gebirgsbahnbaus : Pyhrn-, Tauern-, Karawanken- und Wocheinerbahn in ihrer Funktion als "Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest".'' Dissertation Universität Wien, Wien 2017.
* Alfred Luft: ''Die Karawankenbahn''. Verein der Kärntner Eisenbahnfreunde – Kärntner Museumsbahnen, Klagenfurt 1977


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.nostalgiebahn.at/ Nostalgiebahnen in Kärnten]
* [https://www.nostalgiebahn.at/ Nostalgiebahnen in Kärnten]

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Bahnstrecke in Kärnten]]
[[Kategorie:Bahnstrecke in Kärnten]]

Aktuelle Version vom 13. Februar 2024, 15:44 Uhr

Ferlacher Bahn
Strecke der Ferlacher Bahn
Streckenlänge:5,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 14 
Minimaler Radius:200 m
Höchstgeschwindigkeit:30 km/h
Rosentalbahn vom Karawankentunnel
0,0 Weizelsdorf 432 m ü. A.
Rosentalbahn nach Klagenfurt Hbf
3,5 Unterbergen aufgelassen
Anschluss KESTAG (Historama)
5,7 Ferlach 471 m ü. A.

Die Ferlacher Bahn ist eine normalspurige Nebenbahn in Kärnten. Die 1906 eröffnete Strecke entstand als Zweigstrecke der Rosentalbahn und diente vor allem der Versorgung der – einst mächtigen – Ferlacher Eisenindustrie. Die Personenbeförderung spielte schon immer eine untergeordnete Rolle und so wurde sie bereits 1951 eingestellt. Mit der Stahlkrise Anfang der 1980er Jahre verlor die Ferlacher Bahn einen Großteil ihrer Transportaufträge. Heute verkehren auf der Strecke Züge der Nostalgiebahnen in Kärnten.

Geschichte

Nachdem die Stadt Ferlach weder beim Bau der Drautalbahn noch beim Bau der Rudolfsbahn einen Bahnanschluss erhalten hatte, drängten Vertreter der Ferlacher Eisenindustrie auf den Bau einer Lokalbahn zur Erschließung ihrer Werke. 1896 gründete sich in Ferlach ein Konsortium für eine Lokalbahn Klagenfurt - Unterloibl, allerdings wurde der Antrag auf Erteilung einer Vorkonzession von der Regierung in Wien mit dem Hinweis auf die noch ausstehende Entscheidung zur Linienführung der Neuen Alpenbahnen abgelehnt.[1]

Nach dem Baubeginn der Rosentalbahn als Teil der Neuen Alpenbahnen wurde der Bau der Lokalbahn Weizelsdorf - Ferlach am 14. Juli 1903 gesetzlich geregelt, der Kostenbeitrag des Staates am Bau belief sich auf 854.000 Kronen. Die Strecke wurde für eine Geschwindigkeit von 30 km/h ausgelegt, der größte Kunstbau der Strecke ist die 45 m lange Stahlbrücke über den Grießbach im Stadtgebiet von Ferlach.[1] Ein Teil der Baukosten wurde von Privaten aufgebracht, vor allem vom Industriellen Alfred Voight. Der Bau begann am 1. Juni 1906 und der Bahnbetrieb konnte bereits am 5. Dezember 1906 aufgenommen werden. Der erste Personenzug verließ um 05:18 Uhr den Bahnhof Weizelsdorf und bestand aus der Dampflokomotive 88.21, einem Postwagen, einem Güterwagen und drei Personenwagen die mit 22 Fahrgästen besetzt waren.[2]

Die Strecke diente Zeit ihres Bestehens hauptsächlich dem Güterverkehr. Im Kursbuch der Deutschen Reichsbahn von 1943 sind im Personenverkehr sieben Zugpaare zwischen Weizelsdorf und Ferlach verzeichnet.[2] Der Personen-, Gepäck- und Expreßgutverkehr auf der Ferlacher Bahn wurde am 20. Mai 1951 eingestellt. Bis Oktober 1968 verkehrten die Güterzüge mit Dampflokomotiven die anschließend durch Diesellokomotiven der Reihe 2043 ersetzt wurden. 1976 wurden erstmals Dampfsonderzüge auf der Ferlacher Bahn geführt.[1][2]

Ab 1991 begannen die Nostalgiebahnen in Kärnten (NBiK) in den Sommermonaten ihre „Rosentaler Dampfbummelzüge“ auf der ÖBB-Strecke zu führen. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) stellten 1997 die Güterbeförderung auf der Strecke Weizelsdorf – Ferlach endgültig ein, womit die Strecke in ihrem Bestand ernstlich gefährdet war. Kurzfristig wurde die Strecke von den Nostalgiebahnen angemietet und erst 2001 gelang es, die Strecke mit Unterstützung der Stadt Ferlach und dem Land Kärnten zu kaufen.

Seither wird die Strecke von den NBiK instand gehalten. Alleine im Jahr 2021 wurden auf der Strecke rund 900 Bahnschwellen von ehrenamtlichen Helfern getauscht und damit 600 m Gleis saniert.[3]

Seit Einführung der S-Bahn-Linie 3 der S-Bahn Kärnten nach Weizelsdorf am 1. August 2011 werden auch Rufe laut, die S-Bahn bis nach Ferlach zu verlängern. Dazu müsste aber die Strecke umfassend renoviert werden. Auch gibt es die Idee, dass die Nostalgiebahnen in Kärnten einen Taktfahrplan mit ihren historischen Fahrzeugen fahren – abgestimmt auf die Ankunfts- und Abfahrtszeit der S3 in Weizelsdorf.

Streckenbeschreibung

Die Strecke zweigt in Weizelsdorf von der Rosentalbahn ab und verlässt den Bahnhof Richtung Osten. Südlich des Bahnhofs Weizelsdorf befindet sich der Lokomotivschuppen des Vereins NBiK. Vorbei an der aufgelassenen Halte- und Ladestelle Unterbergen steigt die Strecke mit bis zu 14 ‰[1] über die Grießbachbrücke (45 m) zum Bahnhof Ferlach.

Kurz vor dem Bahnhof Ferlach führt eine Schleppbahn in das Gelände der ehemaligen KESTAG, jetzigem Standort vieler Unternehmen und auch des vom Verein NBiK betriebenen Verkehrstechnikmuseum HISTORAMA. Die Anschlussbahn wurde im Jahr 2012 durch den Verein NBiK elektrifiziert, seither verkehrt hier ein Pendelverkehr mit historischen Straßenbahnfahrzeugen zwischen Bahnhof Ferlach und dem Museum HISTORAMA.[4]

Die „Localbahn Ferlach – Weizelsdorf“ (LFW) fährt nun in den Sommermonaten (Juli bis Mitte September jeweils samstags und sonntags) im Dampfbetrieb und hat auch eine Konzession, um Gütertransporte zu bewerkstelligen.

Seit August 2020 verkehren einzelne Nostalgiezüge der Nostalgiebahnen in Kärnten zwischen Ferlach und Feistritz im Rosental.[5] Beginnend mit Juli 2021 werden auch Sonderzüge von Ferlach bis Rosenbach und von dort weiter auf die Bahnstrecke Villach–Rosenbach angeboten.[6]

Galerie

Literatur

  • Martin Lischka: Die neuen Alpenbahnen: Höhepunkt und Abschluss des österreichischen Gebirgsbahnbaus : Pyhrn-, Tauern-, Karawanken- und Wocheinerbahn in ihrer Funktion als "Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest". Dissertation Universität Wien, Wien 2017.
  • Alfred Luft: Die Karawankenbahn. Verein der Kärntner Eisenbahnfreunde – Kärntner Museumsbahnen, Klagenfurt 1977

Einzelnachweise

  1. a b c d Martin Lischka: Die neuen Alpenbahnen: Höhepunkt und Abschluss des österreichischen Gebirgsbahnbaus : Pyhrn-, Tauern-, Karawanken- und Wocheinerbahn in ihrer Funktion als "Zweite Eisenbahnverbindung mit Triest". Dissertation Universität Wien, Wien 2017.
  2. a b c Horst Knely: 75 Jahre Bahnlinie Weitzelsdorf–Ferlach. In: Eisenbahn. Heft Nr. 2/1982, ISSN 0013-2756, ZDB-ID 162227-4, S. 27.
  3. kaernten ORF at red: Ferlacher Nostalgiebahnstrecke wird saniert. 11. Mai 2021, abgerufen am 5. September 2021.
  4. Historischer Pendelverkehr mit Oldtimerbus und Histotram - Nostalgiebahnen in Kärnten - NBiK. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2021; abgerufen am 5. September 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nostalgiebahn.at
  5. Aus den Betrieben. In: Nostalgiebahnen in Kärnten (Hrsg.): Der Conducteur. Zeitschrift des Vereins "Nostalgiebahnen in Kärnten". Nr. 03/2020-04/2020.
  6. Nostalgiebahnen in Kärnten: Betriebstage und Sonderfahrten 2021.